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v«r»r»,»,,»»l«tt »er «rki«h,»,I»,i,sch,st v«tz« »>4 «»»sift»ri«lichör»e »er v»«rk,siV AmtsSkatt der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, de« Landgericht« Bautze« und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut und Bernstadt, des Hauptzollamts Bautzen, ingleichen der Stadträte zu Bautze« und Bernstadt sowie der StadtgemeinderLte zu Schirgiswalde und Weißenberg. vß«» der -««tzel-u G e « « r» e t« « « e r z« gitt«. Verantwortlicher Rwakteur Arno Zschuppe (Sprechstunde« wochentags von 10—11 und von 3—4 Uhr). — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Bautzen. Fernsprechanschluß Nr. 81. M» vantz«« Nachricht« rrichrtnrn, mit «u«nahm» brr Soun, und Frsttag«, tägsich abrnd«. Prr« d«S vi«rt«ij»hrllcheu «bonnrmrnt« 3 Jnsrrt»ou»g»bühr für d« Ramu rtnrr V«ttt^v<UchM ,m5h»Nch» Gatz«» 15 tu geeignet« Fäll« unter Bewährung vou «abatt; Ziffern-, Tabellen- und anderer schwieriger Satz entsprechend teurer. Nachweiägedühr für jede Anzeige und Insertion 20 ätz Nk brieflich, «n-tuuft-ertrilnng 10 4 (und Porw). WM- R«r ti» frLH 1V Uhr ei«sehe«tzß J«ser«te finde« «Ach i« de« «he«»» erscheixe«de« vl«tt« Inserat» nehm« die Beschästgstell« de» Blattes und di« Annoncenbureau» an, diSgletch« di» Herr« Wald« in Löbau, Llautz in Weihenberg, Lippitsch in SchtrgiSwach«, Gustav Kröltng tu Bernstadt, Buhr tu Königshain bei Ostrttz, R«hn«r tu Öber-SunuerSdorf und vou Lindenau in Pultznttz. Mr. 233. Freitag, den 6. Oktober, abends. 1905. Der vou Söbeln nach Sommerau führende NommunikatiouS-Weg wird wegen Erneuerung de» Oberbaues au der oberen Spreebrücke tn Göbeln vom 7. bis mit 14. dieses Monat» gesperrt. Der Fährverkehr wird über Lärchen gewies«. Bautzen, am 6 Oktober 1905. Königliche Amtshauptmannschaft. Während der Herbst- uud Wintermonate wird die Bekämpfung der «tat»»»« dadurch begünstigt, daß der blattlose Zustand der Bäume das Erkennen der betreffenden Stellen erleichtert. AvorduungSgemäß erhalt« die Besitzer von Obstbäumeu deShrlb hierdurch Anweisung, ihre Obst- bänme ungesäumt auf das Vorhandensein der BlullauS zu untersuchen uud nötigenfalls dir erforder lichen Vertilgungsarbcitcn vorzunehmcn. Eine Beschreibung der BlullauS und der wirksamsten Bekämpsungsarten ist tn den Gemeindeämtern auSgehängt. Hierbei wird daraus hiugewiesen, daß die Anwendung von Petroleum nach d« gemacht« Er fahrung« sich nicht bewährt, vielmehr häufig eine Beschädigung der Bäume zur Folge gehabt hat. Die Bekämpfung ersolgt am besten dadurch, daß die Wundstelle nach Zerdrückung des durch die Blutläuse ge bildet«, weißfilztgen Ueberzugs mit einem billig« Fett gründlich elngeriebeu wird. Säumige werden mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft, auch kann aus ihre Kosten die Vornahme der erforderlichen BertilgungSarbett« durch die Behörde angeordnet werden. Die Herren Bürgermeister, Gemeindevorstände und GutSvorstehec werd« veranlaß«, aus obige An. ordnuog durch ortsübliche Bekanntmachung noch besonders hinzuweijen uud die Bertilgungsarbeiteu tn geeigneter Weise, soweit tunlich, durch Sachverständige überwache« zu lassen. Säumige sind der Königlich« AmtShauptmannschaft zur Bestrafung anzuzeig«. Königliche AmtShauptmannschaft Löbau, am 2. Oktober 1905. An fgehoben wird der aus den 7. Oktober 1905, vormittag» 10 llhr auberaumte Termin zur Zwangsversteigerung des auf dm Nam« der Auguste Anna Martha verehel. Osmsetzer Weitz geb. Lang« eingetragenen Grundstück» Blatt 89 des Grundbuchs der Stadt Bautzen. Königliche» Amtsgericht Bautzen, den 6. Oktober 1905. Koulursderfahre«. Ueber da» Vermögen des Töpsermeisters Emst Moritz Robert Lehmann in Sohland a. d. Spree wird heute, am 5 Oktober 1905, nachmittags 