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- «O - Allerlei für die Frauenwelt. Des > östubertal. Märchenerzählunai D t tll »e B er ch t. (Fvrtsetzulig.j I »Aühk ^e Ae»t! mahnte die Nixe endlich. »Du darfft nicht länger zaudern. Fülle D» di« Taschen and meinem Schatz! Und vnUt Du mehr..so nimm die»!" Damit bot sie «hm ein zierlich geflochtenes Binsen- wrbleln. „Nimm getrost, so viel Du magst! Wer beeile Dich! Lchon vermögen oie Schalen ihren Inhalt kaum noch zu fassen. Hulllt er aber über den Rand, so ist sicherer Tod Der» Los. Selbst ick vermöchte Dich nicht zu retten. Der einmal entfesselte Quell kennt keine Schranken und reiht alles mit sich fort. Unaufhaltsam schiebt er empor, seiner Bestimmung entgegen. Du wärest nicht der Erste, der seinem Zorn zum Opfer gefallen. Wild und schäumend bricht «e mit doppelter Gewalt hervor nach dem Swang, den er sich in besonderen Voll- numdnächten, in denen der Mond so hoch steht, dah sein Strahl ihn auf kurze Zeit in. Bann schlägt, während ich zur Höhe steige, um im Mondlichl zu baden, gefallen lassen muh. Denn was (Luch Menschen Speise und Trank, ist uns der Strahl des Vollmondes. Er nährt und verjüngt uns. sä dah wir ewig bleiben, während Ihr dahingeht!" Immer noch hielt sie Mathcs das Körbchen hin, ohne dah dieser etivas davon zu bemerken schien. Seine Sinne waren gefangen von dem Zauber der Glöck- lein, deren Klingen mehr und mehr an schwoll, als wollte cs ihn ivarnen. „Nimm endlich! Greise zu!" drängte auch die Be herrscherin des Zauberreiches wieder mir fast ängstlichem Eifer. „Schenke mir ein Glöcklrin ans dem Ttaum! 'Ein einziges nur! —" bat er endlich mit fliegendem Atem. „Du hast gewählt!" entgeanete die Ri». „Und zwar das Rechte! Ich habe nichts Besseres zu vergeben! Nimm und birg' sie an Deinem Herzen!" Tabci raffte sie so viel Glöcklein zusammen, wie sic fassen konnte, und reichte sie Mathes. Harmonisch klangen die reinen Akkorde in ihren Händen zusammen. .„Was Dir auch begegnet, lausche still ans ihren Klaitg und er wird Dich nie irresühren. Hüte Dich aber, davon zu sprechen, wie von allem, was Du in der heutigen Nacht erlebtest! Wahre daS Geheimnis und sei verschwiegen! Denn nur so wirst Du der Glöcklein recht froh und zu jeder Zeit bewußt werden! Lebe wohl! Dock, ehe Du scheidest, nimm noch einen Trunk aus meinem Lebensborn!" Sie schöpfte von dem perlenden Wasser in eine Kristallschale, nippte daran und kre- denzte es hieraus ihrem Gaste. Er trank und eine Frische ohne Gleichen durchströmte seine Adern. Dann fühlte er sich sortge- zogen. Wenige Augenblicke, und er befand sich in Sicherheit auf schwellenden, NLoos- teppich am Ufer. Hinter ihm schlugen die Wellen mit donnerndem Krachen zusammen. Wie Sturmaeläut scholl ihm der wild er regten Glöcklejn Klang daraus entgegen. Dann beruhigte sich da» Toben. Stumm und rätselhaft wie zuvor lag der Weiher im Arm der Wildnis. Auch der Mond war hinabgegangen. Tiefe Schatten lagerten wieder aus der grünlichen Flut. Nur dort — leuchtete es dort nicht Ichwaucnwelh au« geheimnisvolle», Dunkel? Streckten sich herüber? Mathes wandte sich Talisman hieß „Lene". Voll sc.,.., Verlangens preßte er die Hand aufs Her, Dort ruhten die Glöcklein wohlgeborgeii, wie ihm befohlen. Heller Jubel stieg in ihm aus. tsie waren noch da. die Glöcklein der Zaubernixe! Jetzt seine Glöcklein! O. er hatte gut gewählt, er