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Bautzener Nachrichten : 30.05.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1887328319-191005303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1887328319-19100530
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1887328319-19100530
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Bautzener Nachrichten
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-05
- Tag 1910-05-30
-
Monat
1910-05
-
Jahr
1910
- Titel
- Bautzener Nachrichten : 30.05.1910
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gefunden wurde, heißt es: „Ich gebe meinen toten Körper der See zur Reinigung. Rollt sie mich ans Ufer zurück, schleudert ihn aufs neue hinein." Kurze Nachrichten. Gestern, Sonntag, find aus der Birfigtalbahn hinter Schloß B-ttmingen zwei Züge mit AuSfliiglem von und nach Basel in voller Fahrt an einer Kurve aufeinander gefahren. 14 Personen wurden ver wundet. Der Materialschaden ist groß. Die russischen Gouvernements Minsk, Cherson, Tschernigow und die Dnjeprufer von Lojew bis Cherson find für choleragefährdet erklärt worden. Während der Vorführungen in der Arena von Alhaurin el Grande stürzte eine Tribüne ein. II Personen wurden schwer verletzt. Gerichtssaal. Sitzungen der l. Strafkammer. (Vorsitzender: Herr Landgerichts trrtlor Dautenhahn). (Nachdruck verboten) Bautzen, den 28. Mat. I. Gegen den 26 Jahre allen ledigen, bisher gänzlich unbescholtenen Forstgehstscn Max Joseph Paul auS Warnsdorf i. B., der sich in letzter Zeit in Wutschke bet Hochkirch in Stellung befand, sand beule Hauptver- handlung wegen StttlichkeilSveibrechen stall. Wie dle unter Ausschluß der Oessentlichkeit vorgeoommene Beweisaufnahme ergab, hatte Paul an zwei Schulknaben unter 14 Jahren unzüchtige Handlungen vorgenommen und den einen, nachdem dieser das 14. Jahr überschritten hatte, im Sinne deS 8 173 des R.-Sl -G.-Bs. gemißbiaucht. Paul erhielt wegen des er heblichen Umiangs seiner strafbaren Handlungen unter Zubilligung mil dernder Umstände ein Jahr zwei Monate Gefängnis unter Anrechnung der Untersuchungshaft. Dem Antrag des VerieidigerS, dem Bestraften die bii'gerlichcn Ehrenrechte zu belasten, konnte nicht stattgegeben werden, sie wurden vielmehr aus zwei Jahre aberkannt. Paul trat die Strafe sofort an. 2. Ein alter Wüstling ist der am 23. August 18M zu Niederodcrwitz geborene, zuletzt in Niu-Oedernip bei Niesky wohnhaft gewesene Drainier« arbeiten Karl Ernst Lucke, der nicht weniger als 32 Vorstrafen erlitten hatte und beute wegen eines SitllichkeitSvervrechens angcklagt war. Am 1. April 1910 Halle er zu Besuch in Mederoderwitz geweilt und im Hause seines ScbwagerS Hockau sich in schamloser Weise an dessen erst 4 Jahre allein Töchterchen vergangen Während der Bewcisausnahme war die Oesfenllichkeil ausgeschlossen. Dem Angeklagten wurden mildernde Umstände versagt, >r wurde mit einer» Jahre sechs Monaten Zuchthaus bestraft. Die Ehrenrechte winden aus die Dauer von mns Jahren aber kannt. Die Untersuchungshasl fand voll aus die Strafe Anrechnung. Die Kbntgl. Staatsanwaltschaft war in Fall 1 durch Herrn Ober staatsanwalt vr. Böhme, in Fall 2 durch Herrn Staatsanwalt Or Hennicker vertreten. Paul wurde durch Henn Rechtsanwalt Lehmann- Bautzen verteidigt. Oberverwaltungsgericht. Ein öffentlicher Rechtsstreit zwischen der Stadt Bautzen und dem Bau-Unternehmer K. A. Thomas beschäftigte am Sonnabend in letzter Instanz