Suche löschen...
Bautzener Nachrichten : 07.11.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1887328319-190711071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1887328319-19071107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1887328319-19071107
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Bautzener Nachrichten
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-11
- Tag 1907-11-07
-
Monat
1907-11
-
Jahr
1907
- Titel
- Bautzener Nachrichten : 07.11.1907
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2999 Erste Beilage zu Nr. 260 der Bautzener Nachrichten! Donnerstag, de« 7. November 1907) ^urch Tod, Weichenwärter 2. Kl. Scholze in Brottau durch Tod, Packer Wobodttsch in Großpostwitz durch Kündigung — Von Pensionierten Beamten ist gestorben der vormalige Eisenbahn- asfislent Mertig in Arnsdorf. — Am Sonntag, 3 Novbr. sand im „vterpalast" eine zahl reich besuchte Versammlung der Obermeister und Delegierten der dem JnnungSauSschuß angehörenden Innungen statt. Nach Erledigung verschiedener Eingänge wurde gu Paukt 2 der Tagesordnung, Besprechung der Frage über Er richt ung eine- LandeSge« erbeamteS und eines stündigen Beirates in Sachsen, übergegangen. Hierzu referierte tu eingehender Weise der Vorsitzende Herr Buchbinder Obermstr Stadtverordn. Klahre und beschloß man dann nach langersetn- gehender Debatte einstimmig der vom Süchflschen JnnungS-Ver- band auSgearbetteten Resolution beizutreten, welche folgenden Wortlaut hat: „Die Versammlung kann der von Proscffor vr Stieda empfohlenen Errichtung eines LandeSgewerbeamteS und etneS ständigen Beträte« nicht zufiimmen, wetl durch solche Neueinrichtungen das Konto „Geverbeförderung" zu Ungunsten deS eigentlichen Zweckes tm voraus unverhältnismäßig belastet würde; er erkennr jedoch ausdrücklich an, daß die derzeitigen Ein richtungen sür dir Förderung deS sächsischen Handwerks und Gewerbes sowie des gewerblichen UnterrichtSwesrnS ihren Zwecken entsprochen haben; er hält aber eine kräftigere und umsaffenderr Unterstützung der Entwickelung und Erstarkung des sächsischen Handwerks und Gewerbes sür wünschenswert und deshalb eine diesen Zwecken dtrnende, den Gewerbe-Kammern zur Verfügung zu stellende, den Zettverhältnissen entsprechende Mtttelbewtlltgung für ersorderltch. Ferner erachtet der BerbanbSvorstand die Er richtung eines ehrenamtlichen LandeSgewerbeauSschuffes für not wendig, »eil durch di« unmittelbare und regelmäßige Fühlung nahme deS Leiters der brtrcff-nden Abtrtlung im Känigltchen Ministerium deS Innern mit Vertretern der beteiligten gewerb- licheu Kreise der Ausgestaltung des gewerblichen Unterrichtswesens und der GewrrbesSrderung in Fragen von grundsätzlicher und allgemeiner Bedeutung wesentlich nützen «üiden. Schließlich bringt der VerbandSvorstand noch zum Ausdruck, daß die Schaffung einer besonderen Abteilung für Handwerk und Gewerbe tm Königlichen Ministerium des Innern von den beteiligten -Kreisen deS Landes mit großer Befriedigung ausgenommen werden würde. Der in Vorschlag gebrachte LandeSgewerbeauS- schuß — durch welchen die Ausgaben und die Besugniffe der Se- Werbe-Kammern in keiner Weise beschränkt werden dürsten — würde zusammenzusetzen sein: auS je einem Vertreter der sün Gewerbe-Kammern, den zwei Gewerbeschultnspektoren, je einem Vertreter deS Verbandes sächsischer Gewerbeschulmänner, deS Verbandes sächsischer