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VoiglliinWer Anztigrr. Amts b lat t . « für die Gerichtsämter und Stadträthe zu Plane», Pausa, Elsterberg, Schöbest und Mühltroff. Reunulw sechzigster Jahrgang. Verantwortliche Red action, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plauen. Dieses Blatt erscheint wöchentlich dreimal, und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Jährlicher A b on ne ment-pr t iS, auch bet Beziehung durch die Post, 1 Thlr. 10 Ngr. — Annoncen, die bis Mittags 12 Uhr eingehen, werden in die Tags darauf erscheinende Nummer ausgenommen, später eingehende Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene Corpus-Zeile berechnet. Sonnabend. 1S. Juni 18S8. Aufforderung, die Thier- und Productenschau des Voigtlandes betreffend. Obwohl bereits in öffentlichen Blattern auf die von den landwirthschaftlichen Vereinen zu Plauen und im Elsterthale für den 15. und 16. Juni dieses ZahreS zu Oelsnitz staltfiudende AHter- und Probuetenschau aufmerksam gemacht worden ist, so glaubt doch die Amtshauptmannschaft nicht blos einem deshalb von mehreren Seiten an sie gerichteten Wunsche, sondern auch dem wohlverdienten Interesse an den Erzeugnissen unserer im In- und Auslande rühmlich bekannten Viehzüchtung zu dienen, wenn sie Rittergüter und Gemeinden des VoigtlandeS zu einer recht regen Betheiligung an dieser Schau mittelst Ausstellung zahlreicher Rindviehstücke voigtländischer Raye in Gegenwärtigem besonders auffordert. . Königliche Amtshauptmannschaft Plauen, den 5. Juni 1858. Braun. Zeitungen. Sachsen. Dresden, 8. Zuni. Landtag. 1. K/ Zuerst der neue Sup. vr. Lechler auS Leipzig, dann Berathung über das Budget des CultminifteriumS. Da die Berathung über diesen Theil des Staats haushaltes schon in der 2. K. dagewescn lst, so bemerken wir nur, daß die 1. K. der 2. im Ganzen beitrat. — Zn der 2. K. Fortsetzung der Berathung über die Lchrcrverhältnisse. Berichterstatter vr. Arnest auS Dresden, obwohl Katholik, nimmt sich der Lehrer warm an und rügt mit Recht, daß bei den Zulagen das Einkommen von einem Kirchendienste mit eingerechnet werden solle. Der Kirchschullehrer habe Anspruch aus seine Lehrerbesoldung und auf Vergütung für Besorgung deöKirchendlenstes. Wollte man die Vergütung für den Klrcheudienst mit in sein Lcl-tercin- kommcn einrcchnen, so stehe er sich schlechter, als die übrigen Lehrer. (Sehr richtig!) Er stellt daher den Antrag, daß das Einkommen vom Kirchendienste nur dann mit auf die Zulage angerechnet werde, wenn es die Summe von 30 Thlr. übersteige. Rach langer Debatte wird auch diese Ansicht mit 32 gegen 29 Stimmen (fast lauter bäuerliche Abgeordnete) von der Kammer angenommen. Aus der Lausitz. Gestern früh 4 Uhr kam der 40jährige Tag arbeiter Haschke in Wuischke im betrunkenen Zustande nach Hause. Nachdem er den Ucberzug seines Bettes zerissen, die Federn zerstreut und seine Frau mißhandelt, ging er aus den Boden und erhing sich. Gera, 7. Juni. Unser Wollmarkt ist bis jetzt (Vormittag ^212 Uhr) mit 127 Wagen befahren, während man zum ^vorjährigen Markte um diese Zeit 199 Wagen zählte. Gekauft wird lebhaft; während man die ersten Käufe mit 12^ Thlr. pro Stein adschloß, ist jetzt nur mit 13^2— 14 Thlr. anzukommen. Die Verkäufer halten zurück und wollen unter 15 Thlr. nicht mehr verkaufen. Preußen. Berlin, 8. Zuni. Die „Zeit" schreibt heute: Einige