das sächsische Obcrverwaltungsgericht. Herr Thomas war früher Eigentümer eines Grundstückes auf der Löbauerstraße und be baute es während der Jahre 1904/05 mit einem Wohnhaus. Für diesen Erundstücksblock bestand damals noch kein Bebauungs plan und auch heute ist noch kein bestimmtes Gesetz in Kraft ge treten. Die Vorverhandlungen sind noch nicht zu einem Ab schluß gediehen. Der Rat machte seine Genehmigung zum Bau von einer Erklärung des Bauherrn, sich den Bestimmungen über die Anliegerleistungen im. voraus zu unterwerfen, abhängig. Der Rat forderte auf Grund eines aufzustcllenden Fluchtlinien planes schätzungsweise 45 für jeden laufenden Quadratmeter und einen Platzbeitrag von 8 .7k. Thomas stellte diese Beträge sicher und bebaute darauf das Grundstück, sich ein Rückerstat tungsrecht bei einer ev. Veränderung der Beitragshöhe vorbe haltend. Inzwischen hat das Grundstück seinen Eigentümer ge wechselt und Thomas brachte in Erfahrung, daß verschiedene Anlieger der Löbauerstraße nur mit 30 pro Quadratmeter zu den Anliegerleistungen herangezogen worden waren. Er stellte darauf einen Antrag auf Rückerstattung von 624 .// Anlieger leistungen und 184 ./k Platzbeiträgen. Nachdem der Stadtrat den Anspruch zurückgewiesen hatte, wendete sich Thomas mit einem Rekurs an die Kreishauptmannschaft Bautzen mit der Motivierung, daß sich der Rat damals auf noch nicht rechtsgültige bestehende, sondern erst im Werden begriffene Bestimmungen gestützt habe. Die Kreishauptmannschaft erklärte sich mit der Stadt solidarisch und verwarf das Rechtsmittel. In der An fechtungsklage vor dem Oberverwaltungsgericht erklärte Thomas, daß der Stadtrat die Beiträge auf Grund des Entwurfes des neuen Baugesetzes abgefordert habe und daß dieses Gesetz noch gar nicht in Kraft getreten sei. Das sei nicht zulässig. An- iiegerbestimmungen könnten nur nach den bestehenden ge setzlichen Bestimmungen abgefordert werden, also des Orts gesetzes vom Jahre 1899. Außerdem sei die Löbauerstraße voll ständig ausgebaut. Der Kläger bezog sich auf das Zeugnis des ehemaligen Stadtsekretärs Thiele, der damals angewiesen wor den wäre, die Anliegerleistungen nach dem neuen Ortsgesetz zu erheben. Die Besitzer der Grundstücke Nr. 27—31 hätten nur 30 .kk pro Quadratmeter bezahlt. Die Entscheidung in dieser wichtigen präzisierten Angelegenheit ist in nächster Zeit zu er warten. Lvort. Reuven zu Dresden. Troß des regnerischen und trüben Wetters waren die Nennen am gestrigen Sonntage gut be sucht und brachten interessanten Sport. In der Großenhainer Stceple-Chase gab cs eine Ueberraschnng, indem statt des Favoriten „Cymbal" mit Herrn v. Lütten siegte. Der Totalisator zahlte sie für 168 Mark für 10 Mark und für den zweiten und dritten Platz 113 und 109 Mark. Die ein zelnen Rennen verliefen wie folgt: 1. Preis von Torgau. Gradiper ,Gestüt - Preis 2000 Mark Distanz 1600 Meier. 1. Gestüt Gürzenichs „Wiederum" (Jentzsch), 2. Hrn. F. Schmidt-Beneckes „Hille Bobbe", 3. Mr. E. S. Godsreys „Eisenbart I". Totalisator: Steg 15:10. Platz 12, 22:10. 2. HunterS Flachrennen. Ehrenpreis und 2800 Mk. Handicap. Herren-Reiten. Distanz 3200 Meter. I. Gros Cl. Westphalens „Sodar" (Lt. Stresemann), 2. Hrn. P. Stcenbocks „Goldrock" (Hr. W. Schulz), 3. Major v. Wuthenaus Karab.-Negt., „Syncopate" (Lt. Gras Hotck). Totalisator: Sieg 63:10. Platz 11, 11, 12:10. 3. Preis von Boothen. 3500 Mark. Distanz 3200 Meter. 