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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.10.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19301020014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930102001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930102001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-10
- Tag 1930-10-20
-
Monat
1930-10
-
Jahr
1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.10.1930
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Ar. 4SZ Seite r «efttevvrlaO, »» dritter Sesvn« »tt «d» -e-en 147 «ttmmev »er «»»tTtde»»k,«te, det et««, Enthaltnn- ««. Präfident Löd« stellte fest, »ah das «efetz «U de« «etvendtee« Zwel, »ritlelmehrhett „Oe«»«««« ««de. — Hie«««f »ert«gt« stch der NetchBta- di» »«« ». D«»e«der. Dir Vrrttnrr VrrU -u ötv AbWmmmM Berit«, io. Oktober. Die Berliner Blätter nehmen zu de« Abstimmungsergebnissen in der Lonnabenbfltzung de» Reichstage» ausführlich Stellung. Die „DSZ." hebt dabei hervor, daß die Regierung einen ersten bedeutenden Erfolg erzielt, ihr« Autorität sei erfreulich gestärkt. Die «Ser- manta" schreibt, der Erfolg der Regierung könne unter den obwaltenden Umständen nicht hoch genug angeschlagen werde». Die „K r e u »-Z e tt u n g" schreibt, di, rettenden Arme der Sozialdemokratie, in dt« sich da» Kabinett ge fluchtet habe, mühten es letzten Endes erdrosseln. Das sei nicht der Sinn der Wahlen vom 14. September gewesen. Der „T a g" hebt hervor, daß die Abhängigkeit des Zentrum» von der Sozialdemokratie die Einlösung de« nationalen Wahl- willen» de» Volke» verhindert habe. Da» Kabinett Brüning sei ein BollzugSkabinett de» Marxismus. Die „Deutsche Zeitung" beschäftigt sich besonders mit dem Vorstoh Oldenburg-Januschau» und sagt, sein Hieb habe da» ganze System getroffen. Die „B ö r s e n z e i t u n g" sagt, das poli tisch entscheidende Moment bei der Rettung der Regierung sei die Tatsache, dah die Mehrheit mit der ausschlaggebenden Hilfe der Sozialdemokratie zustande gekommen sei. Auch die „Deutsche Tageszeitung" betont, dah die Rettung de» Kabinett» durch die Sozialdemokratie erfolgt sei. Da» Blatt hebt bei einer Besprechung der Auseinandersetzung zwischen dem Abg. v. Oldenburg-Januschau und Dr. Brü ning noch hervor, der Kanzler habe durch die Art seines Auf treten» mindestens stimmungSmähig Gegensätzlichkeiten ver schärft, au deren Abmilderung ihm eigentlich liege» sollte. Sttiiben.Skttittstiu im RrichAm Berlin, lg. Okt. Aus Anlaß des 299. Geburtstages des Generals Friedrich Wilhelm von Steuben, beS Organisators der Armee George Washington», veranstaltete die Ber einigung Karl Schurz heute vormittag im Plenar sitzungssaal des Reichstags eine Gedenkfeier, die außerordent lich stark besucht war. Unter den Anwesenden bemerkte man General von Hammer st ein, den Chef der Heeresleitung, Ministerialdirektor Dyckhoss vom Auswärtigen Amt in Vertretung deS Neichsauhenmtnisters Dr. Curtius, die Rek toren der Universität, der landwirtschaftlichen und der Han delshochschule sowie zahlreiche Abgeordnete und Deutsch amerikaner. In Vertretung des ReichstagSprüsidcnten Lüde hielt Reichstagsabgeordneter Erkelenz die Eröffnung»- rede, in der er darauf hinwteS, bah die Gedenkfeier unter dem