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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.07.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170711012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917071101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917071101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-07
- Tag 1917-07-11
-
Monat
1917-07
-
Jahr
1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.07.1917
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den und der. ^ AiLv erNgs .. am Mittwoch morgen. Der Kaiser empfing gestern, Dienstag, wieder Hieich-kanzter und den preußischen Minister v. Loebell «»Hm mititärische Vorträge entgegen. Die Kreditvorlage wird voraussichtlich von heutigen Sitzung des Reichstages abgesetzt werde». Im französischen Heere haben sich in der letzten Zeit die Fülle von Gehorsamsverweigerung ganzer Truppenteile vermehrt. Die russischen Berlaste bei der gegenwärtigen Offensive werden vis zum 8. Juli auf 2S0 060 Mann geschützt. Russische Truppenteile veixrnstalteten «ine iKtlndgevung gegen die Regierung und für einen baldigen Frieden. Das englische Unterhaus besprach in einer ge heimen Sitzung die Luftangriffe. Griechenland soll vom Bielverband nach einer Mitteilung des französischen Militärattaches als Ber. pflegmtgsvasiS für Sarrail benutzt werden^ Die ruinünische Kammer hat die BerfaffungS» reform mit großer Mehrheit angenommen. In der Schweiz wurden deutsche AuStanschgefangene «nf der Rückreise au» Frankreich in Lausanne schwer be lSsttgt und beschimpft. Wetteransage der amitl. sächs. LandeSwetterwartc: Meist trüb, reine wesentliche Temperatnrän-crung, zeit weise Niederschläge. des dieser seiner Meinung erst Montag in der Sitzung Hauptausschusses rückhaltlos Ausdruck gegeben. Bon fortschrittlicher Seite wird angegeben: «ES habe sich in der heutigen Sitzung des Hauptausschusses an sich geltend gemacht, daß der Reichstag gegenwärtig deiner verbandlungsfähigen Regierung gegenübersteht: zu windest ein Teil der Regierungsmitglieder, der Staats sekretäre, gilt für so krank, daß der Reichstag es vorläufig nicht mehr für zweckdienlich finden kann, mit diesen Ver tretern der Negierung weitere Berhandlungen zu führen und zunächst die Lösung dieser Personenfrage abwarte» will. Nach anderen Aeußerungen der Presse sind die Scinvie- vtgkeiten so groß geworden, daß noch immer eine Neu besetzung des KanzlerpvstcnS, die Berufung eines neuen, unbelasteten Mannes, unvermeidlich werden kann. Nach der kurzen Sitzuirg des Hanptausschusses am Dienstag be stand in parlamentarischen Kreisen der Eindruck, daß Herr v. Vethmann-Hollmeg nicht bleiben werde. Aus der parlamentarischen Situation ergibt sich unter der Bedingung, das; Herr v. Bethmanii-Hollweg das Programm der Mehrheitsparteien annimmt, eine solche Notwendigkeit nicht. Die Gerüchte über die bevorstehenden Nenernc,inungen. lieber allerlei Gerüchte berichtet die „Boss. Ztg": Da der Reichskanzler amtlich keine Mitteilungen gemacht batte, so war natürlich wieder allen mögliche» Vcrmiitun- ge» Tor und Tür geöffnet. Am bestimmtesten hielt sich daS «Gerücht, das Stillschweigen deS Kanzlers sei daraus ^ zurückzufiihren. daß er der Initiative der Krone nicht vor- ^ greifen wolle. ES hieß, man erwarte — womöglich schon ^ am Nachmittag — eine kaiserliche Kundgebung, durch die für Preußen das a l l g e m e i n e, g l e i ch e, d i r c k t e. g e- heimeWahlrecht, sowie einige Ministerveründerungen und für das Reich das Zugeständnis einer Parlamen- » Ütarisierung der Regierung snicht zu verwechseln L 0» mit parlamencarischem System!) verkündet werde, lieber 2"* die Ergebnisse des Kronrats gingen ebenfalls die 2L Gerüchte hi» und her. Die einen wollten wißen, daß -er ^AKronrat abends nach 