1. Hrn. K. v. Tepper-Laskis „Gardone" (Torke), 2 Hrn. P. Steen bocke „Pamina". Totalisator: Sieg 14:10. Platz 10, 11:10. 4. Preis vom Altmarkt. Ehrenvrei« und 3000 Mark. Jagd- Rennen. Handicap. Herren-Reiten. Distanz 4000 Meter. I. Toles Rennen zwischen Hrn. C Bartoschs „Jamagata" (Lt. Stresemann) und Major v. Wuthenaus „Versbau" (Lt. Gras Lolck), 2. Hin M. Kühnes und M. LiickeS „Marwt" (M. Lücke). Totalisator: Sieg 16:10. Platz 18, 16:10. 5. Preis von Röhrsdorf. 5000 Mk. Handicap. Distanz 1800 Meter. 1. Gras Bernstorss-Glpdensteens „Gronol" (Jentzsch), 2. Herrn Fettings „Forsar", 3. Hrn. G. NetteS „Therese". Totalisator: Sieg 65:10. Platz 16, 17, 13 :10. 6. Großenhainer Steeple-Chase. Ehrenpreise und" 2500 Mk. Herren-Neitlir. Distanz 4500 Meter. I. Lt. v. WolsframsdorfsS, 18. Art.- Regt., „Cymbal" (v. Lülken), 2. Hrn. C. Bartosch? „Pacgues ßondur", 3. Lt. F. v. Zobeltivs, 2. Gdr.-U1., „Tordels" (Bei.). Tot.: Sieg 168:10. Platz 113, 109:10. 1L08 Die Dauerfahrt „Rund um Dresden" des Deutschen Rad fahrerbundes, Gau 21b, mußte auf Anordnung des Königlich sächsischen Ministeriums des Innern verschoben werden. Sie findet am 24. Juli d. I. statt. Die dritte Prinz Heinrich-Fahrt und die Bewertung solcher Wettbewerbe. In den ersten Tagen des kommenden Juni findet zum dritten Male die Prinz Heinrich-Fahrt statt. Nach ihr geht der Wanderpreis in den endgültigen Besitz eines Siegers über und zwar wird ihn der erhalten, der ihn zweimal erobert hat, oder falls in diesem Jahre ein dritter Sieger hervorgehen sollte, entscheidet unter diesen Dreien das Los. Die erste Prinz Heinrich-Fahrt im Jahre 1908, an der 144 Wagen teilnahmen, ging hauptsächlich durch den Norden des Reichs und zwar von Berlin aus nach Frankfurt a. O., dann durch Mecklenburg, Schleswig, Hannover und weiter westlich bis Trier und dann zurück nach Frankfurt a. M. Die zweite Prinz Heinrich-Fahrt 1999 wurde von 111 Automobilen bestritten, die von Berlin aus über Breslau durch Galizien und die hohe Tatra nach Buda pest, Wien, Salzburg und schließlich München fuhren. Die dri/e nun bevorstehende Prinz Heinrich-Fahrt, zu der 130 Anmel dungen eingelaufen sind, wird wieder von Berlin ausgehen, das ganze Reich in südwestlicher Richtung fast bis Basel durch queren und dann über Metz nach Homburg o. d. H. zurückkehren. Während bei früheren Wettbewerben, z. B. den Gordon Bennet- Rennen, der Fernfahrt Paris-Berlin u. a. hauptsächlich die Schnelligkeit für den Sieg ausschlaggebend war und daher nur Wagen von sehr hoher Pferdestärkezahl teilnahmen, wird bei den Prinz Heinrich-Fahrten in erster Linie die Zuverlässigkeit bewertet, indem jeder unfreiwillige Aufenthalt eines Fahrzeugs mit Strafpunkten vermerkt wird. Da aber eine große Anzahl von Wagen ohne Strafpunkte das Ziel erreichen, so wird noch meist durch 2 kleine Schnelligkeitsprüfungen der beste Wagen heraus gesucht und zwar wird dies so gemacht, daß die Pfcrdestärkezahl für den Sieg belanglos ist, indem man für den stärkeren Wagen eine höhere Geschwindigkeit verlangt, als für den schwächeren. Es wird nämlich für jedes Fahrzeug aus seinem Zylinderinhalt oder seiner Kolbenfläche eine gewisse Pferdestärkezahl berechnet, wie es beispielsweise in dem Nachschlagebuch für Automobilisten von Dipl.