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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.01.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050115015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905011501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905011501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-15
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.01.1905
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««iL»W»«M ii Dderl Llinre »»c«, «ra»»«» IMU«» »>our»oli»r a»a Ntutro. ^Itinarlt» — Nael»»»». OrrtllcheS und SiichsischeS. ^ , — Rach der letzten Zahlung gab es in Sachsen 186 Dampf schiffe. Davon verkehrten INI auf der Elbe. 2 auf der Elster de» Leipzig und 1 auf dem Pe'zmuhlenteich zu Ravenstein bei Chemnitz. Der Personenbeförderung dienten 7l. der Güter- besörderung 61 Dampfer, während 4 zu gemischten Zwecken ver- tuend«» wurden. Unter den Dampfern befanden sich .86 Rad dampfer, 88 Schraubcndampser und 15 Kcilendampser: bei 2 Schiffe» wirkt die Maschine aus eine,, Turbinenpropeller. Das älteste Schilf, ein zur Perjvnenbcfvrderuna dienender Rad dampfer. war im Jahre 1655 erbaut worden. Die älteste Maschine War ,»m Jahre 1850 in Betrieb gesetzt, und der älteste Ressel war im Jahve 1861 ausgestellt worden. Die gesamte Leistunas- söhigkert aller Schiffsmaschine» bezifferte sich aus 32 927 Pjeroc» kraste. Die höchste LeislungSlähio'eit einer Maschine sauf eurem Gütervoddainpsers betrug 1290 Pserdekräslc; die geringste gurg bis aut unter 20 Pserdekräsle berat». — Im Berein sür Sächsische Volkskunde hielt am Mittwoch abend Herr Oberlehrer Martin einen hochinler- essanteu, von semem Humor gewürzte» Vortrag über „Bier, und Wirtschastsoeroäl t u i s se vergangener Tage". Redner wies zunächst daraus hin. wie allmählich der Met. daS Rationalgctränk der allen Deutschen, durch das Bier verdrängt worden fei. Vor Jahrhunderten war die Bier brauerei gewissermatzen ein Privilegium der Klöster, bis später auch Laieu in den Städten dieses Geschäft betrieben. Im Jahre 1575 gab Dr. Heinrich Krianß in Erfurt die erste gedruckte An- Weisung über die Bierbraukunsl heraus. Noch und nach ent- wickelte sich in den Städten die Hausbrauerei und unter den Braugenoskenschaffen dos Snsiem des Neil/enschanks. Bauern ist vor ollem das Lciiiiatsloiid des Bieres gewesen und schon 1589 werden daS Hosbräu und andere Kellerwirtschaslen genannt. Kellerivirlschaften ha» Sachsen unter den Kursurften nicht ge- lannt, aber sawn 1289 trat Rudolf von Habsbury in Erfurt im Scherz als Vierruser zum Reihcnschank auf. Letzterer wurde von dem jeweilig Berechtigten »ach vielen Vorbereitungen als ein Fest begangen und durch Heraus!,äugen eines laiinc»- geschmückten Stabes, eines Kegels, Kruges, Trichters oder Fäß- chens angezeigt. Eine der ältesten Braugknoffensckwsten in Sachsen ist die Ikönigsteiner, der noch heute 45 Mitglieder an- gehören. Eine alte Verordnung bestimmt, daß die Bierjcbröier die Führung der Feuerspritze zu übernehmen lwben. Die König- steinn Brauordnung van 1578 und 1721 bestimmt, das; zu tedem Gebräu 45 Schefsel Gerste zu nebmen sei, das; je zwei Mitglieder zusammen brauen und >cder drei Wochen lang das eigene Gc-bräu ausschänke» konnte. Bierpantscher