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. . ' -.1002 - Du es saacw Ich ahne es schon. Nt,«, ich weist es Du liebst diese» Mädchen drüben, dies« Ruch Ianfen!" . .. Der Angriff kam »u plötzlich. Er halte geglaubt, dast Irin Mensch etwa» von dem tollen Zoubersput ahne, der seit einer Woche seine sinne gelangen hielt. Und nun sagte es ihm die Mutier »ns Gesicht — bas »Mamachen", der er nie Einblick in sein Her» gewährte, unwillkürlich abaesiobea durch ihr fortwährende», sondierende», ausdränaende» ,nagen und Bitten. Er dlteb stumm, eine ganze Weile — den Kbps obgetvandt. EMich begegnete er trotzig dem verängstigten, mütterlichen Blick. „Ich bin Rase verlobt," sagte er kurz. „Dein Ton gibt zu. das; ich recht I-ade." „Last das. bitte!" Er zog mit einem Ruck seine Hände aus ihren kalten, klammernden Fingern. „Werde nicht nervo», ich bitte Dich! Beruhige Dich Du siehst jetzt, daß ich mein Wort halte " „Ich sehe, daß Tu autzer Dir — unglücklich bist. Herzensjunge, sprich doch! Sage mir doch, wie da» Unglück kam. Ich verlange ja nur —" Und ich verlange nur, dast da» geschieht, was schon neulich zur Sprache kam. Die Veröffentlichung meiner Verlobung." „Ja. ja. jo," stammelte sie ganz atemlos, ganz zittrig. „eS soll geschehen! Morgen! -ln Papachens GeburlSlag." „Danke. Und nun gute Nacht." „Nein, Junge, Junge, geh' noch nicht, sage mir nur einmal, eininal alles. Ihre Tränen flössen. ^Er aber stand setz», ganz -lbwehr, ja säst feindselig. Sie hatte ihn überrumpelt, der schreck darüber zitterte noch in ihm nach. So perplex war er gewssen, dab ihm nicht mal eine Ausrede, geschweige denn ein direkter Widerspruch zu Gebote gestanden lxitle. Auherdem lag die Lüge nicht in seiner Natur. Es war ein Augenblick gewesen, den er ihr nicht vergeben wird. Seine Stimme klang eisig: „-llles sagen? Was Hecht das? Eine Verirrung soll der Mensch niederwerfen. tottreten — totschwei^en. aber Sach nich'. an die grobe Glocke hängen? Nur so wird er fertig Damit. schSoaimn drüber!" Und immer drei Stufen nehmend, rannte er die dunkle Treppe hinauf - seine Schrit.e verhallten. Mechthild grisi langsam nach ihrem Leuchter. Eine gewisse Beruhigung war über sie gekommen, gemischt mit erneuter Enttäuschung. Plötzlich crschräk sie und lieb vor Schreck den Leuchter fallen. Es hatte sich etwas >u dem Raume bewegt, geseufzt? Dort in der Ecke, wo ein grober, alterSschivacher Ge- ichirrschrank stand, der daS Mechner Porzellan barg, drückte sich ein Schatten an die Wand — das am Boden liegende, aber noch brennende Licht reckte ikn in die Höhe — und er bewegte sich. „Wer ftcckt dort hinter dem Schrank?" fragte Mechthild plötzlich herrisch. Es konnte ja nur ein neugieriger Dienstbote sein. Der Schatten verschwand, um die Schrankecke kam eine schmächtige Gestalt gesenkten Hauptes. „Du? Rose ? Du hast gelauscht?" Der To» war vernichtend. „Ich konnte es nicht ändern," sagte das Kind leise resigniert. Die Stimme war ganz matt, ganz heiser. „Nicht ändern?" iragte Mechthild streng, „und bitte, ivas hast Du um diese Zeit hier zu suchen?" „Grob> laute fühlte sich nicht wohl, sie glaubt, dab sie sich beim Fest erkältet bat. Ich hörte sie ruscn und ging in ihr Zimmer. Therese tanzt drüben, und bat mich, ihr auS der Küche Kamillen zu holen. Als ich damit die Wendeltreppe heraufkam, kam gerade Bon aus der Halle heraus. Ich erschrak — wen» ich mich nicht hinter den Schrank versteckte, sah er mich ja gerade an — sah mich so —" Sie stand n; ihrem roten Unlerröckchen und weihen Nacht^äckchen da, die Tüte im Arm. das lockige Haar eine goldige Wildnis um Stirn und schultern. Die blohen Iützchen steckten in roten Pantöffelchen. „Es ist immerhin unerhört — unerhört!" sagte Mechlhils. Sie Wichte in der Verwirrung kaum, was sie sagte, „also Du hast gehört, was ich Boy versprach, dab morgen zu Onkel Berndls Geburtstag Eure Verlobung veröffent licht wird." Noseiis Gesicht fchimmerte schneowech zwilchen den goldbraunen Haar strähnen. Sie öffnete die Lippen, aber ihre Stimme