Bewerbe- und Handwerkervereine, des Sächsischen JnnungS-Verbandes, deS Landesverbandes sächsischer Handwerkergenossenschaften, einem Vertreter deS Kunstgewerbes, sowie zwei oder drei vom Königlichen Ministerium des Innern zu bestimmenden Vertretern anderer, dem Handwerk und Beweibe nahestehenden Kreise. Der LandeSgewerbeauSschuß, in welchem der betreffende AbteilungSdtrektor im Königlichen Ministerium deS Innern den Vorsitz sührt, ist nach Bedürfnis, jedoch mindestens jährlich zweimal zur Sitzung einzu berufen." Zu Punkt 3, Ge- werbegerichtSwahlen, welche am 13. Nov. flattfiaden, sollen nachgenanntr Herren vorgeschlagen werden: Klempncrober- meister Dominick, Schuhmacherobermstr. Schäfer und Fleifchermstr. Rich. Nterth. Die Herren Obermeister »erden gebeten, ihre JnnungSmitglieder durch Zirkular zu reger Wahl beteiligung auszusordern. Wetter gibt der Vorsitzende bekannt, daß auch in diesem Jahre eine WeihnachtSauSstellung ge- plant ist und sollen di« Herren Obermeister ihren Mitgliedern Mitteilung davon machen bez dem Vorsitzenden diejenigen, welche sich beteiligen wollen, baldigst anmelden. Zu Punkt ü, ver schiedenes, berichtete Herr Klempner-Obermstr. Dominick tm Auf- trag seiner Innung über Mißstände im Haufiergewerbe, Herr Obermstr. Siebecke im Barbier- und Krtseurgewerbe sowie Herr Lapezterermstr. Ntkusch tm Tapeziergewerbe. Die Versammlung beschloß, den Vorstand zu beauftragen, »ach Eingang genauer Unterlagen uw möglichste Abhilfe bet den zuständigen Stellen be- sorgt zu sein. Nach «eiteren längeren Aussprachen ersolgt« nav 12 Uhr Schluß der interessanten Versammlung. — H Montag, den 11., Mittwoch, den 13., und Freitag, den 15. November, werden die einzrlnen Bataillone des hiesigen Regiments mtt Sonderzügen nach Königsbrück beordert. Abfahrt früh 6 Uhr. Die Rückkehr erfolgt ebenfalls mit Sonder zügen am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend abend '/i8Uhr. — sStadtthrater.s DaS nächste Gastspiel unseres Ensembles bringt WolzogenS ltebenSwürdtg-humorvolle Novität: „Ein unbeschriebenes Blatt" mtt Frl. Nilson tn der Hauptrolle. SS ist eines der besten und wirksamsten Lustspiele der Gegenwart und ist am Lesfingtheater in Berlin über 250mal aufgesührt und zwar mtt größtem Hriterkeitsersolge und stürmischem Beifall. ES gehört neben desselben Verfassers Lustspiel „Die Kinder der Exzellenz" zum eisernen Bestand der RepoitoireS aller Hof- und ersten Stadtthratcr. — Bautzner Brauerei und Mälzerei, A.-S., Bautzen. Der Verlauf deS Geschäftsjahres 1906/07 wird von der Verwaltung trotz der mannigfachen ungünstigen Verhältnisse als befriedigend bezeichnet. Der verhältnismäßig lange Winter, daS kalte und regnerische Wetter, welches fast den ganzen Sommer über vorherrschend war, beeinträchtigten den Umsatz sehr stark, so daß gegen daS Vorjahr trotz Erweiterung des Kundenkreises nur ein geringer Mehrverkauf von 488 bl. zu verzeichnen ist. Der GesamtauSfloß beträgt demnach 39 567 bl. DaS finanzielle Er- gebniS konnte den vorjährigen Betrag nicht erreichen. Die Preise für Gerste, ausländische wie inländische, erfuhren durch die Zoll erhöhuv g eine enorme Steigerung. Desgleichen »ar auch Hopfen gegen da« Vorjahr teurer. Die voll zur Geltung gekommene er- höhte Brausteuer, die wesentliche Erhöhung der Arbeitslöhne und sonstiger Produktionskosten waren Veranlassung, ein ungünstigeres Bewinnresultat