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Dresdner Nachrichten : 29.12.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187812296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18781229
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18781229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 11-12 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-12
- Tag 1878-12-29
-
Monat
1878-12
-
Jahr
1878
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.12.1878
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Nr »«» — L>rv<lu«r >5«tl« » — SolllllL«, Um» »t». vsoowb« 18784 «u<d richtig ctn. waren vergnügt. daß da« «etter last cdcus» heller war, wie Tags zuvor, nur etwas windiger. sonst aber ganz angenehm. Doch wlr sollten schrcckllch enttäuscht werben. Schon vor Tharandt fing die Schneedecke an voller zu werben und le höher da» Dauo-sroß flieg, desto mehr Schnee lag da. Al- wir nun bei Klingrnvrrg mehr ins Freie kamen, sauste ei» grauer Sturm über die gelber daher, brachte den noch nicht ganz lest liegenden Schnee in Masse getrieben und setzte ihn an den Bö- schunge» alS größere oder kleinere Schneewehen ab. Wenn die Lokomotive dis Frcibcrg schon sehr zu käinplen batte, da ziemlich bohe Manen gucr über die Geleise lagen, so war rS in Freibcrg vor der vanb ganz alle. Der in Chemnitz "/»V Uhr abgebcnbc und in Dresden > --12 Uhr ankommen sollende Zug war bei der Halte stelle Fraukentteln vollständig iestgesabreu und eingeweht. Diesem mußte vor Allem Hllte gebracht werden. ES wurde nun von der Bahnverwaliung bestimmt, öah unser Zug die Passagiere von dem elngcschneite» Zuge holen :uü>se. Wir mußten demnach aussteigen und so lange warte», biö unser Zug zurück war. Unsere Geschäfte drängten nicht, denn ob wir in Freibcrg oder Chem nitz bummelten, blieb sich schließlich gleich und in der ausgezeich neten BadnhosSrestauratioii ließ sich'o auch auöhalten. zumal die Müller Karichcn ein ausgezeichnetes Frühstück scrvlne. welches bald auch dcn GrieSgrämIichsien zu guter Laune brachte. Nach ca. :! Stunden ging der Zug aus dem noch fahrbaren Geleise mit 2 Lokomotiven weiter, Aber welche Unmaßen von Schnee, br- sontciS da. wo der Chemnitzer ^..g neckte, waren vice abgelagert, Wände höher wie die Person.,»ragen. Welche riesige Arleik ge bart daZu, riese Unmassen wieder sortzuschaffcn, damit beide Ge leise wieder irci werten. — Nachdem Herr Lehrer Mch'el von der achten städtischen Bezirk-cichuie schon am I.Wcil'nachtö'cicriagc iin Saale deS Gast hauses zur S ladt Bi einen l in Vorstadt Nendorf) einer sehr Zahlreich vcrsammrlicn Zuhörerichait durch Aufführung »dev Weih- nachlssesteb von Int. Otto" einen recht gc»us;reichen Abend bereitet haste und vom Ertrag dieses KintcrconccrtcS an rund 120 M. siedcnundzwanzig arme Zöglinge mit passenden hhrislgesc! ersten erircucn kennte, gedenkt derselbe beute Abend .'