12 Uhr überhaupt vertagt worden sei, « .die andern, daß er zwar beendet, aber noch nicht zu fcst- stehenden Entschlüssen gekommen wäre. Namentlich «ehorsam<v-»>»,rg«r„ugtzn lm französisch-« Heere. Bed französische« Gefangenen Vorgefundene Briese be zeugen die zunehmenden Fälle von Gedvrsamsver Weigerung im französischen Heere. Ein Ange höriger des französischen Insanterie-NrginiciitS nu der 14. Infanterie-Division schreibt am 12. Juni: Das Real ment, das uns au« der Stellung gegenüber dem Brimont ablüsen sollte, hat den Gehorsam verweigert. Es ist nicht tn Stellung gegangen, mußte umzingelt und ent wafs» et werden. Die Truppe hat aber doch thren Zweck erreicht und ist in Ruhe geblieben. Unser 44. Regiment wollte ebenfalls nicht ablösen. Schließlich hat es die Stellung unter der Bedingung bezogen, nur g»i Tage bleibe» zu müssen. In unserem Regiment spricht man davon, daß das l. Bataillon nicht ablüsen will. Wenn es dabei bleibt, wer de» wir schließlich alle nicht ablösen. Ein Kanonier des französischen 270. Artillerie Regi Regiments schreibt am 10. Juni: Bei »ns ist nicht altes ui Ordnung. Ein Bataillon der Division bat den Gehorsam verweigert, und ln SoiftonS haben Re vollen ftattgefnnden. In einem Briefe vom 2. Innt heißt eS: Wir sollten zwar am 2«. Mal angrelfen: aber unsere Offiziere haben sich scharf geweigert, und so ist eS unter blieben. (W. T. B.1 Bo» ihre« eigenen Landsleuten getütet oder verwundet. Die Zahl der bei feindlichen Artillerie- ober Flieger angrissen getöteten und verwundeten Einwohner der besetz ten Gebiete in Frankreich und Belgien hat sich im Monat Juni 1917 wieder beträchtlich erhöht. Es wurden geibtet lS Männer, 34 Frauen und 3 Kinder und verwundet 39 Män ner. 26 Frauen und 18 Kinder. Nach den Zusammen stellungc» der „Gazette des Ardcnnes" sind nuninchr seit September 1915, also innerhalb der letzten 2l Monate, ins gesamt 3078 friedliche französische u n d b e l gische Einwohner in den von uns besetzten Gebieten Frankreichs und Belgiens Opfer der Geschosse ihrer eigenen Landsleute geworden. „Bessere Tage* skr Frankreich. b. In einem Pariser Brief des „Allgemeinen Presse -ienstes" heißt cs u. a., daß die besseren Tage für raiikreich anzubrcchen scheine». Frankreich habe einen ührer nötig, -er eS von der Kriegspsychose befreie und der Berniinst zugüngig mache. Fast übermenschliche Kräfte der Intelligenz und deS lkbarakierS würden verlangt, um daS Verhältnis zwischen dem sinnlos Versprochenen und tatsäch lich Erreichten dem Volke annehmbar zu machen. Call- laux lei der einzige bedeutende französische Politiker, den der Krieg nicht kompromittiert habe. »och keine Klarheit darüber geschaffen, obderKanz- AHler geht oder bleibt. Ans alle Fälle kann das eine m «festgestellt werden: Bis zur Stunde hat der Kanzler vom T »Kaiser noch keinerlei Vollmachten erhalten. Im übrigen wurden, wie nachträglich bekannt wird, außer den Staats- » L sekrctärcn des Reiches und den preußischen SraatSministcrn im Kronrate noch der preußische Ernährungskommissar Michaelis und der General Grocncr als Chef des Kriegsamts zugezogen. Das Bekanntwcrdcn der Zuziehung deS Wirtlichen Geheimen Rats Michaelis darf wohl auch A als wesentliche Ursache dafür bezeichnet werden, daß er viel- A fach nach verschiedenen Richtungen in Sie Mintsterkombtna- . kionen hineinbezogen worden ist. Die einen nannten ihn »» als den zukünftigen Staatssekretär des NeichsamtS des 8 Innern, andere wieder wollten wissen, daß er an Stelle des -Grafen Roederu, der als Nachfolger des Staatssekretärs Helfserich bestimmt sei, für den Posten des Reichsschatz- sekretärS in Aussicht genommen sei. Bon einigen Stellen hörte man aber sogar den Staacskvmmissar Michaelis als zukünftigen Reichskanzler nennen. Man machte für ihn namentlich die Sympathien geltend, die er bei sämt lichen Parteien von rechts und links genießt. Man liiilt ihn besonders auch in Anbetracht seiner außerordentlichen rednerischen Begabung, seines Temperaments und seines ausgesprochenen Willens bei denen, die seine Kandidatur be fürworten. für einen Mann, der durchaus geeignet sei, die inneren Wirren zu lösen, lieber den Mangel seiner außen politischen Erfahrung suchte man sich damit üinwegzuhelsen. daß man in die Kombination die Persönlichkeit des soeben nach Christian!