hrrbeizuführen. Die durchgeführte BierpretS- «rhvhung konnte keinen vollen Ausgleich hirrsür schaff-n. Der Betriebsgewinn beträgt 148 541 Mark gegen 173239 Mark im Vorfahre. Unter Hinzurechnung deS Sewinnvortrages vom 30. September 1906 in Höhe von 10677 Mark beträgt der dies jährige Bruttogewinn 159 219 Mark. Die Abschreibungen be- tragen 73 372 Mark (im Vorjahre 78 485 Maik) Den ver bleibenden Reingewinn von 85 846 Mark (im Vorjahre 101 884 Mark) empfiehlt die Verwaltung »te folg« zu v«. «enden: Rückstellungen auf Delkrederrkonto 10000 Mark, Er- gänzungSkonto 5000 Mark, Gewinnanteile an AusfichtSrat und Vorstand, sowie Gratifikation an Angestellte I5I80 Mark, 9'/,«/, Dividende (wie im Vorjahr«) 47 500 Mark, Bortrag aus neue Rechnung 8166 Mark. Obwohl der BetrtebSgewinn gegen das Vorj rhr gertnger ist, glaubt die Verwaltung doch tn An betracht oer seitherigen vorsichtigen Bilanzierung und der dadurch geschaffenen Reserven die gleiche Dividende «i« in den letzten drei Jahren mit 9^/,°/, in Vorschlag bringen zu können. Die lufwendungrn für daS Grundstück Drei Linden — Umbau Brau- hausgarten — WohnhauSnruban (139 637 Mark) betragen tnS- gesammt 153 975 Mark. Dieser Betrag Ist bis aus vertrags mäßig später zu bezahlende 17 000 Mark, sowie einige Hand- darlehen aus dem Betriebe gedeckt. Zur Ergänzung der dadurch geschwächten Betriebsmittel und in Anbetracht der »etter an- haltenden ungünstigen Geldverhältnisse empfiehlt die Verwaltung die Aufnahme einer »eiteren Hypothek auf das Lrauereigrund- stück tn Höhe von 60000 Mark und für das neu erbaute Wohn- Haus einer solchen von 15 000 Mark. Das neue Geschäftsjahr hat «iederum mtt abermals bedeutend erhöhten Gersten- und Futterpreisen zu rechnen, während Hopfen tm Preise niedriger ist. Die Generalversammlung findet am 2. Dezember patt. — Der Verkehr im unentgeltlichen ArbettS- und DtenststellennachweiS sür männliches und weibliches Per. sonal jeder Art, Moltkestraße21, hat sich im Monat Oktober d.J «te solgt gestaltet: ES haben tm ArbeitS- und DicnstnachwetS im ganzen 667 Personen geschäftlich verkehrt und zwar tn der männ- lichen Abteilung 16 l Arbeitgeber und 349 Arbeitsuchende, von letzteren waren von sehr verschiedenen Berussarten 225 Personen zugereist In der weiblichen Abteilung haben 110 Herrschaften um Zuweisung von Dienstpersonal nachgesucht, dagegen haben 47 steüensuchende Mädchen um Vermittelung von Dienststellen ge- beten. Durch den ArbeitS- und DtenststellennachweiS find im Be- rtchtSmonat 100 männliche und 24 weibliche, in Summa 124 Personen in geeignete Arbeit oder Stellung kostenfrei vermittelt, resp. find ebenso viel Arbeitgeber und Dienstherrschaften mit Per- sonal unentgeltlich versorgt worden. —* Sachsen-Stiftung. Unter dem Namen „Sachsen- Stiftung" besteht bekanntlich seit 10 Jahren tm Königreich Sachsen eine dem Andenken Kaiser Wilhelm I geweihte Stiftung, welche eS sich zur Aufgabe wacht, gedienten Soldaten unent geltlich Arbeit und Stellung nachzuweisen. Die Stif tung hat tn den 1o Jahren ihres Bestehens einen überaus segens reichen Aufschwung genommen, find doch im ganzen schon gegen 17 000 ehemalige Soldaten btS Gnde 1906 untergebracht worden. Entgegen früher gemachten Erfahrungen, daß weniger Stellen zur Verfügung standen, als Nachfrage fettens Arbrttsuchender erfolgte, ist jetzt bet verschiedenen der über daS ganze Sachsenland ver