4 Uhr das Konkursverfahr« eröffnet. Der Prozcßageut Hosmann, hier, wird zum Konkursverwalter ernannt. KonkurSsorderungen sind bis zum 23. Oktober 1905 bei dem Gerichte anzumelden ES wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des «mannten oder die Wahl eine» ander« Verwalter-, sowie über die Bestellung eines GläubigerauSschusseS und etntretend« Falles über die In z 138 der KonkurSordnuug bezeichneten Gegenstände und zur Prüfung der angemeldetm Forderung« aus d,« 4. November 1905, vormittags 9 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. All« Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache tn Besitz haben oder zur Konkursmasse etwa- schuldig sind, wird ausgegeben, nichts an den Gemetnschuldner zu verabsolg« oder zu leisten, auch di« Ver pflichtung auserlcgt, von dem Besitze der Sache und von den Fordemng«, für die st« aus der Sache ab gesonderte Befriedigung in Anspruch nehm«, dem Konkursverwalter bis zum 22. Oktober 1905 Anzeige zu mach«. Königliches Amtsgericht zu Schirgiswalde. Betauutmachuug. Mit Zustimmung des StadtgenieindcraleS ist für den hiesigen Stadtbezirk «tu Regulativ, den Mtlch- verkaus betreffend aufgest«llt worden. Solche» wird mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß Druckezemplare hiervon aus hiesiger Ratsexpeditton zum Selbstkostenpreise entnommen werden können Die neuen Vm schrillen treten am 1. Januar 1906 tn Kraft. Weißenberg, den 5. Oktober 1905. Der Bürgermeister. Jentzsch. Wdt. Holzverfteigeruugr Neustädler Slaalsforstrevier. Mittwoch, -eu 18. Oktober 1905, Vorm. 10 Uhr im Hotel „Amtshof" iu Neustadt: 1656 w. Stämme, 90 h. u. 5546 w. Klötzer, 930 w. Derbstangen, 21070 w. Reisstangen. DurchsorstungS- und Etnzeihölzer, Abt. 13. 23 25, 35, 54 78, 84, 93, 96, 102, 117, 118, 119. Brennholzversteigerung« find« Donnerstag, den 19 Oktober 1905, vorm. 10 Uhr in der „Hohwaldschenke" bei Neustadt und am selbig:» Tage nachm. 3 Uhr im Hotel „Amtshos" in Neustadt statt. Kgl. Forstrevierverwaltung Neustadt zu LangburkerSdors und Kgl. Forstrentamt Schandau. Ler verliuer ElektrizitStSstreik nimmt immer größere Dimensionen an. Die Berliner Ge- werkschaftskommission hat bereits mit der Verausgabung von Sammellisten begonnen, und der „Vorwärts", der tag täglich in der rüdesten Tonart noch weiter zum Streik hetzt, fordert die Genossen dringend auf, für den vom Zaune ge brochenen Kampf Munition zu beschaffen. Auf beiden Seiten, bei den Unternehmern wie bet den Sozialdemokraten, ist man sich der Bedeuiung dieser schweren Machtprobe bewußt. Die Sozialdemokraten werden olles ausbieten, um den Un ternehmern den Fuß auf den Nacken zu setzen; die Arbeit geber aber werden alle ihre Kraft und Macht zusammen- fassen, um den sozialdemokratischen Klassenkämpfern die Rech nung zu verderben. ES ist kein bloßer Lohnkampf, auch kein Kampf ums Recht, den die von der Sozialdemokratie aufgestachelten Elekkizitätsarbeiter unternommen haben; die Bedeutung dieses Kampfes liegt nicht bloß auf wirtschaftlichem, sondern auf politischem Gebiete. Nicht bloß dir Elektrizitätsindustrie, nicht bloß die deutsche Arbeitgeberschaft in ihrer Gesamtheit, sondern die ganze deutsche nichtsozialdemokratische Bevöl kerung hat das lebhafteste Interesse daran, daß dir neueste sozialdemokratische Machtprobe niedergeschlagen werde. Wenn der Arbeitgeberverband der Berliner Metallindustriellen die schärfsten Mittel in Anwendung bringt, um den Arbeitern begreiflich zu machen, daß sie auf einen Sieg nicht rechnen dürfen, so kann man dieses Vorgehen nur billigen und unter stützen; denn nur auf diese Weise ist rS möglich, den Kampf rasch und glatt zu Ende zu bringen. In der bürgerlichen Presse hat sich bis jetzt die falsche Sentimentalität gegenüber