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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.03.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050319027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905031902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905031902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-03
- Tag 1905-03-19
-
Monat
1905-03
-
Jahr
1905
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Trotha meldet: Schwer ver wundet: Feldwebel Gustav Mcscch, geh. zu Kl.-Wumenberg, früher im Sächsischen 10. Jnsaiiterlc-Regiment Nr. 134. Berlin. Ern Telegramm aus Windhuk meldet: Reiter Alfons Rittershofscr, ged. zu Straßburg i. E., früher Infanterie-Regiment Nr. 143, am 12. März auf der Jagd durch Unvorsichtigkeit erschossen. Ter seit dem 15. Februar ver mißte Reiter Emil Bcrgeiiianu, gcb. in Tamm, früher im 3. Garde-Regiment, ist nördlich von Hatakobis wieder ausge- fundcn worden und befindet sich gesund bei der Truppe. Im Gefecht bei Gcibanez am 11. März gefallen: Leutnant Edgard Fürbringcr, gcb. zu Emden, früher Jäger-Bataillon Nr. 9. Mnssisift-javanischer Kriea. Tokio. Marsch all Oyama berichtet, das! japa nische Truppen am 16. Mär» rechts vom Licwho acht ramsche mit Artillerie versehene Eskaorons zerstreuten, worauf sie eine nördlich von Ticling und aus der rechten Seite des Liaoho ge legene Anhöhe besetzten und den im Rückzüge begriffenen Feilst», der aus einer Infanterie-Division und mehreren Eskaorons bestand, beschossen. Köln. Der Petersburger Korrespondent der „Köln. Ztg." telegraphiert seinem Blatte. o„ maßgebender Stelle werde daran sestgebalten, daß der Krieg bis zu einem durchschlagenden Er folg fortgesetzt tocrden soll, woran, wie gntuntcrrichtcie Persönlichkeiten wissen wolle», auch die Absage der fran zösischen Banken, die allerdings im ersten Augenblick bis in die höchsten Kreise große Bestürzung und Unwillen hervor- ries, nichts zu ändern vermag. Falls ei» Einvernehmen zwischen den interessierten russischen und französischen Finanzlcutcu nicht sollte erreicht werden, werde man wieder zu inneren An leihen schreiten. Beteiligte Stellen behaupten dagegen, es habe sich bei den jetzigen Anleihcoerhandliingcu nur um Vor besprechungen gebandelt. Endgültige Abmachungen bnbe man nicht beabsichtigt, da der Finanzminister bei Gelegenheit der Ver handlungen wegen der letzten iu Deutschland untergebogchten Anleihe sich bereit erklärt habe, keine neue Änlcilie vor dem 1. April aufzunehmen. Tie Besprechungen würden fortgesetzt. Köln. lPriv.-Tel.) Der Petersburger Korrespondent der „Köln. Ztg." erfährt, daß alle russischen Truppenkorpö wieder gesammelt sind. Die Gcsamtvcrlusie der russischen Armee seien geringer, als die japanischen Meldungen angeden. Die Hauptursachc der russischen Niederlage ist nach der An sicht gut unterrichteter Kreise in dem mangelhaften Kundschafter- dienst zu suchen, sowie in der Untauglichkeit zahlreicher Offiziere aller Grade. Die russischen Führer hatten keine Fühlung mit einander. Bei den jüngsten Kämpfen bei Taschitschiao rückten die Russen in einen Ort ein, um ihn zu besetzen, ohne zu wissen, daß der Ort von den Javanern bereits