streuten Geschäftsstellen die Erscheinung bemerkbar gewesen, daß weniger Nachfrage seitens der Arbeitsuchenden als Angebot von offenen Stellen erfolgte. Um nun jedem Teil, Arbeitgebern sowie Arbeitnehmern, immer gerecht werden zu können, find die be- treffenden GeschäftSflellentnhaber angewiesen, in derartigen Fällen Z 5 der Geschäftsordnung der Sachfen-Stiftung sich nutzbar zu machen. Grundsätzlich »erben ja nur gedienten Soldaten Stellen vermittelt. SS bleibt jedoch dem Ermessen der Geschäftsstellen- tnhaber überlassen, soweit keine stellenlosen ehemaligen Soldaten vorgemerkt find, gelegentlich auch anderen Bewerbern Arbeit §u vermitteln. Arbeitsuchenden NIchtfoldalen, soweit sie sich durch ordnungsgemäße Papiere auöweisen können, ist hiermit unter Umständen Belegenheit geboten, durch die Stiftung Beschäftigung nachgcwicsen zu erhalten. Sie können sich bei den ihnen am nächsten gelegenen Geschäftsstellen der Stiftung melden. Bet dieser Gelegenheit machen wir die Arbeitgeber aus die VermittelungS- tätigkeit der Sachsen-Sttstung aufs neue aufmerksam, durch die sie völlig kostenlos zu tüchtigen, an militärische Zucht und Ord nung gewöhnten Arbeitskräften gelangen können. Geschäftsstellen b. finden fich an jedem Sttze einer AmtShauptmannschaft und in allen Garnisonen. Als Adresse genügt: An die Sachsen-Sttstung zu ... . Die Zentrale der Sachsen-Sttstung befindet sich tn Dresden-Löbtau, Bünaustr. 34. Geschäftsstelle sürBautzen: Herr Kaufmann Max Frauenstein, Moritzstraße 8. — Am Bußtag, den 20., und am Totensestsonntag, den 24 dS. MtS., sind Konzerte und andere geräuschvolle Ver gnügungen, auch Privatbälle tn Lokalen geschloffener Gesellschaften und in Pitvathäusern, theatralische Vorstellungen, Schaustellungen, öffentliche Versammlungen aller Art, mit Ausnahme theatralischer Vorstellungen am Totrnfestsonntage, verboten. Doch dürfen am Totensestsonntage, wie auch am Vorabend des Bußtages, nur ernste Theaterstücke aufgesührt werden. Auch an den Vorabenden der beiden Feiertage sind Tanzbelustigungcn und andere geräusch volle Vergnügungen, sowie Konzerte verboten. Dagegen find ernste Musikstücke am Vorabend des Bußtages und Versamm lungen an den Vorabenden beider Tage bis nachts 12 Uhr gestattet. — Dte Ztrhungstage der 153. Königlich Sächsischen Landeslotterie find wie solgt festgesetzt: 1. Klaffe am 4. und 5 Dezember d. 1,2. Klaffe am 8. und 9. Januar 1908, 3. Klaffe am 5. und 6. Februar 1908, 4. Klaffe am 4 u. 5. März 1908, und 5 Klaffe vom 8 April bis mtt 1. Mai 1908. — ? Güterzufuhr. Alle bei derGüterveiwaltung Bautzen hinterlegten Erklärungen und Vollmachten, betreffend dte Ab holung angekomwcner Sil- und Frachtstückgüter durch die Emp fänger selbst oder durch andere als den durch die Bahn bestellten Fuhrunternehmer, verlieren mit Ablauf dieses Jahres ihre Gültigkeit. Diejenigen Güterempsängcr, welche solche Eckläruvgen und Vollmachten für dte nächsten 3 Jahre, das ist btSMde 1910, erteilen wollen, haben dieselben bis zum 15. De zember ds Js. bet der Bütcr-Verwaltung Bautzen abzugeben Formulare hierzu werden von dieser kostenlos verabfolgt. Wir machen die zahlreichen Interessenten besonders hieraus aufmerksam. — * Weihnachtsprivatpakete. An die Besatzung des tn Westafrtka stationierten kleinen Kreuzers „Sperber" können WeihnachtSprivatpakete zu den bekannten Versendungsvorschrtstrn kostenlos geschickt