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Wetzend die Menschheit ihre NugG und thönchien Streiche forttnacht^ >v<e seit Ava«, der Eine Geld uud Nacht zu gewinnen sucht, der Andere ein- oder beide- verliert, giebt die Natur alle Hoffnung, daß sie nach sieben mageren Jahren wieder al- gütige Mutter un- ein fette- schenken wolle. Die Gewitter und vie milde Winterwitterung, bei welcher am Rhein, an der Bergstraße bei Weinheim, avr 24. v. M. sogar ein blühender Mandelbaum gesehen wurde, deuten die dortigen Landleute auf ein fruchtbares Jahr. Sie sagen, der Winter von 1833 auf 1834 habe im Januar und Februar auch solche fruchtbare nächtliche Gewitter gebracht, so daß damals Manvelbäume und Veilchen ebenfalls blüheten und darauf sei da- gesegnete Jahr 1834 gekommen mit Wein und Obst, Futter und Getreide in Hülle und Fülle. Wir wollen den guten rheinischen Landleuten von Herzen wünschen, daß sie sich nicht ver- spekuliren, ihnen auch eine 34er Wein-, Obst-, Getreide- und Fut- terernte gönnen, wenn nur ihre und unsere Hoffnung in Erfüllung geht und außer reichlichem Futter- und Getreidebau un- der Herr wieder eine recht gute Kartoffelernte bescheret. Zeitungen Sachsen. Dir Leipzig-DreSdner Eisenbahn hat nach ihrem nrurstrn Betriebsausweise im Jahre 1855 eine Gesammt- rinnahmr von 1,555,532 Thlr. (117,849 Thlr. mehr als im Jahre 185t) erzielt. Leipzig, 8. Februar. Am gestrigen Tage feierte hier vr Friedrich Wilhelm Lindnrr, Professor der Pädagogik und Katechetik, außrrordentlichrr Professor brr Philosophie und Mitglied drr Prü fungskommission für Kandidaten des höhrrn SchulamtS sein fünf zigjähriges Magisterjubiläum. — Wie da- „L. Tgbl." berichtet, ereignete sich brim Bau der Wrißenfrlsrr Eisenbahn am 5. Febr. Nachmittags das Unglück, daß drei Arbeiter, welche an der Eutritzscher Chaussee Sand gruben, von einem über ihnen zusammenbrechenden Stück verschüttet worden sind. Nur einer kam ohne bedenkliche Verletzung davon, der andere hatte das linke Bein gebrochen und der dritte schwere Quetschungen erlitten. Leipzig, 9. Febr. Heute früh wurde die, zur Barfußmühle gehörige, unter Nr. 1 an der Pleiße gelegene Schmivl'schr Four- nierschneidemühle ein Raub der Flammen. Kurz nach 8 Uhr war da- Gebäude fast vollständig ausgebrannt. Der Schaden an Four- niervorräthen, Mobiliar und sonstigen Verlusten ist bedeutend, doch hatten die Besitzer versichert. Glauchau, 6. Febr. Am letztvergangenen Sonntag Abend zwischen 9 und 1V Uhr ist hier im Hause des Herrn Kirchenoor- steher F. durch Etnschleichen in di« obere Etage desselben ein Dieb stahl begangen worden, der durch die bei seiner Ausführung an den Tag gelegte außerordentliche Frechheit allgemeines Erstaunen erregt hat. Die Diebe haben nämlich, nachdem sie in dem frag lichen Zimmer alle- durchwühlt und aus einer Kommode gegen 12 Thaler an sich genommen hatten, nebst einigen Kleinigkeiten, einem Trennmesser U. dstzl. n-ch «Kit-gr-He Eiserne -aMtzkd, in welcher Kirchmgelver, theilF bild r Hm Vettagv pock^O TNrn, theilS in Zinsconpons und anderen DocucheM'en in ter Höhe von 1000 Thalern «ufbewahrt gewesen sind, unbemerkt weggetragen, solche in der Nahe des Bellevue gewaltsam ausgebrochen und das darin befindliche baare Geld sich ungeeignet, die Wertpapiere in« dessen mit der Kassette selbst d^rt liegen lassen, woselbst man sie am ankern Morgen im Schnee liegend wieder ausgefunden hat. Der Thätigkeit