bcictzt war. Der Ooerkommandierende war sehr schlecht über die Vorgänge iu der Umgegend Mukdcns unterrichtet. Kiiropattm besaß zu viel Selbstvertrauen, weshalb er auch nicht seine Entlassung nach gesucht hat, vielmehr ruhig die schroffe Entlassung abwartete. Paris. Der Berichterstatter des „Mäkln" telegraphiert auS Chardin, daß er sich am 8. März von Eharbin aus nacb Mulden begeben wollte. In der Nähe der Stadt Sinvinghi lei der Zug von Chuuchusen übersalzen worden. In dem Zuge hätten sich .zahlreiche Offiziere und Soldaten befunden. Ein Offizier sei durch mehrere Schüsse getötet worden, zwei Soldaten seien verwundet worden. Der Zug sei übrigens nur bis Tieling gelangt und habe dann umkchrcn müssen. Petersburg. Von dem Gerücht, die russffch-chincsischc Bank hätte für zwei Millionen Silberbarren bei der Räu mung von Mulden ci »gebüßt, ist an leitender Stelle nichts bekannt. Zur Lage m fttiisiland. Petersburg. Die in der Presse erschienene Meldung, daß in letzter Zeit 9M wegen Neligionsvergehen gefangen ge haltene Personen aus K l osterges ängn >s f en entlassen wor den seien, ist nach angeblicher Mitteilung unrichtig. In letzter Zeit waren in Klostcrycfnngnffsen nur 7 iclcher Gefangenen, und die sind srcigclcissen worden. In Klötzern bciindcn sich keine wegen Rcligionsocrgcheu verhafteten Personen mehr. Warschau. Drohbriefe, die der Direktion der Weichiclbalm zugegaugeu sind, rufen Befürchtungen hervor iür die Lichergeit der Bug- und Livezbrücke. sowie anderer 'Brücken zwischen Tiedlcu und Malkin. Die Direktion hat militärische Bewachung der Brücken verlangt. Lodz. Heute ist hier in einigen Fabriken ci» A n Lstand ausgcbrochcn. Li bau. Gestern abend überfielen in der belebtesten Straße sechs Individuen zwei Schutzleute, entwaffneten den einen, verwundeten den anderen schwer und entkamen. Köln. (Prio.-Tcl.) Nach zweitägiger Verhandlung ver urteilte gestern das hiesige Schwurgericht den 23>ährigeu Präger Johann Na», der am 28. Dezember im Altenburger Glacis seine 18jährigc Braut ermordeie, zum Tode. Ter Angeklagte gestand cm, daß er die Absicht aehabt habe, das Mädchen z» töten. Nachdem er mit ihr einen längeren Spazier gang unternommen, lxibe er sie überredet, in die vor der Stadt gelegenen einsamen Anlagen zu gehen. Dort habe er nach hartem Kamps die Geliebte durch zwei Messerstiche ins Herz getötet. Das Motiv zur Tat w.ar grenzenlose Eifersucht. Der Mörder hatte am Tage vor der Tat mit der Ermordeten gebeichtet und kommuniziert. Speyer. Ter Bischof von Speyer Tr. I. G. v. Ehrler ist heute früh 4-8 Uhr gestorben. Paris. Ter Berichterstatter sür die Gesetzvorlage über die Trennung von Kirche und Staat, der 'ozialistiichc Abgeordnete Briand, schreibt in der „Hmnanita" über den gestrigen Beschluß der Dcputicrteiikammcr, die Erweiterung dieser Vorlage bercuS am nächsten Dienstag beginnen zu wollen, die republikanische Mehrheit habe gestern den testen Willen be kundet. die Trennung der Kirche vom Staat raich durchzuführen. Die Mehrheit von 347 Stimmen gegen 245 Stimmen, mit welcher der Beschluß gefaßt worden wäre, sei um io bezeichnender, als die Deputierten erst aus ihren Wahlbezirken znrückgekchri sind und unter