werden, wenn sie bis spätestens 7. Dezbr. d. I bei der Speditionsfirma Matthias Rohde u. Ko. in Hamburg Porto- und bestellzeldsrei eintrcffen. — Durch Urteil deS Reichsgerichts ist nunmehr endgültig entschieden, daß eS Verboten ist, in öffmtltchen Bekanntmach ungcn, an Thürschildcrn, in Mitteilungen usw. die Bezeichnung „Amerikanischer Zahnarzt", „tn Amertka üaatltch app bterter ZibXmzt" und zleichbed uterde T'tel zu füh en. Damit haben di- d-utschen Zahnärzte den Schutz der ihnen gebührende« Titels „Zahnarzt" erreicht. Kirche und Schule, inve e UN« Sujzerr lviisstoa. f HauS walde, 6. November. Für die erledigte Pfarrer stelle sind von der Kollaturhcrrschaft vorgc- schlagen: Pastor Gottfried Wolf, Pfarrer in Geversdorf bei Annaberg, Pastor Felix Haase, Diakvnns in Leipzig- Stötteritz, HilfSgeistlichcr Earl Steidtmann in Lauter bei Aue. s sH o ch s ch u l n a ch r i ch t e n.s An der Dresdener Technischen Hochschule sind jetzt auch 2 Damen immatri kuliert. — Zum außerordentlichen Professor an der Techni schen Hochschule zu Wien ward der frühere Professor an der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Hohenheim Dr. Fru- wirth ernannt. — Zum Lordrektvr der Universität St. An drews ward Lord Avebury gewählt. 's Posen, 6. November. Sein 75jähriges Priester jubiläum beging gestern der 101 Jahre alte Propst Stanislaus Macho rski in Lissewo (Kreis Kulm). f Lützen, 6. November. (W. T. B.) Aus Anlaß der Einweihung der G u st a v - A d v l s - K a p e l l e trafen heute nachmittag Prinz Eitel-Friedrich und der Kronprinz von Schweden hier ein und wurden von einer nach Tausenden zählenden Menge stürmisch begrüßt. Die Prinzen begaben sich nach der Wohnung des Bürger meisters, wo Cercle abgehaltcn und daö Frühstück einge nommen wurde. Darauf wurde den Prinzen das schwe dische Komitee vorgcstellt. Dem Gnstav-Adolf-Berein wur den durch den Vertreter dcö schwedischen Reichstages, Ur. Cavalli, im Auftrage des Apothekers Kcrvstedt in Stock holm 5000 Kronen übergeben. Um 2'/- Uhr begann die Auf stellung der Prozession zur Gedächtniskapelle, bei welcher schwedische Studenten das schwedische Banner vorantrugen. Unmittelbar hinter ihnen schritten die beiden Königlichen Hoheiten, denen sich u. a. die schwedischen Mili» tärbeputationen, die Vertreter des schwedischen Adels, sowie der schwedischen Schulen und der einheimischen und von aus wärts erschienenen Geistlichkeit mit Erzbischof Ekman an der Spitze anschlvsscn. Die Feier an der Gcdächtniskapclle wurde durch den Choral „Ein' feste Burg ist unser Gott" eingeleitet, woraus Superintendent Geh. Kirchcnrat vr. Pank- Leipzig die Festrede hielt. Nach einem Gesänge deS Upsalaer Studentenchvrcs übergab Rittmeister v. Linder als Vertreter seiner Mutter, der Stifterin Frau Ekman, die Kapelle der Stadt Lützen. Erzbischof Ekman und Ge- neralsupcrintendcnt Jakobi nahmen daraus die Weihe vor, nach welcher beide Geistliche längere Ansprachen hielten. Erzbischof Ekman betonte u. a., wir müßten mit Gustav Adolf bekennen, daß es Gottes Gnade sei, daß wir in geist lichen und weltlichen Dingen freie Völker seien. Gustav Adolf habe sür Freiheit in Gottesdienst »nd Leven gekämpft und gesiegt; das Evangelium Christi möge uns so teuer sein, wie ihm nnd seinem Volke. Die schwedischen Vertreter legten gegen 150 prachtvolle Kränze am Schwcdcnstcin nie der. Der Kronprinz von Schweden legte den