« geschickten Admirals v. H i n h e als Staats sekretär tm Auswärtigen Amte nannte. Man hält eben falls auch heute noch unbedingt daran fest, daß Staats sekretär Helfserich und Staatssekretär Zimmermann ihre Bosten verlassen. Sehr still geworden ist es aber von dem angeblichen Rücktritt des Staatssekretärs von Capelle, während immer wieder der Staatssekretär Dr. Solf genannt wird. Auch heute erhielt sich das Gerücht, daß Tr. Solf namentlich wegen seiner alten politischen Orientierung, die derjenigen des Reichskanzlers nahestchen soll, als Nachfolger Zimmermanns in Frage komme. Die Kandidatur des Grasen Bern stör ff hält man für den Fall, daß Herr v. Vethmann-Hollweg weiter Kanzler bleiben sollte, für ganz unmöglich, weil er dadurch ge zwungen märe, die Vergangenheit der unter der Verant wortlichkeit des Herrn v. Bethmann gemachten Amerika- Politik zu decken. Der Verlauf der Dienstag-Sitzung des Hanptansschnffes des Reichstags beweist, wie der „Lok.-Anz." sagt, die Hinfälligkeit der in manchen Berliner Morgcnblättern ausgeiauchten Meldun- gen, wonach verschiedene Minister und Staatssekretäre, deren Namen sogar genannt wurden, zu ihrer Entlassung ver anlaßt worden seien. Diese Meldungen beruhen, dem ge nannten Blatte zufolge, nur auf Kombinationen. Nichtig sei, daß dem Kaiser vom Reichskanzler Vorschläge für die Entlassung verschiedener Persönlichkeiten -gemacht worden sind. Der Kaiser habe sich aber die Entscheidung hier über Vorbehalten. Das sei auch nicht anders zu erwarten ge wesen. denn man wisse, wie stark das Verantwortlichkeits- gefühl vom Kaiser ist und wie sehr er stets darauf bedacht ist, solche Fragen rein sachlich auf das allergründlichste nach allen Seiten hin zu prüfen, bevor er eine Entscheidung fällt. In der Tat hätten einige der Minister, um die es sich han delt, in langjähriger Tätigkeit dem Vaterlands und dem König mit solcher vorbildlichen Treue und Hingebung ge dient. daß es wohl zu verstehen sei, wenn der Kaiser sich zu raschen Entschlüssen nicht gedrängt sehen wolle. Auch über das Verbleiben des Kanzlers im Amte, gegen den ein Teil des Reichstags offen Stellung genommen habe, sei noch keine Entscheidung gefallen. Daher seien die von anderer Sette verbreiteten Meldungen, der Kaiser habe Herrn v. Bethmann im Kronrat sein Vertrauen erneut zum Ausdruck gebracht, mit Vorsicht aufzunehmcn. Alles sei vochim Flusse. ——. Sine englische Geheimfitznng über die Luftangriffe. (Reuter.) Das Unterhaus ging zu einer ge heimen Sitzung zur Erörterung der Berlqchdi- gungsmittel gegen Luftangriffe über. Vor Beginn der geheimen Sitzung erklärte Llond George, er beabsichtige, einige Tatsachen und Zahlen auzilführeii. die zu geben gefährlich und unerwünscht sein würde, wenn nick« die Mitglieder des Hauses ihr Ehrenwort gäben» daß nichts später der Ocffentlichkett mitgeteilt würde. Er könnte auch öffentlich eine Erklärung «bgeben, aber diese würde unvollständig sein. Er würde die Gründe, weshalb eine gewisse Richtung eingefchlagen wurde, nur unter Ver hältnissen darlegen können, bei denen sie keine Oefsentlich keit erhalten würden. lW. T. B.) Der letzte Luftangriff anf London. Wie -er „Ntenwe Rottcrdamsche Courant" anS London meldet, vergleicht „Daily Mail" den deutschen Luftangriff vom Sonnabend mit der Beschießung von Lhatham durch die Holländer. In den Stadtvierteln, in denen die Bomben niedccfielen, ist e» zu d e u t sch f e i n d - lichen K u n d g eb un ge n gekommen. sW. T. B.) . Ehatham liegt an der Mündung -eS Mvdway. Im G I Jahre 1667 erzwang sich der holländische Admiral de Runter 'die Einfahrt in den Fluß «nd beschoß die Stadt. Der Miaeukrie«. HavaS meldet: Der Dampfer -er Messagörtr Mari times „Cnlcdonten". 