der hiesigen Polizeibehörde ist es übrigens bereit- gelungen, die Urheber dieses Diebstahl- in zwei Individuen au» Lichtenstein, Vater und Sohn, au-findig zu machen. Ersterer, wel cher der eigentliche Anstifter der That gewesen zu sein scheint, ist ein sehr berüchtigtes, wegen Eigenthumsvergehen schon oft be straftes Subjekt und erst am Tage vor der That aus dem Arbeits hause zu Zwickau, woselbst er wegen Diebstahls eine sechsmonat- liche Freiheitsstrafe zu verbüßen gehabt hat, entlassen worden. Der in Rede stehende Diebstahl soll nun bereits dort von ihm projec- tirt worden sein, da einer seiner Mitgefangenen, welcher au- Glau chau stammt und im vorigen Jahre aus gleicher Veranlassung von hier auS ins Arbeitshaus eingeliefert worden ist, ihm angeblich die hierzu erforderlichen nähern Mittheilungen über die Lokalität und die zu entwendenden Gegenstände gemacht hat. Da- gestohlene Gut ist, wie man hört, bi- auf ungefähr 10 Thlr. wiedererlangt worden. Oesterreich. Wien, 7. Febr. I. Maj. die Kaiserin befin det sich zum zweiten Male in interessanten Umständen. — Die Er öffnung der Pariser Cvnferenzen dürfte am 22. oder 23. Februar erfolgen. Baron v. Bourqueney, der hiesige französische Gesandte, welcher neben dem Grafen Walewski al- Vertreter Frankreich- bei denselben sungiren wird, ist heute bereits von hier abgereist. Preußen. Wie aus Stockholm verlautet, hat neuerdings Schweden auf Grund des mit den Westmächten abgeschlossenen Vertrags eine Theilnahme an den FriedenSverhandlungen beansprucht. Frankreich. Paris, 4. Febr. In dm Tuillerien herrscht sortwahrend der feste Glaube, daß die Friedenskonferenzen ein gute-, d. h. friedliches Resultat liefern werden. Der Kaiser sprach sich gegen seine Umgebung in dieser Weise aus. In den Tuillerien hat man um so größere Hoffnungen auf den Frieden, als man weiß, daß zwischen hier und St. Petersburg vor Annahme der Propo sitionen gewisse Verhandlungen stattgefundtn, die den Frieden mehr als wahrscheinlich gemacht haben. Man bietet hier illeS auf, um den Anfang des Congresses zu beschleunigen. Rußland scheint ebenfalls große Eile an den Tag zu legen. Am 5. Febr. Nachts fanden in Paris und den BanlieueS 517 öffentliche Bälle statt, die von 300,000 Menschen auS allen Stän den besucht wurden. Außerdem zählte man noch an 300 Privat- bälle. Obwohl die Musiker in Paris nicht eben selten sind, muß ten doch die Kollegen auS der Provinz und die Militairmusikm aushrlfen. Bekanntmachungen. Steckbrief. Die nachstehend signalisirte Dienstmagd Christiane Margarethe Putz au» Raunerhammer bet Elster ist dringend verdächtig, in der Nacht vom 6. — 7. diese- Monat- einen bedeutenren Dtebstal im Eben'schen Hause hier auSgeführt zu haben. Da nun diese Person flüchtig geworden; so ersucht man alle Behörden und Politeiorgane, auf dieselbe zu invigiliren, sie im Betretung-falle zu inh.ffttre«, und anher bringen zu lassen. . Königl. Justizamt Plauen, am 11. Februar 1856. Beyer. Signalement. Alter: 26 Jahre; Größe: mittlere; Haare, Augen und Au- genbraunen: schwarz; Nase und Mund: proportionirt; Gesicht: rund; besondere- Kennzeichen: sie soll schwanger sein. Steckbrief. Die auS RuppertSgrün bet Plaum gebürtige Dtmstmagd Frie derike Tröger ist von unS wegen eines verübten Betruges in Un tersuchung zu nehmen, hat sich aber der Arretur durch dik Flucht entzogen und ist deren Aufenthalt bi» jetzt noch nicht zu ermltttln gewesen. l