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Nähe wohnenden Kegler zu wünschen. N. OertlicheS. ' Bautzen, 18. Januar. Wie bereits bekannt sein dürste, findet im Juni d. I. in Bautzen das 5. Sächsische Bundes kegeln statt. ES wird, wie man hört, auf der altbekannten „Schteßbleiche" abgehalten, woselbst gegen 10 Kegelbahnen erbaut werden sollen. Teilnehmer hierzu wer d'n aus ganz Sachsen erwartet. Der Festausschuß ist seit einiger Zeit in voller Thätigkeit und der Garantiefonds in respektabler Höhe gezeichnet, so daß die Vorbedingungen be- reilS erfüllt find. Am Sonntag, den 27. Januar, findet nachmittags im Schützenhausr zu Bautzen eine Sitzung des Vrrwaltungsrates des Sächsischen Keglerbundes mit dem örtlichen Festausschuß statt, in welcher die weiteren Ausführungen für das Bundeskegeln beschlossen werden sollen. Anläßlich dieser Verwaltungsrats-Sitzung, zu welcher das Direktorium des Sächsischen Keglerbundes nach Bautzen kommt, veranstaltet der »Lokalverband Bautzen", welcher zur Zeit 215 Mitglieder zählt, auf den Kegelbahnen im Re staurant Henker und im Restaurant Seeh (.Germania") am Sonnabend, den 26 und Sonntag, den 27. Januar, rin .Geld - Preiskrgeln", welches auch für weniger geübte Kegler durch ein neues Abrechnung« Verfahren günstige Aus sichten auf Erlangung eine« Preises bietet. ES ist deshalb eine zahlreiche Beteiligung aller hiesigen und der in der Kirche und Schule, lauere and Sotzere Mssto». * Bautzen, 17. Januar. ,Da» Direktorium de» Pro - vinzialvereinS für innere Mission" zu Bautzen hat satz- unglgcmäß sein Urteil abzugeben über alle Grsuche, welche von Leitern der Anstalten und Werke der inneren Mission in der Lausitz an daS Direktorium d«S LanteSvrrrin« zu Dresden gerichtet werden» behufs einer Brteilung auS der Bußta gSkollektr. JedeSJahr wird von dem LandeSvcrrine daraus aufmerksam gemacht, daß solche Gesuche nicht nur rechtzeitig, sondern auch jedeSmal durch die KreiSvereine — in der Lausitz durch den Provtnzialverriu — be gutachtet einzureichen find. Im anderen Falle entsteht durch die notwendige Rücksendung und abermalige Zusendung nach Dresden nicht nur ein, io eiligen Angelegenheiten unter Umständen ver« häogni» voller Zeitverlust, sondern auch unter allen Umständen ein ganz unnötiger Portoaerlust. Wenn nun neueste Eisahrungen lehren, daß die eben genannten Bestimmungen noch nicht hinreichend gekannt find, oder beachtet werden, da eben jetzt eia Gesuch um Be titlung auS der dleSsährigen BaßtagSkollekte zur Begutachtung hierher zurückkam, darf wohl zur veretnsachuog öffentlich die vor stehende Notiz gegeben und zugleich daraus ausmerksam gemacht werden, daß seitea deS ProvinzialvereinS für innere Mission in allen diesen Aogelrgeuheite» nicht nur «in Urteil nach Pflicht und Gewissen abgegeben, sondern auch, wenn und wo irgend möglich, «ine besonder- dringende Empfehlung sür die nachbarlich bekannttu und heimatlich lttbru Barmheizigkeittwelke beigegebeu werden wird. * Ban katholischer Seit« ist un« nachfolgrndeBerichtigung zugtgangrn: .Da di« .Bautzeorr Nachrichten" auch den neuesten Bericht der .Lv.