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12 Krugs«»» schlecht die Eoooe a« Htmm«l dahtn, »«na 14^ Lagt braucht sie, um den Weg vom Aufgang bi- zum Nieder- gange zu vollenden, eben so lang wie dcr Zag ist auh die Nacht; langer als eine Stunde verweilt die Sonne am Horizonte und ist sie hinunter, so folgt auf Tageshelle plötzlich duntle lischt, kein» Abendröthe schmückt den Abendhimmel; kein Feuer erwärmt die von der Kälte der MonvSnacht starren Körper, denn mit dem Lichte ist auch die Wärme verschwunden. Jetzt, da die Erde die Hälfte der Mondsscheibe erleuchtet sieht (letztes Viertel), seh ich auch von der Erbe, die unvelandert an derselben Stelle bleibt, die Halste (erstes Erdviertel). Je tiefer die Sonne sinkt, desto breiter wird der Streifen; 7*/z Erdtage nach dem Untergänge der Sonne ist die Errscheibe voll erleuchtet, der Mond hat Vollerde, während die E»de Neumond hat. Einen schönen Anblick g wahrt die dreizehnmal größere Errscheibe ; dort seh ich Europa, Asten, Afrika, von einem dunkeln Gurret umgeben, den tropischen Regenwolken; die Meere erscheinen als dunkle Stellen. Wie ruhig, wie still liegt ihr da vor mir, kein Zeichen von Leben, bald von Wolken verhüllt, bald wieder hell erglänzend; wer ahnet wohl, daß dort das Bruderblut jum Himmel dampft! Wie schön bist du, o glückliche Erde, und doch so vul Streit, so viel Kampf um Nichtigkeiten auf dir, wo Engel sich beglücken könnun! Ja eilt nur fort, ihr traurigen Gefilde, dräng lich hervor du jugend liches Land, in dein weites dunkles Gewand gehüllt; in deinen Wäldern, deinen Steppen ist der Ziger milder, als dort der Mensch — in seinem Wahne. Co wie der Morgen naht, nimmt die Erdscheibe ab, die bei Aufgang der Sonne nur noch halb erleuchtet ist; 7*/, Zage nach dem Aufgange, wenn die Sonne im Scheitel steht, am Monvsmit- tage, sieht man die Erde vom zurückgestrahlten Monvlichte nur ganz schwach erleuchtet, eS ist Neuer«, während die Erde Voll mond hat; senkt sich die Sonne, so füllt sich die Erve an der ent-' gegengesetztrn Seite. Die Sonnenbahn ist auf dem Mondt diestlbt, als auf der Erde; das Mondsjahr ist eben so lang, als das Erdjahr. Wäh rend auf der Erde die heiße Zone vom Aequator bis 23*/z Grad reicht, befaßt sie auf den» Monde nur 1'/z Grad, die gemäßigte Zone dagegen ist 87, auf der Erde 43 Grad breit. Da die Sonne rom Pole nicht unter 1*/, Grad sinken kann, so glänzen daselbst die hohen Berge mit ewigem Lichte. Fürchterliche Kämpfe haben im Innern des MondeS gewüthet und seine Oberfläche zerrissen; hier erheben sich ungeheure Berge, die am Mondsmorgen ihren Schatten weithin nach Westen, am Abend nach Morgen senden ; Berge, gegen die unsere Höch: en Ge birge nur Hügel sind. Dort begrenzt ein hohes Rmggebirge eine meilcnneite Fläche, die bald eben, bald gewölbartig gehoben ist und »inen hohen Berg umgiebt. Dort laufen hohe Wälle, Bergadern, in die dunkeln Zheile, fälschlich Meere genannt; dort sind Krater, die daS durch innere Kraft herauSgewvrfene Land ringsherum auf» gehäult haben, in der Mitte mit meilenweiten Oeffnungen; tiefe Löcher, deren wasserleeren Boden die Sonne nur trifft, wenn die Sonne senkrecht darüber steht; dort läuft Meilen weit eine Reihe hoher Berge, Kettengebirge; vielfache Zheiler durchkreuzen die Ge birge, sie sind aber nirgends mit Wasser gefüllt. Bist Lu armer Mond, denn ganz verlassen? DaS irdische Auge kann kein Geschöpf entdecken ; aber sollte dieser mächtige, dieser gü tige, dieser weise Gott, der so wunderbar diese schöne Erde gebaut, und jeden Raum als Wohnort für Geschöpfe benutzt hat, sollte e» nicht Mittel und Wege haben, Geschöpfe zu bilden, di, keiner Luft zum Atyinen, keim- ASafftre zumMetaki«, ßetune BflWj« E Nahrung und keines Keaers zur WärMm» d^ürken. 