dein frischen Eindruck der Gesinnung der Wähler schaft siehcu. Pari?. Der Präsident des Kciffntionsho'es hak wegen der Weigerung des Rates beim ÄastationSvoie. Puecb, die B'c- richtcrstaltuiig über die Revision des T r e y i u s - P r o z e s s e s zu übernehmen, dcn KassotionSgerichtsrat Jaifard mit dieser Berichterstattung be>ra,n. K o n st n n t i » o p e l. Nor einigen Tage» wurde den Be hörden der drei makedoniicheu Bilajets ein Jrade mitactcilt, wo nach vom »clieu, am I l. März beginnenden Finanzjahre an die Militär- und Zivilsiinklionärc regelmäßige Bezahlung erkalten werden uns zwar nicht aus den Kasscnbestäuden der lokalen Steuerbehörde», sondern durch Vermittlung der drei Filialen der Ltiomcmbaiik. New York. Präsident Rooscvest hielt gestern aus einem Festmahl der „Söhne der amerikanischen Revolution" eine Ansprache, in der er eine Vermehrung der omerika - n i I ch c n Schlachtschiffe beiüewortcte, die das Mittel seien, um Kriegen mit anderen Nationen vorzubengcn. Ferner gab er de n Bedauern darüber Ausdruck, das; der Kongreß nicht die Geldmittel sür Feldwanöver der Truppen bewilligt habe. Er fuhr dann fort: „Wir sind es unterer Nation schuldig, dafür zu sorgen, daß sie ein Heer besitzt, das io gute Dienste leistet, wie irgend eines in der Meli. Aber wir können das nick t durch setzen, wem! wir die Maiiliscbastcn nicht in Massen ausbilden." Schließlich erklärte der Präsident: „Unsere Nation wird weder den Jsihmuökanal noch die Inseln im Meere Preisgaben, und darin liegt ein Argument sür die Verstärkung unserer Macht mitte.!." LertlicheS und LiiWsches. Dresden. 48 März, —* Se. Majestät der .König traf mittelst Sonderzugcs heute vormittag 10 Uhr 55 Min. zur Besichtigung der Inter nationalen .ckach'ilnst- und Fachaiisiiclliing sür das Gastwirts- »ewcrbe aus de n Dresdner Bahnhofe iu Leipzig ein, begleicht vom O bertzalt,neisier r>. Hangt, dem Kämmerer o. Erlegern, dem Genmalmajor o. Altrock. General L In suira, dem Flügcl- cidjiltanteu Obertzeu v. Wilncki, den Staatsministern o. Mctzsch und Tr. v. Eeydewitz. Am Portal des KryilaUpatasles wurde der König vom Ä'rki. Geh. Na» .KreiLhauptmann v. Ehrenslem und den beiden Vorsitzenden des geschc.it.nährenden Kvmitee-, Adolf Steuer, Vorsitzendem des Bundes deutscher Gastwirte, rin» Adoir Schlinle, Borsihci'dcm des Vereins Leipziger Gastwirte, begrüßt. Louis Trcutler, der Vorsitzende des Sächsischen Gast- wirtsverbondes, brachte beim Eintritt des Königs ein^Hoch aus. Darauf hielt der Ehrenvorsitzende, der Ansstellung, Oberbürger, mcistcr Justizrat Tr. Tröndlin. die Begrüßungsansprache. Adolf Schlinle erüflnech die Ausstellung und ,der König dankte erfreut. Hierauf erfolgte ein nahezu zweistündiger Rinwgang durch die glänzend arrangierte Ausstellung. Nach Beendigung des Rund- gaugeS nahm ocr König cm ihm vom geschäffssühreilden Komitee dargebotenes Frühstück an. Die Begleitung des Königs bei seinem Be suche in Meißeii ain Dienstag wird begehen aus den Herren StaalLminister Tr. v. Seydcwitz, Tr. Rüger, Oberstallmeistcr v. Hangt, Kämmerer v. Eriegern, Kreishauptmann Schmiedel und dem Ordonnanzoffizier Hauptmann Richter. In den letzten Monaten haben in Leipzig