verloren die Brougercchiigkett. Ruder Köaigstcin genossen auch Freiberg . >d Schandau den Ruf. ein vorzügliches Bier zu brauen, wie ein Chronist aus der Milte des vorigen Jahrhunderts. Pfarrer Satz aus Schandau, berichtet. Dresden reihte sich würdig an und stellte Anfang des vorigen Jahrbunderls ein gutes Weid-, Doppel- und böhmisches Bier her. Als beachtenswert sind die Biere deS Hchbrauhauses n»d der Gräflich Manteuffeffchen Brauerei in Oslra urkundlich genannt. Kurfürst Jaimnn Georg II. war ein besonderer Liebhaber des Königsteiner Bieres und gab z. B. 1666 in kurzer Zeit zwei grobe Bestellungen nach Königstein. Unter den nachfolgenden Herrschern wurde das König»einer Bier durch fremde „Bräus" ans Dresden verdrängt. Eine Anfang des 18. Jahrhunderts in Dresden erschienene Bier liste weist mindestens 50 Arten von Bieren auf, die damals in Dresden verzapft wurden, liefert aber auch den Beweis, das; gelogen wurde über die Quelle des Bieres und flott geborgt bei den Brauereien. Sonderbare Namen hatten die Gebroue der einzelnen Orte. Do gab es einen „Dorftenfet", ^Klatsch", „Menschenfett", „Muffeldans", „Leimdhosenbier", „Schweine- beest", „Mord und Totschlag" und dergleichen. Eine Rier- besteneruug gab es schon 1438 in Form eines Braupiannenzinses und der Zweigroschengelder. Tie Biererzengung ist also lckwn von Alters her als ein geeignetes Stcuerobjckt angesehen worden. Fast alle die gemütlichen Einkehrhänser ln Stadt und Dorf, wo unsere Vorfahren ihr anspruchsloses Vergnügen fanden, haben modernen Bierpalasten Platz machen müssen. Einige noch be- stehende haben ihren Jahrhunderte alten Namen behalten, wie: „Der grüne Daum", „Tos Trompeicrscblößchcn", „Der schtvarze Bär". „Hans Sachs". Besser haben sich die alten Berg». Tal- und Mühl-Schänken aus dem Lande erl-alten. Sinn Schlus; gab Redner noch einige Proben, wie Viktor v. Scheffel. Hugo Wolf und Rudolf Baumlbach das Bier und das dcntfche Wirtshaus besungen haben. — Nach Schlich des beifällig ausgenommenen Bortrags macht« der Vorsitzende, Herr Generalmasor Freiherr v. Friesen, die Mitteilung, daß Frau verw. Seelig aus Lnngebrnck ans dem Nachlaß ihres verstorbenen Gatten, des Herrn Friedens, ricbters Seelig. eines eifrigen Förderers des Vereins, eine Reihe wertvoller sächsischer Altertümer an Holzschnitzereien, keramischen Erzenanislen. Altarkelcben, zinnernen Krügen und Schüsseln überlassen hat. Der Spenderin wurde der Dank des Verein-) mündlich onsgedrückt. Herr Professor Senffert wies sodann noch aus die Schönheiten und den Wert der Geschenke hin. — Die nächste öffentliche Versammlung des Rechtsschutzvereins für Frauen findet am kommen- den Dienstag, abends 8 Uhr. im groben Meinholdschen Saale statt. Frl. Tr. Elisabeth G o t t h e i n e r - Berlin wird über „Das kommunale Wahlrecht der Frauen" sprechen. Der Sniritt ist für jedermann frei. Der Rechlsfchntzvercin beabsichtigt, dnrch einen Zyklus von Vorträgen die Gründung eines sachtchen „Vereins sür Frauenstimmrecht" vorzubereiten. — Ter unter der Leitung des Herrn Seminaroberkehrers Böhme stehende Dresdner GabelSbeiger-Steno- gravbenverein — geglündot 1873 — e-öffnet Freitag. den 26. Janunr. abends 8 Nbr in der 2. B-zi'ksscbule Ficiberger Ptatz.