Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.10.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19301020014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930102001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930102001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-10
- Tag 1930-10-20
-
Monat
1930-10
-
Jahr
1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.10.1930
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
*** Bier ehrliche Verkäufer. .FStr habe« t« Geschäft, wo wir als Verkäufer tätig sind, ein« Kontrollkasse mit mehreren Schubladen. Obwohl die Kasse allabendlich stimmen müßte, kommt hin und wieder bet diesem oder jenem Kollegen eine Differenz vor. Beim Abnehmen der Gelber zeigt die Kasse genau die Ergebnisse jede- einzelne» Ver käufers an. Ergibt sich beim Zählen ein Fehlbetrag, so sind wir verpflichtet, den Rest aus eigener Tasche zu zahlen. Wie haben wir uns aber zu verhalten, wenn das Ergebnis ei» Plus aufweist? Sind wir berechtigt, den Mehrbetrag vom Geschäft zu fordern?" — Nein. Denn alles, was dort durch Eure Finger geht, gehört ja dem Geschäft. Aber auch Fehl betrüge zu ersehen ist der Verkäufer nur dann verpflichtet, wenn ein absichtliches oder durch grobe Fahrlässigkeit ver ursachtes Verschulden des Verkäufers vvrliegt . . . wenn er z. B. immer wieder solche Fehler macht oder seinen Dienst mit „herabgeminderter Eignung" versteht, etwa mit einem „JndiSpvniertscin infolge vorangegangenen AbendS". Ber trüge zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, die diese Ersatzpflicht vorsahen, sind dann für nichtig erklärt worden, wenn das Risiko in keinem Verhältnis zum Einkommen des Angestellten steht. Ast»«- - ELKAK» znotttz» *** N. B. E. »Du gabst vor einiger Zeit auf die Frage nach der Betonung des Namens Zeppelin die Antwort, daß die Familie des Grasen den Namen aus der letzten Silbe be tont. Wie ist s nun mit Böcklin? Man hört beides: Böcklin und Böck l i n. Und man möchte sich doch nicht gern blamieren!" — Es ist merkwürdig: obwohl der Name offenbar nichts anderes ist, als die oberdeutsche Form des „Böcklein", sagen die meisten Menschen „Böck l i n": namentlich in Norddeutsch land weiß man mit dem „Böcklein" gar nichts anzusangen. Böcklin selbst beantwortete einmal recht drastisch eine Frage der Dichterin Frida Schanz nach der Betonung seines Namens mit folgendem hübschen Vers: »Jetzt komm ich, teure Frida, mit dem Stöcklin Und klopfe dir das Dichter-Unterröcklin: Zum Teufel mit Böcklin: Ich heiße Böcklin!" *** N e u g e s ch i ch t l e r. »In meiner Jugend habe ich wiederholt ein scherzhaftes Gedicht Uber den »Fürstenzug" vor lesen hören. In dem kam mit Beziehung aus den »Vater August" vor: »Der trägt hier spanisches Kostüm, Bloß so, per pusseltante." Kannst Du mir die beiden letzten Worte erklären? Und über haupt ... glaubst Du, daß das Gedicht irgendwo zu finden ist?" — Das klappt aber! Gerade vor wenig Wochen hat eine liebens würdige Freundin des Briefkastens einen Origtnaldruck dieses Gedichtes „Aus grauester Vorzeit. Humortstisch-satyrische Abhandlung Uber die Sgrassitvs der Augustusstraße von Richard Garten" geschickt, wohl in ber Annahme, daß es der Onkel einmal brauchen kann. Schon ist der „Momang" da. Das Gedicht geht nicht sehr freundlich mit den aus dem »Fürstenzug" dargestellten Sachsen-Markgrafen und -Kur fürsten um, denn sein Verfasser war Herausgeber des illu strierten Witzblattes »Das Reibeisen". Nun. ein »Reibeisen" ist nicht immer eine sanfte Dache: solche Wochenblättchen hat'S ja in Dresden immer gegeben. Aber das Gedicht hat büStrophen. Du kannst also nicht erwarten, daß cs im Briefkasten ab gedruckt wird. Abschretbe» darfst Du Dtr's in der Sprech stunde. Dem.