-Ing. Freiherrn v. Löw: „Das Automobil, sein Bau und sein Betrieb", Kreidels Verlag, Wiesbaden, angegeben ist. Dann wird festgestellt: Mit dieser Pferdestärkezahl müßte das Fahrzeug diese oder jene Höchstgeschwindigkeit erreichen. Nun prüft man, wieviel es wirklich erreicht, und ausschlaggebend für den Sieg ist, dann dap Verhältnis zwischen verlangter und wirk lich erreichter Geschwindigkeit, wie wir es uns an dem folgenden Beispiel vergegenwärtigen wollen. Wenn man von einem Wagen von 8 Pferdestärken eins Maximalgeschwindigkeit von 50 Klm. in der Stunde verlangt und von einem 20 ?8-Wagen 80 Klm.-St., der erste kommt aber bei der Geschwindigkeits prüfung auf 56 Klm.-St. und der zweite auf 88 Klm.-St., so ist der erste Sieger, denn er hat die von ihm verlangte Geschwindig keit von niehr als 10 Prozent überschritten, während der zweite nur gerade einen lleberschuß von 10 Prozent erzielt hat. Auf diese Weise hat man durch die Prinz Heinrich-Fahrten, im Ver hältnis zu früheren Wettbewerben, den Bau kleinerer Wagen sehr gefördert und da diese in der Anschaffung und in dem Be trieb viel billiger sind, das Interesse am Automobilwesen in immer weitere Kreise getragen. Zum Budapester Preisfliegen wird gemeldet: Am Sonn abend sind aus Paris mittels Sonderzuges 34 Flugmaschinen in Budapest eingetrosfcn, um bei den Preisfliegen verwendet zu werden. Am 30. Mai werden alle 50 Teilnehmer mit ihren Flugmaschinen angelangt sein. Am 31. Akai werden die Proben beginnen und ohne Unterbrechung bis zum 4. Juni andauern. Für die mit 200 000 Kronen dotierte Distanzfahrt ist eine Strecke von 100 Kilometer in Aussicht genommen. Das Endziel wird Kecskemet oder Raab sein. Die bezüglichen Bestimmungen sollen erst am Tage vor dem Fliegen bekannt gegeben werden. Bis jetzt sind schon für 150 000 Personen von auswärts Woh nungen bestellt worden. Das Komitee hat nicht nur sämtliche Hotels für die Unterbringung der Fremden gepachtet, sondern auch noch etwa 50 000 Privatzimmer bestellt. Es wird während der Flugwoche 4000 Personen beschäftigen. Der Zuschauerraum wird für 500 000 Personen berechnet. Im Fluge Verona Solferino - Verona. Paulhan ist Sonn abend stütz inn seinem Aeioplan von Verona nach Solserino und »ach kurzer Ziuhchenlandunq nach Verona zurückgeflogen. Büchertisch. Ani 4. Juni d. I. soll das Denkmal, das dem Andenken der in drr Schlack» bei Hohensriedeberg gefallenen 1821 Oesteneicher und 1320 Sachsen auf der Walstatt errichtet wird, enthüllt werden. Die Anwefeuheil Ihrer Kaiser!, und Künigl. Hoheiten des deutsche» Kronprinzen und des Erzherzogs Karl Franz Joseph, sowie Sr. Königl. Hoheit des P.inzen Johann Georg von Sachsen und besonders auch dle Teilnahme von Ab ordnungen aller an der Schlackt beteiligt gewesenen Truppen der Preu ßischen, sächtychen und österreichischen Annce werden dem Feste die rechte Weihe geben. Freudige Aus- ahme wird daher die Festschrift finden, welche der vur h dieSbczügl. Sprztal Forschungen bereirs rühmlichst bekannte sächsische Hauptmann d. L. Herr Adalbert Hoffmann niiter dem Titcl „Der 4. Juni 1745" aus Grund eingehender literarischer Quellen- und um fassender Terrain-Studien verfaßt hat, zumal dieselbe niit vielen kultur historisch-interessanten Beiträgen und Beilagen, sowie mit Gelände-Ab bildungen und Plauen reich ausgestatlet und mit einer ganzseitigen Ansicht des Schlachten-Denkmals geschmückt ist. Das hochbedculsame Buch, welches auch den tapferen Gegnern volle Gerechtigkeit widerfahren läßt, umfaßt 54 Seiten gr. Oktav, kostet elegant brochiert Mk. 1,50, in Ganzlein- wand gebunden Mk. 3,00 und ist bei der Firma Hermann