zwischen Vertretern mehrerer politischer Vereine Verhandlungen stangesiin den. die rum Ziele hatten, ein einheitliches Vorgehen aller Live inlcn bei den nächsten Landtagswahlen hcrbcizufiihrcn. Das Er gebnis dieser Beryandlmigen ist, daß in einer vertraulichen Zu- iümmcnkiniit von Wählern deS dritten Landtagswayl kr eise s der Stadt Leipzig (Südvorstadt mit Connewitz) beschlossen worden ist, den in weiten Kreisen der Bevölkerung bekannten Kaufmann Herrn Friedrich Gontard als gemein samen Kandidaten aller Liberalen auszustcllcn. —* Die Betriebseinnahmen der Sächsischen Stoa ts>- ei senk ahnen im Februar, die mit den gleichen Einnahmen des Vorjahres nur beschränkt vergleichbar sind, betrugen noch vorläufiger Schätzung 2 650 200 Mk. im Personenverkehr (— 18 000 Mk. gegen Februar 1904), 6 430 OM Mk. im Güter- verkeirr l-ff 120 260 Mk.j, 9 080 200 Mk. im ganzen l-i- 101360 Mark). Vergleicht man die durchschnittliche Iiages einnahmc im Februar mit dem vorjährigen, so ergibt sich eine Zunahme von 2,8 Prozent im PerMenverkchr, von 5,6 Prozent ini Güterverkehr und von 4,7 Prozent im ganzen. In der Zeit vom 1. Januar bis 28. Februar d. J.betrugcn die Einnahmen 5 347 8M Mk. im Personenverkehr (— 1K360 Mk.j, 12 814 900 Mark im Güterverkehr (ff- 473 860 Mk.j, 13 159 700 Mk. im ganzen s-s- 448 500 Mk. --- 139 Mk. auf ein Kilometer Bcihii- länge). —* Den Vertretern der britischen Städte, die verschiedene deutsche Städte zu Studienzweckcn besuchen wer den. ist ein Brief von Lord Gough, dem britischen Gesandten in Dresden, des Inhalts zugegangcn, daß die Dresdner Stadt- vertretiing aufrichtig wüniche. daß der britische Ausschuß auch Dresden in dns Programm der abzustattendcn Besuche aufnch- nicn möge. Daraufhin haben die britischen Städtcvertrcter be schlossen, Anstalten zu treffen, die es den Teilnehmern au dem geplanten Besuche ermöglichen, auch Dresden zu besuchen. —* Die geblaute Verstadtlichung der Dresdner Straßenbahn begründet die Verwaltung, der Gesellschaft in ihrem Jahresbericht sür 1904, dessen geschäftlichen Teil wir unter dem „Börsen- und Handelstcil" veröffentlichen, mit folgen den Ausführungen: „Bereits iin Jahre 1901 machte der Rat zu Tre-deu der Dresdner Straßenbahn einen Antrag auf käufliche Ueberualune deS gesamten Besitztums. De Verhandlungen führ ten nicht zum Ziele, weil die städtischen Kollegien den von uns geforderten Kaufpreis zu bock fanden. Im Jahre 1903 fanden Verhandlungen nnt einer Gnipve von Aktionären statt, die dem Kunst mW Wissenschaft. 4* W oche n-S p i e l pl a n der König! Hosthcater. Opernhaus. Sonntag: Auf Allerhöchsten Befehl: Mittag ^1 Uhr: Matinee: abends tzh8 Uhr: „lBarsüßcle." Montag: ^Carmen." Dienstag: „Die Folkunger." Mittwoch: Geschlossen. Donnerstag: „Der Postillon von Lonjumeau." Elwpclon: Herr Siewert vom Stadttbeater in Breslau a. G.: Bö-jon: Herr Brag a. G. Freitag: Undine." Sonnabend: „Tic Meistersinger von Nürnberg." Sonntag (26.1: „Varfüßele." — Schauspiel hauS. Sonntag: Für die Mittwoch-Abonnenten des 22. März Zur Nachfeier von Hebbels Geburtstag: „Agnes Bcrnauer/ orvcgenc nrng. Pragocni. «Lei Priaar- dozent." Sonnabend: „Minna von Barnhclm." Sonntag (26.): .Jaust" ll. Tcilj. 