Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 15.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190505150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050515
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050515
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-05
- Tag 1905-05-15
-
Monat
1905-05
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.05.1905
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
s * 2 S - -s--, — Z r» - xr' r» s ^ rs L 4» <» r» . i-^Z »» — Zur amerikanischen Konsulatsprari». Die „Sächsische Industrie", das Organ des Perbandes sächsischer Industrieller, hatte, wie auch von un» erwähnt, vor kurzem darauf hinaewiesen, tvß der amerlkantsche Konsul in Glauchau sächsischen Fabrikanten einen Fragebogen betreff- Ermittlung de- Werte» von Kleiderstoffen übersandt habe, welcher derartig in die Details ging, daß er von den Fabrikanten sogar di« An lge. . .. . , . , ^ Oorumoree. batte demgegenüber »l einer Zuschrift an da» „Berl Tagcbl." behauptet, diese Fragebogen seien nur für gewisse Aus- uahmewaren auf Rat und mit Genehmigung der Handels- kammer oder der Aeltesten der Kaufmannschaft in Plauen i. V. Berliner amcriknischon Handelskammer widerspricht fast in allen Punkten den Tatsachen, Die Handelskammer Plauen i. B, «>at uns auf unsere Anfrage mitgeteilt, daß sie an der Her- uellung des betreffenden Fragebogens nicht mitgewirkt habe, «Line Korporation der Aeltesteu der Kaufmannschaft gibt es tu Plauen nicht, und der dortige Fabrikantenverein der Stickerei- und Spitzenindustrie. der etwa gemeint sein könnte, scheidet eben- falls aus, da er nicht zu einer Kalkulation für Kleiderstoffe berangezogen iverden konnte. Ferner ist es unrichtig, daß der Beschwerdeführer, den die amerikanische Handelskammer ztzi - Berlin angeblich kennt, beide Fragebogen zur Auswahl erballen und den einfachen ausgefüllt hätte, Vielmehr wurde ausdrück- lich die Ausfüllung des von uns kritisierten Fragebogens ver langt, Ob angesichts der mangelhaften Information der Ber liner amerikanischen Handelskammer ihre iveitere Behauptung richtig ist, daß der betreffende Fragebögen nur für Ausnahme- waren und bisher nur zweimal ausgesüllt worden sei, können wir augenblicklich nicht enischeiden: unser Gewährsmann ist der Ansicht, daß man den detaillierten Fragebogen jetzt habe all gemein einführen wollen, infolge des energischen Protestes der betroffenen Kreise aber davon abgesehen habe und über einige Versuche nicht hlnausgekommen sei. Es wäre dies ein erfreu licher Erfolg der Protestbewegung gegen die amerikanischen Zollichikanen, wenn nicht der von der Berliner aiiicrikanstchen Handelskammer angeführte „einfache" Deklarationsbogen eben falls zu schweren Bedenken Anlaß gäbe, denn auch in ihm wird eine Deklarierung des „innnukaoturers protit" verlangt, und unseres Erachtens hat der deutsche Fabrikant gar keinen Anlaß, der amerikanischen Behörde darzulegen, wieviel er an jedem ansgeführten Posten Ware verdient. Es wird bei Neuregelung der Handelsbeziehungen ,zu Amerika Aufgabe unserer Regierungsoertreter fein, dafür zu sorgen, daß unsere Industrien derartigen Zollschikanen in Zukunft nicht mehr ans gwetzt bleiben," — Demnächst geben wieder; weisächsische Offiziere »ach dem s ü d w e st a s ri ka » i scd e n K r i e gs i cr> a n p l a tz e ab. Leutnant Exner von der llnteiosstziersschnle i» Marienbeig und Leutnant von Reese vom Karabinier-Regiment in Borna, — Der am 10. November 1004 hier verstorbene Dr, Phil, Moritz Alvhons Stübel hat dem Verein für Erdkunde zu Dresden lctziwillig 2000 Mark auSgcsctzk. — Bei der am Sonnabend nachmittag zu Ende geführten Prämiierung aus der P f c r d e - A » s st e l l u u g in Seidnitz wurden außer den schon mitgeieilieu Preisen in Ab- ieilung 3, N und L, ferner zugesprochen: in der Abteilung für Wagenpferde: Karossiers. 