„Reibeisen" scheint übrigens vor seiner eigenen Tapferkeit ziemlich bange gewesen zu sein. Denn er »dichtet" nur bis zum Kurfürsten Friedrich Christian und bricht dann ängstlich ab: „Damit schließt nun die grauste Zeit, Besungen und bewundert, Es schweigt des Sängers Höflichkeit Vom neunzehnten Jahrhundert." Und nnn ,^ier pusseltante". Das sieht zuerst ziemlich unver ständlich aus. Wenn man sich aber der Leipziger Redensart erinnert: „Da Hammer awer enn hibschen Basseldang gehabt", so rückt man der Sache schon näher. Denn der »Basseldang" ist den Leipzigern nichts anderes, als was den Franzosen der »?as>,s-Ie-tsmp8", der „Zeitvertreib", ist . . . ein Ueberbletbsel aus der Franzosenzeit. -kl ciAotvoH *** M. St. Zu der im Briefkasten erwähnten Ntcht- beflaggung ber dem Reich, dem Lande und der Stadt gehören den Gebäude am Geburtstage HindenburgS teilt eine Nichte aus Davos mit, daß das Deutsche Kriegerkurhaus in DavoS an diesem Tage sowohl die deutsche als auch die Schweizer Flagge gehißt hatte. Dort also wußte man, was „sich gehört"! *** Nesse E. T. in Dresden. „Tagtäglich liest man in der Presse über die Deutschenhetze in der Tschecho slowakei. Es ist tief bedauerlich, daß unsere Landsleute unter diesen Umständen leiden müssen. Wir Dresdner können dieser Sache auch dadurch entgegentreten, baß Rat und Stadt verordnete beschließen, die Prager Straße, die doch am Haupt bahnhof mündet, einfach in „Bahnhosstraße" umzutaufen. ES sind verschiedene Straßen umgenannt worden, warum soll sich -er Dresdner nicht auch an Bahnhosstraße gewöhnen." — So wohlgemeint dieser Vorschlag ist, darf man sich doch nicht durch eine noch so berechtigte Mißstimmung verleiten lassen, alt hergebrachte Namen ohne weiteres aufzugebcn. Die Prager Straße ist unter diesem Namen im Fremdenverkehr der ganzen Welt bekannt, und ein neuer Name unserer Haupt geschäftsstraße würde sich nur unter erheblichen Schwierig, ketten einsühren. Wenig Anklang dürfte aber vor allem die Bezeichnung „Bahnhosstraße" finden, da sie zu alltäglich ist. *** Nichte Mava. „Wo entspringt eigentlich die Elbe? Daß sie aus Böhmen kommt, weiß ich." — Na, sag mal, Du hast wohl in der Schule ganz und gar nicht aufgepaßt! Oder hast Du in der süßen Backfischzeit einfach alles vergehen? Aber, weil Du io naiv fragst, soll Dir knappe Antwort gegeben werden. Die Elbe, einer der Hauptströme Deutt^lands, der zugleich der wichtigste Strom Norddeutschlands ist, entspringt aus dem Kamme des Riesengebtrges. westlich vom Hohen Rad, in dem reizvollen Elbbrunnen, wie Du richtig bemerkt hast, auf der böhmischen Seite. Die Stelle liegt 1846 Meter hoch, also höher als ber höchste Berg des Erzgebirges. Nun sieh Dir aber mal bißchen eine Karte an, sonst fragst Du das nächste Mal. ob Hamburg an der Elbe liegt. Außerdem liegt noch Magdeburg an »unserem Strom". ***Nichteohne Freude. (50 Pf.) »1. Wieviel kann «in Sohn, der wöchentlich etwa 50 Mark verdient, seiner allein stehenden Mutter abgeben für Kost. Wohnung. Wäsche. Heizung und Beleuchtung? 