^wiedeiiim einen A n > ä n ge r - K n r i» s j„ Gabelsberger- icdrr Stkiiog>a> lne. DaS Honcnar beträgt 5 Mark. Anmeldnnaen nebmen die Herren Kaufmann Beutler. W-'llllr. 15. Lehrer Renn, Peierstr 48. 2, Verlagsbiichbändler Reuter, Bl<ffew>Ner Sc-oke t, Kirchner Strervt. Wettiner Platz 9. I.. Zkanlmann Rndvls Thür- mer. Psvlenhauerstc. 58. iowie Wagner u.,d Sprung. Circusslr. 7. entgegen. — Die Turnerinnenabteikungen des Dresd» ner Turnvereins von 1867 feierten am Mittwoch im Carolagarten ihr 22- StistnngSscst. Die gebotenen Gesangs und Theotcraussührungen, insbesondere aber der von der Turn lehrerin Frl. Hederich geleitete und von 16 Turnerinnen vor- züglich ansgelührte Stabreigen fanden den ungeteilten Beifall der Feffleilnebmer und «raren geeignet, ein Bild der fröhlichen Geselligkeit »nd turnerischen Vollkommenheit des Frauenturnens zu geben. Ein flottes Tänzchen schlaf; die schöne Veranstaltung. Die Tnrnerinnenabtcilnngcn des genannten Vereins benutzen die Schultnrnholleii Vlvchmnnnstraßc 6/8, Pcstalozzisiraßc 2, Silbermcinnllraße 5 und Zöllnervlah 16/17 in den Abendstunden. — Im Christlichen Verein junger Männer. Ncumarkt 9, I. Etage, spricht heule abend 8 Mir Herr Professor Tr. Leivoldt über „Darwinismus und den Schöpffingsbericht". Eintritt frei. Wegen Raummangels haben nur Herren Zutritt. — Der Bezirksverein Dresden-Nord kTrachen- berge. T'gchan-W lber Mann und Nord-Pirjche») veranstaltete am 16 Januar im Gastbof „Wilder Man»" emen Familienabend. besteben» in Theater und Ball. Vor dichtgrsnlltem Saale gingen drei Einakter — „Consiu Emil", „Monsieur Hrrtilles" nnd „Kan dels Gardin »predigten" — in Szene. Die Darsteller, sämtlich Vereii,sm>tg6ek-er. leisteten ibr Bestes nnd vriuisachten durch Idr b»m'sistiicheS Svlel stüimt'che Heile-seit. Ein Ball, der sich den Anlfühilingen awkbl.b, hielt die Bcfncher bis in die flühcn Mpigrnsinnden vereint. — Am 9. d. M. sprach im Saale der Schuhmacher- Innung Herr Richard Wagner, Lehrer der Schnhmacher. Fachschule, über eine Reife durch die Schweiz. Er führte seine zahlreiche Zirhörerschar durch daS Berner Oberland, Vierwald, stätterfee. Gotthardbahn. Furkastrake, Rhonegletscher, Grirnsel- lwsrfiz, Jnterlaren, Grindelwaldtal. Wengernalp. Die lebendigen «Schilderungen von Land und Leuten, von Berg und Tai, von Eis «nl> Schnee wurden mit reichem Beifall «nlgegeilgenommcn. 1 w, an ii e r-L. » r,i v e rei n zu -resse» tLeeivweni »all »Dieiwtog de» 17. Januar im Konzeithnns Ziwlpgllcher Garte» sei» i 43. Stiftungsfest, beit bend i» Tafel und Ball, ab — Ter Bciein für Handlungs-Kommis von 18'8 in Hamburg, Bezirl — De, A kad e m 1 l ch r G es a » g - V ere i» a» der Königl. Akademie der bildende» Künste nein,,»öltet um 26. d. M. abends 8 tlbr im Zpvlpaücheil 'halten sei» Wniteiiest in Oleiiult eines ..Wilhelm Busch-Abends". An dir»», Abend solle» sich die Äe- f stallen der Buichiabe» zu sröhliche», Treibe» veieinige». — Der vor 15 Jahren gegrnndele, über 100 Mitglieder zählende Berein Dresdner Handelsleute beging an, Donnerstag im großen Saale deS „Krnstallpalalles" sein zahl reich besuchtes Stiftungsfest. Tie Begrüßungsansprache hielt der Ehrenvorsitzende. Herr Georg Hamann. Die Bikloria-Sänacr traten mit besonders gewähltem Programm ans Nach Schluß der Vorträge fand die Verlosung und hieraus Ball statt. — Die Gesellschaft „Kobold" feiert am 22. d. M. im Saale der Großen Wirtschaft im Großen O-arlen ihr Stiftungs fest. Beainn nachmitlags 4 Uhr. — Im Dezember waien I G-oßkener, 4 MltteNener. 