> Ist r in demselben Loiale dasselbe poenereiche und so selten ge tane Toiistück zu gleichem Zwette zu wiederholen. Der ersten Aufführung wohnten unter Anderen auch die WiNwe tcö unver geßlichen Komponiste» bei. — In l lesen Tagen wild zwischen L a u b e ga st - T o l k e - Witz-Dresden wieder eine regelmäßige OmnibuS-Verbindung aufgcnomnie». Der Beriuch ist schon mchrmalS früher gemacht worden, aker hat nie zu er reulichc» Rciuil.ttcn inr die Unter nehmer gcnchrt: vielleicht gltuklö diesmal! -Heute kann mau im Bic t o ria-S a l on eine seltene Prodnküon sehen. Zum ersten Male wird ein Mstr. Palmer an der Decke, aus einem Spiegel spazieren gehen, b. h. ohne jede sonstige Boirichtung. Diese Produktion soll höchst originell sein. Das prächtige Mäcchenballet: ,.R othkäppchen" wird heute letztmalig in der Nachmittagsvorstellung ausgeinhrt. Morgen Abend tritt erstmalig eine Indianerin, Miß Zenobla auf, die daö Großartigste an Lustgvmnaitst leisten soll u»b den Beinamen „Die Königin der Luit" führt; namentlich wird die eigenthüin- Uche Kühnheit ihres Gcbahrcns gerühmt. Die brillanten ..lebe», den Bilderwie alle übrigen SpcclaMäte» sind nur noch bis Dienstag Abend da. am Neujahrslage pcäseustrt sich ein burchaus neues Personal an Specialitäten und zwar sind da ganz vor zügliche Künstler engagirk. Wer indessen daS jetzige Personal noch nicht gesehen l abe» sollte, der versäume cS nicht, da Einiges gleichfalls ganz trefflich ist. - Am 2i>. kö. kauicn zwcl hiesige Arbeiter einer großen Eisenwaarensahrik zur Hast, weil sie diese Fabrik fortgesetzt bestohlen und größere Posten Waaren an hiesige Eisenwaarcn- haiidiunge» sür ihre Rechnung verkauft haben. — Borgcstcrn Bormittag, alö ccr Schaffner in Döbeln die Koupcethürcn eincö von Leipzig gc'ommcncn Zuges öffnete, stürzte ein Kind, weiches dcn ss oit gerügten Fehler begangen batte, ,'ich mit dem ganzen Körper an die Thüre ai.zulcgcn, aus kein Wage» heraus und nel so unglücklich, daß eS schwer verletzt aufgehoben weiden mußte. Eltern, die mit Kindern fahren, dürste dieser traurige Fall zur Borsicht mahnen! — Neujabr steht vor der Tour und der Geschäftsmann bat Kopf und Hände voll mit dem Iabcecabschluß zu klm». So Mancher sitzt bis in die späte Nacht hinein schwitzend über den Büchern und zerbricht sich den Kops über der Siffyphuombctt der Beseitigung einer Ilntcrbilanz. Neue Geschälte werden cla- blirt, neue Geschäftsbücher >ür die doppelte und eiistache Buch führung gebraucht. 'Ais Spezialität hat sich die Buchbinderei oon Louis Lohse, Am ^ee Nr. 8, die K on t o b ncher- Fabrikation erkoren. Hier findet sich ein großes Lager fer tiger Geschäftsbücher, das selbst dcn di srcllsten Ansprüchen ent sprechen dürste. — In einem Olvernhuuer Spiciwaarcngei'chäst aui der Moritz- stra>;e wurden gestern eine'Anzahl Gegenstände, weiche mit starkem S chwe i»s u r te r G rü n bemalt waren, wohlfahrtt-polizeillch beschlagnahmt. — RepectoIr beSReirdenz-Tbeaters. Sonntag Nachmittags: Frau Holle: Abeistö: Ninicbe. — LNontag: Eni unbezahlter Wechsel. Bstntcknb. Dienstag: Im Raustch. Mittwoch Nachmittags: Frau Holle: Abends: Der stolze Heinrich. — Donnerstag: Ei» und:zähster Wechsel, Blindekuh. Freitag: Der stolze Heinrich, — Sonnabend: Im Bausch. — Eine reiche Auswahl beliebtester Delikatesse» bietet das Geschärt von R. C. Prölß, Maricnliraße undAntondpIatz 5. 'Neben ''eisten Gänsen. Kapaunen, Fasanen und Trnken findet man Fluß- und Seelische, Austern, Hummern, geräucherte, mari- nirke und konserviere Fiichwaaren und einen vorzüglichen groß körnigen Kaviar, daö P b. nur 250 Pf. 