Protektorat des Reichspräsidenten v. Hindenburg steht. Den Kestvortrag hielt Universitätsprofcssor Geheimrat Dr. Eugen Kühnemann, Breslau, der in fesselnder Weise den schtcksalSreichen Lebenslauf Gteubens schilderte. Als Ver treter des amerikanischen Botschafters sprach der Militär attache Colonel Carpente r. Im Anschluß an die Reichs- tagskundgebung vereinten sich Vertreter der Reichsbehörden und der beteiligten großen Organisationen sowie Pressever treter und Mitglieder der Familie von Steuben zu einem Frühstück bei Kroll, bei dem General von Hammer st ein, der neuernannte Chef der Heeresleitung. Major von Steu- Int Rt»rn des MiMervrMMkn Anditli rv. vklrbe, ist» wen» er nt«ht etwa de« Willen Hab«, steh t« völlige kett von der Linke» zu begebe». Der T«moeramen»«au»bruid sei völlig «m falschen Ort und am falsche» Gegenstand in <kt- schein«»» getreten. Der „vorwärts" verteidigt die Haltung der Sozial, demvkraten mit dem Hinweis darauf» bah «S der sozialdem». kratische« RetchStag»fraktton nicht um dt« Existenz der Regie- rung Brüning an sich gegangen sei. Die Verteidigung der Demokratie «nb der Arbetterrechte sei der oberste Ersuins. punkt dabei gewesen. Das „Verl. Dagebl." schreibt, der Steg der Regierung am Sonnabend sei nicht znleht bas Ver dienst Brünings. Die «Boss. Zt spricht von einem Lieg der Vernunft. «eine zraktionsgrmrinlibaft tzMomtki-tztaattvartei vradtrualckuog nnaarar SarUoar SaArUUaltuug verltn, 19. Okt. In den letzten Tagen der letzten Noch« sind im Reichstag Verhandlungen zwischen der Deutschen Volks Partei und der Staatspartet über eine sogenannte »technische FraktionSgemetnschaft" geführt worden. Diese Verhandlungen sind daran gescheitert, das, die Deutsche Bolkspartei — trotz seiner schweren Krankheit begab stch Dr. Scholz am Sonnabend noch einmal in den Reichs- tag, ehe er durch einen Nervenzusammenbruch ,n einem sechswöchigen Urlaub gezwungen wird — eine Frak. tionsgemcinschast mit der Staatöpartei ablehnte. Die Deutsche Bolkspartei hat den Staatsparteilern lediglich sreigestellt, sich einzeln als Hospitanten der Deutschen Bolkspartei an- zuschlteßen. DaS wurde abgelehnt, ebenso scheiterte ein Per- such der sechs volksnationalen Abgeordneten, eine FraktionSgemetnschaft mit der Deutschen Bolkspartei zu bilde». ben und Gehetmrat von Steuben auf die erfolgreiche» Arbeiten der Vereinigung Karl Schur- hinwtesen. Rordmael-ltundgebung der Stahlhelm« Berlin, 1». Okt. (Eigene D r a h t m e l b u n g.j Wie aus Flensburg gemeldet wird, fand dort am Sonnabend und Sonntag im Beisein des Stahlhclmbundessührcrs Selbte eine Kundgebung des Nordmärkischen Stahlhelms statt. In einer Rede führte Seldtc aus, baß die Zeit der Phrasen vorbei sei. Es folge jetzt die Tat. Der Aufmarsch des Stahlhelms in Koblenz habe bewiesen, daß die Zeit gekommen sei, die die Jugend und bas ganze Volk anlruse zum Handeln für Freiheit und Souveränität de« deutschen Volkes. Im Anschluß daran nahm man eine Entschließung an, in der eine Revision der unhaltbaren Nord- grenze und die Gestaltung eines freien Schleswig- Holsteins gefordert wird. Das Verfahren gegen Isolde Reiter eingestellt Belgrad, 19. Okt. Wie das Neusatzer Minderheitcnorgan „Deutsches Volksblatt" meldet, hat der Staatsanwalt das Verfahren