versagte ihr. Endlich flüsterte sie mühsam: „Ich l>abe aber auch — das andere gehört — aber Du mußt nicht senken, dag ich daS nicht^auch schon gewicht Hölle. Ich habe es noch vor Dir gewicht." Mechthild fühlte einen Schwindel. „Das — das — aber. Tu hörtest doch auch, dab w-' uns beid> geirrt haben — oder bat Bvn gesagt, er mache sich was aus Ruth Ian'eu? Nein, das bat er nicht gesagt," fuhr sie hettig fort, „und nun habe die Güte. >iii'd, und mache keine Szene, wildern schäm' Dich, dag Du gelauicht Haft, geh' zu Bett und - sreu' Dick auf morgen!" „Ich habe nichts, worauf ich mich freuen kam', den» ich werde mich nicht mit Boy oerloben. Ich kann nicht." Mechthild fühlte, daß sie im Begriff »and. ihre Selbstbeherrschung zu verlieren Gerade jetzt, wo das Verlöbnis der beiden für sie den Stachel verloren hatte, ja, wo sie es yerbeiivünschen »mbte, stieb sie bei diesem taubensanflen, dumme» Kinde aui Widerstand. In der Verwirrung ihrer Empfindungen und doch einer gewissen Logik tolgend, batte der Gedanke an eine Pflichlehe des Sohnes eine erlösende Wirkung auf sie gehabt. Als er sich mit dem ersten, knabenhaften Ungestüm i» Rose verliebte, versagte ne iüm ihren mütterlichen Segen, jetzt, wo er eine anoere liebte, war sic entschlossen, die Verlobung zu veröffentlichen. „Du wirst tun, was von Dir erwartet wird," brachte 8«. ihre Erregung Niederkämpfens, heraus, und dann, ohne sich noch eininal umznjehen, ging sie, die Kerze mit der Hand gegen Luftzug schützend, von dannen. - IM» -. Rose, ihr Päckchen an sich drückend, schlich, sich hinauf in der Dante Zimmer. Li« tat sie alle», was diese wünschte, kochte ihr den Tee, bracht« ihr warme Umschläge aus den Magen, in denen die Tante «in Universalmittel jah. sah noch ei» Weilchen b«t ihr und sing erst, a!» sie durch da» Kammermädchen abgelüst wurde. Dann ging sie «n ihr Zimmer, saß eine ganze Weile fröstelnd am Fenster, in die Nacht hinaußstarrend. suchte fick dann ern Stück Papier. Jeder und Tinte und schrieb, beim Schein ihre» meder» aebrannten Lichtes: „Lieber Boy! Ich habe alles gehör», was Du heute abend mit Deiner Mutter gesprochen. Sie will, dab ich trotzdem Deine Braut bleibe. Aber ich will nicht. Ich gebe Dir Dein Wort zurück, auch den kleinen Ring, den Du mir einmal schenktest. Ich weist e» schon lange, dast Du Ruth Jansen liebst, ich kann e» auch so aut begreifen. Ihr werdet in allem harmonieren, und sur sie wirst Du immer ein bewund». rungswürdiger Held sein. Werde recht glücklich, lieber Boy, und vergist Deine Rckse." Da» „Deine" radierte sie wieder aus. streisl« dann ein «chnürchen, an welchem ei» schmaler, goldener Ring mit einem Türkisen-Bergistmeinnicht hing, von ihrem Hals«, legte Brief und Ring in einen Umschlag, auf welchen sie ,,Boy" schrieb, und dann loscht« sie ihr Licht, zog ein Tuch um die Schultern und drückte sich in dt« Sofaeck«. Da sah sie, so sehr allein mit dem ersten, herben Lebensschmerz. In dieser Nacht schlief merkwürdigerweise nur Boy den tiesen. traumlosen Schlaf der Erquickung, und als er am Morgen erwachte, aeweckt durch oa» klagende Krächz«'« der Dehlen. welche leine Turmhöhe umslatt«rten, fühlte er sich wie von einem Druck befreit. Das Gefühl, daß er als Sieger au» dem Kampfe hervorgegangen, elektrisierte ihn. Es war, als sei der Bvnn gebrochen, der Spuk zerronnen. Was war e» nur: gewesen? Wie ivar eü über ihn gekommen ? War es «ine Krankheit gewesen? Wahr haftig, der Teufel muhte seine Hand dabei im Spiele gehabt haben. Dämonische Mächte batten einen Zauber heraufbeschworen, welcher, sowie er das erlösende Wort und den Mut sanb, cü zu spreche», in Nichts zerflatterte. Nach der Krisis gestern war da» Fieber gebrochen, das ihm eine Woche lang in den Adern geglüht. Damit schwanden auch die Halluzinationen. Ruths Bild rückte plötzlich wieder ins rechte Licht, er sah sie, wie «r sie seit seinen Kinderjahren «eschen hatte, da er sie immer für einen famosen Kerl dielt, aber sich ebenso bemüht blieb, dast sie ein Jahr älter war als