-luthKirchrnztg." über den Kaplan Logt gebracht haben, wird die geehrt« Rtdaktiou «sucht, solgradtt zur Ergänz ung und Richtigstellung de» dort angezogrnen Daten auszunehmeo. Soplan Bogt, im 1.18S6 ordinttrt, war in Bautzen gtgen 2 Jahre als Domvikar und Katechet angestellt, wurde aber, da er trotz an ihn ergangener Warnungen «ine Bekanntschast mit einem Mädchen unterhielt, in dir Erblaode, zunächst aushilfsweise nach Freiberg und Plauen und dann definitiv al« Kaplan au die Hof« und Psarrktrche noch Dresden versetzt. Hoskapla« war er niemals. Jene» unlauttre Verhältnis wurde fortgesetzt und »lieb nicht ohne Folgen. Da er dieses Sergeroiffe» wegen in Sachse» nicht als Geistlicher wirken konnte, wurde ihm «tue Kaplanei« stelle in der Prager Diöclse augrboten, um ihm Gelegenheit zu vorkoudeu gewesen. Die automatischen Signale hätten auch oen bedenklichen Nachteil daß sie die Aufmerksamkeit und Umsicht der Beamten einschiättrn, die sich lediglich auf di- mechanisch'» Vorrichtungen b'schiänken und i« übrigen den lieben Gott einen guten Mann fein lasten. Man habe für d e v Waggons Thü-en in den Läng» wänden verlangt; eine solche Eiarichtuo- würde aber die F.'stigkeit und Wider standsfähigkeit der Wagen so bedenklich vermindern, daß Vie BetttkbSsicherhe't tadei Iriden würde. Die Gasmisch« ung für die Beleuchtung sei so getroffen, daß eine Exvlo- ffon ausgeschlossen sei. ES seien 8000 Wage» mit Elek- trlcität und 105000 Wogen mit MischgaS beleuchtet. Daß die Postwagen mit Elektricität beleuchtet werden, beruht darauf, daß Vie B-amten in diesen Wagen bewegliche L-rs-pru brauchen. I« übrigen sind alle Etsevbahnsach- «änner einig daß elektrische Beleuchtung für alle Eisen bahnwagen nicht praktikabel ist; arch würde es doch frag- sein, ob Sie für eine neue, noch keineswegs ganz sicherer Beleuchtung«.Ginwirkung 50 Millionen bewilligen wollen. Zn der Sorge um die Betriebs fichnbkit werde ich und «eine Nachfolger sortfahren, ohne Rücksicht ans de« Finanz« m nister. (Brifall.)— Nachdem ein Antrag aufBesprech« ung der Interpellation genügend unterstützt worden, be« werkte Abg. Sänger sfr. Bp), er finde die Ursache de» Offenbacher Unfalles lediglich in den unznlängiichen Bahn« hofsveehältniffeu vasilbst. Der Nebcl hätte den Unfall nie herbeizesührt, wenn daS Geleise richt durch den Rangier« rieust ganz übermäßig belastet gewesen wäre. Aon den Fenstern beS v. Wogens muff'n sie Stangen leichter zu entkernen sein. Mit der jetzigen Beleuchtung seien die v Wagen ambulante Krematorien, das habe sich in Offen« brch gezeigt wo eine Dame, die von mehreren Herren zu« Fenster hinauSgebobeu werden sollte, plötzlich von der Lohe deS entzündeten VafeS erfaßt wurde die emporschlng und rS den Herren unmöglich machte, den Körper der Dame iestzchttten, da das GaS eine Temperatur von 1200° 6. e-'isickeltr. Ns besteht ln vielen Beziehungen eine Miß wirtschaft bei den StaalSvahneu, die darin ihren Grund habe, daß die Bahnoerwrltunz zugleich Polizei ist; gegen Privatunternehmer würde man ganz anders einschreiten. izluSmacherei und Profithunger verschuldeten viel bei den preußischen Staatsbahnen. — Das HauS vertagte