2. Gibt es ein Gesetz, wonach eine von ihrem Manne getrennt lebende Frau den dritten Teil des Einkommens des Mannes zu erhalten hat, wenn der Mann im Beamtenverhältnts steht und Kinder nicht mehr zu unter halten sind?" — l. Diese Frage ist nicht zu beantworten. Das kommt doch ganz ans die Lebenshaltung von Sohn und Mutter an. 2. Ein solches „Gesetz" gibt es nicht, doch wird von den Gerichten gewöhnlich im Sinne des von Dir erwähnten Drittels entschieden, wenn die mit gerichtlicher Genehmigung von ihrem Manns getrennt lebende Ehefrau UnterhaltungS- gmsprüch« stellt. *** Alter Abonnent. »Wann und n»t« ist der Kündt gung-termtn für weibliche und männlich« Angestellte im Ge werbebetrieb bei Monatsgehalt? Zu welchem Zeitpunkt vor dem Austritt «ach drei-, fünf, die Kündigung erfolgen?" — Angestellte sind immer nur für den Bier kündigen, Die Kündigung hat sechs Wochen zu erfolgen. MonatSkünbigung kann nur auf Vereinbarung eintreten. Für ältere Angestellte schreibt daS Kündigungsschutz- gesetz folgendes vor: Mit Zählung vom vollendeten 25. Fahre an kann jemandem, der fünf Jahre ununterbrochen in der- selben Stellung tätig ist, nur für den BterteljahrSschluß so gekündigt werden, daß die Kündigung drei Monat« vor dem Austritt erfolgt, bet achtjähriger Tätigkeit muß bi« Kündigung vier Monate, bei zehnjähriger Dauer des Angestelltenverhält- ntsses fünf Monate, bet zwölf- und mehrjähriger Dauer sechs Monate vor dem Austritt erfolgen. Wohlgemerkt: Die Jahre vor der Vollendung des 25. zählen nicht! *** Neff e^A^no in G. (1 Mk.j ein Kuhhtrte seine Herbe von 15 Kühen aus einem öffentlichen Fahrwege auf die etwa 2,5 Kilometer entfernte Weide treiben? Der Verkehr vor und hinter ihm wird dadurch eine ganze Zeit aufgehalten. Drei ältere Frauen, denen eS zu langsam ging, da sie einen Zug auf der nächsten Station nicht verpassen wollten, gingen durch die Herde hindurch, wurden aber vom Kuhhirten mit ber Peitsche bedroht." — DaS ist ja ein rich tiges Landstraßendramal Gewiß steht dem nichts im Wege, daß die Kühe auf jener Straße nur von einem Hirten ge trieben werben. Jedoch darf das Vieh nach der Sächsischen Straßenverkehrs-Ordnung von 1927 nur auf Fahrwegen, nicht auf Fußwegen getrieben werben. Dabei ist zu beachten, Satz ber übrige Verkehr auf der Straße durch bas Äiehtreiben nicht behindert werden darf. Liegt die Gefahr dafür vor, so ist „durch eine angemessene Zahl von Treibern" die Möglich keit für den geordneten Verkehr auf der Straße zu schaffen. Mit seiner Warnung an die Frauen, nicht durch die Herde hindurchzugehen, hatte der Hirte der Sache nach recht, denn wenn eine Kuh eine der Frauen angerempelt hätte» so hätte den Besitzer der Kühe die Haftpflicht nicht getroffen. I« der Form freilich hat sich der Hirte arg vergriffen. *** M. B. R. »Könntest Du einmal angeben, wie hoch seit Einführung der zwangsweisen Mtetenfestsetzung nach der rtedensmtete die Mieten und die Mietzinssteuer war?" — ern, -a angenommen werden kann, daß da- auch noch heute viele Menschen angeht. In ber Sprechstunde stellt sich nämlich heraus, daß jahrelang falsche Beträge bezahlt worden sind, teils zuungunsten der Mieter, teils aber auch zuungunsten der Hausbesitzer. Bei wem so was in Frage kommt, der schneide ich die folgende Liste heraus und verwahre sie gut. Der Onkel ist nämlich kein Freund von Tabellen! Unter einem Jahre wird diese Tabelle nicht wieder abgedruckt! Miete 'Steuer Prozente der Friedensmiete Hz*/ *** Neffe a«S Dohna. (45 Pf.) »1. Sester» beklagt« ltvetberfommer" tu der >h> mein Vater, daß jetzt so viel »ft herumfltege. Wie erklärt sich daS Wort, und wo komme» ese in 1921: Januar—Februar 18 März—Juni 85 15 Juli—September 38 27 Oktober— 1925: Januar Februar—April 40 27 43 27 Mat—Jult 48 27 August 58 27 September—Dezember 68 27 1926: Januar—April 60 27 Mai 60 . »2 Juni 60 87 Jult— 1927: März 60 4V April—September 68 45 Seit Oktober 1927 69 51 *** Neffe H. S. in G. ttv Pf.) „1. Hat es 1S1« außer dem 42-Zenttmeter-Mörser auch einen österreichischen 42-Zenti- meter-Mörser gegeben? 