4180 Tonnen, ist am 30. Juni im öst lichen Mittelmeer infolge der Explosion einer Mine oder eines Torpedos gesunken. Er hatte 431 Personen an Bord, von denen 380 gerettet sind. iW. T. B.) Weitere SchissSverlnste des Verbandes. Nach dem „MaaSbode" werden folgende Schisse ver mißt: „Princeß", am 22. März von Hüll nach Guernsey abgereist: „Walter Ullrich", am 22. März nach Caeu abgereist: der russische Schoner „G ypsum Empre ß". am 17. Mai auf dem Meere von der Mannschaft verlassen: ,.M abrouk a". am 20. Mai bei Talousa gestrandet: „Stal- heim", am 1. Juli gesunken, die Bemannung in Lerwick gelandet: „Lord Robert s", 4166 Br.-Reg.-To., gesunken: „South WaleS", 3668 Br.-Reg.-To., gesunken: „C e- st r ia n", 8912 Br.-Reg.-To., gesunken: „N u p e r r a". 4252 Br.-Reg.-To., gesunken: „B t r d o S w a l d". 4013 Br.-Reg.- Tonnen, gesunken: „Tong Hong", 3184 Br.-Reg.-To.. ge sunken: „Asalia", 3348 Är.-Rcg.-To„ gesunken. <WTÄ.) Amerika und die Versorgung der Neutrale». (Reuter.) Es ist angeordnet worden, die Regierungs kontrolle über die amerikanische Ausfuhr am 1k. Juli in Wirksamkeit zu setzen zusammen mit der Erklärung WilsonS, die verlangt, daß die Verschiffung der wichtigsten A us f uh r g e g e n st ä nd e besonderer Bewillig ung bedttksen soll. In der Erklär»»«, die die Proklamation begleitet, sägt der Präsident, daß dt« Politik -er Regierung zunächst die amertkautschen Bedürfnisse t» Betracht »ie-eu müsse, dann, soweit als möglich, di« Bedürfnisse der Alli- irrten, und schließlich dt« Versorgung der Neutrale», so weit sie sich durchführe» läßt. Die Regierung erfülle uur ihre klare Pflicht, wenn sie sich dessen versichert, baß die Neutralen mit ihren eigenen Vorräten sparsam umgehen, so daß unsere Waren weder direkt noch indirekt dazu dienen, den Feind zu versorgen. sW. T. B.) Die Deutschen in Brasilien. Nach amtlichen Nachrichten aus Brasilien ist bisher über das Schicksal der Deutschen in Brasilien nichts Nach teiliges bekannt geworden. Die brasilianische Negierung hat wiederholt versichert, daß die Deutschen den vollen Schutz des Gesetzes genießen sollen. sW. T. B.) «in» itzsame «erleumßuug. In russischen und neutralen Zeitungen wird ble richt verbreitet, daß die deutschen Soldaten bet der Ber« brüderung ber Truppen an der Ostfront im Austausch von Lcbeiismtttrln de» Russen vergiftetes Brot und vergiftete Le» tränke gegeben hätten, denen viele russische Soldaten er legen seien. Diese Nachricht ist eine infame Berleu»- düng. iW. T. v.) Eine ukrainische Nepadlik. . Dem „Neuen Wiener Lagblatt" zufolge erhielt ber Ab^ geordnete Nieolat Ritter v. Wassilko über Stockholm von dem ukrainischen sozialrevolutionären Rat eine Depesche, die besagt: Der ukrainische Zentralrat tn Kiew hat eine selbständige ukrainische Republik proklamiert und, sich als ukrainische Regierung konstituiert. Borläufig wurde je ein ukrainischer Neichsvermeser für Krieg, Marine, Justiz und Finanzen und ein Minister des «ruße, reu ernannt. In einer Proklamation an dir Bevölkerung wird mitgeteilt, daß Steuern von nun atz nur für die neue ukrainische Regierung einzunehmen sind. lW.T.V.) BersafsnngSresorm i« Rumänien. l Der „Secolo" erfährt au» Part«, daß die rumä« nische Kammer mit 180 gegen 4 Stimmen die Ber. fassungSreform, die allgemeines Stimmrecht, Einziehung der großen Landgüter un- Landverteiluug au die Bauer» vorsieht, angenommen Hab«. tW.T. .. , Griechenland als Enteute-BastS. 