7* Mitteilung aus dem Bureau de" Kön«gl. Hof- theater. Es wird ausdrücklich Darauf hingewicscn, daß die am 22. März ausfallende Mittwoch-Abonnements-Vorstellung auf Sonntag, den 19. März, verlegt wird. Zur Aufführung gelangt Hebbels „Agnes Bernau er". — Im Opern» Hause wird Montag, den 20., die Oper „Carmen" auf> uf Sonntag, den 19. März, verlegt wird. Zur Aufführung elanat Hebb " ause wird ^ Herr Lothar Mehnert vom Schauspiclhause in Leipzig ist für das Kgl. Schauspielhaus verpflichtet worden. ß* König!. Kapelle. Das sechste Sinsonie-Konzert der ^-Scrie cröffnctc mit einer 150 Jahre alten Novität, mit der Ouvertüre zu „Piramo und Tisbe" von Joh. Adolph Hasse, die. in »euer HernnSgabe, von der Königl. Kapelle zum erstenmal gespielt wurde. Das Stuck kan» für uns selbstverständ lich nur ein miisikhlslvrisches Interesse haben, daneben auch ein lokales im Hinblick auf die künstlerische Tätigkeit Hasses als Kapellmeister der am Hofe Augusts des Starken glänzend gepflegten Dresdner Oper. Man erinnert sich hierbei wieder der groß artigen Stellung, die Hasse hier ciimabm, seiner unermüdlichen Schaffenskraft — er komponierte allein über IM Opem — seiner merkwürdige» Erfahrungen, tue er mit der geistvollen Faustina Bordoni. nachdem er sie geheiratet, machte und seiner engen. künstlcriscb bedeutenden Beziehungen zu Händel, dessen Nachfolger er werden sollte, als dieser der Parlciincht ieiner Londoner Gegner unterlag. Diese von Rochlitz und Clirysguder^ilsiübrlich crchylteu, dokumentarisch nacbgcwieienen Schicksale, namentlich die Dresdner, interessieren heutigen Ta^eS beinahe mebr. als es seine Musik noch zu tun im ftandc ist. Sie kann in imseren Ansichte» und Anforderungen nur noch bcdingnnasweisc bestellen, als ein Merkmal ihrer Zeit, vergangen »nd verblaßt, inehr anziehend in der historischen Bedeutung, als in der musikalischen. Die Ouver türe, die wir gestern gehört, macht hiervon keine Ausnahme. Aus einer getragene» Einleitung und einem dreiteiligen Haupt sätze bestehend, schleicht und rauscht sie, je nachdem, an uns vor über, gleich dem harmloscu Gespenst einer alten Sage, da? zaghaft auf der Bildflächc erscheint, um auf Jahrzehnte sofort wieder zu verichwindcii. Was wir zur Zeit unter Musik verstehen, bewies dagegen schlagend die Roma-Suite von Bizet. Je östcr mau das herrliche Werk bört, je mehr begeistert cs. je mehr läßt eS bedauern, daß wir, soweit die neueren .Komponisten in Frage kommen, so wenig von so echter, reiner Musik hören, wie diese eine ist. Auch hier, in dieser Roma-Suite, ließe sich ein Programm aiiffteflen, die Nennung echter, lebendiger Impressionen, genialisch den Eindrücken nachempfunden, großartige Bilder ans dem Natur und Volksleben, eine ganze Welt von Empfindungen und Gesülsieu, wie sie eine echte Künstler- und Schöpjeruatnr in sich aufuimmt und aus sich idealisiert wieder ausstrahlen läßt. Ganz im Gegen satz zu den Modernen, die. wie sie in ihren Programmen uns klar zu machen suche», das Gras wachsen hören, begnügt sich Bizet mit dem einfachen Titel „Römische Erinnerungen", es dem Hörer überlassend, herauszufühlcn, was er zu sagen beabsichtigt. Alles aber, was er uns sagt, ist