1, Preis: H, Kerdes- Lldenburg, 2, Preis: S. n, F. Berg-Berlin, 3. Preis: S. Lederer-Leipzig. Für Mittelschlag, 1. Preis: Jos. Roiemeld-Leipzig, 2. Preis: j^alki BialaschewSki-Dresden, 3. Preis: Schwarz u, Eo.-Berlin, Fitt Jucker. 1, Preis: S, Lederer-Leipzia. 2. Preis: S, n. F, Berg-Berlin, 3, Preis: Slcmek-Prag, Abteilung für Reitpferde, I, und 2, Preis: Eduard Schupp-Berlin. 3, Preis: M, Possier-Chemnitz silberne Medaille: Jos, Rosenseld-Leipzig. Abteilung für best- oorgefahrene Pferde. Zwcispäniisr. 2, Preis: S, u. Bon den übrigen Ausstellern erhielten goldene bez, s i I b^e r ne Medaillen: Eamillo Enterlein sfür Geschirre und Sättel), Friedr, Lrebsl-Leipzigl für Wagen), Neinhold Walttier- Großenhain sWagen), Hofsattler Franz Rissc-Dresden sGe- schirrc, Sättel), Moritz ^Herrmann-Dresdeu sWagen), Kelle u. Hildebrandi-Dresdeii sStalleinrichtungen), W, Moritz Kunde- Dresden sScherapparate), G. L. Lippold-Tresden sSvortaus- ftellung), W, Metzler-Dresden sPferde- und Wagendecken), Robert Pleißner-Tresden sSport- usw, Uhren), Robert Richter- Dresden sGeschirre), Alfred Rösner-Dresden sSilber- und Sportsacheii): bronzene Medaillen erhielten Rich, Bender-Welschhufe sWagen) und Stenge! u, Co.-Gera sPserde- und Wagendecken). — Die Ankäufe für die Lotterie konnten der Ungunst der Witterung wegen am Sonnabend nur zum Teil bewirkt werden, und ztvar wurden gekauft: Je 3 Pferde von Paul Auaiistin-Tresdeii, Robert Augustin-Döbel», H, Strichle- Oschatz, Zalki Bialaschewski-Dresden und Franz Augustin-Dres den: je 2 von Max Winter-Wien, Adolf Maser-Wien, Schwarz n, Eo.-Berlin, Lagos Weih-Wien, S, Lederer-Leipzig und vom Säckn, Fohlen-Aurzuchwcrein: je 1 Pferd von Leopold Hayek- Brünn und S u, F, Berg-Berlin: zusammen 29 Tiere. — Am gestrigen Sonntage hatte erfreulicherweise der Regen 01»- aehörr, und so stellte sich eine Zahl von Besuchern ein, die alle Erwartungen übertraf. Bei der nachmittags Ukr be ginnenden Vorführung der prämiierten Pferde waren die Tri bünen vollbesetzt. Als Vertreter des Königs war der Flügelaisjutant General v, Altrock erschienen: auch Herr Staaisminister o, Metzsch weilte längere Zeit auf dem Platze, Tas sich an die Borführungen anschließende Trabfcihren, Reiten und Springen ergab vorzügliche Leistungen, nament- icii im Springen, wenn man berücksichtigt, daß es sich um ganz rohe Tiere handelt: gleich gut« Erfvlge erzielten die ange- kanften Remonten, und gaben damit ein recht erfreuliches Bild vom Stande der sächstfchen Pferdezucht, Was die Verkäufe anbetrifst, so sind naturgemäß bislang nur einige wenige zu wände gekommen: allem Anschein nach dürste jedoch der heutige Montag das am Sonnabend Versäumt« reichlich nachholen. — Heute bleibt die Ausstellung bis abends 7 Uhr geöffnet, — Unter allen sportlichen Veranstaltungen, die in einer Groß stadt wie Dresden in reicher Fülle geboten werden, erfreuen sich gegenwärtig die Radrennen mit Motorführung unstreitig der größten Beliebtheit. Ties zeigte auch wieder ocr Besuch der gestern nachmittag vom Verein für Radwettiahren veranstalteten Großen internationalen Dauer re »ne» mit Mo torführung", zu denen sich wohl annähernd 12 000 Zuschauer eiiigefuiideil hatten. Zum Anstieg kamen nur zwei Rennen, und zwar ein Dauerfahren für die Extra- und L-Klasse und ei» solches für die Fahrer der 6-Klasse. Erstercs zerfiel in zwei Läufe über 30 und .50 Kilometer mit Punktwertung tl, Platz — 1 Punkt. 