2. Wer sind di« Erfinder?" — 1. Net«: der starke österreichische Mörser war ein Geschoß von 88 Zentt- meter Durchmesser. 2. Wer die „Erfinder" sind, kann nicht ge- sagt werden. Beide waren das Ergebnis zufammenfassenoer Konstruktionsarbeit -er Werke, in denen sie entstanden sind. Der deutsche Mörser wurde auf Veranlassung der Artillerte- PrüfungSkommission bei Krupp konstruiert und gebaut, der Oesterreicher in den Skodawerken. *** Natalie. »Die neuerdings wieder mehrfach ans- tauchenden Vortrüge über Cous veranlaßten bet einer Unter haltung die Frage, ob eine solche geistige Beeinflussung des Körperzustandes, wie sie der Cousismus Hervorbringen will, auch aus der Bibel begründet werden könnte. Kannst Du uns darüber etwas sagen?" — In erweitertem Sinne trifft daS zu. Denn es finden sich, namentlich bei Sirach und in den Sprüchen Salomonis, eine Menhe Stellen, die die Anschauung aussprechen, daß das Seelen- und Gemütsleben des Menschen einen Einfluß auf die Gesundheitsstörungen habe. »Ein fröh lich Herz ist des Menschen Leben, und seine Freude ist sein langes Leben. Aufregung und Zorn verkürzen das Leben, und Sorge macht alt vor der Zeit." (Sir. 30, 22 bis 27.) »Neid ist Eiter in den Gebeinen" (Sprüche 14,80). »ES ist bester ein Gericht Kraut mit Liebe, denn ein gemästeter Ochse mit Haß" (Sprüche 16,17). In »Religion und Gesundheit" von Pfarrer Dr. Zöller findet Ihr mehr solche Stellen. *** E. Sch., Hochktrch. „Ich habe den Tonfilm „DaS lockende Ziel" mit Richard Tauber gesehen und vermute, daß das Ganze Taubers Laufbahn darstellt. Stimmt daS? Oder ist es wenigstens ähnlich?" - Nein! Tauber ist als Sohn des ehemaligen Chemnitzer Intendanten einfach durch Famt- lienbeziehungen zur Bühne gelangt. Er sollte erst Theater- kapellmeister werden, ist dann aber nach Entwicklung seines Tenors zum Sänger umgesattelt. *** N «ffe Kull. »Kann ein Jude bei einem christlichen Kinde Pate stehen?" — Nein. *** Ebne» in B. »Bist Du in der Lage, zu sagen, wie viel in Sachsen Kraftfahrzeug« auf den Kopf der Bevölkerung kommen?" — Du zäumst ein bißchen das Pferd am Schwanz« ans. oder, um diese alte Redensart ins Moderne zu übersetzen: Du steuerst am Auspusf. Deine Frage muß so heißen: Wieviel Personen kommen in Sachsen ans ein Auto? Denn noch gibt es mehr Menschen als Kraftwagen. Nach einer Mit- tetlung des Sächsischen Verkehrsverbandes DreSden-Leipztg batte Sachsen am 1. Juli 1930 147 000 Kraftfahrzeuge. Davon war ein Drittel Personenkraftwagen, 12 Prozent Lastkraft wagen und 53 Prozent Krafträder. Unter allen deutschen Staaten hat Sachsen den dichtesten Bestand. Hier kommt auf »4 Bewohner ein Kraftfahrzeug, in Thüringen auf 41» in Bayern auf 42, in Anhalt auf 44, in Preußen auf 49 ist Hellen LM . . diese in der Luft schwebenden Fäden her. Wir nahmen au, daß fie von Spinnen stamme«. Ist das richtig? 