137 Kleinsenrr rinscbließlick I anßechalb des Stadtbeziiks: zu sammen 142 Brände zu verzeichne». Die Unfallwagen rückten 121 Mal aus. Ande wellige Hille wurde in 14 Fälle» aewäbit. Für Beböiden >»w Pnvnie warben im Interesse des Feuerlösch wesens 43 424 Arbeitsstunden gele-stet. — Von dem durch niedrere Komvofii-onen vorteildast bekannten Knnell- m-ister Paul Große (Vicior-a-Sanger, DrcS»e-0 iil unrer dem Titel: „Sachsen an feinen König" ein web sür eine Si-igstimme mit Klavierbegleitung im Musikal-endandel erschicucn. Das wirkungsvolle Lied wird gern gesungen und gebärt werden und wird sicherlich im Samien- lande viele Freunde finden. DaS Lied kann durch jeoe Buch- und Musi kalienhandlung bezogen werden. — Im „Drei-Kaiser-Hos" in Löbtau findet nächsten Mittwoch abend eine große ReichSseier. veranstaltet vom Deutsch- Nationalen Bund zu Dresden-Löbtau, statt. Das sehr reichhaltige Programm enthält Prolog. Festrede, geholten von Herrn Schuldirektor Stecher, und Konzert, ausgesührt von der vollzähligen Eilersschen Kapelle. — Im Zoologischen Gerten wird beute das Konzert von der Kapelle des K. S 1. fLcib-IGrenadier-Rec-i- wents Nr. 106 unter persönlicher Leitung deS Kön-gl. Musik direktors O. Herrmanu ausgesührt. Ausnahmsweise ill die Dauer des Konzertes von nachmittags HH5 bis abends 8 Uhr festgesetzt. — Im Victoria-Sakon werden be-'te. nnökmlltogs >/?4 Ubr und abends >t--8 Ulm, zwei große Vo-llellnngen mit iure-essontem, reichkall^ n, Progrann» geg ben: in beiden trete» mit Dlda, den, auS NiRts entstellenden Weibe, den reuende» Liliputaner», den Komiker» Brown n> d Me,I> nm. der Dänin Oise», dem uniibe'llefflichen Jlliisiouillen SieinS sänilliche Künstler des lausenden Svie pla>>S auf. Dje Nnrb,nittc>gsvv>stellu»g findet mit ungekürzlem Progiaiiim z» kleine» Puisen natt. — Im C e n t r a l - T Ii ea te r finden beute zwei Vc" llellnn- gen stat>: naclanlltags >?4 Um >vi,d bei eunäßigten P-else» das We'bnachtSmä'che» „Der Za »bersch leier" wiederholt; abenvS gelangt das bnllnnte Barielö Piogrcinii» zur Voisiilnung. — Die Theaterdirektion Jda Sonntag bringt beute narbmlltoa 4 Uhr im Kath. VrieinsbanS. Konffeistraße 4. daS Allälchen „Häillel und Gretcl" von K Große, beaibellet von , Jda Sonntag, zur Aufführung. Abends 8 Ulir gcht im Elal'liffe- l ment „Constantia", Cotta, das Lustspiel „Tie Augen der Liebe" von W. v. Hillern in Szene. — Verschiedene kleinere Mitteilungen. — Der Männer-T»r»verei » zu Dresden (Seelöwen) hält sein iciein irk Dresden, hält em 18. Januar im KonzeriliauS Zoologischer Garte» einen Famllienabeiid ab. bestehend in Vortrag und Tanz — Tie Victoria-Sänger gebe» heute nm t und ' -.-8 Ubr im Königs- hos. Slrehle». 2 Vorstellungen. — Franckrs Kaiserpano- rama, Piager St-aße 48. 1 , gegenüber dem -Hotel Ciiropäiicher Hof, stellt in d-eier Woche eine großartige Serie von 50 Ansichten aus V-,ledig, der Lagunenstadt, ans. Tie Bilder c>ich''inr„ in natürlicher Größe und Farbenpracht. — Das „Pano rama international". Marieullrane 20. 