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331., Sonntag, dm 27. November 185V '' —>> - , ' l. ^-.. .. . ......-4^ ,!.^ Dresden, den 27. November. — Der .A. A. Z." schreibt man aus Dresden vom LZ. Nov.: SS ist jetzt entschieden, daß der frühere Unter- staatSsecrrtair Krhr. v. Werner alS österreichischer Ge sandter an dm hiesigen Hof kommt, und darf derselbe bei seinen bekannten vortrefflichen Eigenschaften und den vie len freundschaftlichen Beziehungen zwischen der sächsischen und der österreichischen Regentmsamilie der zuvorkommend, sten Aufnahme gewiß sein. Den Fürsten Metternich, des sen Hau- hier einen Mittelpunkt de» höheren Gesellschaft bildet», sieht man ungern für immer Don hier scheiden. Eine» besonder- zuvorkommenden Empfange» erfreute sich hin der Gesandte de» Großherzogs von Lo-cava, der vo, einiger Zeit seine Eredltive überreichte und, wie man hofft, bald auf länget» Zeit nach Dresden zurückkehren wird; «ine isolirte Stellung niatmt hingegen der französische Ge sandte Hr. Fort-Rouen ein, der von dm höheren Kreisen nur tingeladen wird, wenn die Pflichten der Höflichkeit die- unumgänglich erfordern. — Wie da» »Preuß. VolkSbl.' meldet- hat Se. Exc. der Herr Staat-minister ». Brust eine zwei Bogen starke Broschüre veröffentlicht, welche den Titel führt: .Ist di« Parteiforderung nach einer Oberherrschaft Preußens in Deutschland berechtigt?' Herr v. Brust verneint natür lich diese Frage durchaus — Am 24. Növ. Abends in der 7. Stunde wurde bei dem Haltepunkte Fischbach (zwischest Radeberg und Bischofswerda) eine mit Steinkohlen beladene Lowry, die unvorsichtiger Weise auf dem Fahrgleis« stehen gelassen worden war, von dem um dies« Heit von Görlitz ankom- mrndm Güterzuge total zertrümmert. Ein sonstiger Scha- den, außer dem Verlust der Puffer an der Maschine, soll glücklicher Weise nicht vorgekommen sein. — Nachdem am 19. d. M. der 20 Jahre alte Bäckergeselle Wolfram in Elsterberg de- Nachts in der Backstube seines Meisters durch Kohlendampf ohnmächtig geworden, nirdergestürzt und durch eine dabei erhaltene Gehirnerschütterung dm Tod gefunden hätte, glitt am 24. Nov. früh in der 5. Stunde ebendaselbst die 60 Jahre alte, unverheirathete und in gutem Rufe stehende Hand arbeiterin Metzner beim Wassrrholm auf den mit EiS be legten Stufm ab und fand in dem Mühlgraben ihrm ofortigen Tod. — In vergangener Woche gastirte Frau Bürde-Ney in Ehemnitz als Donna Diana im „Don Juan", so wie als „Norma". Seit langer Zeit hat kein solcher Beifalls sturm das dortige Theater durchbraust, al» bei diesem Gastspiele. - ^ > - — Professor Adolph BttS auS Athen wird im Laufe der nächsten Woche im großen Saale des Gewandhauses . einige Borstellungen in der Experimentalphysik, Electro»! Magnetismus un) modernen Magie geben. >' — Sritm des diesigen gemeinnützigen Bauvereine» wird Mittwoch dm SO, Nov. d. I. Nachm. 4- UHL im ' Locale de- kaufmännischen Vereine» die fünft« ordentliche Generalversammlung abgrhakten werdm. Die Tagesord nung wird im Vorträge des Geschäftsberichts Und Bor- , legurrH-i der JahreSrechnung, der gustifteation dev Rech nung, der Beschlußfassung über die -u gewährende Divi-i denve^ der Wahl von zwei Vorstandsmitgliedern und eben so viel Stellvertretern für dieselben, und ln der Dahl von drei RechnungS-ReviflonS-Eomiffaren bestehen. ; -- Urbev dm gestern erfolgten Tod der K. Hofschau- spielkrin Frida v. Schütz benchtet die;E. ü-' solgender- >maßen:» Wie verschieden de» Tod uns überkommtI Der Eine erfreut sich nie in seinem Leben wirklicher Gesund heit, genießt kaum Augenblicke de» DafeinSglückrS, schleppt sich mit der Furcht vor dem Lode oder auch mit der Sehnsucht nach ihm «in Jahrzmt nach dem andern in Leiden und Krankheit dahin, — und hier wieder, ein«, rosig blähende Jügmderschrinung, überschüttet mit den reichsten Gaben der Natur, prangend in dm Reizen schö pferischer GristeSfrische, bewundert, verehrt, beneidet, wird plötzlich ein Opfer de» Verhängnisses. Roch gestern vor 8 Lagen sang Frida v. Schütz in Letschen in einem Eon- > cert; die Reise dorthin wurde die Veranlassung eines, ur- . sprünglich leicht erscheinenden UcbelS: jetzt ist sie nicht mehr. Gestern Morgen um halb ü Uhr starb sie am Schlage, in Folge einer rasch um sich greifenden Gicht, in einem Alter von wenig mehr als zwanzig Jahren. .. Bier Jahre nur soll sie der Bühne angrhört haben, nach- > dem sie in Raschau in Ungam bei dem Direktor Walther (Vater des hiesigen geschätzten Künstler»> zuerst aufgetre- ! len war. Ihren Engagement» in Nürnberg und am Krollsschen Theater in Berlin folgte vor zwei Jahren «in ' Gastspiel am hiesigen Sommertheater, da» die Veranlaß- sung gab, sie der Hofbühne eigmS für di« Epecialität ihrer süddeutschen Dialrctrollm zu gewinnen. So klein da» Repertoir war, da» nur für sie deshalb insceitrrt würde, so . trefflich war sie in jeder einzelnen Leistung desselben z chrs <>