die wrirere Beratung auf Montag. Stunde den Antrag eingebracht hatte, die auf die Versorg ung der Hiuterdttebenen von Beamten bezüglichen Bestimm ungen de« Entwurf« auch aus die Beamten der Schutz truppe <n Kiautschau auszudebneo — Die Kommission für da» Urheberrecht hielt heute ihre erste Sitzung ab. Von einer Generaldebatte wurde Abstand genommen, zum Berichterstatter für das Plenum wurde Abg. vr. Esche bestellt. Es sollen zwei Lesungen statlfinden und wöchentlich drei Sitzungen abgrhalten wer- den. In der heutigen vierstündigen Sitzung wurden die ersten neun Paragraphen erledigt. Die §8 1 bis 7 wurden un verändert nach der Regierungsvorlage angenommen, in § 8 wurde da« Heimfallsrecht des Fiskus beseitigt In 8 9 wurden in dem Satze: »Wird das Recht de» Urhebers übertragen, so hat der Erwerber im Zweifel nicht auch das Recht, an dem Werke selbst, an dessen Titel rc. Zusätze, Kürzungen oder sonstige Aendrrungen vorzunehmen" die Worte ,,im Zweifel" und,,auch" gestrichen. — Die polnische Fraktion hat im Reichstag eine Inter, pellation wegen Nichlbesörderung von Briefen mit polnischer Adresse eingebracht. Preuktscher Landtag. Berlin, 17 Januar. Auf der Tag sordnung der benttgen Sitzung des Abgeordnetenhauses stand die Inte p.-llatron der Abgg. Funck.Süng-r (r. Vp.) bezüglich »er Ersenbahnkatastrophe bei Offenbach. Dir Zutcr- p^Uatton richtete an die S aalSregieruog 'ne Anfrage: Weiche Meßreacln die Regierung ergriffen hat oder zu er- -reifen gedenkt, u« ähnliche Ur glückSfälle nach Möglichkeit zu verhtadem. Präsident v. Kröche« teilt: «ft, daß Vas Piäfiniu« die Glückwünsche de» Hr.-siS dargebrachr hab', ^7. Majfiät kaffe be« Hause danken und habe h»zage fügt daß er sich wohl b.wußl sei, wie Pttußcss Könige ntmt du« iu dec WU.'gcschiHie erreicht hätten, was sie cr- r.icht haben, wenn nicht das Volk hinter ihnen gestand.« -aS Osfizrrre und Männer hcroorgeb?acht hat, wie das kaum einim anderen Volke gelungen. Der Präsident schloß »it dreifache« Hoch aus neu Kaiser. — Nachdem Minister LHillen sich bereit erklärte die Interpellation sofort zu deoutBorleu, begründete Abg. Funck (ir. Vp) dieselbe su»führlich. Er bemängelte einzelne Einrichtungen i» Rangier, und Sigualwekeu, die sich bei dem Offenbacher Unfall als mangelhaft heraukgefiellt halten und auf deren Unzulänglichkeit allgemein schon früher hier i« Hanse bei den Eisenbahn.Debatten hingewesen worden sei. Redner er örterte namentlich die M waelhaftigkeit der Einrichtung und Zusammenstellung der O Zigc. Nach seinen Erkundig ungen bei Fachleuten sei man in den Kreisen derselben sehr geteilter Meinung über die jetzige Zusammenstellung der v Züge und über die Konstruktion der l) Wagen, sowie über die Zweckmäßigkeit der Gasbeleuchtung. Behalte mau diese bet, so sollte man daS viele Holzwerk der Mag-u durch eio anderes, weniger feuergefährliches Material er- setze». Durch die Beimischung von Sc lylengaS zu dem FettgaS sei die Beleuchtung zwar veibeffert, aber die Ge- fähriichkeit'erhöht. Warum geht mau richt zur clekttifchen Beieuchtnng Uber, die doch bereits in den Postwagen vor- Händen ist,? lieber öle Notsendigkeit