1. kTrei Nabend bringt aus Wunsch bvchinteressante Ausnahme» von Koiiff.antllwvel. Ctambnl »nd Galata am Goldene» Horn, der Sophie,i-Moschee, dem Palast des Sultans, türkische VolkS'Nven und Skutari mit den, Türkenfricdbose zur An-isteUn»g. — In, P ala ll -Reitn »- rnnt finden heute 3 Konzerte statt, >1-1, 4—7 und 8-1l Uhr. Herr Musikdirektor Straiiß konzertiert nur „och diese Worbe. — Im Wiener Garten findet heute Konzert des italienischen Original Mandolinen-Onarletts <Jnllr»mental »nd Volali, Dir S. Rogliano ans Rom statt. In der Alt-Oberbay,ischen Gebirgs- Schänte ist von II—1 und von 4—tt Uhr Z>ther-Frei-Ko„zert. — Die heutige Nummer d. Bl. enthält 2 Sonderbei lagen, und zn-ar für die Gesamtanslage einen Prosvekt, betr. die „Gartenlaube", aus dem Verlage von Ernst Keils Nächst., G. na b. H.. Leipzig, und für die Stadtcrnstag? eine An kündigung von der Dresdner Molkerei Gebr. Pfund, Bautzner Straße. — Jan Alter von 73 Jahren verschied am 13. d. M. in Leipzig der in der gesonnen Buchhändlcrwclt ehrenvoll be kannte Verlagsbuchhändler Otto Friedrich Dürr. Ter Heim gegangene war Mitinhaber der Dürrschen Buchhandlung in Leipzig, in deren Mitbesitz mit Alexander Edelmann er am 15. Oktober 1858 eingetreten war, und deren Alleinbesitz er am 15. Oktober 1878 übernahm. Aw 1. Januar 1890 trat ihm sein Sohn Johannes Friedrich Dürr als Gejchäststeilhaber zur Seite, »nd gemeinsam mit ihm bat der unermüdlich arbeitsame Mann das angesehene alte Geschält, das seit 1656 besteht, in umsichtiger Weise ousgebaut und zu großer Bcdeutnng gebracht. — In der Nähe der Haltestelle Liebfchwitz. am „Blauen Hecht", scheuten an, Freitag vormittag argen halb 10 Uhr die Pferde eines Geschirres der Brauerei Wolf u. B'ayl vor dem vorübcrfahrenden Gera-Wünschendorfer Pcrsonenzuge und gingen durch. Hierbei wurden die Insassen des Wagens, Fra» Blayl und der Kutscher, herausgeschleudert. Während der Kutscher ob ne Schaden davviikam, wurde Frau Blayl durch den Fall am Anne verletzt. — Zwönih, 13. Januar. Ein fürchterliches Unwetter herrschte heute in hiesiger Gegend. Bei orkan artigem Nordweststurm hielt vom Morgen bis zum Abend säst unaushörlich Schneetreiben an. Den Verkehr am den Laitd- straßen Hemmen riesige Schneewehen: auch in den Straßen der Stadt war stellenweise schweres Fortkommen. Wo der Schnee pflug mühsam Bahn gemacht hatte, war nach einiger Zeit alles wieder -»geweht. — B u ch h o l z. 14. Januar. Ein Unternehmer beabsichllit, elnlae Stollen und Zeche» der Umgegend ans der Zeit de» srübe- ren 2 t l ber be r g va u eS nochmals nach 21 »st>,ule durch suche» zu lassen. Es find ibm veiscbicdenr Gänge aus yHimmllsch Heer", wo »nscie Ahnen die reichsten und mächliglle» S'lbeicize gebiochen haben, zu bergbaulicher Diirch'nchnng iibci- lasse» woiden. Es ist mögllch. daß In den alten Schächten sich noch manche,lei von Wr»t findet. Tie zu .Himmlllch Heer" aeböiigen Belgwettsgänge und Gruben liegen südöstlich von Buchholz. — Burgstädt. 13. Januar. Der Aufstand in Deutsch- Südwcstafrika hat auch einen Einwohner aus dem benachbarten H ar t in a n n s d o r f als Opfer gefordert. Im Gefecht bei Groß-Nabas, in den ersten Januartagen, siel der Reiter Knido Lau. Er war gelernter Gärtner nnd genügte seiner Militär pflicht beim Infanterie-Regiment Nr. 179. — Kommerzienrat W. Hempel in TeichwolkramSdors hat anläßlich drs Ablebens scinrr Gallln mehreren grmeinimtz'gen Anstalten dottselbst Sffslnngen gemacht. Die Kilch.>cmcinde empfing ttir Veischöiieinttg de, «irche 3000 Mk . die Schulgemeinde zur BesltN'ssniig von Schuldu-l eu, sür aune Kinder lOeO Mk., ,die polll sche Gemeinde tlOOO Mk. >n, Unteislützniig A,mer. der LandeSverein sür innere Million 1500 Mk. zugunsten der Siechen »nd Blöden und dieselbe Summe der Vc,e!n für Kiüppelfliisoige in Thüringen. — L i ch t e n st e i n, 13. Januar- Heute vormittag erfolgte auf Anordnung der Königl. Staatsanwaltschast Zwickau ans dem hiesigen Friedhöfe di« Ausgrabung und daran anschließend die Sektion der Leiche deS am 23. vorigen Monats verstorbene., 79jährigen Klempners H e ck e r. H., der blind war und iinme. als vermögend galt, war plötzlich gestorben und batte nur wens» Barmittel hinterlaijen. Es tauchte deshalb das Gerücht au>. es könne ein Verbrechen vorliegen. Die Staatsanwaltschatt, dn- von der Sache Kenntnis erhielt, ordnete sofort eine genau Untersuchung an, die schließlich zur Lessnung der Leiche führ'. Diese wurde im Beisein mehrerer Beamten der Staatsanwalt schalt durch Medizinalrat Tr. Hanke! Glauchau und Dr. Geislc:- Lichicnsiein ausgesührt. Ihr Ergebnis wird aber noch slre, geheim gehalten. > — Beim Talsperrenbau in Plauen t. V. wird ll.i kommenden Fnibiabr mit den, Bau der großen 295 Meter lange,, 1 Lveniiianel begönne». An der S' dl» wird tne Mauer eine Breit, !do» 30 Meter eibnltrn, die Höhe beträgt 42 Meter und die Breil-' ! un der Krone 5 Nieter — Die Bergwirtschast ans der Lausche ist wälnew der nächsten Woche täglich von mittags ab geöfinet. da bei dci ^ Volliiiondl'clenchtung die Lcnöche ein wunderbmks Bild bietet u»c> deshalb ein llmler Fremdenverkehr zu erwarten ist. Der Weg ff: b s Jvnedorf gebahnt. Zugleich bietet sich Gelegenheit zur Rodel schllttensahrt. — Tetschen. 13. Januar. Tie Einstellung de lSchiffahrt im Sommer hat einen großen Teil der Gevr. ' kerung der an der Elbe gelegenen Orte um ihren Verdienst ge l bracht. Das dadurch entstandene Elend mach! sich besonder jetzt bemerkbar. Es gibt in diesen Orten viele Familien, denen ^ es kaum mögllch ist, Kartoffeln zum Sattesten zu kaufen. — Militärgericht. Vor deni Kriegsgericht der 23. Tivi sion bat sicb der 22 Jahre alle Kanonier Richard Weber vo» de. , 2- Batterie deS 12 Felda,tillciie-Ncg mcvts wegen Llekarrent- ln- > Ungkhoi'am vor vermnimelte, Maniuchast z» vcrantworlen ^ i wi'd ilnn zur Last gelegt an, II. Dezember bei der Wacheabloluna , aill bas Kvnuiicindo des Uniervffisiers: Auge» links! gerasean; getehc» »»b auch den zweimaligen glcichlauiende» Befehl dee- Wachimeisleis unbesolgt gelassen zu habe». W. trug oama, eine» Beiband am Halle, der eine Spannung verursachte. doc>> gibt der Angeklagte selb» zu. daß er deswegen die Befehle hält" miMliren könne». Das Gericht kält nicht nur eine dienstlich'.- Nnauiinerksanikeit. sondern bewußten Ungehorsam sür vorliegend sieht aber die gesetzliche Mindenllrase, 6 Wochen 1 Tag Gelang n>S. für eine ans,eichende Sübne an. — Durch standgerichiliche. U-teil mar der 1863 zu Sora» N.