'Auch hier ist der Preis für Sprotten nur >,<) P'. Ei» recht belangreicher Zuspruch wäre dem jungen Geschäft wohl zu gönnen. — 120,000 Mark werden gegenwärtig vom hiesigen Bezirks gericht - versteigert! Dieses sonderbare Versteigerungö- obiekt, zu welchem noch die 5pcec. Zinsen vom l. April 1872 kommen, wird von einer In dein Kreditwesen eines Herrn Franz Bolkmar Bernhardt ans dicGläubigerschast übcrgcgangenen For derung gebildet. ES hanöclr sich aiio hier darum, schleunigst Baarcs zum Bertheilen unter die ForderungSberechtigtcn zu er halten BiS 31. d. M. sind im hiesigen Bezirksgericht die Gebote anzumelken und ist daselbst alles Nähere zu eriahren. — Obwohl die Packetbeförterung an die hiesige Post während deS Festes ganz enorme Anforderungen stellte, so hat darimter weder die Zeitung«, »och die Brief-, noch die Geldsendiingsbestel- lung irgendwie gelitten. So hat die Post eine ihr am Weih nachtsteste übertragene Beförderung von nicht weniger alS 50<)0 Circularen nebst Mnsterkästchcn auf daö Prompteste und ohne den geringsten Aufenthalt befördert. Dieser ungewöhnlich starke Auttrag ging von der hiesigen kgl, Hofapotheke (Schloßstraße) ans. weiche aui diesem Wege Sorge trug, daß die von ibr ein- geiührte R eynaul b'sch e Huircnpasta in den weitesten Kreisen Bcrbrctung fand. Diese durch Wohlgeschmack, Bil ligkeit und Zwcttmäßigkett ausgezeichnete, gegen Husten und Hei serkeit wirksame Pasta wird in dem Circular von einer wahren NodelgarniturcrsterKünstler empfohlen >Pauline Lucca. Charlotte Patti, Wachtel. Haase, Nachbaur, Diener, Gura, Betz und anderen Stimm-Großcnt. Nun weiß man doch, warum Herr Diener nie H-Iser wird! Er bekämpft jede Indisposition durch Reynaulb'sche Uten aus der Hokapotbcke. — Repertoire der kgl. Hoftheater. Altstadt: Sonntag: Die Zanberstötc. - Montag: Daö Käthchen von Heilbronn. — Dienstag: Der Barbier von Sevilla. (Ans. >/,7.) — Mittwoch: Die Braut von Messina. N. e. — Donnerstag: Rlenzi. l'Anf. ' ^7.) — Freitag: Die Braut von Mes'Ina. — Sonnabend: (Oper). — 'Neustadt- Sonntag: Doktor Klang. — Dienstag: Lumpaci BagabunduS. (Ans. >/s7.) — Mittwoch: Doktor Klaus. — Donnerstag: Doktor Klaus. — Sonnabend: Das erlösende Wort. Durch die Intendanz. — Der Skating Rink, die Schlittschuhbahn unk die Restau ration zu Lü b icke's Wintergarten sind neuerdings in die Hände des Hrn. O. Hilbert übergrgangen, eines jungen streb samen Wirtdeö aus der Ose. Rcnncr'sehen Schule. Bon der ersten Etage des RcstaurationsgebäudeS bietet sich letzt eine rei zende Aussicht am daS bunte bewegliche Treiben de» Skating mtnk. Früher war diese AnSstcht dem Publikum verschlossen — des Entrees in den Skating Rink wegen. — Vorgestern Abend ist eine in Neustriesen wohnhafte be- ^ ^zst Udrik Dame. Frau v. Lindentel». in dem Hause Lortztngstraße 22i arn adarbbrt. Vas Resultat davon hier, woselbst sie zu Besuch-ewese« war. drini Fortgehen anstatt! günstigen Erfolg de- Einspruch- zu spreche«. HerrEtaats« stbür vlnau-ärgangen und die nach dem Hoi-l anwaltschaitS Assessor v. Beschwitz vei zur^xulölbür zur Hotthür -Inau-gz raume dtnadsübrende ziemlich steile Treppe h i n u n t c r g e st ü rzt. Da Nlonanh Zeuge l es Unfalles gewesen, die Verunglückte auch i durch den Sturz bcwußtto- geworden war und deshalb nicht um Hille gerufen bat, so ist sie erst viel später mitten in der 'Nacht zufällig im Hofe gefunken niordcn. aber trotz der ihr sofort ge worbenen Hille nicht wieder zum Bewusstsein gelangt, sondern infolge der erlittene» Kopiverlctzuug noch ln der Nacht gestorben. — Am >8. tö