2 Platz — 2 Punkte u, s. f.) und vier Preise» von 2000, 1500, IAV und 8M Mk., während die U-Fahrcr 50 Kilometer zu leisten hatten, wofür Preise von 4M, MO, 200 und 150 Mk, crusgeietzt ivarcn. Im 3 0 Kilometerrenuen der ^-Klasse star teten vier Fahrer: Dicke»tmann - Amsterdam, H all- Lon don, Iimar-Paris und Rosenlöcher-Dresden. Während Dickentmann, Simar und Rosenlöcher sehr bald von ihren Füh- ningsmaschinen ausgenommen wurden, fand Hall erst Anschluß, nachdem ihn die anderen bereits einmal überrundet hatte». Dickentmann fuhr sofort ein äußerst scharfes Tempo und führte längere Zeit das Feld, bis es in der:32, Runde Simar gelang, an ihm vornberzugehen, wodurch Dickentmann io irritiert wurde, daß er seine Schrittmacher verlor und mit Leichtigkeit auch von Rosenlöcher und Hall überholt wurde. Mit welcher Schnelligkeit die ersten fünf.Kilometer gefahren wurden, geht daraus hervor, daß Dickentmann die bisher beste deutsche Zeit über diese Strecke von 3 Min, 57"/?- Sek, aus 3 Min, 45"/s Sek., also »m 12 Sekun den verbesserte. Als äußerst zuverlässiger und aiisdaucrnder Fahrer erwies sich Rosenlöcher, der durch das Versagen Dickentmaims an zweite Stelle rückte, wogegen Hall allgemein enttäuschte. Nach 23 Min. 5 Sek, <die bisher beste Dresdner Zeit über 30 Kilo meter war 25 Min. 17"/?- Sek.) ging Simar als Elfter über das Band. Vier Runden zurück lag Rosenlöcher und weitere drei bezw, vier Runden Hall und Dickentmniui. — Weniaer svannend verlief da» Rennen der S-Klasse über 50 Kilometer, bestritten von Gliedeuuann-Berli», Lehmann-Treptow, Prztzrem- bel-Be»lin und dem Neger Vendredi. Von Anfang an unterlag es keinem Zweifel, daß Przyrembel da- Rennen machen würde, wenngleich nicht zu verkennen ist. daß Gliedern,ann ein beactzten-- werter Gegner ist. wenn er die richtige "" drcmbel nach 48 Min. 3 Sek. Führung hat, Sieger Äuedermann, den w »en äußerst spannenden Verlauf nahm da- Fahren -Klasse über KO Kilometer. Auch diesmal setz , .... Dickentmann sogleich an die Spitze, die er aber bereit- in der 0. Runde an Simar abgcbe» mußte, die dieser auch nur bi» gen. elt, mit Leichtig mden zurück. Durch dieses Ergebnis erreichten Rosenlöcher l wie Simar die gleiche Pnnktzadl <41. aus welchem Grunde iden ersten Preise «2000 und 1500 Mk.» zufammengeworfen tunde an Simar abgcbe» mutzte, die dieser auch nur bii ur 11. Ruird« behielt. Infolge Maschinenschadens mußte er ab toppen, und ehr er ein Ersatzrad zur Hand hatte, waren 26, Run >en an seine Gegner verloren, so daß Dickentmann die Führung wieder erhielt und auch bis zum Schluß beibehielt. Von dem Mißgeschick, von ihren Fükruiigsi»aschi>len abzukomuren. wurden Simar und Hall mehrere Male betroffen, so daß unser Land-mann Roscnlöchek, per sich auch diesmal sehr tapfer Hb keit ven zweiten P schließlich beste ^ löcher 40 Runden owohl wb sie beiden . und zu gleichen Teilen vergeben wurde». Ans Dickentmann ent rel mit 5 Punkte» der dritte Preis von 1000 Mk, und auf Hall >er vierte mit 800 Mk, — Das nächste Rennen findet am 4. In» tatt. Vorgesehen ist ein Dauerfayren mit Motorführung über eine Stunde >»» de» großen Preis von Dresden und ei» größeres Fliegerrennen, - Ei» hiesiger Geschäftsinhaber schreibt uns unter dem >3, d, M, folgendes als Beispiel dafür, wie immer »och die Leicht gläubigkeit das Publikum zu