2. Was be> beutet daS Wort KaSko? Woher stammt eS?" — 1. Mit de» Spinnen habt Ihr recht. Zum Teil sind eS nur vom Wind« verwehte Fäden von Spinnen, die dann am meisten spinne», wenn die Zeit des „Altweibersommers" da ist, einer Zeit mit Sonne am Tage, wenig Regen, starkem Taufall nach kühler Nacht. Auf diesen Tau tst'S mit dem massenhaften Spinnen der Tiere bet solchem Wetter tm Frühjahr und mehr noch im Spätherbst abgesehen. Wir Städter misten ja das nicht: aber draußen tm Freien kann man Stoppelfelder, junge Schonungen und Wiesen oft des Morgens völlig überzogen von den feinen Fäden und diese wieder dicht behängen von Tautropfen finde«. SS gibt auch winzige Spinnchen, die mit diesen Fäden richtige Flugfahrten unternehmen, sich an er- höhte Stellen begeben, die Fäden im Winde aufstetgen ... und sich dann daran fortwehen lasten. Wollen sie „landen", so klettern sie an ihrem „Flugzeug" hoch, wickeln eS zu einem Knäulchen zusammen und sinken damit nieder. Den Namen hat das Gespinst daher, daß die alten Germanen es mit dem SchicksalSgesptnst ihrer Nornen oder Metten zusammen- brachten. So hieß es zuerst „Mettensamer", dann „Mädchen- sommer", nach Annahme des Christentums „Mariengarn" oder „Marienfaben". In der Schweiz hetßt's „Witwen- sömmerli" 2. ,^asko" ist ein spanisches Wort. Es bedeutet „GchiffSrumpf". Im Seeversicherungswefen wurde es auf Versicherungen angewendet, die sich nur auf das Schiss selbst, nicht auf seinen Inhalt beziehen. Auch auf Fahrzeuge aller Art (selbst auf Pferdegeschirre) angewenbet, bedeutet eö eine reine Wagenversicherung, die sich auf nichts erstreckt, was sich tm Wagen befindet. Ganz besonders wirb das Wort heute in der Versicherung der Kraftfahrzeuge angewenbet: die Kaskoversicherung ist die wichtigste Vcrsicherungsmaßnahme der Autobesitzer. PLt'S k. LE? *** Namenlos (80 Pf.) ,Zst der SWtt berechtigt, für die auSgelosten Stücke ber Aufwertungsanleihe statt Barzah. lung wieder neue Anleihestücke aufzuzwingen, oder kann man bares Gelb verlangen?" — Der Rat zu Dresden zahlt die Beträge für die ausgelosten Stücke der Aufwertungsanleihe in bar. Uebernahme neuer Anlethestttcke kann höchstens aus Vereinbarung stattfinden. *** Neu« Nichte in E. (60 Pf.) „Darf ich auch al» ... - ^ ^ - ganz neue Nichte (erst seit einem Monat) eine Frage an Dich «gl richten? Wo kommt für die löchrige Stoffart, aus die mau stickt, der Nar e Kanevas" her?" — Natürlich darfst Du... auch als ganz neue Nichte! Um so bester, wenn Du so schnell zum Onkel Vertrauen gewonnen hast. Da» Wort Kancva» stammt von dem lateinischen Gattungsnamen beS „Hanf" ab, der canadis heißt. Es wird Dich dabei interessieren, daß die Kanevasstickeret wohl zuerst in Deutschland, und zwar schon am Ende des 18. Jahrhunderts, ausgeübt wurde. In Oesterreich heißt er Stramin. 0^ 4^ Mssi-StiL-«. *** N t ch te O stpr e u ß tn. »Ich habe gehört baß hier in Dresden ein Verein ber Ost- und Westpreußen besteht. Wie kann ich als gebürtige Ostpreutztn diesem Verein beitreten?" — Jeden zweiten Sonnabend im Monat tm Hotel Bundes haus. Antonstraße. Nichte Lotte (50 Pf.) „Ist Dir der Ausdruck bekannt? Was bedeutet er? Wo kommt dieses ort vor?" — „Pfnüffel" ist schweizerisch und hat zwar keine sprachliche, dafür aber räumliche Verwandtschaft zum „Rüssel", Es bedeutet so viel wie ... Schnupfen! « * « In dieser HetratSfehnfuchtSecke will Onkel SchnSrk« nur die Wünsche seiner Nichte» und Neffen zum Aus druck bringen. Dagegen kann er «» nicht übernehme», dir hierauf eingehenden Briefe au dies« wetterznlette». Wer mit den Heiratslustigen in Briefwechsel zu trete» wünscht, wird gebeten, sich de» Auzetgenteil» unsere» Blattes zu bedienen Nichte Frohsinn <3 M.), Mitte 80, blonder Bnbenkopf, vollschlank, sucht geistig hochstehenden Neffen, Ende 80 bi» 49, der gleich ihr