den „armen- Streikenden, die unter dem „Herrenstandpunkt" der Unternehmer zu leiden hätten, glücklicherweise noch nicht geltend gemacht. Es wäre auch im höchsten Grade frivol, wenn sich wieder Soztal- reformer oder sonstige „Arbeiterfreunde" dazu hergeben wollten, die machtlüsterne Sozialdemokratie zu unterstützen. Die Betriebsleitungen der Berliner Elektrizitätswerke haben sich tn den Streikvrrhandlungrn rücksichtsvoll und entgegen kommend verhalten, sie haben aber nur Lohn und Haß ge erntet. Wenn rS — was für ausgeschlossen zu erachten — den Sozialdemokraten gelingen sollte, bet dieser Machtprobe zu siegen oder auch nur wie bet dem Ruhrstreik zu einem faulen Frieden zu gelangen, so würde der Machtdünkel und die Lust an wetteren Machtproben tnS unermeßliche ge steigert und der innere Frieden auf das Schwerste gefährdet werden. Der Massenstreikgedanke spukt in den Köpfen der „Zielbrwußten", unter die der Metallarbeiterverband mit in erster Linie zu rechnen ist. Fiele also daS Berliner Probeexerzteren günstig aus, dann erhielte der Massenstreik gedanke neue Nahrung; dann würde sich die Vorstellung von der unbesiegbaren Macht des Proletariats in den Köpfen aller Arbeiter festsetzrn. Man wird ' also nur wünschen können, daß sowohl die Arbeitgeber als auch daS Publikum und nicht zuletzt Re gierung und Behörden mit aller Entschiedenheit in der Ab wehr der Berliner Machtprobe zusammenstehen und keine Schwäche zeigen mögen. Daß insonderheit die preußische Regierung in diesem Falle eine unbeugsam feste Stellung gegen die Sozialrevolutionäre einnehmen und gegebenenfalls den Fortbetrieb der Kraflzcntralen sicherstellrn wird, ist wohl ganz selbstverständlich. Je entschiedener den von der So zialdemokratie in den Streik Getriebenen begreiflich gemacht wird, daß sie auf keinen Sieg zu r»chnrn haben, desto rascher wird dieser frivol eingelettrte Kampf, der möglicherweise noch umfassendere Aussperrungen zur Folge haben wird, seinen Abschluß finden. Lie Eiugeboreueu-AufftSuVe tn Deutsch-Südwest- uud -Oftafrila. Berlin, 5. Oktober. Telegramme aus Windhuk melden: Am 29. September d. I. im Gefecht bei Aubes schwer verwundet: Uvteroffizter Karl Olschewski, ae- boren am 20. 2. 79 zu Krohau, früher im Infanterie-Re giment Nr. 128, Schuß rechten Fuß. Gefreiter Wilhelm Reinsch, geboren am 25 7. 80 zu Priedemyst, früher im Pionier-Bataillon Nr. 6, Bauchschuß; leicht verwundet: Vizefeld wedel Richard Thiei, geboren 14. 4. 75 zu Görlitz, früher im Pionier-Bataillon Nr. 5, Schuß rechten Fuß. Unteroffizier Richard Reimann, geboren 4. 11. 82 zu Kl.- Rimmersdorf, früher im Dragoner-Regiment Nr. 4, Streif schuß rechten Fuß. Unteroffizier Wilhelm Schulz, geboren 2. 9. 78 zu Burg (Spreewald), früher beim Bezirkskom mando 4 Berlin, Fleischschuß linke Schulter. Gefreiter Karl Wilhelm, geboren 26. 10. 82 zu Springstille, früher im In fanterie-Regiment Nr. 171, Fleischschuß linken Oberschenkel. Gefreiter Otto Schulz, geboren 6 6 82 zu Spandau, früher im 1. Garde-Feldartillerie-Regiment, Schuß rechte Ferse. Reiter Karl Hoffmann, geboren 12. 11. 81 zu Elbing, früher im Pionier-Bataillon Nr. 2, Streifschuß linkes Ohr. Reiter Friedrich Graffenberger, geboren 5. 3. 84 zu Stallu- pönen, früher im Infanterie-Regiment Nr. 67, Streifschuß rechten Oberschenkel. Reiter Anton KamtnSki, geboren 11. 6. 83 zu Wlerzchucin, früher im Infanterie-Regiment Nr. 42, Schuß linken Oberschenkel Reiter Karl Pellenz, geboren am 30. 8. 83 zu Trier, früher im Infanterie Re giment Nr. 58, Gtschoßsplitter rechten Oberarm. Reiter Theodor Wlocka, geboren am 11.11. 82 zu Spandau, früher im Feldaitilleiie-Regiment Nr. 57, Fleischschuß Brust und rechten Arm. Am 2 Okiober d. I. gestorben: Retter Otto Brhme, geboren 9. ? 