7,, Weg hat er aller A^giG . An Mitteln fehltS ihm nicht; Sein Zhun ist lauter Segen, Sein Gang ist lauter Licht! Zeitungen Sachsen. Plauen, 4. Jan. Lem Wassermangel an den voigtländischen Eisenbahnstationen ist dadurch endgiltig Abhilfe ge worden, daß gegenwärtig täglich 5—0 Tender mit Wasser aus Zwickau und Werdau aus hiesigen Bahnhof ankommen. DreSden, 3. Jan. Se. Majestät der König ist gestern nach Leipzig zum Besuche der Prinzessin Amalie gereist und am gleichen Tage zurückgekehrt. Die Prinzessin erfreut sich des besten Wohl seins und vermag die wiererhergestellte Sehkraft zu benutzen. — Die sächs. Staatseisenbahnen haben im vorigen November 33,362 Thlr. mehr eingetragen, als im entsprechenden Monate 1854. Die Hauptsteigerung trifft wieder die sächs.-bair., während Chemnitz. R.esa um fast 3000 Thlr. zurückgegangen ist. Leipzig, 2. Jan. Die Ledermesse ist in wenig Tagen mit dem Aufkauf der geringen Vorräthe beendigt worden. Die Tuch- messe hat sich sehr flau angelassen. Leipzig, 3. Jan. Die Bevölkerung dieser Stadt beträgt nach der neuesten Zählung 69,986 Kopse; hat demnach seit der Zäh lung von 1852 um mehr als 3000 Menschen zugenommen. Zwickau, 3. Jan. Unsere Start zählt gegenwärtig mit Einschluß von 9l9 Detinir en, 1l3 Soldaten und 70 Fremden, 15,965 Einwohner. Sie hat sich seit 1852 um 1735 Köpfe vermehrt. (Rechnet man d:e 1102 Detinirte, Soldaten rc. ab, so bleibt nur eine Volkszahl von 14,863). Oesterreich. Wien, 1. Jan. Die Zeitung „Donau" hat wegen eines Artikels gegen den Akademiedirector Rub.n eine schrift liche Verwarnung erhalten. Die Stadt Wien zählt gegenwärtig 431,889 Einwohner. Hiervon kommen auf die innere Stadt 54,249, Alservorstccht 25,101, Erdberg 11,328, Gumpendorf 24,195, Josephstadt 12,680, Laim grube 10,781, Landstraße 39,851, Leopoldstadt 39,999, Marga rethen 8364, Mariahilf 11,014, Schottenfeld 24,923, Wieden 54,266, Wmdmühl 5464. Wien, 3. Januar. Wie man erfährt, ist bis zur Stunde noch kein Bericht des Grafen Esterhazy auS St. Petersburg ein- gelaufen. Lie Spannung ist in allen Kreisen ungemein groß. Stocks und FondS kamen seit zwei Tagen bedeutend niedriger auS London und Paris notirt, und man will wissen, daß sowohl in England als in Frankreich neue Anlehnen stattfinden werden. Die Hoffnung auf ein Reussiren der FriedenSpropositionen in St. Pe tersburg ist nirgends sehr groß. Die Hoffnungsvollsten erwarten, daß Rußland eine Gegenproposition machen werde, welche eine Basis der Unterhandlung bietet. England. Die englischen Zeitungen sind wieder einmal sturmböse auf Preußen. Die „Morgenpost" geht sogar so weit, zu drohen: „nach Berlin für nicht so weit, als nach Moskau." Nun die englischen Heere werden schwerlich je Berlin zu sehen bekommen! Freilich würde eine Sperrung der Häfen an der Ostsee, vielleicht auch der Nordsee, unS Norddeutschen die Pulsadern de- Verkehrs gehörig unterbinden Jndeß so weit ist- noch nicht. Geht aber der Feldzug nächste- Frühjahr In der Ostsee von Seiten der Schweden und Franzosen loS, kann dann Preußen neutral bleiben? lind wenn eS, seiner Neigung nach, sich zn Rußland