ersten Kranz nieder. Als die beiden Prinzen die Kapelle verließen, brachte die Menge ein begeistertes Hoch ans dieselben aus, worauf dte Musik die schwedische und die deutsche Nationalhymne spielte. — Prinz Eitel-Friedrich begab sich zur Abreise sofort nach dem Bahnhose, während der Kronprinz von Schweden sich im Automobil nach Dölzan zum Grafen Hohcnthal zum Diner begab. Der Festzug kehrte in die Stadt zurück, wo tm „Noten Löwen" später ein Festessen stattfand, bei wel chem der schwedische Minister v. Hammarskjöld einen Trinkspruch ausbrachte, in welchem er ausführtc, Schweden würde auf dem Schlachtscldc wohl keine entscheidende Nolle mehr spielen, aber eS gebe andere Gebiete, auf denen cs für die Entwickelung des Menschengeschlechts bedeutungsvolle« leisten könne. Die anwesenden Schweden würden mit Freude, Dank nnd Stolz aus die heutige Feier blicken. «esundheitswese«. * Eine Krebs-AuSstellung soll im September 1908 in Brüssel anläßlich des zwettm Jnieroationaleo Chiruraen-Kongresseö statt- finden. Die Ansstellung, dte sSmtttche aus dte KrebSkiantyelt bezüglichen Gegenstände enthalten wird, wird nach der „Internationalen Wocheu- schrist sür Wissenschaft, Kunst und Technik" vor allem umfassen: KrebS- Präparate sür Besichtigung mit bloßem Auge oder unter dem Mikroskop, die In irgend einer Hinsicht Belehrung bieten, namentlich etwa durch da« örtliche Austreten der Krankheit oder mit Bezug aus die Verbreitung«» Wege des Krebses; Präparate oder Abbildungen der Ergebnisse vou Krebsoperationen; anatämssche Präparate der Lymphwege und Lymph knoten einzelner Körpergebiete; statistische Wandtafeln über die mit der Behandlung von Krebs erzielten dauernden Erfolge; andere statistische Wandtafeln über dir Häufigkeit de» Krebse» und seiner Abwandlungen in den verschiedenen Organen de» Körper«; statistische Wandtafeln über die Verbreitung deS Krebse» in den einzelnen Ländern.mit Berücksichti gung sogenannter KrebSnester und der Stammbäume von Familien, irr denen der Kceb» bei mehreren Geschlechter» ausgetreten ist; Pläne uud sonstige Angaben von Instituten und Krankenhäusern, die sich Insbe sondere mit der Erforschung und Behandlung der Krankheit beschäftigen; Material zur Sgitatiou sür eine frühzeitige Behandlung des Krebse«, wie Ausrufe an die Oesfentlichkeit, Vorschläge zur Belehrung deS Volke« und Aehnliche». Die Annahme und Ausstellung der eiogesandteu Aus stellungsgegenstände übernimmt der Generalsekretär der Internationale« Gesellschaft sür Chirurgie, Professor Lesage In Brüssel. DaS zweite Linsouie-Kouzert der städtischen Kapelle, das gestern abend imStadttheater stattfand, war gut besucht, außer den zahlreichen Abonnenten waren auch viele Einzelbesucher erschienen. Herr Direktor Eilenberg eröffnete den Abend mit Schuberts unvollendeter S-moU-Sinsonie Nr. 8, dte man neben desselben Meisters 6-moU-Sinfonie zweifellos zu den hervor ragendsten Schöpsungen nach Beethoven auf dem Gebiete der Orchestermusik rechnen dars. Herr Ellenberg »a: auch hier wieder die belebende Serie seines großen OrchcsterapparateS. SS war alles bis ins kleinste sorgsam erwogen und herauSgcarbeitet und so erzielte daS Werk eine großzügige begeisterte Wiedergabe. Der Solist deS Abends, Herr Stanislaus KielarLki (Bariton) sanss 3 Lieder am Klavier von BrahmS (Von rwtger Liebe), Ltfzt («»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)