in einer harmonischen Ehe höchste» Lrdenglück steht. Die Nicht« befindet sich in einer gehobenen Beamtenstellung, kann einen Haushalt führen, kocht gut und näht sich AlltagSkleidung selbst. Sie Ist sehr naturllebend und wandert gern. Ihrem Manne möchte sie -Kameradill im tiefsten Sinne de» Worte» sein und würde ihn gern beruflich unterstützen. Gntbürgerliche Aussteuer wird beschosst. — Nicht« Lola <1 M.). Dreißigerin, Witwe, aus guter Gesellschaft, arbeitsam, fröhlich, lebhaft und elegant, sucht «inen gebildcien, schlanken, freundlichen Lebenskameraden, ber. obwohl strebsam und tüchtig, kein Mucker ist. sondern auch ab und zu Zeit sür Tanz »nt Vergnügen findet. Sie würbe Ihm eine liebevolle, verständnisinnig« Gefährtin sein. Sein Alter möchte zwischen 38 und «5 sein. — Nicht« Schlestertn (1,80 M s, 81, tn wirtschaftlich gehobener Stellung, dunkel, groß und vollschlank, sehnt sich nach einem gemüt lichen Helm und einem lieben Galten in gesicherter Stellung. Sie ist Naturfreundin und hofft auf einen gern Wandernden. — Nichte HauSsrau <1,80 M.), grwandte, geistig regsame Frohnatur. musi kalisch, anpassungsfähig, praktisch erprobte Hausfrau, sparsam, doch auch fähig zu repräsentieren, möchte einem Manne, nicht unter «>, in sicherer Stellung, von gutem Bildungsgrad und verläßlicher ehr licher Art, Helferin und verständnisvolle Kameradin sein. Die Nichte, gute Erscheinung, gesund, mit der Möglichkeit, durch Tauschwohnung ein trauliche» Heim au» reichlichen eigenen Mitteln geschmackvoll auszuftatten, sucht einen Mann mit ehrlichem Willen zum Glück. Einem verwaisten Kinde möchte st« gern liebende Mutter sein. - Nichte Rose-Maria il.08 M ), wünscht Gatten zwischen üö und 40, einen seriösen, klugen Kopf, «ine „Persönlichkeit", «inen, der in der Lage Ist, «In Heim zu gründen. Dt« Nichte ist Ende S<1, au» guter Familie, elegante und schöne Frau, vielseitig begabt, kein M- tagSmenfch, hervorragend tüchtige Hausfrau. — Nicht« Glücks- ptl, (1 M.). 28. au» gutbürgerlichem Hause, schlank, mit »nnklem Haar und dunklen Augen, stellt sich eine», dem st« ihr Herz schenke» möchte, so vor: vt» End« 40. gebildet, von deutscher Gesinnung, auch Witwer mit kleinem Kinde. Für entsprechend« Aussteuer wird gesorgt. Bielleich« gibt «» auch noch einen kleinen monatlichen Zu schuß. — Nesse «ergheil <3 Mark), fragt nach einer hübschen, gebildeten Nichte mit einwandfreier Bergangenheit. Ob sic vom Lande oder au» »er Stadt ist. Ist Ihm gleich. Sie soll etwa 28 bis M setn. wtrtschastltch erzogen und gut. so daß sie ein trauliche» Selm zu bereiten versteht. »uSstattung möchte sie mltvriNaen. Der Nesse lft oberer Beamter, gute Erscheinung, verträglicher Charakter, Kunst- und Naturfreund. Sprechftnnden d«S Briefkasten»«»«»: Vormittag» tauber an Sonn- und Feiertagen) täglich von 11 bi» Xi Uhr; nachmittags nur Montag» und Mittwochs voll 8 dt» S Uhr. — Schriftlich können Anfragen nur beantwortet werden, wenn Rückporto beigcsügt ist. «et de» t« Briefkasten teiges« aus 51. Im ganzen Reich kommt auf 43 Einwohner ein Krajt-.««»acuten. ww jehr «« Uciueo I'plcr litt eine (» gnte faHrzeug. 1 »«»,«, ist. erteilte» Antworte« qnittieren »tr iita igesügie» «etr«,r. Diese sließe« »»gekürzt den Verein zur Unterstützung dedürstig« ,«. Wir «strd«» e« »«grüßen, wen» sich «I« »« an den Brteskaste» wende», »ach« U> dt« de« Ansrage« « r « e i« »ti tz i g « » »«rienkinder ,n „ i-iüt-v'-er die 84, um Anß'nvst »der Ra«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite