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Votgtländischer Anzeigers i r. Stück. Plauen, Sonnabends den i6. März 182». Ehrendenkmal. Zwar nur einem schlichten und anspruch- losen, dochin seiner Art berühmten und ver- dienten Bauersmann bei seinem am 2. März dieses Jahres erfolgten Tode in diesen Blät- tern ein kleines Denkmal ;u setzen, fühlt sich Unterzeichneter gedrungen, da es zugleich zur Nachricht für diejenigen dient, die den Der, siorbenen kannten und sich seiner zuweilen zu bedienen pflegten. Joh. Georg Renz auS Marieney (hier nur unter dem Namen der Grundgörg be kannt, weil sein kleines Banergut ohnweit dieses Ortes im Grunde, an einem Waldab hang« liegt) verdient in so fern eine rühmliche Erwähnung, weil er als Feldbau» zugleich auch ein so inniger Freund und eifriger Be förderer der Obsthaumzucht war, als solcher in hiesiger Gegend manches Gute stiftete und bei Vielen seines Standes den Sinn fürs Bessere weckte. Er hatte sich neben seiner Wohnung eine Baumschule angelegt, iu der er viel« edle Fruchtbäume zog, die ihren Be sitzern noch lange sein Andenken sichern wer den. Früher hatte er Gelegenheit, in der berühmten Baumschule des verstorbenen Hrn. Rektor Beckers iu Adorf sich in derObstbaum- zucht manche Kenntnisse und auch die bessern Obstsorten zu verschaffen, womit er seine Wildling« bepfropfte. Srtn Haus war u«, gebtu von alt«n und jungen Obstbäumen und auf erster« hatte er viele Sorten gebracht, dle im bunten Gemische, und in jeder Form Früchte und oft von aueg«zeichncterGüte und Schönheit trugen. Er war diesem Zweige der Oekonomie mit einer besvndern Vorliebe zugethan und jede müssige Stunde widmete er diesem seinen Lieblingsgeschäft«. Auch blieb sein Eifer und seine Thäligkeit nicht un- belohnt und er versichert« mir, daß in manchen Obstjahren ihm feine Bäum« mehr eingetragen hätten, als seine Felder. Zugleich biente er Andern gerne mit seinen Kenntnissen und er« worbenen Fertigkeiten und die meisten ver, edelten an den Häusern stehenden Fruchtbäu, m« hiesiger Gegend sind sein Werk. Er war in der ganzen Gegend als der Baumpflanzer und Baumpelzer bekannt und selbst in ent, fernteOrte und Städte wurde er oft verlangt, um in Baumgärten zu arbeiten. Noch in seinen hohen Alter bestieg er furchtlos die höchsten Bäume; er war unverdrossen in jeder Arbeit der Art, auch der sch«ierlgsten und mühsamsten. Dabei verdient« er auch von Set,