der Vorsignale hat sich di: Esienbahnocrwaltung nicht entscheiden können. Nach der Mitteilung Mehrerer Fachautoritäten aber besteht der Praktikern und namentlich bet des» Lokonotiv.Personal keine Meinung« v:rschir-euhett dm über, daß die Verbindung der Vorsignale mit den Blocksignalen praktisch von größter Be- deuiung ist. Freilich müßte das Wärterpcrsoi-k! vermehrt «erren; aber das ist ja eine Forderung, die bet jeder TtrtSberaiuvg wiederholt wird. Nur das ausgeprägte PfltLlgcsühl der Beamten verhindert heute, daß dicht «ehr Unfälle i« Staatsbahudetriebe oorkom»««. Letdir bietrt dir RctchSvsrfaffung kttne ausreichende Handhabe, u« durch »ie ReichSbehörven eingreiseu zu kaffen. Die öffentliche Meinung gehr aber dayin, baß im Ettenbahudettiebe «in bedeaküHeS Sparsyfte« herrscht. (Beifall.) — Minister v. Thielen dankte den Jnlerpellanieu dafür, daß sie ihm Gelegenheit zu einer Erörterung der Angelegenhetl gegeben. Sofort nah näherer Znsor«attou über oaS schwere Unglück setku Mittel und Wege erwogen, um ähnlichen Borkomm- üiffea za begegnen. Las Reichs-Eifeubahnamt habe um- fangreiche Bestimmungen ausgearbeitet; das Bleiche je! seitens der preußischen Eisenbahn-Berwaltung geschehen, vre Bestimmungen würden demnächst in Krajt treten. Kür die Betriebssicheryctt würden, laut Etat, alljährlich be- dealende Su««eu ausgegeben. Schwerer al« die Arbeits last drückte »ha die Sorge für di« Sicherheit der sechs Millionen Menschen, dte »äglich auf StaatSbahoen be. fördert weiden. Wtl haben den Oberbau der Bahnen ver stärkt, die Unterbettung ist erneuert, das Kleiueiseazeog ist oerbeffirl, sür Maschinen und rollendes Material find dte neu steu Konstruktionen verwendet, die Beamten haben wir bester gestellt. Wir stad io diesen Puoktea allen anderen B^hn-Velwaltuogeu voraus. Auf Neuerungen und Ver- b-ffeiuugeu gebe» wir soigfältig acht und lasten sie durch bejoudrre Kommiffarien prüfen. Nutzlose Experimente na- mrii« lasten wi> nicht machen. ES kann uns aber nicht »er Birwurf irrsten, daß wir unbekümmert und hochmütig an neuen Einrichtungen vorübergehen. Wir haben die elektrische Bloekreiuag nicht berücksichtigt, so lang; sie sich nicht bewährt; wir haben sie eiugefühit, sobald sie sich al- praktisch rrwleS. Ja Offenbach habe ich gesagt, daß ich, vorbehältlich späterer Ermttteluugeu, rin schuldbarrS Ler halten der Beamten nicht erkennen könnte, daß dte Ursachen des Unglücks in einer koros ms^eurs zu suchen seien, daß dadurch eine Ablehnung oder Einschränkung der staatlichen EntschädtgungSpfltcht aber selbstoerstäudlich nicht angedeutei sein sollte. Der Minister schilderte dte Zerstörung deS Zug. «aterials bei dem Offenbacher Unfall. Nirgend» könne behauptet «erden, daß irgend etwa» bei« Bau des rollen- dm Material» versehen sei. Die Borsiguale anlangeud, so seien dieselben, als sie i« Jahre 1898 vo« Bundesrate augrordnet wurden, bereit» auf allen preußischen Bahnen I ß!