er und nicht schön. Aber Schönl>eit war ja zum kameradjchastlichen Verkehr nicht nötig, im Gegenteil. Franz Wiprecht kam herein^ die noch kaum getrockneten Zachen seines Herrn über dem Arm. einen Brief in der Hand. D«n hätte ,km das gnädige Fräulein gegeben. „Leg' ihn dorthin und sieh nach dem Bad und dann sattle, ich will retten. Baron Bern berg schläft noch?" „Wir kamen erst um ein Uhr nach Hause," sagte der Schildknappe des Junkers, augenscheinlich weder von dieser Tatsache, noch von der Laune seines Herrn/ zu Fnh heimzukehren, sehr erbaut. Boy dehnte sich, gähnte und griff nach dem Brief, Als er ihn gelesen und das Ringlein am seidenen Faden in der Hand hielt, verfinsterte sich seine Stirn. Das war eine nette Bescherung. Das soll denn nun werden? „Ruth heiraten!" Fällt ihm ja gar nicht ein. Eine Gänsehaut überlies ihn plötzlich, wenn er an die Folgen eines solchen Schrittes dachte. Mein Himmel, an welchem Abgrund war er da hrngeganaen, blind, taub, verzaubert. Er mochte sich das gar nicht ausmalen. „Der Kuckuck hole alle Frauenzimmer," dachte er zornig, „ich will fort. Aus ein Jahr, auf zw> i Jahre, ich will nichts wieder mit der ganzen Gesellschaft zu tun haben." Dann legte sich sein Zorn, und er las den Brief noch einmal und fühlte Mitleid mit der Kleinen. Wenn sie wirklich erraten und gehört hat, so tut sie ihm leid — aber sie ist und bleibt ein Gänschen. Und was ist das hier zum Schlust? „Für sie wirst Dm immer ein bewunderungswürdiger Held sein" — er runzelt« die Brauen, aber dann lachte er. Das hat Baby Rose natürlich nie so gemeint, wie es beinahe klingt. Eine halbe Stunde später fast er im Sattel und durchritt die Wälder von Wildeck. Die Bewegung tat ihm wohl. Als er nach Hanse kam und durch eine Triumphpsorte in den mit Girlanden und Fähnchen dekorierten Turnierhots Vitt, siel ihm erst ein, welcher Festtag heute ist. In der groben Halle stand heute der Frühstückstisch. Die massiven Steinpfeiler waren von Blumengewinden umschlungen, lange Girlanden aus Fichten- grün hingen sternförmig von den Deckenwölbungen. Der Boden ivar mit Blumen bestreut, und aus einer Art Podium, welches mit Teppichen belegt und von Palmen um standen -vor. befanden sich zwei ebenfalls geschmückte Sessel — für den MajoratSherru und Geurahliu — zur Entgegennahme aller Ovationen. Vorläufig waren diese Feierlich- ketten noch nicht angegangen. Das Pcv'r war allein und säst am eichenen Mitteltisch beim Frühstück. Boy kam mit leichten, schnellen Schritten durch die Halle, ging auf den Vater zu. nmarmte ihn und brachte -seinen Glückwunsch an, so gut das. nach so mrzer Sammlung, gehen wollte. Er iah so ganz anders aus. als gestern abend, so sehr er selbst wieder, daß Mecktt- hild ihn erstaunt ansah. ElauS Berndt hingegen war ganz unbefangen, ja. er glaubte, ihm eine grobe Neberraschung bereiten zu können, als er, ihn auf die Schulter Aopfend, sagte: „Mamachen und ich haben soeben beschlossen, datz heute ein Doppclsest göseiert werden soll — Du errätst wohl." Es entstand eine Pause. Boys Antlitz verfinsterte sich. tSortsebung folgt.» <1vr t'lrm» «»K'ivT «L toini».. Vrssäsv - Nöllstaät, LLlltsüsr Ltrasss Nr. 13. Diese Woche > Verkauf von c». M Orixiii»I-OelMilliiI<Ie« zu vuvrn» t>NIl8«n «tse» Xim5t8Ll»i> krsßvr 8tr. SS. 4V OeIsom»I«Iv i» eleg Ruhme» . . früher 35 SV öl». do. . ü 4« ./? früher »25 SV st». do s 7S /- früher 180 .« Mw. ustv. solange der Borrat reicht. ilimtsrloii kr»s«r 8tr. SS. WM- Bitte genau die Nummer zu beachten. "H ist dos »««<« gegen Aus fallen der Haare und zur Beseitigung der Schuppen, L Fl. I.5VM beim Erfinder k. SctmWUisiMg, K. S. Hoflieferant. DWO TW Ecke Schesselstrnbe. Tlich-Restk 130-140 breit. prima Ware. verw. zu besseren Herren- u. Knabencmzügen.Hosen. Paletots, eleg. Tameuröckeii. be deutend unter Preis zu Kostüinröckeu, Hausröcke» zum halbe» Werte. s Tnchlager Sl»nalienstr.t7.1. in einfachster bis feinster Ausführung. IHeI>terL8«di>, Wallstrastc 7. 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