83 zu Bettmar (Oldenburg), früher im Jffanterte Regtm. Nr. 74, im Feldlazarett Malla höhe an Lungenrnizündung. Reiter Emil Steger, geboren am 18. 9. 83 zu Arbon (Schweiz), früher im Dragoner Regiment Nr. 26, im Lazarett Karibik an Ruhr. * Berlin, 5. Oktober, abends. Die „Nordd. Allgrm. Ztg." meldet: Der Gouverneur von Südwestafrika, von Lindequist, verläßt am 7. Oktober Berlin und trifft vor aussichtlich Mitte November im Schutzgebiete ein. Von dem aeplanten Burenputfch in Windhuk ist amtlich noch keine Meldung nach Berlin gelangt. In den Kreisen der Kolonialverwaltung hält man die Nachricht für abenteuerlich, weil eine Verbindung mit den Eingeborenen dem stolzen Sinne der Buren gegenüber den Koffern wenig entspräche. Da die Verhaftung von Buren schon am 22. August stattgefunden hat, so müßte man eigentlich von Rechts wegen erwarten, daß die Kolonialverwaltung über die Angelegenheit jetzt schon ausführlich orientiert sei. Daß zwischen den Buren und den Deutschen eine große Spannung in Deutsch-Südwestafcika herrscht, geht auch aus einem Privatbrief hervor, den ein gebürtiger Mindener an seine Angehörigen in Deutschland unter dem 23. August geschrieben hat und der jetzt in der „Mind. Ztg." veröffent licht wird. Der Briefschrerber schilt die Buren eia „großes Lampen- und Spitzbubenpack" und nimmt dabei auch nicht Andries Dewet aus, in dessen Logierhaase bekanntlich die Verhaftungen stattgefunden traben. Solchen Privatbriefen ist aber sicher mit einer gewissen Vorsicht zu begegnen. Ein lleberfall Morengas? In Kapstadt wird, den „Central News" zufolge, eine amtliche Meldung ver öffentlicht, eine Hottentottenabtetlung unter Morenga und Morris habt am oder um den 30. September zehn nach Warmbad unterwegs befindliche Transportwagen weg- genommrn, wobei zwei Kapburen des Transnortoeleits getötet worden seien. Ferner seien auf verschiedenen Sig- nalstationen zusammen 15 deutsche Soldaten getötet worden. — Sollte die Sache sich nicht bald ebenso übertrieben dar stellen, wie neulich eine ähnliche „amtliche" Meldung aus englisch-südafrikanischer Quelle? Von dem Wtederaufflackern des Aufstandes in der Nähe von Dar-eS-Salaam ist an amtlichen Stellen noch nichts bekannt. Aus Privatnachrichten ergib! sich, daß die Rebellen Bewegung unmittelbar bet Dar-rs-Salaam sehr ernsthaft ist. Wie unterm 5. d. von dort telegraphiert wird, marschierte am DonnerstagBezirkSamlmann Böder mit 15 Askaris und 7 Wahehe-Hilfskriegern nach Wlktndo, 15 Kilo meter von Dar-es Salaam, ab. Sergeant Holzhausen traf, von Kissangire kommend, Mittwoch abend in Wtkindo ein, nachdem er unterwegs verschiedentlich heftig ange griffen worden war und dabei fast ferne ganze Munition verschossen hatte. Er schlug die Aufständischen glänzend zurück. Der Sergeant wurde selbst leicht verwundet. Ein Askari fiel, drei wurden verwundet. 70 Rebellen blieben auf dem Platze tot. Donnerstag nachmittag folgt eine Kom panie von 150 Askaris und acht Europäern unter Haupt mann von Ktetst nach Wiktndo. Niemand hatte solche Vor gänge tn unmittelbarer Nähe von Dar-rs-Salaam erwartet Zum russisch-japanischen Kriedeusschluh. - Tokio,5. Okt. (K. B.) Die offene Bewegung gegen den Friedensvertrag hat tatsächlich aufgehört, da gegen ist rin Feldzug gegen die Minister eröffnet wordm, die rinen sehr heftigen Angriff auszuhalten haben werden, wenn drS zur Zett vertagte Parlament seine Sitzungen beginnt. — Graf Okuma, der Chef der japanischen Opposition, besprach tn einer Rede vor den vereinigten Handels kammern die plötzliche Ausdehnung deS japanischen Finanz wesens. Er führte aus, daß nach der vollständigen Zurück ziehung der japanischen Truppen die Schuld Japan» sich auf 2500 Millionen Am belaufen werde, deren Verzinsung