gegen den ehemaligen Abgeordneten der deutschen Minderheit, Dr. Neuner, und die Schriftstellerin Hilde Isolde Reiter endgültig eingestellt. ernste» Hindernis für die Maßnahmen zugunsten der Land wirtschaft sei. Abg. v. Oldenburg Januschav (Vnt.) führte dann unter anderem au»: Wenn ich als Ostpreuße, der dauernd den Korridor passieren muß, um von dem vom Vater land abgetrennteu Ostpreußen ins Reich zu gelange«, hier das Wort ergreife, so können Sie mir da» nicht verdenken. Ich bin zwar dem Reichskanzler und dem Minister Schiele dankbar für die Ansätze, die sie getan haben zur Linderung der agrarischen Not. Aber anderseits bin ich genöttgt. in Opposition zu ihnen zu stehen in der Ueberzeugung, bah sie nicht in der Lage sind, das zu erreichen, was zur Linderung dieser Not erforderlich ist, solange der Gegensatz besteht zwischen der preuhischen und der Reichsregierung. Die preußische Regierung besitzt nicht das Ver trauen der oft preuhischen Landwirtschaft. Sie wißen ja, daß der Grund dieser Not der ist, daß die Herren des .Zentrums in Preußen sich nicht trennen können von dem Marxismus. (Lachen im Ztr. und bei den Soz.j Ich bin überzeugter evangelischer Christ. Aber Sie (zum Zentrums können nicht von mir verlangen, dah ich zugebe, daß die katho lische Kirche die politischen Ereignisse auf wirtschaftlichem Ge, viel in Gemeinschaft mit Marxisten becinsluht. Ich hoffe, daß es der Reichsregierung gelingen möge, sich besser durchzusetzen als bisher, und daß endlich einmal die ttcberbrückung in Preußen zustande kommt zwischen dem, was war, und dem, was sein soll. Ich bin nicht in der Lage, die Maßregeln gntzuheißen. zu denen das geführt hat, was wir in Leipzig erleben muhten. Generaloberst v. Leeckt hat da» unvergängliche Verdienst, zusammen mit dem damaligen Krtegsminister Gehler, der ihn gewähren lieb, wie es nach der Verfassung geboten ist, aus den vorhandenen Trümmern die Reichswehr geschaffen zu habe» auf der Basis der Tradition. Die Reichswehr ist ver loren, wenn diese Basis verlassen wird. ES ist die Tradition der Disziplin, der Kameradschaft der Ehre und beS Wehr willens. Der Leipziger Prozeß mar geeignet, die Basis dieser Tradition zu erschüttern. Die Existenz des Vaterlandes hängt von der Reichs wehr ab. Sie von der äußersten Linken haben ja den Wunsch, daß aus -er Reichswehr eine undisziplinierte Truppe gemacht werde. »Unruhe bei den Komm, und Rufe: Die roten Soldaten haben die beste Disziplin.) Ich beklage die Erlaße, die sich gegen alles wenden, was ein richtiggehender Soldat fühlt, was ihm lieb und wert ist (fortgesetzter Lärm). Hier sind von der Front weg angesichts der Mannschaften und der Polizei- vssiziere zwei Offiziere verhaftet worden. Früher hätte der Kommandeur gesagt: Machen Sie, daß Sie wegkommen! So etwas wie diese Verhaftung ist ganz unerhört. Und das Un erhörteste ist, das, der Untersuchungsrichter erklärt hat, daß hinter dem Befehl zur Verhaftung der Reichswehrminister und der Reichspräsident gestanden haben (großer Lärm rechts). § Der Reichswehrminister Gröner mag stehen wo er will, wenn ' aber Hindenburg. dem wir im Kriege alle zugejauchzt haben, dahinter gestanden haben sollte, wäre das schmerzlich. Unter stürmischen Kundgebungen auf allen Seiten des Hauses