-L. geborene Kanonier Otto Knno Paul Sinke von der l. Batieiie desielben Regiment« wegen Achtlings, erietztlng mit 1 Woche mittlere», Arrest beil-all morde, Ter Genannte, der sich biSbcr beim Militär elnwandsiei gesicht, hat. war am inlllag des 6. Tez-mber beim Antreten der Leute wm Esten in der Stube zurückgeblieben, weil ibm die ans der Knche„i»sel angeschlagene Kofi nicht behagte. A!S einige Kante ,aken z„rücklelii!cn und das Esse« lobten, beschloß er. nun auch noch die Mahlzeit elnzimehme». Ans dem Korridor begegnete er dem diensttuenden Unteiosfiner, der il»i daiaul aufmerkiam mach!-, caß er „ach den 9>eginienlsvorschrlflen nicht allein esse» gehe» dülse. Tainiif eiikgcgiiete S. mit höhntich lächelnder Miene, „Dann brauche ich ia gar nicht eisen zu gehen!", machte Kehrt, ohne baß ihn der Unteroffizier hält« wegtreien lassen, und w.irf letzterem die zusammengeknüllte Spellemcnke vor die Füße Gegen >as Uiteil legte de: Angeklagte Berninng ein. indem er jede Uilb,»Mäßigkeit bcllcitt und tretgeiprochen sein wollte, aber auch der GcttchtSherr machte von diesem Rechtsmittel Gebrauch, da chm dm onsgeworsene Strafe im Verhältnis zu dem anßec- ordcutllch frechen Auftreten des Angeklagten zu gering erschien. Das Kriegsgericht gelangt zu denselben Feststellungen wie die Bviinslanz, erhöht aber die Strafe auf 3 Wochen mittleren Alicst. — Landgericht. In einer Berumngsverbandluitg vor der 4. Strafkammer haben sich der frühere Gastwirt. letzige Prwatus Eduard Einil Hartig, rn Heidenau, Albcrtsrr. 3, wohn haft, und dessen Ehefrau Anna Rosalie Agnes geb. Zunipe zu verantworten, nachdem beide gegen ein aut je 1 Monat Gefängnis lautendes Urteil des Schöffengerichts Pirna vom 13. Oktober 1904 Berufung eingelegt hatten. Die Angeklagten werden beschul digt, gemeinsam im Juni 1904 die 9jährige voreheliche Tochter Hartigs Charlotte Elisabeth unter Anwendung eines Nohrsiockcs und eines Giiminischlauches mißhandelt zu baden. Wie Zeugen bel-aupten, mag das Kind den Eltern im Wege gewesen sein. Es wurde gegen seine Geschwister zurückgeseht, mit Arbeite» überbürdet und bc, jeder Gelegenheit unbarmherzig geschlagen. Schon seit dem Januar 1904 siel den Hausgenossen das „zer- prügelte" Aussehen des armen Geschöpfes aus, und säst olle Tage hörte man es schreien und wimmern, bis sich endlich ein Gemeinderatsmitglied inS Mittel legte und dem Gemeiudcvor- stand Anzeige erstattete, welchem daS Mädchen aus freien Stücken seine Leiden schilderte. Eine ärztliche Untersuchung stellte am Körper der Mißhandelten zahlreiche, zum teil eiternde Hautdcfelte und blutunterlaufene Schwielen am Kopfe, an den Armen und Beinen fest. Die Hautdeffkte kann sich das Kind möglicherweise selbst beigebracht haben, die Schwielen dagegen rühren zweifellos von Schlägen mit einem Stocke oder Gummi- schlauchc her. Frau H. bestreitet überhaupt, das Kind geschlagen zu hoben, der Ehemann gibt eine zweimalige Züchtigung zu: das Kind sei nämlick lüacnlwst und unsauber gewesen und lmbc sich eine geschlechtliche Ausschweifung zu schulden kommen lassen. Dnrch die glaubhaften Angaben des Kindes und di« bestimmten Zeugenaussagen werden jedoch beide Angeklagte überführt. Das Berufungsgericht bestätigt das Urteil des Vorderrichters nnd hebt besonders