groß, herrlich, fesselnd, sind Bilder nach der Natur, die iu ihrer Klarheit, Schlichtheit der Größe, im glän zenden Rahmen einer meisterlichen orchestralen Charakteristik eines Kommentars nicht bedürften. Von ver Königs. Kapelle unter v. S ch u ch s Führung hinreißend schön und bravourvoll gespielt, zündete das Werk wiener so allgemein und mächtig, daß cS Herr» v. Schuch vier stünnssche Hervorrufe ciutrug. Ten zweiten Teil des Programms füllte Beethovens „Eroica" aus. tt. 8t. 4* Konzerte. Ter O r ch e st e r v e r« i n „Phil- Harmonie" versammelte gestern abend gelegentlich seines dritten Auffi'chrmrgsabcnds ,m Gewerbchausc ein so zahl reiches Publikum um sich, daß der geräumige Saal samt den Galerien keinen freien Platz mehr auiwies. Der treff liche Ruf der Orckiestcrocreinigung. der durch diese Tatsache besser als durch alles andere erhärtet wird, fand auch durch die gestrigen Vorträge der Kavcllc, die in der Hauptsache mehr unterhaltenden als seriösen Charakters waren, eine volle Be stätigung. Mit allen Vorzügen eines gutgeschultcn Beruss- orckiesters spielten die „Philharmonie-Mitglieder" — bekannter maßen ausschließlich Beamte der Reichspost — die Iknaarischc Lustspiel-Ouvertüre von Käler-Böla. Tonbilder aus Wagners „Lohcngrin" und einen melodiösen Konzertwalzer „Lied und Ge bilde" von C v. Brenner, sowie die Begleitungen zu zwei Solo- instrumental-Darbictungen: Fantasie über „Webers letzter Ge danke" für Piston von E. Fuchs s.Herr H. Popps und 7. Biotin- konzcrt von Böriot (.Herr Paul Scharfe). Namentlich die letztere der beiden vortrefflich gelungenen Solisten-Nummcrn war aufs beste geeignet, die ausgezeichnete Disziplin und Schlagfertigkeit des Orchesterkörpcrs darzutim, da das Böriot-Kouzer, erst in letzter Stunde als Ersatzniimmer für ein wegen Erkrankung des Solisten aussallendeS Konzertstück eiiigesclioben worden war und daher ohne voraus gegangene Probe geboten werden mußte. Wie die acnannten Vorträge, so fand auch eine Itzescmgsdarbietuna des Baritonisien Herrn Oskar Scharfe sArie aus Kreutzers „Nacksi- lager") beifälligste Ausnahme, tveun auch das krästige und klang volle Organ des Säugers noch vielfach nalnralistischeS Gepräge und verschiedene JistmationSmängcl erkennen ließ. Wie immer, offenbarte sich der begabte Dirigent der Kavcllc, Herr K. Born schein, als die alles inspirierende und bclei>ende Seele der ganzen Aufführung. — Da das Konzert der „Philharmoniker" erst halb 9 Uhr seinen Anfang nahm — „deö Dienstes ewig gleich- gestellte Uhr" gestattete den auSsishtenden Musikern keinen frühe- rcn Beginn — io hatte man Zeit und Gelegenheit, am gleichen Abend zuvor den größten Teil des ini Mnsenhau'e abgchaltcneu Liederabends von Luise Ottermann zu hören. Die geschätzte heimische Ekesanglehrerin bot nicht weniger als 22 mi! feinsinnigem Geschmack ausgewäbltc, intcrnalionälc Volkslieder, teils in Deutscher, teils in iranzösischer, englischer, italienischer, polnischer und tschechischer Sprache. Da das Programm der Sängerin genau dasselbe war wie bas vor kurzem in der „Volks- singakodeimc" von ihr ausgeführte, das seinerzeit an dieser Stell«
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