Schaden führt: „Heute Morgen er achte mich eine Kundin, ihr doch die Gefälligkeit zu erweisen, uns Teppiche, welche sie von einem auswärtigen Hausie rer ans Budapest «Nepper genannt) erhandelt, aber erst zum Teil bezahlt habe, prüfen rcsp. taxiere» zu wollen. Im vorn herein davon überzeugt, wieder einmal eine jener vielfachen beten gerstchcu Manipulationen sestuagelu zu könne», habe ich mich au den sonst sicherlich nicht berechtigten Wunsch meiner Kundin hin dazu entschlossen, die Teppiche besichtigen zu lassen, ES handelte ich hierbei um fünf Llück Teppiche, für die zunächst 2200 Mk, gefordert und welche dann in hochherziger Weise für 1700 Mk. von dem betreffenden Händler erlasse» wurde», während der reelle Kaufpreis für weitaus schönere Exemplare etwa 600 Mk, betragen haben würde. Eine» dieser ' ' sauberen Patrone, es arbeiten diesmal drei vereint unter einer Flagge, mit den abenteuerlichsten Aus rede» ausgeslattet. verschwand schleunigst, als ein hinzugezogener Beamter der Wohliahrtspolizei der Angelegenheit näbertrat. Die Angaben über die Herkunft und den reelle.» Wert der Teppiche gehörten natürlich in das Reich der Fabel, Die betreffenden Vändler haben abe- unter ähnlichen Umständen noch eine ganze Reihe anderer Liebhaber am Platze gefunden und i» der gleichen Weife geschädigt, — Dresden im B1 u n» e»s ch in n ck. Der Begriff Schau seite wild vielfach mißverstaudeu Gemeint ist eine einheitlich ae- nhuiücktc Hausirvut. wie sie einst die Mvhleuavotheke und der Europäische Hof zeigte». Solche Hausdekvralioneu würden öfter zustande kommen und jeder Straße zm Zierde gereiche», wenn die Hausiviite mit ihren Mietern ei» geuiciniaines Abkommen trafen. Nicht zu „Scbanieiten" gehört eine von einer schönblühenden Rankenpflanze bezogene Hausvorderseste in einem Vorga»ten. denn sie gehört z» dieiem, nnd somit in eine besondere Kategorie, für die ein gan; anderer Maßstab gilt Uebiigens werden die be sonders in Plaue» hervorragend entwickelte», niit Raulrosen be zogenen HanSsroute», Veranden »sw, in diesem Jahre besondere Berncksichligniig finden und unter sich vergliche» werden, — Die hiesigen Stellmachergehilfen belchloslen estern mittag in einer gut besnchien Versammlung im „Volks- ciuje" gegen wenige Stimmen, überall dort, wo die vor einigen Tagen unterbreiteten Forderungen nicht bewilligt worden sind, heute, Montag, früh die Arbeit nicht aufzunehmen. Die ein- gereichten Forderungen enthalten S Punkts und zwar: eine Arbeitszeit von wöchentlich 58 Stunden einschließlich des Auf räumens der Werkstatt, Mindesllöhne von 45 Psg. pro Stunde für Kastenmacher und 38 Psg, für Radmacher: auf bereits bezahlte höhere Stundenlöhne ist ein Zuschlag von 4 Pfy. zu zahlen, Ueberslunden erhöhen sich um 25 Prozent und Sonntagsarbeit um 50 Prozent. Kost und Logis beim Meister darf nicht mehr gewährt werden. Ferner sollen Lohnbücher eingeführt und ein gemeinschaftlicher Arbeitsnachweis errichtet werden, — Am Freitag nachmittag unternahmen die Pfleglinge des Stadt Irren- undSiechen Hauses, sowie des Luisen- ha iijcs in Löblan einen Ausflug in die Baumblüte Nach mittags »in 3 Ubr wurde im Gasthote zu Dölzschen Einkehr ge halten, wo die Pionier - Kapelle kvuzerticrte und später auch zum Tanze ausspielte. Abends >/r8 Uhr wurde der Heimweg augetreteu, Tie Heue» Stadttat Seeliug, Obkrinipektor Hostmanii vom Stadt-Jneii- und Siechcuhaus. Verwalter Döring vom Luiscu- haus und Anstalisgeistlicher Pastor Vogel »ahme» au dem Spazier gange teil. — A» der Aukerkette eines am User in