hervor, daß ein Gummischlanch keinesfalls eiu geeignetes Züchtignngsinstrument einem 9jährigen Mädchen gegenüber sei. — Die Dekorationsmaler Franz Mar Döüler a-ns Hcrlasgrün und Wilhelm Paul Just aus Dresden erscheinen unter der Anklage des Betrugs vor der 2. Strafkammer. Die Angc klagten betrieben gemeinsam ei» Malergcschäft und sühnen in den Jahren 1903 und 1904 die Malerarbeiten aus Neubauten in Gruna und auf der Kiescrnstraße aus. Ihrem F-arben- licscrantcn schuldeten sie bereits aus früherer Zeit einen größeren Betrag, gingen ihn ober trotzdem um ein bares Darlehen an. Der Lieferant gab 80 Mk., verlangte aber Sicherheit. Tie An geklagten boten als solche einen Teil einer Hypothek von 857 Mk.. welche aus einem Grunacr Grundstück haftete, und erklärten den, Geldgeber, das Pfandgrundstück sei mit 92 000 Mark belastet und 140 000 Mark wert. In Wirklichkeit betrug die Belastung 131 OM Mark, da das Grund- llück bei der Znmngsversteigerung für diesen Preis wegging, fiel die Forderung des Lieferanten aus. Letzterer gewährte den Angcklagtcn trotzdem weiteren Kredit und ein Darlehen von 100 Mark und batte im Juli 1904 wiederum 500 Mark zu fordern Zur Sicherheit traten ihm Döhler »nd Just den ihnen an den Besitzer ocs Grundstückes auf der Kicscrnstraße zustehendcii Ar- beilsvcrdicnst ab. Ehe der Lieferant aber ^»greifen konnte, batten die Angeklagten ihr Guthaben abgehoben. Döhler er hält 2 Monate, Just 6 Wochen Gefängnis. — Oessentltche Derketgerungen tnden Königl N n> 1 s a c r i cd I e n. Dienstag, den l7. Januar. Frankenberg: KSr bere-bcfiber s-ctl-ricb Richard Despangs F-llbereigninditttck <18.6 Art da selbst, Fat'iitttl.'tze 21 22, 86 986 M . etnschl. de« rfilbedörs, ferner Feld ar-»,M>ck <12.1 2lr> ebendort, SV2K M. Pirna: Baugcwerkc Ernst Mortz FörfierS Feld-<BaukanI> > Grundstücke <6,9, 9,8, 9,8, 9.«, 9,7 br». 12,8 Art in Copitz, Wald- re>p. ll-S,ratze, N61. 2799. 2919. '2820, 2S2S be«. L2V0 M Kamen,: Johann Wenk« Nrundsnicke ln CunnerSdors: 1, LüuSlernahrung. WohttbauS, gewölbte« Stallgcbtwbe nil, Futterboden und Schuvpenanbau. Lcheunenaebitur«, L-osranm. Garten und Feld <t9,l Sr). 168V Bi.; 2. und 8. Felder <29,6 bez. 66,8 Art. »60 rew. 600 M^: 1. Feld und Wirs« <72,6 Art, lSav M. Planen : Bainnefiter Friedrich Wilhelm Kuweit unvollende te, Wohndau« <6,1 Ar) dairlhfl, König Grorg-Sliahe 83, 38009 M p-öb-iu: Paul Hermann Gras« Wohnhaus mtl zwei Niederlaadaebüuden, grctz.m k-vsramn und großem Garn» <26,9 Ar) daselbst, Dabiwosftratze >6. 9» «ül M. !>ai»ichen: Mar Fttcbrich Linibach« Fleilchereigrimvhiick <3,3 Ar) daselbst, 12 NO M. Leipzig : Maurer Fried,tck> Lermonn VabstS Wotngkbönde n-tt Mas, hauS und Garten <«.7 Ar) in L.-Kleinzschocher, Clitbraer Straße 22, «l 600 M. Leipzig - Dischler Oskar Arlbur Drie- brl» Wohngebäude mit Was.bhmis und Garten <8,1 Ar) in L.-Lind»nau. Gnndorser Si-.itze «6. ,20 000 M. Leipzig: Anna Elisabeth verehel Mo-itz geb. -ennickers Wohn- »nd Waichhg»«, sowie Karten tb,< Ar) da selbst, Dessaner Straße «8, 6« 700 M. Leipzig : Bauunlernelimer Franz Robcn r-nsch« Wohn- und Wajchhau« <4.« Br) m Leutzsch, Lindenaue: Straße öb. ss 700 W. DresHrrsv Ncreh^ichten. IS. Seiko v. ÜMW Sonnküg. 18. Januar
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