waren eS 50 Havre, daß der Glasermeister Ad. Näber ln Laust gk. der sehr rüstig und sehr beliebt ist. an einem Tage sich vercheiicvle und Bürger und Meister ward. Diese drei Jubiläen wurde» zusammen lestllcv begangen. Der Raih verlieb dem Jubilar daö Ehrenbürger recht und der Militär verein ernannte ihn zu seinem Evrenmitgltede. — Der Zittauer Klrcheuvorslcuid bat ben dortigen Stadt ratb ersucht, ein Be»bat gegen das Tabak- und Cigarlenrauchen aut dem (Sottesacicr von Seiten der Besucher desselben zu erlassen ES fußt baS Gesuch ans eine Bekanntmachung des Ministeriums deS Kultus, welches daö Rauchen aut dem Gottesacker sür gegen den Ausland berstoßcud bezeichnet. — In Llchtenta n n e zog in diesen Tagen ei» säst 3jäb- riger Knabe ein Pferdchen in der Stube umher. Er sicht babci einen hinter ihm siel enden Taps mit heißem Wasser nicht, setzt sich hinein und verbrrnnt sich dergestalt, daß er nach mehreren gualvolicn Stunde» sei» sungcS Leven lassen mußte. — In Ieriiau hei Glaucha» erplotirte in der Nacht zum 20. d, im BaUsaale deS Gastwiuhs v. Walffcrsdart eine Petto- Icunilampe und verbrannte zwei der anwesenden Herren. Ob gleich die Flamme» bald gelöscht wurden, hat der eine derselben sa bedeutende Brancwunden erhallen, daß er »ach Hause gefahren werden mußte. — Am ersten Weihnachtöieiertag Abend brannten i» C ru in - ba cb die Wirthschaftsgcbäutc deS OrlSrichter Thüiner nieder. Die Gebäude waren defekt und seit kurzer Zeit nicht dewahnt, auch batte eS schan Mitte dieses Monat» einmal im Dache der Scheune gebrannt. — Versteigerungen in den G er i ch t Sä in tern: Am 30. d.: Ll Illbach: Gottl. ZwIcker'S HauSgrundstück das., 8710 M.: DreSdcn: Frietr. Gaiti, Schlemann'S HanSgrrmd- stück das., 48,ooo Bk.; Frankenberg: Ioh. Gottl. Werchau'S HauSgrundstück in Gunnersdori, I2,l05 ü>k.: Lcngeicld: Job. David Martin s Grundstücke in Lcngescld und Reifland, 4250 tt. 3105 M.; Chemnitz: Frdr. Hendel ö Grniidttücke i» Gabienz, OißostO Nk.: Ö be r w I k s e n t b a I: Karl Frietr. Mehi- lolnS Hausgruntstück in Eranzabl. 72,ttziO SN.: T baranbt: der Einina verehel. Pfauler geb. Dinger Grundstück in Kstngen- bcrg, 50,00l> M.; S ch I rg i 0 w a i b c: Gottl. Aug. ßtölcier o HauSgrundstück in Nicdersrhiand. t8l!<lM.; Dresden: WIllck. Herin, Haarsclbt'S «tlrnndstück In Löblau, l2,500 M.; Löban: Friedr. Wilh. Reichel s Grundstücke das., 84,000 M.. I2,25oNk.; Reichenbach: Karl Ant. Popp's Hauö- «.Gartengrundstücke in Netzschkau, 12,450 M.; Treuen: Karl Gottl. Rahmig's HauSgrundstück tas.,2ll>oM.; Dresden: Gust.Herm.Klebers Grundstücke in Laubegast. Niedersedlitz und Lenden. 14,»00 M.. RIO Nk„ n.ooo M. u, 3000M.; Schwarzenberg: Fricbr. LouiS Seltmann ö Grundstücke in Obcrritterögrün. 8550 M,, 5400 Vt.; Bautzen: Ioh. Traug. Neschke'S Grlindstücke in Baruth, >000 ÄN. u. 300 M.; Klingenthal: Frietr. 'Ang. Glaß' Hauö-, Feld- und Wiesengrundttücke in Unter- und Obcr- sachsenberg wie Klingenthal, oono, l0l,0, 20i)5 und 2025 M.; Grimma: Franz Schindlerö Psertnergut in Golzern, 52,'.)70 M. — Am 31, d.: Dresden: Job Sophie verehel. Rüdiger Hansgculldstück in Leutewitz, 5400 Nk.: Rade brcg: Johanne vcrehei. Schulze Gruntdesitz In Großokrilla und Ottendork. 