Heiber, Verlagshandlung in Freiburg i. Schl., ersehenen. Der Reinertrag stießt dem Denkmai-Fonds zu. Wie sich der Mann, der gut gekleidet sein will, bei verschiedenen Gelegenheiten anziehen soll, darüb.r gibt das in, Verlag der Europäischen Mode, zeiiung, Dresden N., soeben erschienene illustrierte Werkchen betitelt „Der gut gekleidete Mann" von Georges Brum mel(PreisMk. I. — ) erschöpieude Auskunst. Es ist ein Berater, wertvoll für die Hand jedes im modcrnen Leben steh.nden Menscken, dec die zwiugcnde Macht des guten Aeußeren auch für sich in Anspruch zu nehmcn wünicht. Für das gesetlschaftlicke und berufliche Leben, für Daheim, aus der Reise und beim Sport ist die geziemende Wahl der Kleidung beschrieben und dabei die wirtschaftlich Praktische und sanitäre Serie entsprechend beleuchtet. Da« Werkchen ist besonders berufen auf einem Gebiet, ans dem die Deutsche» den Ausländern gegenüber in ost unangenehmer Weise nachsianden, guten Rat zu rrieilen, weil rS unter Vermeidung alles dandyhaftcn die Herren kleidung als Zwecktracht aufsaßt, die um so tadelloser wirkt, je mehr der Zweck im besten Sinne zum Ausdruck kommt. Nicht nur junge Lcute, die ins Leben einircten, wndern auch ältere Herren, denen oft Zwersel austauchen, wie man sich bei bestimmten Veranlassungen kleiden soll, wird das Werkchen auf alle bezügliche Fragen die richtige Antwort geben. Die Lese, Literarische Zeitschrift für das Deutsche Volt, hcrausgegeben von Theodor Etzel und Georg Muschner, ersck einl jeden Sonnabend im Verlag der Lese G. m. b. H., München. Preis 10 Pfg.; der ganze Jahrgang mit mehreren Büchern 6 Mk. In der soeben einlaufenden Nummer 8 dieser für alle Kresse des Volkes sthr zu empfehlenden Zeitschrift beginnt die ungemein fesselnde LebenSgeschichie Stanleys, von dem berühmten Afrikasorscher selbst erzählt. Außerdem enthält das äußerst gediegen ausgeslaltete le latt in dieser Nummer Ge dichte von Björnso», die Technik im Gesamtbilde unserer Kultur, Friedrich Hebbel als Vaier, Ein Märzgesallenec von Julius Stettenheim, Eine Schallsicke r.nd eine Preisausschreiben über 1000 Mark für jed-rmann. Dle Lese eignet sich besonders als Oigan sür Arbeiter-, Volksbildungs- und Lebrervercine. Näheres durch die Geschäftsstelle, München, Rmder- markt 10. Das Favorit - Handarbeits - Album. Ausgabe III, Preis nur 60 P,g. (duckt und postsrei 70 P>g.) ist in, Verlag der Internationalen Schlnttmannsaktur, Dresden, soeben erschienen. Tas Werkchen bietet in reichster Auswahl den, modernen GZchmack bestens angepaßte, ebenw künstlerisch wilkende wie leicht ausführbare Vorlagen zur Anfertigung von vielerlei Handaibeiten, die a!S Schmuck und zum Ausputz der Damen- und Kindergardeiobe sowie von Gebrauchs- und Zier - Gegen ständen dienen können. Zu allen vmgefühiten Modellen sind dir leicht und bequem verwendbaren „Honda,beitsmuster" erhältlich. Für die Aussührung der verschiedenen Techniken sind illustrierte Anleitungen in dem selten reich ausgestatteten Band enthalten. Alle Gattungen vom einfachen Stielstich bi« zur eleganten Goldstickerei und der interessanten Schablonenmalcrii sind veitreten. Die großzügigen und fchnellsördernden Muster mochten das Heft zu einem Liebiingsbnch der Frauenwelt, daS inne,halb ganz kurzer Zeit schon in 3. Auslage erscheinen konnte. Klein« Deutsche Staatskunde. Kein Gebiet der Allgemein bildung ist in Deutschland so allgemein vernachlässigt, wie das der staatsbürgerlichen. Diese