Meißner Flur liegenden Kahnes wurde vorgestern ein männlicher Leich nam aufgefuude». Der Tote, welcher ungefähr 30 Jahre alt sei» kann, ist sehr gut gekleidet und kann »nr kurze Zeit >m Wasser gelegen baden. — Wie dem „Leipj, Tagebl" von zuständiger Seite mitgetcilt wird, konnte bei der -Lezieruiig der beiden jungen Mädchen, die aus Oetzsch und Givßstädteln dem städtischen Kraukeuhauie unter dem Verdachte der Genickstarre zugeiührt worden waren, diese Krankheit nicht festgestellt werden — Die Eiuwohueizahl der Stadt Chemnitz beträgt gegen wärtig annähernd 240 000. Sie hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt, denn 1885 hatte die Stadt erst etwa 118 000 Ein wohner. I» den bewegten Jahren von 1848 zählte Chemnitz ROM Einwohner, war aho »och kleiner als das heutige Freiberg, Altan u»v. Gar bald blühte aber Chemnitz von da an zur Mittelstadt und zur heutigen Großstadt mii Riesenschritten empor. 1860 brachte es Chemnitz zu 43 000 Einwohnern: diese Bewvbner- zahl verdoppelte sich schon in den nächsten 20 Jahren, denn 1880 ergab sich eine BcvölkerungSzahl von 87 OM. Die größte Be« vmkciuiigsziliiahme ergab sich dann in de» nächsten 20 Jahre»: in der Zeit von 1880 bi- 1900 »ahm die Stadt um rund 110OM zu, so daß Chemnitz 1900 dann 196000 Einwohner zählte. — In Oberoderwitz starb am Flecktyphus der Weber Wünsche, — Ein am Freitag mittag inZobIitzbei Löbau sehr heftig auftretendes Gewitter richtete in dem Herrn Restaurateur Baumann vom Dresdner „Carolagarten" gehörigen Rittergute großen Schaden an. Der Blitz durchschlug Decken und Mauer werk und töteteden beim Mittagessen sitzenden 28 Jahre alten Oberschweizer Müller, Dieser hinterläßt eine Frau und vier Kinder. In einem anderen Raume wurde die Wirtschafterin betäubt und der Inspektor an die Wand geworfen. — Ein „zieibewnßter" Genosse ist der sozialdemokratische Vertrauensmann L, in dem an der Altenburger Grenze gelegene» sächsischen Dorf Z. jedenfalls nicht, denn er hat es mit ieiner politischen Ueberze»guilg für vereinbar gehalten, seinem Kö»ig Friedrich August zur Taufe seines siebenten Jungen die Zatenstelle anzutragen. Der Landesherr lehnte, nach der „Altenb. Ztg,". allerdings ab. überwies jedoch dem Sozialdemo kraten rin ansehnliches Geldgeschenk. Weiteres LertlicheS siehe Seite 4. Wafferftanv der «lve »nd Moldau. BudweiS Prag Pardubitz MOrnt Leitmeritz Auifig Dresden IS. Mai SS 4- ll2 4- ,,k> 4- IS8 4- 10l 4-1«« 4-1« l«. Mai 4- 08 fehlt 4- Iw 4- lS« 4- VS 4- WS 4- 20 TagtSgeschichte. Deutsche» Reick. Für den Kaiserbesuch in Mörchingen sind folgende Dispositionen getroffen: Der Kaiser trifft am Dienstag, 16. Mai, Uhr vormittags, von Schloß Urville bezw, Station Kürzel kommend, auf dem Bahn- Hose in Mörchingen ein und wird dort von dem kommandieren den General des 16. Armeekorps. Stoetzer, dem Kreisdirektor au- Forback und hem Mörchinaer Bürgermeister emp Vom Bahnhofe begibt sich der Kaiser nach dem E»rzierpta-e. wo er eine Parade über die Truppen der Garnison Äntmmt. Der Fürstbischof Ko pv hat sich nach Med begeben, um dem Saiserden Orden vom Heiligen Grab« zu überreichen, den das m -at. in Katserden Orden vom Heiligen Grab« zu überreichen,« Patriarchat in Jerusalem den Soffer gebeten hc Erinnerung an den Aufenthalt in Palästina anzunehmen. Um »u beweisen, daß von konservativer Teil« Versuch« ge- macht worben feien, dir Schrist über den ehemalige» Redakteur " ' Freiherr«» v. Hammerstein zu nnter- " eher HanS Leuß im „Borwärt-" mit, rivatsckretär de» bekannten Partamen- >en seien, t _ der „Kreuz-Zeitung" Frei) drücken, teilt der Herau-a daß er im Jwnuar vom P: Interesse der konservativen Partei liegt dem v. Manteuffel-'Krossen sehr viel daran, von dem Inhalt sichtiaten Veröffentlichung baldmöglichst Kenntni» zu uns laßt er Sie deshalb bitten, ihn zu einer Unterredun am Sonnabend, «d, 14. d, M, gegen 2 Uhr -- »- relverrn ,«r beab- zu erhalten Unterredung hierüber am Sonnabend. «V, 14. v, wt,, gegen 2 uyr nachm., in dem in sei- nein LandeShause, Mattbäikirchstraße 20. eine Trepp« hoch befind- lichem Sprechzimmer vefnchen zu wollen." Auf diesen Brief, au» dem nur hervorgeht, daß Freiherr v. Manteuffel im Interesse der konservativen Partei von dem Inhalt der Schrift vorher Kenntni» haben wollte, ließ Leuß antworten: „Es ist sehr dreist, mir mitzuteilen, daß ich den Freiherr« v. Manteuffel auffuckcu soll, wenn dieser mit mir eine Unterredung im Interesse der konservativen Partei wünscht. Ich bin für den Freiherr«, wie für jeden anderen Mann, in meiner Wohnung zu sprechen." Graf Botho zu Eulenburg ergreift jetzt selbst in der „Kreuz- Zeitung" das Wort betreff» der Angaben, die Leuß «n der Hammerftein-Biographle über die angebliche ReichSkanzlerkandidatur Eulenbura» gebracht hatte. Er dementiert aufs bündigste alle», was darüber mit- ueier habe in einer Versammlung ... mitgeteilt, daß bei dem Abgänge des Grafen Caprivi mir das Amt des Reichskanzlers angeboten worden sei, ich dasselbe aber nur annehmen wolle, wenn mir die Unterstützung aller Kon servativen bei meiner Absicht gewiß lei, das allgemeine Wahl- recht auf einige Jahre zu suspendieren. Ob eine solche Mitteilung seitens deS Freiherr» v. Hammerstein erfolgt ist. weiß ich nicht: ihr Inhalt ist völlig un,vah r." Für de» Fall, daß im Reichstage der Versuch gemacht werden sollte, die B ör s e n g«j e tz n o ve ll r zu verabschieden, droht die „Deutsche Tageszta." versteckt mit Obstruktion, indem sie schreibt: Will der Reichstag das unselige Gesetz durchdrücken, so muß er sich darauf gefaßt machen, bis in den hohen Sommer hinein zu tagen, denn in einem derartigen Falle ist die An- Wendung aller parlamentarischen Mittel, um eine Durchveitjchung der Beratung zu hindern, nicht nur unbestreitbare- Recht, sondern unabweisbare Pflicht jedes einer Verantwortung br- wußten Abgeordneten. Wie mitgeteilt, hat der Berliner amerikanische Generalkonsul Mason in einem amtlichen Bericht den Abschluß eines Handelsvertrages zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland befürwortet. Dieser Bericht betont, einer Zeitungskorrespondenz zufolge, daß Deutschland im Jahre 1904 für 106 909 600 Dollar Waren nach den Ber einigten Staaten ausfüürte, von dort aber Waren im Werte von 216 841 8M Dollar bezog- Die bisherige Meistbegünstigung falle am 1. Mai 1906 fort, wenn biS dahin Deutschlano die Der- träge mit den Bereinigten Staaten aekündigt habe, was zu er warten fei. Ob dann die amerikanischen Waren noch die Kon kurrenz aushalten könnten, sei die Frage. Die Reform des deutschen Strafrechts ist jetzt o weit aedieben. daß die vergleichende Darstellung veS deutschen und ausländischen Strafrechts demnächst erscheinen wird. An diesem bedeutsamen Werke, das die erste Frucht der zweijäbrigen Arbeiten der vom Reichsiustizamte eingesetzten Kommission dar stellt, arbeiten nicht weniger als 46 deutsche StrafrechtSlehrer. Das Werk wird voraussichtlich 15 Bände umfassen, von denen die zunächst erscheinenden neun den „Besonderen Teil" unseres Strafgesetzbuches behandeln werden . Jnbezug auf das S t e u e r v r o g