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- Iwt - Allerlei für di« Frauenvelt. die Mode Neue» dringt, l.) Echter Pelzschmuck mit echten umrandet, ist momentan ein r Modeartikel. Da gibt «» eelenwärmer, Jabot», Westen Seine, aber sehr gut klei- rte mit Blumenschmuck, auch die ^ bten Pelzmanschetten leben wie der am. Eine phantasiereiche Modistin fertigt sogar Theater^Lapore» aus Pelz; sie sind sehr -^ ^ ^ ^ de» N« " Capoke die vorn diademartig ansteigt. Blumen wer de» Heuer zumeist aus 2 amt gefertigt: zur Garnitur der Ballkleider hat man meter lang« Girlanden in Borbereitung: einzelne BlumentussS werden als zu dürftig erachtet, genügen bestenfalls für eine Gelscllschafts- tailette. Als eigentliche Modeblume gilt das lang« vernachlässigte StiFmütterchen; gut abschattiert, anS echtem Samt gefertigt, ist eS stet» seiner Wirkung sicher. Auch Chry santhemen, Nelken werden viel verwendet, erster« zu ganzen tzutdeckeln, letztere zu gro be», aut abschattierten Tuffs, die die kokett an vetven Seiten aufaeschlagenen Batcaubüte garnieren. Helle Filzhüte mit dunklem Felbel kackiert. sind in reizenden Formen vorrätig: da zeigt man uns beisvielsweise chamois Filzhüte mit braunem Felbelkops und Rand, schwarze mit lila Felbelauslage, braune, deren Kegelkopf mit modefarbigein Samt oder Felbel belegt ist. Zur Garnitur sind in beiden Farben schattierende Federn verwendet, große Bandrosettc» oder Moirä- band. das den Kops umgibt und rückwärts hochstebende Maschen bildet. Einfach »nd schick sind die nur mit einem fingerbreiten Samtband umrandeten farbigen Filzhüte, die, vorn diademartig ausgebogcn, eine dem Hute eülgearbeitete Stickerei zur Geltung kommen lassen: nach rückwärts fällt der Hut, de» Hinterkops deckend, ab. ,,Kostet nur vier Kronen fünfzig," hörte ich eme bekannte Künstlerin sagen, die man in ihrem blauen Stickereihut, der trefflich zu ihrem blauen Tuckkostüm pahte, bewunderte. Die Gute ist Mitglied eures Verein», dessen Mitglieder «» unternommen. Gelder zum Bau eines RÄomvaleSzentenhauseS für arme Frauen zusmnmenzubriugen. „Weshalb." sagte sie. „soll ich wie seither 20 bi'S 30 Gulden für «men Hut auSgebsn, wenn der billige Hut auch seinen Zweck erfüllt? Was ich in dieser Weise spare, führe ich an unsere Bereinskasse ob!" Sehr schön, sehr edel, aber wie wollten unsere mit großer Regie arbeitenden Modistinnen bestehen, wenn alle ihre Kun dinnen die sonst für Toiletteiisivecke be stimmten Summen wohltätigen Werke» zu führen würden? Ohnehin werden wahr- jcheutlich nicht viele Modedamen dem Bei spiele jener warmherzigen Künstlerin folgen, Jda Vorder. „Rberbitte.sprechenSienicht darüber!" Wie oft werden die Worte: „Aber bitte, sprechen Sie nicht darüber!" hinzugefügt, wenn jemand «ine Sache an» vertraut worden »st, die eigentlich strenges Geheimnis bleiben soll. Natürlich folgt darauf allemal die Versicherung, das Ge- hörte für sich behalten zu wollen nach Wunsch de» Bittenden. Da man nun aber weiß, daß do» soeben Vernommene eine an dere besreundete Person io sehr interessieren würde und man einem Freunde oder einer reundin doch ruhig alles anvertrauen rf. so geht die erhaltene Mitteilung weiter an eine dritte Person. Natürlich sichert man sich deren Verschwiegenheit abermals mit dem Zusatz: „Aber bitte, sprechen Sie nicht darüber!" Vielleicht oder Wahlschein- sich hat nun aber diese dritte Eingeweihte wieder eine spezielle gute Bekannte, die sic ins Vertrauen zieh». Wie dann? Aus diese Weise geht ein Geheimnis