« aut di« Obrftlg«. welche I)r. SLSnIank laut loebm elsvloter Ber. I rffeattlchuna «tue» MIir«daki«Ul< von vielem erhalten habe. DaS lasse I «,!mn«n. wie «S Im .Genosien.ZukunstSstaat' zuq«h«n werde. (Heller. I teil., Wi« den soclaldemokrattschen Antrag aus Etiisetzung einer Umer- I sttungtkowmilsson wegen der 12000 Marl Affatr« enlange, Io werde I man damit nur erre'chen, daß da» HauS dem Grasen Pofadowlky I durch Ablehnung de» Antrages ein glLnzindr» Bertrauenlvolum geben I Wird«. Welter bemerkt Redner. In vielen landwirtschaftlichen Kreisen I belürckie man, daß e« der Regierung mit ter Fllrforo« siir dte not I leidende Landwirilchrst nicht recht Ernst sei. — Abz. RIvtelen (C.) I aett aus die Frage deS Eir«!kp»si<n - VrrboiS ein: er halte die belr. Lübecker Verordnung nicht sür unzulölsig. Aber daS ZuchthouSgesetz sei ja überhauvt gefallen. JedensallS halte er e? sür grundfalsch, an »uneimkv, daß tvS Strelkvoftenftehen «In notwendiges K»:ielat der -oilillonSIreibelt lei. — Abg. FI Ich er < Berlin (Zoc j kommt wieder «u! d!« 12000 Mork-Bssaire zurück und «rllgrt bezüglich de? SlreilS bei der .Leip«. Bolttz'g", derselbe wöre längst beendigt, wenn ,S nicht Leute gäbe, denen daran liege, die Socialdemotrcten zu diskreditieren. Wenn Kardorss von einem Vertrauensvotum sür de» StaaiSstlreiär shreche, Io siehe demgegenüber sesi, daß sämtliche Parteien di« 12000 Marl Aslatn gemißbillt^t hätten. Kardorss habe die foclaldemokratilche Sqitatlvn unmoralisch genannt; aber zwischen der unmoralischen Laura- Hüne und der unmoralischen Agilatton der Loclaldemokialle bestehe «ln blmme!welt«r Unierschitd. (Belsall link?.) Werd« sein Antrag vom Reichstag« abg«!ehnt. so körn« «r da? nicht ändern; jedensaüs aber hält«» er und seine Freunde damit Ihre Pflicht g-than. Redner berührt dann den Fall Schöulanl Koprnfteln, dl« Ohrselg«, dl« litz!«r«r rrst«r«m gezeben haben wolle. Die Akußemrg, die Herr Roeren zu DaSdoch gelhan, und die Erläuterung, die er darüber vor Gericht gegeben be weise ja wohl, wie mlt einer Ohrfeige noch keine Mißachtung verbunden sei (Heiterkeit). Nach einer AnSeinanderstvnug mit v. Kordorff über Herrn v. StummS soclalpolliilchen Etandpunkl wendet sich Redner schließlich nochmals gegen den SiaalSsekretär und dessen scheinbare Ar- beiiersreundlichleit, sowir gegen RlnielenS Tlellung zu den Ktreitposten. Verboten. Das Reich uod die Welt würden nicht untergehen, wenn Gras Posadowlly auS dem Amte scheide und einem Ar deren Platz mache. — Abg. Zwick (sr. Vp.) betont di« Wichtigkeit der Frag« einer gründlichen Regelung der gewerblichen Kinderarbeit. DaS Elerd, wie «S die Schulmänner aus diesem Gebiet kennen gelernt hätten, tret« ln d«r Statistik noch lange nicht deutlich genug In Erscheinung. Zu wünschen jei die Einführung eines obligatorischen houswirtschafilschen UrlerrichtS für di« Fabr!kmSdch«n und Im Zu,'amm«nhang dnmit B-. schränkung drr ArbeUSz«!!. — Abg vr. O«rt«l (!,); ä» ö«r Stell«, die jetzt Nias Posadowikh «Inrlmmt, elumul Herr Bebel oder Herr Tchönlonk stehen werde, glaube sch nILt. Geschähe eS aber doch so würbin wir dabei sicher nlchl gui sahren. Wir wünschen, daß Gras Posadowiky noch lange auf seiner Stelle bleibt, zum Segen dcS Reichs und auch zrm Segen der Arbeiter. (Betsall rechts.) Redner berührt ebenfalls den Fall Schönlank Katzenstein, wundert