45<>o und > 200 M.: Klingcnthal: Ehrisliiebe vc> cycl. Sämann HauSgrundstück in Zwota, 4320 ?N. tarilt. - Oe > fentIiche Gerichtssitzungen. Der Ha»S besitzer Göttlich Häse sagte dem 'Ankläger Ernst Schmidt am li>. Bkat d. I. in der Singcrinann icheil Restauration mit dcn Worten: .Sie leben auch bloS von der Geineinde!" durchaus leine beifällig auigenommene Schmeichelei und muß die Beleidig ung trotz seines Einspruches mit 15 LN. Strafe sübucn, während dem Kläger andererseits die Befugniß rrtbeilt wurde, eine Ab schrift deS Straibescheiocö 15 Tage lang am Schauplätze der Beleidigung anSzubängen. — Der Maurerpolier Gottiieb Müller und noch mehrere seiner Genossen standen in dem Verdachte, Insofern einen gemcinschattllchen Hauösrletenödruch begangen zu haben, alS sie sich Inögesammt am 0. Oktober dieses IahrcS in die Wohnung deS Klägers Jäger begaben und dieselbe auch trotz wiederholter 'Aufforderung nicht smon verlassen haben sollen. Dcr Einzcirlchtcr erkannte aus je l Woche Gekängnlß. während daS Bezirksgericht nur wegen ciniachen HausiriedenSbruchs den Beweis für erbracht sand und deshalb die Gciängnißstrafe in eine Geldstrafe von je io M.verwandelte. — Der Handarbeiter Alerandcr Tischler gcricth am »Abende des 2'». 'August beim Spielen mit seinem Kollegen Rasch In Streik, lärmte dabci nicht wenig und zückte schließlich ein Messer nach seinem Gegner, welches von ihm dann auf die Sette geworicn wurde. Rasch erhielt infolge dessen eine nicht unbedeutende Verletzung an der Haut. Außerdem wurde Tischler im Bcsixe eines geladenen Terzerois betroffen und hatte daher auch gegen das Verbot des Waffenkragens gesündigt. Zwar leugnete er mit ancrkennensweriber Konsegucnz, doch nützte ihm dies weder eher noch später ctwaö, da der erste Bescheid, aus 2 Moncnc Gestingniß und 0 Tage Halt lautend, vollinhaltlich Be stätigung fand. — Der Hanbarbeiter Gottlieb Mücke In Ncu- koichütz muß die unbefugte Ausübung eines öffentlichen Amtes mit 1 Monat 2 Wochen Geiangniß sühnen. - Der Tagelöhner Adolph Kurze in Döhlen stahl »ns der Gußstahisabrlk zu Döhlen etwa 12 Psd. Gußstahl und muß sich dafür io Tage cinsteclcn lassen. In geheimer Sitzung entschied daS Bezirksgericht betreffs der Einsprüche, welche von Marie Eichler und Wilhelm Graupner. sowie von 'Adelheid verehel Lancau in Leipzig aut Grund eines denselben beigemesscnen Vergebens gegen die Sittlichkeit erhoben waren. Die in erster Instanz erkannte Geiängnißsiraie büeb nur bei Graupner awrecht erhallen, während bei Marie Eichler und Adelheid verehel. Landau die Strafe auf 3 Wochen Gelängniß herabgesetzt wurde. Als Vcrtheidiger fungirte Herr Avvokat Lederer. — Der Bergarbeiter August Bierig in Döhlen gelangte zu der Ansicht, daß dcr Lehrer Georg Heinrich Sä'ürer gegenüber seiner, B'S Tochter, das Züchtigungsrecht über schritten bade und schrieb entrüstet hierüber an den Iugend- erzichce einen Schrelbevrief, in welcher sich ein Passus be fand. den S. als Basis einer Rügenklage gegen den Ab sender benutzte. DaS Döhlcner GerichtSaint verurtheilte Bierig wegen Beleidigung zu 10 Mk. Gelbstrcste und wurde dcr Bescheid vom Bezirksgericht bestätigt. — Das Schöffengericht unter Vorsitz des Herrn GerichkSratb von WachSmann verurtheilte die der Unterschlagung, des vollendeten und versuchten Betrugs, der Urkundemälschnng. sowie des einfachen und schweren Diebstahls angeschulbigte Cäcilie verw. Martini geb. Ziegenbalg von hier zu 2 Jahren 3 Monaten Gekängnlß und 4 Jahren