beendete der Redner seine Ausführungen. Nachdem dann ein Sozialdemokrat und ein Kommunist zum Thema Mctallarbeilerslreik gesprochen hatten, nahm das Wort Reichskanzler Dr. Brüning. Er erklärte, die Neichsregierung habe nicht die Absicht, in den Verlauf der Debatte noch einzugreisen. ES komme »n dieser Stunde nicht aus Reden, sondern auf entscheidende Taten an. Er halte sich lediglich für verpflichtet, aus Aeußerungen de» Abg. von Oldenburg- Janus ch au einzu gehen, weil er den Namen und die Autorität de» Herrn Reichspräsidenten in die Debatte hinein gezogen habe, was ein für diese» Haus ungewöhnlicher Vor gang sei. Herr von Oldenburg, so fährt der Reichskanzler fort, hat bewußt oder unbewußt versucht, eine Differenzierung zwischen der Haltung des Herrn Reichspräsidenten und der des vom Reichspräsidenten ernannten Reichswehrministers herbeizuführen. Dagegen muß ich Einspruch er beben. Der Reichswehrminister hat bas Vertrauen des Herrn Reichspräsidenten. Er wird die erste Gelegenheit be nutzen, um eingehend aus die erhobenen Angriffe zu ant worten. Als Herr von Oldenburg die NeichStagstribüne betrat, hatte ich erwartet, daß er die Worte seines Fraktionskollegen Schmidt auf das entschiedenste von sich weisen würde. (Lärm und Oho Rufe rechts t Sie, Herr von Oldenburg, sind nicht der einzige, der als Soldat unter dem Reichspräsidenten im Felde gestanden hat. (Stürmische Zust. i. d. Mitte.) Ich kann mich nicht entsinnen, von seiten eines sozialdemokratischen Abgeordneten eine solche Verhöhnung des Fahneneides ge hört zu haben, wie sie der Abg. Schmidt ausgesprochen hat. (Erneute stürmische Zustimmung i. d. Mitte.) Im Interesse der Heiligkeit des Fahneneides muß ich das auf das ent schiedenste zurückweisen. Das wäre Ihre Aufgabe gewesen, Herr von Oldenburg, wenn Sie die stolze Tradition des preußischen Heere» hier zur Geltung bringen wollten. (Erneute Zustimmung.) Die Reichsregierung hat erklärt, daß sie die Wehrhaftig keit des Volkes mit allen Mitteln stärken wolle. Wenn irgend jemand etwas dafür getan hat in Fortsetzung des Werkes deS Generals von Seeckt, dann ist es der jetzige Reichswehr minister. (Lärmender Widerspruch rechts, Beifall i. d. Mitte.) Wenn Herr von Oldenburg das Zeugnis des Grasen von Schliesfen gegen den jetzigen Reichswehrminister auf- gerusen hat, dann muß ich zu meinem größten Bedauern sagen, daß Sie, wie ich annehme, wider Willen, aber in der Tat der alten Tradition des preußischen Heeres hier den stärksten Abbruch getan haben. (Stürm. Zust. i. ü. Mitte, großer Lärm rechts.) Da die Abgeordneten in erregten Gruppen znsammen- stehen, unterbricht der Präsident für einige Minuten die Sitzung. Nach Wiedereröffnung der Sitzung erklärt Abg. Rausch (Elirisilichsoz.), seine Freunde Hütten zu der Regierung Brüning Vertrauen. Abg. Drewitz (Wirtschaftsp.) betont, seine Partei werde trotz schwerster Bedenken dem Ueber- brückungSkredit im Intereße von Staat und Wirtschaft zu stimmen, bringe damit aber kein Vertrauensvotum für die Negieruna z»m Ausdruck. Nm 8!4 Uhr wird nach mehr als neunstündiger Sitzung die Aussprache geschlossen. Es folgen persönliche Bemerkungen. Bon Oldcnbnrg-Ianuschau sDnat): Daß der Herr Reichs kanzler in der Lage ist, mit seinen Bemerkungen auf