fühlte es!! Nun konnte ihm nie wieder trüb' zu Sinne werden! Ein Frohmut bemächtigte sich seiner, wie er ihn nie empfunden. Was waren alle Widerwärtigkeiten des Lebens gegen das Jauchzen in feiner Seele? Sie fielen in Nichts zusammen! Auch Lenes Widerstand sollte daran zerbrechen wie ein Strobhalm! Gab es überhaupt noch Hin dernisse aus seinem Weg? Gab es die? O Lene! Lene! Und schassen wollte er, — schaffen! . . Mit beflügelten Schritten eilte er nach Hause. Ach. dah es schon Morgen gewesen wäre und er Lene sein Herz ausschüttcn, ihr alles sagen dürste! Alles? (Fortffsung folgt ) Vatersege,,. lZwe'i liebe» Schwestern gewidmet.) Es kam dos Glück daheraczogen. Der seltne, heihersehnte Gast, — Vorüber ist's an mir geflogen. An eurem Herde hielt cs Rast! — In jeder Hand des Goldes Schimmer, Trat's unter euer schlichtes Dach; Euch blendet nicht der grelle Flimmer, Ihr dachtet Gottes Fügung nach! Just a» des Vaters Todestage, Der euch zun, teuer» Grab geführt Mit hcihen Tränen, stiller Klage, — Ward euch der Lohn, der euch gebührt? Wohl keinem ist er mehr zu gönnen. Des Höchsten Segen wundersam: Ihr lerntet selbst die Armut kennen, Bevor Fortuna zu euch kam! — Nun sucht ihr Freuden auszuteilen An viele, die bedürftig sind. Und Not zu lindern. Schmerz zu heile», Beglückt euch selber wie ein Kind! — Fürwahr, das Gold in solchen Händen Verwandelt sich in Himmclsgut, Unk Dankbarkeit und Liebe spenden Tasür euch treuer -Herzen Glut! So waltet weiter denn hinieden. Nach euren« Wert geliebt, erkannt, In eures Hauies stillem Frieden, Wie Engel, die vns Gott gesandt! — Adelaide v. Gotlbcrg-Lerzo» klelMW... Seil,,t o)I M «. LIo Sonnabend, den 13. Mai. Erscheint täglich Außerhalb dev Schranken. Liomon von B. M. Croker. (IS. Fortsetzung.) (Nachdruck »erboten., . „Du lieber Himmel, Mrs. Money, das ist woist sehr schmeichelhaft, aber tvir gehen nicht mehr ,n Gesellschaften, und wix tanzen nicht." IhrcS Gatten nächste Worte Iwhen In fast zu Stein erstarren. ./Wenn Sic selbst nicht tanzen, können Lie ja eine Stellvertreter in mitbringen. Ich würde mich lehr freuen und meine Frau gleichfalls, wenn Sie Miß L'Bicrne unter Ihren Schutz nähmen." Dann, als er einen 'ausdrucks vollen Blick von feiner Gemahlin auffing, fügte er hinzu: „Wer hatte wohl ein «roheres Recht als sie, »ach Earrig eiiigeladen zu werden und in den Hallen Ihrer Väter zu tanzen?" „Sie sind wirklich auherordentlich gütig," begann Mih Narcissa. «sie räusperle sich und fuhr fort: „Bisher hatten Uinständc, die ich wohl nicht nötig Hobe, näher zu erwähnen, Mih O Bierne von dem Umgänge in ihren Kreisen zurückgeholten, aber ich bin der Meinung, dah sie nicht passender zu ihrem ersten Auftreten in der Ge sellschaft geführt werden könnte, als durch die Türen von Earrig. Ja. wir wollen sic unter unseren Schutz nehmen und eiifführen, mit dem größten Vergnügen." Frau Moncn biß sich ans die Lippen und drückte krainpfhaft ihre Finger in den Muff. „Nächstes Mal kommt Tilln an die Reihe!" stöhnte sic innerlich. In mancher Beziehung sind einer armen, geplagten Frau die Hände gebunden, wenn sie einen Gatten und einen Sol», hat, die Jagden und Rennen nütmachen. Jagden sind so gefährlich, bieten so reichlich Gelegenheiten zu unliebsame» Bekanntschaften. Sic kani sich wie eine Henne vor. die machtlos am Ufer steht, während ihre kleinen Entenkindcrchcn lustig im Teiche