von Mund zu Mund und hört bald aus, überhaupt noch auf das Wort „Geheimnis" Anspruch zu er heben. „Wie ist das nur herausgekommen?" sragt wohl die erste harmlos Vertrauende staunend, „Sie haben doch nicht darüber gesprochen?" „Nein, bewahre!" lautet wohl die Antwort, „nur meiner besten Freundin habe ich einige Andeutungen gemacht," treibt die Wahrheitsliebe hmzuzusetzen. „aber aus deren Verschwiegenheit kann ich bauen!" — Ja, wie sonderbar, man baut fest aus das Schweigen anderer, ohne sich selbst dieser Tugend zu befleißigen! Wie gut wär'S. in solchen Fällen Herders Mahnung zu beherzigen: „Auch den vertrautesten Freund ver schone mit Deinem Geheimnis; Forderst Tu Treue von ihm, die Dt Dir selber versagst?" Uebcr eigene Angelegenheiten nach Bc- sieben zu plaudern, sieht uns natürlich frei: in den uns von guten Freunden und Be kannten anvertrauten Dingen jedoch sollten wir uns strenger Diskretion befleißigen. Freilich, schwer tsi sie, die Kunst des Schwee- aens. Ja. Wenn s noch eine Tugend wäre, die offen zur Schau liegt, die uns erhebt in den Augen der Menschen, eine Tugend, mit der wir prunken könnten, aber wie die Sache nun einmal siegt, so merkt niemand, daß wir die Tugend der Verschwiegenheit üben. Wollte zum Beispiel jemand sagen: „Ich darf nur nicht darüber sprechen, aber wenn ich reden wollte —" so ist das schon eine Indiskretion. — Hat uns jemand seines Vertrauens für würdig gehalten, so seien wir verschwiegen, auch ohne die Bitte: „Aber sprechen Sic nicht darüber!" (L. Lriedel. Silbenrätsel. Beim Narren- und beim Kartenspiel EinS — zwei zu suchen ist nicht schwer. Drei sieht man in dem Walde viel, Das Ganze bei dem Militär, «iltlriWt Witt Erschein» täglich M>«. ÄLL Freitag, den 27. Oktober. L1V«S Sybold von Eck. Roman von Ursula Zöge von Manteusjel. (30. Forlsedung.) (Nachdruck verboten.) Kaum hatte sie diesen Verdacht gefaßt, so begann sie auch schon, sich in leidenschail- sicher Weise Vorwürfe zu machen, daß sie den Sohn aus diese Bahn getrieben. Für ihr eifersüchtiges Muttergcsiihl war es ganz gleich, ob Ruth, ob Rose — für Aildcck ober, für die ganze Zukunft, für ElauS Berndl war daS ein himmelweiter Unterschied. Rul.t bedeutete de» Zusammenbruch aller Hoffnungen, welche Claus Äcrndt aus diesen Sohn gesetzt, bedeute!,- eine totale Verschiebung aller Zukunftspläuc, Verwirrung, Ausruhr, Enttäuschung. Schmerz .... Sic saß, vornübergebeugt, aus dem Fußende ihrer Chaise longuc, die Hände um die Kniee gejaltct, die Auge» starr aus die Vorsaaltür geheftet, welche sic ausgemacht hatte, um bester zu sehen und hören zu könne». Tenn wenn c, heimkam. so mußte sie sofort Gewißheit haben — icmsi war sie ja dcn Ansorderungcn dcS nächsten Tages nicht gewachsen. Ta, mit cincmmal. hörte sie in der Ferne unten «ine Tür gehen, ei» unbestimmtes, nahendes Geräusch, wie von Schritten und Stimmen. Mechthild sprang aus und ging hinaus i» den dunklen Gang, der aus die lange Galerie mündete, welche noch dem Jnnkerturm führte. Eine Weile stand sie lauschend, aber alles blieb jetzt füll. Auch wurde sic sich nun bewußt, daß die Geräusche von oben herabgekommen waren, nicht von unten heraus. Sie suhlte sich aber zu unruhig, um in die Stille des Roscnzimmers zurückzukehren und ging weiter und weiter, bis sie dcn Vorsaal im ersten Stockwerk des alten Schlosses erreichte, in welchem das Familien- und das Eßzimmer mündeten nnd die Haupttreppe, sowohl die, welche hinaus in den zweite» Stock, in welchem die Tante wohnte, führte, wie