1 Wie die französischen Blätter au« Athen melde». machtch der französische Militärattache den griechischen Mintsterie» von der Absicht der Entente Mitteilung, Griechenland als Basis für die Verpflegung der gesamte» Orientarmee und der Orientssott« der Slllilerten auS» ziebaucn und anf dies« Weise Fracht raum zu sparen. Di« Enteilte ersteht in Griechenland Fabriken für die Her stellung von Uniforme», Schuhen. Aiisrüstirngsgegenstände» »nd Lobensmitteln. Di« Getreideproduktion soll so ge staltet werden, daß Thessalt«» all«tn die Sarrail- Armee vollkommen ernähren kann. Der Athener „Times"-Vcrtreter meldet: Der König has am Freitag 111 Offizier« und vier General« deS vcnizelisti- ichen Heeres empfangen. Er sprach dabet die Erwartung aus. daß sie sich alS yute Patrioten «rweis«n und den» soeben abgelegten Eid« gemäß undediiigse Treue wahre» würden. Die griechisä-e Negierung beabsichtigt, für d», Kricgsdauer S t a a t s m o no p o le für Getreide. Retsh Zucker, Gemüse und Kaffee einzusühren. Weiter wird ge meldet, daß Frankreich die Beaufsichtigung der Land wirtschaft in Thessalien übernimmt. Französische landwirt schaftliche Sachverständige sind aufgdsordert worden, nach Thessalien abzureifen. Die alliierte« Truppe« wollen Griechenland rll«««». Reuter meldet, daß die alliierten Truppen ior Begrisf sind, das griechische Gebiet zu räumen, das zeitweise als Vorsichtsmaßregel besetzt worde» ist. lW.T.V.) Die riesigen russischen Berlnsie. b. Nach sehr genauen Zählungen betragen die russi sch e n V e r l u st e bei ber gegenwärtige« Offensive bis zum 8. Juli eine Viertel Million Mann. Sine Friedenskundgebung russischer Soldaten. Der „Rjctsch" teilt mit: DaS erste russische Maschinen gewehr-Regiment. sowie einige andere Truppenabteilungen hätten eine Kundgebung gegen die vorläufige Regierung und für einen baldigen Frieden er lassen. Die . Art. dieses Ziel zu erreichen, sei nach der Kundgebung ein Angriff gegen die kämpfenden Truppen im Rücken. lW.T.V.) Verprügelte russisch« Abgeordnete. (Petersburger Telegr.-Agenturck Kürzlich traf eine Gruppe von Abgeordneten des Vollzugsausschusses des Petersburger Arbeiter- und Solkatenrates an der Front von Minsk ein. um über die Krtcgsziele und die Offensive einen Bortrag zu halten. Soldaten des 700. Infanterie-Regiments, die mit den geäußerten Ab sichten nicht einverstanden waren, verprügelten dt« Abgeordneten und mißhandelten sie furcht, bar. Erst auf die Drohung der ihnen näherliegenden Regimenter wurden die Abgeordneten wieder tn Freiheit gesetzt. sW. T. B.) — Es ist bemerkenswert, baß die Petersburger Telegraphen-Agentur dtkse Meldung wieder- gibt. ' ' - - ^ „Der Krieg wird nicht mit dem Munde gewonnen.» Aus der Tagung des rheinischen Bundes her Landwirts in Düsseldorf hielt Abgeordneter Dr. Wildgrube eine siede, in der er u. a. nach dem ,^löln. Tageblatt" ausführte: Der Weg. den wir in der inneren Politik gehen, cs« ganz dazu angetan, uns mir dt« Frücht« unserer Siege »» bringen. Gestern noch hat im Reichstags-HauptauSschußi Hiudenbura durch den Kriegsminister v. Stein sagen lassen: Wir haben viele Feinde, aber nicht znviele. wirrvcrden siegen, aber ntchtmtt dem Mund«, andern mit der Tat". Laßen mir unS auch nicht be irren über den UnterseeboohKeieg ln dem Glauben. Satz er unS zum Siege über England führt. Nach einem Jena hielten es die preußischen Staatsmänner für geboten, an Reformen heranzugehen. Wie ander» aiber siegt eS heute! Drum lag im ÄLärz 1915 kein Grund für den damaligen Staatssekretär des Innern Delbrück vor zu dem Wort vorr der Neuorientierung. Die Ernennung HindenburgS für den Osten und dann nach einem Jahre für den Große» Gencralstab