mich Eindruck zu machen, wird er selbst nicht glauben. Ich habe mich nur zum Wort gemeldet, um ihn zu dem Beifall zu be glückwünschen, den er bei den geborenen Hütern der preußi schen Tradition, den Kommunisten und Sozialdemokraten, ge sunden hat. (Lebh. Zustimmung rechts.) Abg. Schmidt-Hannover (Dnat.) nannte die Ausführungen des Reichskanzlers über seine Person erstaunlich und be leidigend. Er müsse sich eine derartige Unterstellung auf das entschiedenste verbitten. Reichskanzler Dr. Brüning erhebt sich sofort und erklärt: Ich habe meinen Ausführungen be wußt nichts hinzuzufügen. (Lebh. Bets. t. d. Mitte u. link». — Gelächter rechts.) Die Amnefttevorlaye angenommen In einer um 9,95 Uhr begonnenen neuen Sitzung, die von den Deutschnationalcn beantragt und mit den Stimmen der Ovvosttion. der Wirtschastspartei und der Deutschen Volks« Partei, beschlossen worden war, nahm der Reichstag di« Am» Glänzenöe Finanzlage Frankreichs Paris, lg. Okt. Ministerpräsident Tardie» hat am Sonntag in seinem Wahlkreis Belsvrt nicht weniger als drei Reden gehalten, von denen die eine der Außenpolitik, die zweite der Stellung Frankreichs in der Weltwirtschaft und die dritte sozialen Fragen gewidmet war. Tardicu sprach zunächst in Giromagny vor einer Ver einigung ehemaliger Kriegsteilnehmer. Ter gegenwärtigen Entwicklung, so erklärte er einleitend, müsse man aufmerksam folgen. Man brauche sich jedoch nicht be unruhigt zu zeigen. Die außenpolitischen Ereignisse hätten Frankreich ohne sein Zutun in der Fortentwicklung seiner Friedenspolitik etwas behindert. Leider habe Frankreich bei der Organisierung des Friedens, die die Sicherheit zur Voraussetzung und die Abrüstung als Folge haben müsse, nicht immer die erwartete Hilfe gefunden. AuS diesem Grunde schaffe es auö eigenen Mitteln die Sichcrheitsvoraussetzungen, die die Achtung der Grenzen und der Verträge verlangten. Er werbe in Kürze Gelegenheit haben, vor der Kammer und vor dem Senat zu beweisen, daß Frankreich in dieser Hinsicht mehr als irgendein anderes Land getan habe. Die Zeiten seien zwar schwer, aber Frank reich habe schon schwerere gesehen und blicke vertrauensvoll in die Zukunft. In Dalle sprach der Ministerpräsident über Wirt- s ch a f t S f r a g e n. ES sei gelungen, die zerstörten Gebiete wieder aufzubauen und die Finanzen wieder in Ordnung zu bringen. Wer wmf die Senllerwetbrn rin? Die Polizei gibt zu, e» uicht ,« wissen Berlin, 19. Okt. Die Pressestelle der Berliner Polizei teilt mit: Die polizeilichen Ermittlungen über die Ausschrei tungen, die am Montag, dem IS. Oktober, in der Leipziger Straße stattsanben, haben Anhaltspunkte dafür ergeben, daß es sich um eine wohlorganisierte, unter bestimmter Füh- rung stehende Aktion handelte. Die Tumultuanten haben keineswegs in augenblicklicher und spontaner Erregung ge- handelt, sondern nach anscheinend sorgfältig getroffener Ver- abredung ihre Angriffe gegen seit längerem ausgesuchte Ge schäftshäuser gerichtet. Mit Rücksicht aus die Gemeingesähr- lichkeit der Exzeße für die Staatsordnung und das Wirt schaftsleben hat der Polizeipräsident «ine Belohnung von 5009 RM auSgesetzt. Dieser Betrag ist für Angaben bestimmt, die zur Ermittlung weiterer Täter und ihrer Hintermänner führe». Diese Erklärung