Klage wird seit Jahren immer lauter erhoben: immer mehr bricht sich die Erkenntnis Bahn, daß hier ein Mangel im deutschen Kulturleben besteht, dem baldigst und gründlichst abgeholfen werden muß. Viele Hände sind denn auch schon helfend und fördernd am Werke: und namentlich ist man auf dem Gebiet der Literatur bestrebt, gute und billige, im besten Sinne populäre Werke zu schaffen, an Hand deren die breitesten Volksschichten ihre staatsbürgerlichen Kenntnisse vermehren, besser begründen können. Diesen Zwecken entspricht in besonders glücklicher Weise die Kleine Deutsch« Staatskunde von Eymn.-Direktor Professor E. Stutzer, die in ebenso zweckmäßiger wie anziehender Ausstattung soeben bei L. Ehlermann in Dresden erschienen ist. Ein Buch von 112 Seiten, fest geheftet und beschnitten, in farbigem Umschlag mit den Wappen aller Bundesstaaten für nur 60 Und nun der vielseitige Inhalt, der das ganze große Gebiet in lichtvoller, knapper Darstellung umfaßt! Entstehung und Verfassung des Reiches — Die Wehrmacht — Einnahmen und Ausgaben — Recht und Gericht — Volkswirtschaft — Arbeiterfürsorge uny vieles andere findet seine Stelle. Daran schließen sich kurze Ausführungen über die Einzelstaaten. Das ausführliche Register zeigt, welche Fülle von Wissenswertem in dem Buche enthalten! ist. Ein unschätzbarer Vorzug des Buches ist die natürliche und einfache Gestaltung des Stoffes, der die Verwendung der Ge sprächsform an geeigneter Stelle zu Hilfe kommt. Dadurch wird die Darstellung belebt und die Behandlung spröder Stoffe wie Steuern, Finanzen, Rechtsprechung re. wesentlich erleichtert. Dank dieser Eigenschaften eignet sich das Buch nicht nur für jeden Wissensdurstigen, sondern auch sehr zur Verwendung in Schulen und Kursen. Leitern von Fortbildungsschulen und Arbeiter vereinen sei das Buch deshalb ganz besonders zur Beachtung empfohlen. Wir können dem trefflichen und nützlichen Buche nur die weiteste Verbreitung wünschen, für die es sich auch durch den äußerst billigen Preis ganz besonders eignet. Lands und Forstwirtschaftliches. Saatenstavd in Sachsen. Die „Sächs. Landw. Zeisschr." berichiei: Der grösste Teil der Berichiszett zeichnen sich durch naßkalte Wstlenmg aus, die dem Pslanzenwachsium äußerst hinderlich war. Erst gegen Mitte Mai trat warmes, fruchtbares Wetter ein. Der Winterroggen hat insolgedessen zumeist emfindlich gelitten und weist einen dünnen Stand auf. Vereinzelt wird dieser allerdings aus die Schädigungen durch die Fritfliege zurückgesührt. Der Winterweizen hat sich demgegenüber weiter gut entwickelt, so daß vielfach Lager zu befürchten ist Die Sommersaaten sind durchweg gut ausgelaufen. Doch macht sich der Hederich und Ackersenf in großen Mengen bemerkbar. Die Kartoffeln sind allenthalben bestellt, aber nur tn wenigen Fällen bereits ausgegangen. Aehnllch verhält es sich mit den Zuckerrüben, über deren Ausgang einzelne Klagen laut werden. Ausfallend gebessert hat sich der Stand des Klees und der Wiesen, so daß mit der Grünsütterung begonnen, werden konnte. Es fehlen freilich auch Stimmen nicht, die darüber klagen, daß der Klee lückenhaft geblieben ist. Ausnahmslos wird der Stand der Früchte nicht unerheblich günstiger als um die gleiche Zeit des Vorjahres bcurieilt. Im Vergleich zum Vormonat hat sich jedoch die Note für Winterroggen und -weizen etwas verschlechtert. Hinsichtlich der Futterpflanzen Ist hingegen auch in diesem Falle eine Besserung