war die glänzendste Rechtfertigung der Kaiser lichen Misitärkommaiidogewalt. — Bewährt hat sich die deutsche Föderativversassung, die preußische Staatseifen bahn, dieser geniale Venvaltungsfaktor. di« Wirtfchafts- politik Bismarcks, die Landivirtschaft und Industrie, der deutsche Bolksgeist. Sieht es da nicht wie eine frivole Lächerlichkeit aus. von einer grundftürzenben Neuorientie rung zu reden? Der Urheber dieses Wortes begtng-e« schärfsten Bruch d«S Burgfriedens. Er gab de» Feinden Grund zu dem Gerede, daß Deutschland noch unter den zivilisierten Völkern stehe. Wenn die erstrebte Frei heit und Demokratisierung bereits vor dem Kriege be standen hätte, so wäre Deutschland längst in der Knecht schaft Englands. Die Freiheit hat daS deutsche Voll be reits. Man will dann also noch di« Herrschaft, die Partei- Mache. Wir bekennen uns zur Osterbotschaft des Kaiscts, aber wollen nicht weitevgehen. Hierauf ließ sich der Redner eingehend aus über die Folgen der bisherigen Beschlüsse des Berfassungsausschusses, und schloß mit den Worten: „Das Heil für uns liegt s» HindenburgS Schwert und sonst nichts!" L^« basier Beifall folgte diesem Bortrage. Di« Vereidigung der polnische« Truppe«. Infolge eingetretenen Unwetters konnte die Ber el d i g u n g der Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften polnischer Staatsangehörigkeit nicht «ruf dem Platze am Traugvttkreu» tn Warschau vorgenommen werde«, son der» mußte tn -er Kasern« de» Infanterie-Regiment» er folgen. Dort hat sie vormittags 10 Uhr tn feierlicher Welle tn Gegenwart des KronmarschallS, be» BizekronmarschallS und anderer Mitglieder des provisorischen GtaatSrateS ftattgefnnden. Das in Warschau garntsonierenbe 8. In- fanterie-Rcgiment und Abteilungen des LegtonSSkomman- dos, sowie Abordnungen von in der Provinz stehenden Truppenteilen haben daran teilgcnommen. An die Feier schloß sich ein Parademarsch an. sW. T. B.) Beschimpfung deutscher Echwerverwnudeter in der Schmelz. b. Das „Berner Tagblatt" berichtet, daß die in de» letzten Tagen etngetroffcnen deutschen Schwerver- mundeten auS Frankreich auf ihrer Durchreise in Lau sanne schwer belästigt und beschimpft wurden. Schon lange vor Ankunft des Zuges wogte eine dichte Men schenmenge auf dem Bahnsteige, wobei es vor allem auffiel, daß eine große Anzahl junger Burschen sich laut und auf fällig benahm. Als der Zug mit den Schwerverwundeteu tn den Bahnhof etnsuhr und von den bleichen Lippen der Kranken ein „Es lebe die Schweiz!" entgegenschallte, hörte man Gcgenrufe, wie „Vivs la Uranos!" „Uovtzss!" und „Kalos Bootzos!" Als der Zug sich in Bewegung setzte und die Schwerkranken ein letztes herzliche- „Danke!" ein „Hoch der gastlichen Schweiz!" zuriesen, da drängten sich etwa V6 bis 100 Menschen dem Zuge mit dem Rufe nach „^ssassins!" (Mörder) „Vivo In Uranos!" Bestürzt sah man die Gesichter der Verwundeten vom Bahnscnster verschwinden. — DaS „Berner Tagblatt" sagt hierzu: Dieser Auftritt müsse auf die Leute, welch? das vollste Mitleid verdienten, wie ein Keulenschlag gewirkt haben. Man fragt sich, wohin da» führen soll, und warum man den Bahnhof nicht avsperrt und verhindert, daß solche Elemente, welche die Ehre der Schweiz in den Schmutz ziehen. Zutritt baden. Die deutsch-tschechischen AnSgleichSbeftrebuuge». Die Vertrauensmänner ber tschechischen sozialdemo- kratischen Partei nahmen eine Entschließung »«, wonach zur Herbeiführung einer nationalen Verständig««» die deutsche» und die tschechischen RetchSratSabgeordueten auS Böhmen mit den Rechten einer LanbeSkottstitu. ante betraut werden sollen, um die ganze nationale Frage zu erörtern auf Grnnd des S e l b stb eKjm m u ng»4 rechtcs ber Nationen. <W. r. v.» stat Kri lisch Re Tai
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