bedeutet ein glatte» Eingeständnis der Polizei, daß die Beschuldigungen gegen die Nationalsozialisten voreilig und leichtfertig erfolgt find, denn die Polizei weiß heute noch nicht, «er dte Täter and Hintermänner waren. BMasier o. V. «ras von Mai« gesterben Berlin, 19. Oktober. Am Sonnabend verstarb der Bot- schafter a. D., Wirkl. Geh. Rat. Exzellenz Grafvon Monts tm Aller von 78 Jahren. Aus dem preußischen Justtzbtenst Frankreich habe allein im letzten Jahr die Stenern «m 5)4 Milliarden Franken ermäßigt und für 15 Mil liarden Schulden abgeschrieben. Die Finanzlage sei völlig in Okdnung. Der Notenumlauf sei durch 59 Milliarden Gold gedeckt und die Eingänge in den Sparkaflen seien von 15 Milliarden im Jahre 1929 aus 82 Mil liarden tm Jahre 1929 gestiegen. Die Ausfuhr sei nicht in demselben Maße gefallen, wie dte anderer Länder, und die Zahl der Arbeitslosen habe im Juni nur 1999 betragen. Dr. Schacht bei Staatssekretär Stimson Washington, 19. Okt. Der frühere Reichsbankpräsidcnt Dr. Schacht, der auf seiner Besuchsrcise durch die Vereinigten Staaten zu zweitägigem Aufenthalt in Washington ein getroffen ist, stattete gestern Staatssekretär Stimson einen kurzen Besuch ab. Er empfing später die Vertreter der Presse und erklärte auf ihre Fragen, er Halle nach wie vor an dem Standpunkt fest, daß Deutschland den geschützten Teil der aus Grund deS Boungplans vorgesehenen Zahlungen ans die Daner nicht werde leisten können. Dr. Schach« lehnte eS je doch ab, voranSzusagcn, wann eine solche Möglichkeit ein» treten könnte. Er betonte, Deutschland werde nichts untcr- nehmen, was die Lage der Welt beunruhigen könnte. Dentsch- land werde vielmehr auch weiterhin mit friedlichen Mitteln arbeiten und freundliche Beziehungen zur übrigen Welt a»s- rechterhaltcn. Auf die Frage über ben Stand des Abrüstungs- Problems erklärte Dr. Schacht, es sei empörend, daß die übrigen europäischen Mächte nicht abrüsteteu. hervorgegangen, trat Graf von Monts im Jahre 1878 in den auswärtigen Dienst des Meiches ein. Nachdem er 1889 zum Legattonssekretär ernannt worden war, wurde er noch tm gleichen Jahre mit der vertretungsweisen Leitung der Gesandtschaft in Dresden betraut. Ende 1889 erfolgte seine Entsendung nach Rio de Janeiro, und 1883 wurde ihm der Posten beS Legattonssekretärs bei der Gesandtschaft in Bukarest übertragen. Von hier wurde er 1884 zur Gesandt schaft am Päpstlichen Stuhle versetzt. Im Jahre 1886 wurde er zum Ersten Sekretär bet der Botschaft in Wien und Ende deö gleichen Jahres zum Legationörat ernannt. 1899 erfolgte seine Entsendung als Generalkonsul nach Budapest und 18S4 als Gesandter nach Oldenburg. 1895 wurde er Gesandter in München und 1992 Botschafter in Rom. Als solcher erhielt er 1994 ben Charakter als Wirklicher Geheimer Rat. Folgenschwerer Straßenbalmzufammenstoß bet Wien Wie«, 19. Okt. I« Unterste»«»»«- snhr h««i« «bend ei« Triebwagen der Etrßhenbahn mit voller Wucht i» einen haltende« Triebwagen hinein. Zwölf Persooe» wnrden schwer und acht leicht verletzt. Die beide« Wagen hatten sich derartig ineinander verkeilt, baß die Feuer wehr das Berkehrshindernis beseitigen muhte. Ueber di« Ursache des Unglücks herrscht »och Urülarhett.
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