umherschtr.mmen. Aber wenn ihr (Hatte dreien entschlossenen Ausdruck im (Hcsickt batte, war es am ratsamsten, nachzugebe», natürlich nur für den Augenblick. .Mewin. ich werde mich sehr freuen," murmelte sic. „Ich tvcrdc Miß O'Bierncs Namen mit auf Ihre Einladungskarte setzen, Min Dotier." „Wenn cs Ihnen nicht ungelegen ist, würde mir eine beiondcre Einladungskarte für Miß O'Bierne lieber sein," bcnierkle Miß Narcissa förmlich. Frau Moncn neigte das Haupt, vermochte aber «inen Schauder nicht zu unter drücken. Die Karte wirrde natürlich in Rennhill an den Spiegel oder sonst an einen Ehrenplatz gesteckt und von jedem Jockei und Pferdeknecht der Provinz betastet und begutachtet werden! „Das toerde ich besorgen," rief Mone«, der nichts kalb tat. „Ich will die Karte selbst, mit eigener Hand schreiben und Miß O'Bicrne gleich um einen Tanz bitten." „Rundtänze tanzt sie nicht," bemerkte Miß Narcissa, „aber in einer Quadrille würde sic, glaube ich, mit großem Vergnügen Ihre Partnerin sein." „Es wundert wich, daß sie überhaupt tanze» kann," sagte Frau Money mit sütz-saurem Gesicht. „Ja? Ste war bis zu ihrem zwölften Jahre in einer Erzichungüaifftalt ersten Ranges. Ich kann wohl sagen, daß sic bei weitem besser erzogen ist, als viele, die aiff ste berab- iehcn. Sic sprichr vollendet französisch, hat jetzt gerade Eorinne gelesen. Es tut mir leid, daß unsere Bibliothek nur Litcroturerzeuginsse enthält, die ebenso alt wie wir selbst sind, aber ich höre, daß Ihr Herr Solm so freundlich gewesen ist. Miß Q'Bierne mit einigen Werken neuerer Herkunft zu versähen." „Q. wirklich?" sagte Frau Moircv mit eisiger Kälte: „es war mir nicht bekannt." Sic warf ihrem Gatten einen strengen Blick zu und fuhr fort: „Lieber Anthonu. ich furchte, wir dürfen die Pferde nicht länger in dem schaifcu Winde stehen lassen. Tuches; hat den Husten!" Sic erhob sich, reichte jeder schäbigen alten Damen zwei eiskalte Finger, steckte die Hände schnell wieder ,n den Muff und rauschte würdevoll hinaus. Im Wogen stellte sie ihre Füße auf den Wärmer und sagte: „Ich glaube, es war der größte Mißgriff, den Du tu» konntest, dieses Mädchen einzulaoen. „Warum?" ries er kurz, „warum sollte ste nicht eiiigeladen werden?" Wenn Du wieder an Denis denkst, kannst Tu ganz ruhig sein: seine Aufmerksamkeiten sind durchaus platonischer Natur. Er hat sich nicht verändert: ein Mädchen gilt ihm so viel wie das andere, Dn hast nicht im Geringsten zu befürchten, daß er im Begriffe wäre, sich zu verlieben." „Hm. es ist ein verhängnisvolles Unternehmen für uns Neulinge in dieser Gesellschaft, ein Mädchen mir Gewalt darin cinsühren zu wollen. Du kannst ganz sicher sein, daß sie h,er ganz trntige Gründe dafür haben werden, sie außcrlmlb der Schranken zu halten." „Triftige?. Nach meiner Meinung wären cs ganz haltlose Gründe'." „Und nur. weil sic -1 kalmvn . > ' - t» vkuusr- mul k'lnKAvukorui, lu Zvüvr OrSssv. ^irvLial-kiolsUstv auk G ünsel» postkrvi. ÜLtr» »It kiirrvbtvr L«1t» k'nImvu-LubvdVi', »Is: tznastou 8ellnnreu vte. ködert vödme jr„ 18 8öor§xIast 15 — VkiüsendruustiÄSLS 48. Vsrtnsd von LrAUZiüsssL sLeLsiseLsr Lsi'llilieli, Ams. MM», IliliMiiMe. "LLLLL" Lostb LSLvLsqavUo kür LLvIvLs- ksMZtzlitz hMliMtzn. dillissr ick uvWarnito IZtzlvWlitziMiifv. VVoZeu ^llvenduuF der elsktrisekeu LIeidlv Lnrrwtis tür Früssto Haltbarkeit. 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