auswärtige Blätter haben neuerdings verschiedenartige Mittheilungen über den Gesundheitszustand Er. Maj. des Königs und über die Ergebnisse der Bcrathungen der zur Eonsultation zugczogeuen Aerzte gebracht. Wlr freuen uns, berichten zu können, daß die von unS cingczogcnen Erkundi gungen den Sachverhalt viel günstiger feststellen, als die meisten Angaben jener Blätter. Nicht nur, daß die consultirten Aerzte ihre vollkommene Uebereinstimmung mit dem von den Leibärzten eingeschlagenen Heilverfahren und mit dem angedeuteten ferneren Gange desselben erklärt haben, so ist auch der Zustand Sr. Maj. im Allgemeinen wie den Umständen nach als nn so befriedigender befunden worden, daß wohl nur noch Zweifel und Ungewißheit über den Zeitpunkt der vollkommenen Genesung, nicht aber darüber, ob diese erfolgen werde, vorhanden sind. Wie wir sonst noch vernommen haben, werden Zhre Majestäten der König und die Königin noch bis gegen Ende des MonatS AUerhöchstihren Aufenthalt in Sans souci, der den König sehr gekräftigt hat, behalten und dann den ersten Theil des Sommers in einem Orte am Abhange der Alpen, wahrschein lich in Kreuth, zubringen, im Spätsommer aber sich nach einer dem Meere benachbarten,' näher noch nicht bestimmten Oertlichkeit begeben. Neuere Mittheilungen aus Kopenhagen eröffnen noch immer keine gün stigen Aussichten auf eine alsbaldige befriedigende Erledigung de> dänisch deutschen Streitsache. Die dänische Regierung setzt mehrfachen Anzeichen nach ihre Bemühungen um Herbeiführung einer fremden Intervention mit verdoppeltem Eifer fort. Daß sie damit bei den Westmächten nicht ganz ohne Eindruck geblieben, zeigt wohl die unS als -verbürgt mitgethcilte Thatsache, daß vor einiger Zeit zwischen England und Frankreich Ver handlungen darüber stattgefunden haben, den zwischen dem deutschen Bunde und dem Herzog von Holstein obschwebenden Streit vor ein europäisches Forum zu ziehen. Zufolge davon aber ist dem Vernehmen nach kürzlich zwischen Preußen und Oesterreich die feste Verabredung getroffen worden, jeder unberufenen fremden Einmischung in die zur ausschließlichen Compe- tenz des Bundes gehörige Angelegenheit mit allem Nachdruck zu begegnen, und es scheint, als wenn diese, nur der vollen Einmüthigkeit aller deutschen Staaten bestimmten Ausdruck gebende Verabredung dazu beigetragen habe, daß jetzt die Sache wieder sür eine rein deutsche erklärt wird. Frankreich. Paris, 6. Zuni. Der Prafect des Departements der Saone u. Loire hat ein Circularschreiben an die MaireS und an die Mitglieder der Commissionen der Hospitien re. gerichtet, worin er anf sehr energische Weise die Umwandlung der Güter der betreffenden Anstalten in Renten anempfiehlt. Es wird darin gesagt, daß die Regierung ent schlossen sei, nicht die geringste Unterstützung den WohlthätigkettS-Anstalten zu gewähren, die durch die Weigerung des Verkaufes ihrer Güter daS so natürliche Mittel vernachlässigen, ihr gewöhnliches Einkommen zu vermeh ren. — Die gestrige Conferenz-Sitzung soll sehr lebhaft gewesen sein, und eS soll dabei nicht an heftigen Auseinandersetzungen gefehlt haben. Dieses Gerücht von der Lehhaftigkeit der Conferenz-Verhaudlungen ist so allgemein verbreitet und geglaubt, daß denn doch etwas daran sein muß. Paris. DerLieblingS-Sammelplatz der pariser schönen Welt uyd von Blumenfreunden aller Nationen ist setzt der Garten des Luxembourg,