EhrenrcchtS- verlust. — In der 'Nacht vom 22. zum 23. Juli kam eö in dem Restaurant zum „Berliner Hoi" in Friedlichst»« zu einem argen Exzeß. Mitternacht war bereits vorüber, da bildete sich, wie ein Augenzeuge schildert, plötzlich ein Menschenknäucl im Gast zimmer, Stühle und Fäuste wirbelten ln der Lust herum »nd nach einiger Zeit trat, über unv über blutend, dcr Bremser MIersch anS dem nnbetmlichen Kreise hervor, um alsbald In kaS StadikrankcnhauS tranSportirt zu werden. Durch die cin- gclcitete Untersuchung wurden der Heizer Adolf Frlediiev und zwei andere Perkonen Namens Julius Gronzielöku und NIcolanS Becker als Tbätcr ermittelt und al» erwiesen erachtet, daß die Genannten mit Tbeilen von zerbrochenen Stühlen rc. aus den armen Bremser loSgeschlagcn hatten. Wegen 'gemeinschaftlicher Körperverletzung unter Benutzung gefährlicher Instrumente wurden die Angeklagten unter Ausschluß mildernder Um stände zu ie zwei Monaten Geiängniß verurtheilt. Bei der Vcrurtheilung war zwar der angetrunkene Zustand der klagten berücksichtigt worben, doch nahm dcr Einzelricktcr an.j das; derselbe nicht soweit vorgeschritten sein konnte, um Urver- legnng als ausgeschlossen zu erachten oder aus die Annahme milvernber Umstände zuzukommen. Alle Drei der Verurtbettten des Bescheides. Herr Adv. sinn zu einer .kreist'recl'nna seiner v. Beschwltz beantragte die Bestätigung - - . ...... ^ anzr» bot allen juristischen Sä-arl- listigen Abänderung veS Erkenntnisses, bei- zur >er Klienten ai», eü blieb scdoch heim Allen. itt»tttrru»»»»«k»daüitu«n am 28.Deck,. Abts. 0 Uhr Barometerstand n. Oöcar Bbsot» lWallstr. NU: .Os Millimeter (seit gestern 5 Mm. gesl.1. - In Aussicht: Schönes Weiler. — Thermometrograrb nach Rcaumur:4" W. — Diftcrel Z von gell, zu beute 8-; niedrigste Tcmperai. 1 °K., höchste Temp. 1 'W. Die Scikloßthnrmtab»!«: zeigte Südvtt-Wind. — Himmel: bedeckt. — E»»h-daiu Dresden. 28.Decbr., Mit».: i2LLrut.umerO. e«» v»»n»z«,> >,«,»-»« >» .o»««wt>,r »u, * oz» > Ur«. , , , 8ti>vkbolm . . , . , S», , Ux»t»« . . . N-iudurz. , . , U«mol...» kari» .... . . . , 0»rN» . ^ ! cv>„ < . . . , 7<7., k 7dü.« L » 7»».« > 77L.!> f 7 »1.7 l 7S7.I i SS>V Vl8ck. »ickt rc«»»l 4- 2.» i s kl0 lAtLÜt 8x8»»« -».«4 » 8 uiListti? - »,8 § 80 - 8.L x >V »Uli bs8»»l.t — S.U - wü»8>ix >> -4- » 880 lukiaiL 8x8»«^ c«) - 2 lElvllt lirs«" - r.n 5° 8 «odAkLvl» «xwix - I.S - - >SVV «tlll 4 2.0 § r 8 »Litt d«»1»>t»0 80 lHickt, - 8.7 L 880 — v.v z 2) LcL»«t:bo«u. Lv«». 3) ützOtoro 7> rzc! 7L7.7 l) »tMU» 1) Ld-uä- ir-g-ll. Vvl»sr^i«tit äer VVittsrn»^. kUn durom«'tri<.Ztiuimnin, «las dst tlev aiok li-'srt livutv uut Uer kienet,«.»., uinrt Ui» 0»»- Uiouton .".Ußremviu kv-lux u«i>1 eU« >Vine1v -bitrlc. liü»oliäor8 irut' »Isu UriLir>e:1i"ii tosslu ltkrr-cdd uoltg ruUit,v» ^VvUsr dsi llaromolo» un-i dc^ittvottUor In vout». liluv^ duL vivo srtuuiv »Üelllodo T.i»11.!,tr"lttu>.8 bis Lur 'Lturuivot,t.vs 1ivrb»1ss,'kül»rt. vi»lt»cd mit U«trs» oä«/ in Üclnvsäüu tust l^rvist. Us- tlsuttzvä »dxe»oiow0ll. io Oo«ttrrv!eli Uioxox-n »Utrsuommou. Ta«rHlltscktchte. DeutsctieS Reici,. Der deutsche Kronprinz ist am ersten Feiertage einer drohenden Gcicihr glüctlich entgangen. Bei der Rückkehr von einer Spazicriahrr waren die Pferde vor dein PqlaiS nicht zum Steven zu dringen; durch eine rasche Biegung kam dcr Wagcn Ins Wanken und dcr »Kronprinz wurde mit dem Adjutanten hinausgeschlendert, doch glücklicher Weise ohne Be schädigung. Der HandclSmInisttr Mahbach reiste am Sonnabend zum Fürsten Biömarck »ach Fiiedrlchsruhe. lieber die Beschlüsse der TabakSenguetekom- mlsslon bört man einige Delai S, welche die von der Kom- mission zu der stnanzicllrn Seite dcr Frage eingenommene Stellung näher präzjstren. Danach hat die Kommission sich ein stimmig für die Zulässigkeit einer Erhöhung der Steuer- und Zollsätze in dem Maße ausgesprochen, daß dcr Reinertrag bis .',o Millionen Mark gesteigert wcrdc. Für eine Steigerung deS Ertrages auf die <,l>lnme von 50 bis 70 Millionen Mark sprach sich bie Kommission mit 10 gegen I Stimme auS. Für die Möglichkeit einer Steigerung des EittageS bis zu 86 Millionen Mark, d. h. also 2 Mark proKopt, erklärte sich nur eine schwache Masvlttät. Immerhin ist dieser Beschluß von Wichtigkeit, insofern in dcr Denkschrlit, welche seitens tcö Reichskanzlers Anfangs August der Flnanzmlnlsterkowercnz in Heidelberg vorgelegt worden Ist. die aus der Einführung beö Monopols zu erwartende Ein nahme aut annähernd dieselbe Summe berechnet war. Eine über 50 Millionen Mark blnauSgcheude Einnahme ist nach dcr Ansicht dcr Kommission überhaupt nur zu erreichen, wenn man einen erheblichen Rückgang teö einheimischen Tabakbaues mit ln den Kauf nehmen will oder wenn inan sich entschließt, den einheimi schen Tabakbau zu kontingentlren und zugleich darauf verzichtet, die GewichlSslcucrsätzc nach demselben Vcrhältniß zu bemessen, wie die Zollsätze. Uebcr das „Reisen In Deutschland" schreibt der Ber liner Korrespondent dcr „Dallh News" Folgendes: „Ein Theil dcr Berliner Preise ist sehr beleidigt über die angeblich falschen ober übertriebenen Berichte, weiche im Sluölanoe über bie augenblicklichen Schwierigkeiten und Scherereien beim Reisen in Deutschland verbreitet sind. Ich habe von den fraglichen Berichten nicht viele gesehen, allein diejenigen, welche ich gesehen, waren nicht übcriricben. Waö speziell Berlin betrifft, so rathe ich sicher den Engländer», lern zu bleiben, salls sie nicht dringende Geschälte haben oder reichlich mit Lcgitlmatlons- papieren «riehen find und durch tägliche, »in nicht zu sagen stündliche Visiten seitens der Polizei nicht auS dcr Fassung ge bracht zu werten. Man »rag »och so respektabel erscheinen, alle Wahrichcinltchkcil sür einen guten Cbaratlcr oder ein erlaubtes Geichätt haben, so kann dies doch nicht Lße formellsten und ge- nancsic» Papiere zum Legttiiniren und Itenlifizilcn ersetzen, wenn die Reiscndcn eö mit der Polizei unter dem neuen System zu thun haben. Die Strenge erstreckt sich selbst auf die Pro vinzen, obgleich der Paßzwang formell nur I» Berlin etngesührt ist. Vor einer Woche erst mußte ein englischer Gentleman von fehlerlosem Betragen und ausgezeichneten Ankecedentien tu großer Eile sich wegen eines Paffes an bie hiesige Botschaft wenden, um der angcdcohtcn 'Ausweisung zu entgehen. Wenn dergleichen im Innern möglich ist. welcher Art muß die Strenge der Behörden bicr i» Berlin sein! Eine ältliche Dame, die Wittwe eines Lcr ersten Gelehrten Amerika'», lebt hier mit ihrem ohne, weicher seine Studie» an der Nniver'itat betreibt. Da dieselbe vor dcr Wiederciiilührriiig dcö Pamystcmö nach Berlin kam, wird sie gesetzlich durch dasselbe nicht berührt. Trotzdem hat die Polizei diese Tvatsachc vollständig außer Acht gelassen und ist.mit dcr armer, Frau so veriahrcn, a!