die, welche hinab >n die große Holle stieg, und dann eine kleine, unter der Haupttreppe schneckenförmig in die Knchenräume gleitende Wendeltreppe der .Hausfrau zur Bequemlichkeit dcm mächtig massiven Maucr- tverk des Füiidamenlalbaues abacrungcn. Mechthild stand, das Licht, das sie mitgenommen, in der Hand, lauschend. Der Schein bcsscibe» flackerte über die Wände dffscr Vordicle hin und verlieh Len Gosichtcrn aus alten, hier ausgehäugle» Jagdbildern Beweglichkeit. Sie begann plötzlich, sich nicht nur erreg, und gequält, nein, unheimlich zu suhlen. Tiescr ganz fensterlose, achteckige, am Tage stets Lurch eine Hängelampe erleuchtete Raum erschien ihr dumpff die Lust dick. Im Begriff, d'e nach der R,«erhalle herabtührenden Stufen zu betreten, hörte sie hinter sich ein Geräusch, gleich leichte», vorsichtigen Schritten, welche ihrer erregten Phantasie unter dcn Steiusllesen der Ticke hiiiziihuschcn schiene» und ihr einen abergläubischen Schreck einjagte«. Sie sah sich gar nicht »in. londern hastete die Stuten abwärts, aI-5 nun auch vor ihr unten in der Holle ein Geräusch entstand und gleich daraus der dff Halle vom Treppenaufgang trennende Vorhang sich spaltete und Boys schlanke Gestalt vor ihr anstauchte. Mit einem Blick ersaßte sic, daß er sich in ungewöhnlicher Der- toisung befand. Sein Gesicht war blaß, sein Anzug in Unordnung, naß und beschmutz! bis aus die Lackschuhe herab, die,förmlich iiikrusffert schienen. Jur .Knopffoch hing ihn! eine geknickte weiße Nelke, den Hut hatte er sich lies in den Nacken geschoben und von demseib-.n tropfte Wasser. Es sah säst so aus. als käme er bezecht von einem Gelage, bereits mit allen Wahrzeichen eines morolffchcn Katzenjammers rm Gesicht. Er sab sie gar nichi. sondern stieg ihr gerade entgegen, bis er aus der obersten Treppenstufe Mit der Zurückweichcnden zusammenprallte. Einen Augenblick starrte er sie an. als mühte er seine Gedanken sammeln, dann faßte er sich, riß sich zusammen und grüßte. „Der Tausend! Mamachen als Lady Macbeth! Bin ich erschrocken!" Er stieß daS in möglichst unbefangener Ueberraichnng hervor. Sic aber griff nach seiner Hand und iah ihm lest in die Augen, während ihr doch die Angst die Kehle zuschnürte. Mii der freien Hand hielt sie den Leuchter hoch. „Boy! Wie sichst Du denn aus? Und Du bist ja ganz naß." Er versetzte lakonisch: „Es regnet." „Regnet? Du haltest -doch den Regenmantel mit! Und Deine Stifel sind ja voll Lehm?" Er sah aus dieselben herab: „Ja, wirklich. Ist auch kein Wunder. Ich bin zu Fuß gegangen." „Ist den Pferden was geschehen? Wo ist Bernberg?" „Ter kommt, wenn er genug hat, ufft eben diese» Pferden. Ich zog cs vor, zu gehen " Sie fragte nun nichts mehr, sondern stellte das Licht ans eine Bank, nahm auch seine zweite Hand, so daß er ihr nicht entrinnen konnte, »nd fab ihn mit gequältem Ausdruck an. «Boy. wir sind hier ganz allein. Mir kannst 8 Mlkclie LmWim-klitlrll, ^llsrksoirt rsiedsts L-usivalr! mir tzuMätou. Llsn rsiltivgo Zporisl-lllitalag ILInÄsr-Varelvrovv. Zp-dskLrtoüsIu, 109» oder SMHtr.-Ladungen, hat »k,i« W. rf. Bauhossttaße 9. Dr. - Friedlichst.' HokllsksrLllt, sVr»Il8trL88v. km 8oo Ar. 2. keko klMNtfilM (8tiM!iM). Doloplron 1ml I, tzir. 4388. GsrKINaK'SLio, L1vir»6 2ivillA6l'8tra886 Ar. 8. Delopliv» 4mt I, Akr. 82. von Vvv» «Ilxnnxvn vin1üvÜ8tvr vis w üv8tor IbU88l»1tniijx uuä Hvüvrtüürnnxvn n»vl» »nckvrv» Ortvn Äv8 In- nuü ^N8lanüv8 ru «ottüvn I?rvi8vn. 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