eingetreten. An Schädlingen tritt in mehreren Bezirken der Draht- wmm verheerend aus. Auch Mäuse macken sich hier und da bemerkbar. Endlich hat der Klee nicht selten unter dem Klecälchen zu leiden. Saatenstand in Ungarn. Der amttiche Budapester Saatenstauds- bericht des Ackeibvumlnisters meldet einen überaus günstigen Stand sowohl der Winter- als der Sommersaat!». Wetze», Roggen, Gerste und Hafer versprechen, wenn die Witterung normal bleibt, reiche Ernte. Mais, Zuckerrübe und Kartoffel stehen sehr befriedigend. ^«-vstrie, Handel nnd Verkehr. Die Handels- und Gcwerbekammer Zittau schreibt uns: In der Zeit vom 11. bis 10. September d. I. findet in Wien der 9. internationale Kongreß für das kaufmännische B i l d u n g s w e s e n statt. Wie wir Horen, sind bereits über 300 Anmeldungen zu dem Kon-l greß eingegangen. Auch haben einige Bundesregierungen schon Vertreter angemeldet. Die außerordentliche Betei-, ligung ist offenbar auf die reichhaltige Tagesordnung, welche die wichtigsten schwebenden Fragen des kaufmänni schen Unterrichtswesens berücksichtigt, zurllckzuführen. Mit dem Kongreß ist eine Ausstellung der an den österreichi schen Lehranstalten verwendeten Lehrmittel und Lehr bücher verbunden. Zur Zeit des Kongresses und an schließend daran finden Besichtigungen, Ausflüge und Reisen statt. Für die Reise nach Wien zum Kongreß und zurück genießen die Besucher auf allen in Betracht kom menden Linien der k. k. österreichischen Staatsbahnen und der k. k. priv. österreichischen Südbahngesellschaft Fahrpreis ermäßigungen auf besondere Eisenbahn-Legitimations karten. Anmeldungen zur Teilnahme an dem Kongreß sind zu richten an Herrn Regierungsrat Rudolf K r i ck l, Wien IV, Lothringerstraße 10. Die Teilnehmergebühr be trägt für Einzelpersonen 10 Kronen, für Körperschaften 30 Kronen. Auch für Deutschland bietet der Kongreß zweifellos viele Anregungen, so daß eine entsprechende Be teiligung im Interesse des kaufmännischen Unterrichts wesens selbst liegt. Preisfeststellung beim Markt-Handel mit Schlachtvieh. Auf Einladung des Ministeriums deS Innern halten sich Freitag vorm. 11 Uhr in Dresden Vertreter der Stqdt- und der SchlachthofSverwallungen von Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Planen, des SandeskuIturrateS, des Statistischen Landesamts sowie der Fleischerinnung und des Vereins zur Wahrung der Jntcrcsscn des DIehhandels zu Dresden im Ministerialgebäude eingefunden, um unter Leitung des Mini sterialdirektors Geh. Rates Or. Roscher Über die Preis feststellung beim Markthandel mit Schlachtvieh auf Grund des Reichsgesetzes vom 8. Februar 1909 zu beraten. Die in dem der Beraiuug zu Grunde liegenden Entwurf einer PreiSfcststellungsordnung geforderte Einführung des Verkaufes gegen Schlußschein wurde fallen gelassen, während die Aus sprache über die übrigen Fragen des Entwurfs im wesentlichen eine Einigung ergab. Bezüglich der Festsetzung der Schlacht wertklaffen sollen weitere Erörterungen statlfinden. Frachtfreie Rückbeförderung gewährt die Sächsische Staatsbahn- vcrwaltung aus ihren Linien sür Vie Tiere und Gegenstände, die aus folgenden Ausstellungen ausgestellt werden: Hnndeausstkllungen in Gießen nnd Zilton am 29. Mai. in Schwerin i. M. am 11. rind 12, Juni und in Rcgensbmg am 12. Juni, Lnndwirtschastliche Ausstellung von Nutzlisrcn nr.d Geräten in Coburg vom 11. Lis 13. Juni, Beruss
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