ö wenn sic dieselbe Im Verdacht hätte, eine Charlotte Corday oder Lucrezta Borgia zu sein. Ei» Polizeibeamtcr war besonders thätig, die dunklen Geheimnisse dcr Vergangenheit der Dame zu ergründe», allein da seine Intelligenz und Gelehrsamkeit geringer war alS sein Eifer, so wurde er eines TageS dcr Hclb folgender Geschichte: der Sohn der Dame hat einen Paß, welchen er jedoch alö Student bei der Universität deponiren muß und moiür er eine sogenannte Studentenkarte erhält. Diese zeigte er eines TageS dem Polizei« beamten, welcher wieder einmal die Mutter daraus bingewicscn halte, daß cS nothwcndig sei, 20 Marl für einen Paß anözu- geben. tailü sie dcn Vortheil genießen wollte, in Berlin zu bleiben. Die Karte war^ natürlich lateinisch verlaßt und bestätigte, daß Herr So und So Student an der „EmvorZttas Ijoroliuousis' sei. Der ernste Beamte untersuchte daö Instrument mit einem inißtrauli'chen und verlegenen Blick. „MaS heißt daö?" sagte er, ans die obigen Worte weisend. Der iungr Amerikaner erklärte ihm, daß daS lateinisch sei und „Berliner Universität" heiße. „Was, bas Ding", fuhr der Poiizetinann kort, „die» ü«r—0— liiwll-sis, dies steht iür Berlin? aber warum ist daö v darin?" Ich fürchte, mein junger Freund lachte dem Gesetze direkt ins Gesicht. Ob die unglückliche Dame seitdem ihren Paß erhalten hat oder alö ein gefährlicher Charakter auSgewteien worden ist. kann ich nicht sagen, allein die Erfahrung, welche sie gemacht, droht jeder unschuldigen Periönlchkeit, welche unvorbereitet für den Belagerungszustand nach Berlin kommt. Gleichzeitig ist auch etwas aus der anderen Seite zu sagen ES ist nicht nur selbst verständlich, daß die deutschen Behörden rin vollständige- Recht haben, die Reisenden beliebigen Regeln zu unterwerfe», sonder» eS ist auch unglücklicherweise wahr, daß viele Engländer — andere Fremde In großem Maße, aber vornehmlich Engländer — sich in Iinnüflcr Weise verhaßt machen durch die Unzufriedenheit, Ungeduld und Rauhheit, welche sie unter solchen Beschränkungen zeigen. ES ist natürlich sehr belästigend, wenn man durch Polizisten von der vorhin geschilderten Slrt on routs angebalten und eramlnirt wird, allein dieselben führen in der Regel nur ihre Instruktionen wörtlich aus und man gewinnt dadurch nichts, daß man umherstürmt, sich auf die iCaxna (RsrtL beruft und englische Flüche laut äußert. Solche Demonstrationen über raschen und reize» den unschuldigsten Beamten und machen ihn statt zum besorgten Freunde zum lästigen Feinde. (In Dresden werden die Fremden In keiner Weise chicanirt). Oesterreich. Aus Anlaß der vom Abg Schönerer im Ange- ReichSratbe gemachten Aenßcrung, mittelst welcher der Patriotis mus der Deutschen in Oesterreich in Frage gestellt wird, erklärt der Stadtrath Im Namen dcr Stadt Teplitz. daß derjenige, der sich solche Aeußerungcn erlaubt, entweder bie Verhältnisse gar nicht kennt oder unzurechnungsfähig ist. Ungar», lieber angebliche AttentatSgerüchte theilt ! rin Wiener Blatt folgende Sensationsnachricht auS Göböllb. woselbst der KaiserFranz Joseph weilt, mit: Ein Mann, welcher schien srvoch nicht skr eine« eine Mappe unter dem Arme »ruq. »rieb sich tto» der groß»
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