r a m m des Staats sekretärs Freiherr« v. Stengel wird dem „Frank. Kur." gemAdet. daß auch eine Tabaks ab rikat st euer mit Wertzöllen für die Einfuhr geplant sei, jedoch habe das preußische Staats- Ministerium auch in dieser Frage noch keinen Beschluß gefaßt. Oesterreich. Eine mit Erhebungen über gewerblich« Ge- sangenenarbeit betraute Kommission, die auS Ver tretern des Handels- nnd des Justizministeriums, sowie der Handels- und Aewerbekammern besteht, wird sich in den nächsten Tagen zur Besichtigung verschiedener Arten Strafanstalten in Sachsen und Preußen dorthin begeben. Der Handelsvertrag mit Deutschland wird osort nach Wiedereröffnung des Rcichsrats zu Beginn des 'uni dem Abgeordnetenhaus? vorgelegt, und die Regierung soll »sagen haben, daß er noch im Juni erledigt werden wird. Rußland. In Petersburg befürchtete man zvm . Mai alten Stils Ruhestörungen. Wie aus der russischen Hauptstadt gemeldet wird, sind dort massenhaft aufrühre rische Proklamationen verbreitet worden, darunter olche vom „Zentral-Organisations-Komitee des bewaffneten Aus standes", worin sämtliche Parteien aufgefordcrt werden, di« Waffen gegen die Regierung zu ergreifen. Die Stadtverwaltung non Petersburg kxitte die Anordnung getroffen, daß alle städtischen Krankenhäuser und Heilanstalten im Hinblick auf die Möglichkeit voki Unruhen Aerzte in die verschiedenen Stadtteile entsenden konnten. Die Stadt hatte auch an alle Aerzte, die Kliniken nnd Heilanstalten besitzen, das Ersuchen gerichtet, ihr ärztliches Personal in gleicher Weise zur Vevsügung zu stellen. sAos- führlicher wiederholt.) Knust und Wissenschaft. h In der Königs. Hofoper gelangt heute abend Richard Wagners „Lohengrin" zur Aussührung: Beginn 7 Uhr. Das Königl. Hosschauspicl gibt Schillers „Räuber": Beginn >/,7 Uhr. 4 In, Reside uzt hcc> ter wird heute abend V,8 Uhr das dreiaktige Lustspiel „Der Jamilientag" gegeben. Morgen beginnen die Schlierscer ihr Gastspiel. 4 Jni Ccntral - Tl> eatcr wird heute und die folgenden Tage die lustige Operette „Der Schnurrbart" wiederholt. Beginn der Vorstellung >/,8 Uhr. 4 3. Deutsche Kunstaewerbe-AuSstellung. Dres den 1906. Die Königl. sächsische Staatsreaierung hat bekanntlich bereits zum Garanticfonds für die Ausstellung (vorbehältlich der Zustimmung der Stände! .50 000 Mk. bewillig!. Neuerdings hat das Königl. sächsische Ministen,»» des Innern noch 15608 Mk. bewilligt. Diese Summe soll verwendet werden zu den Bauten, die für die Beteiligung Sachsens erforderlich sind, und zu deren künstlerischer Ausgestaltung. Sie soll von einem besonderen Ans chüsse verwaltet werden. 4 Unseres Akadenncpiofcssvis Engen Bracht bekanntes Geinälde „ Fcudaladel und Industrie", unter dem Titel „Die alte und die neue Zeit" (Kriebsteiil und Knebetal), von der letzten große» Dresdner Kunstausstellung noch in bester Erinne rung. das sich gegenwärtig i» der deutschen Abteilung der Welt ausstellung in Lüttich befindet, ist dort durch einen großen breiten Mcsserschnitt während der Nacht zerstört worden. Der merkt wurde. Vermischtes. ** Vor vier Monaten, am 17. Januar, ist die Großherzoain Caroline von Sachsen-Weimar im 21. Lebensiaore gestorben. Nunmehr wird aus Weimar vom 12. d. M- be richtet: „In der hier erscheinenden Zeitung „Deutschland" findet sich unter der Rubrik „Gcwcrbsvcrkchr" folgendes Inserat: von der hochscligcn Frau Groß- Nachw. d. d. Geschäftsstelle d. " , . .. aufgeworfen, wer für dieses taktlose gehen verantwortlich zu machen sei. o»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)