sich, doß SLönlauk »och nicht au» seiner Parte! mit der üblichen Flugbewegung (heiter, keil) herauSgebracht sei, und nimmt dann die sächflscyen Gewerbe > Bus. sichlSbeamten gegen dte Angriffe socialdemvkratischer Redner In Schutz — Staultsekr. Gras Pofadow»ly: Dir Lösung der Frag«, die Personen, die bri der Bergurg von Schiffbrüchigen verunglück,», unter dos UvfallverficherungSgtsch zu sielten, lassen wir nicht außer acht. Abg. v. Kardorff hat grsiagt, wie es rigrnlltch mit dem Zoll- taris stände, meine Erklärung habe Befürchtungen erregt, Gras Bülow hab« nur von «irrem gesicherten Zollgesetz gesprochen. Ich weise drmgegenüber aus Lie Erklärungen bin, welche der SlaaiS» fikreiär de- RelchsschatzamiS am 1. Mai 1900 hinsichtlich deS Echutzts der laudwirlschasilichrn Erzeugnisse geglben hat: D!r derbündetrn Regierungen sind zur Wahrung der Interessen drr deutschen Landwirfichof! hiasich lich de» Schutzes ihrer Erzrugniffe bet Ausgestaltung de» künsligea Zolltarif» jawie bei Abschluß neuer Handelsverträge entschlossen. Ueber die einzelnen Maßnahmen zu diesem Zweck, insbesondere über die Höhe der etnzustcllenden Zollsätze wird naturgemäß erst nach Beendigung der Vorarbetien Bestimmung getrcffen werden. Dicse Erklärung ist völlig klar. ES ist selbstverständlich, daß der Reichskanzler, al» er sitn« Er klärung im Abgeordnetenhaus« obgab, diese Erklärung kannte und daß er auf demselben Standpunkt steh!. W -nn aber Abg. v.Laidorff meine Elttärungcn nicht für präc!S genug gehalten hat, so mache ich daraus ausmerksam, daß ich erstens unmöglich erklären kann, wir werden die Verträge kündigen, denn es ist sehr wohl die Mög. lichkelt gegeben, daß unS die Verträge gekündigt werde», zw-tteus möchte ich darun erinnern, daß r- nun einmal alter Brauch aus taternatioaalrm wl« diplomatischem Gevtet ist, daß man sich r tcht mit der Präcision vusdrückt, wie es auf dem Gebiete der innere» Politik möglich ist oder wie e- den klaren Bestimmungen rtne» Ges tzeotwulf» entspricht. Die Gesetzgebung liegt bri den mr bündettn Regierungen. Wenn aber ein Abzeoldnrter glaubte, daß Lie Verbündeten Regirrungeu olle Gksetzrsvorlagr», die wir ihnen unlerbrtttrn, aus den Rrich»ämtern unbesehen anmhmrn, oder nur formal korrigieren, so unterschätzen sie die Stellung der Verbündeten Regierungen und thrrjAbficht, tm DeutschenRelchr einen politisHen, dauernd n Faktor zu bilden. A»d«rels«itS ist nicht zu bestreiten, daß, wenn der Reichskanzler rin drrarltgrs Ges tz verteidigt, sie auch die polst siche Verantwortlichkeit übernehmen. Wenn d«r Reichskanzler oder der EtaaiSsittelär jedesmal die KabinettSsrage stellen wollte, wenn «mschetSendr Aenderunge» vorgenommen werden, dann würden diese außnordrnilich schnell wechseln. Wenn ich heute, nach sieben Jahren, nicht mehr fcststellen kann, wer sür die von Mitgliedern de» Zollbeirate» herauSgegebene Broschüre .Zum Abschluß de» russischen Handettoerttags' versntwortlich ist, fo kann man wir daraut doch keinen Vorwurf machen. Ich habe au» den Au»sührungen drt Abg. Fischer herautgehörl, daß er mir darin zustimmt, daß eS nicht von der äußeren Staattform abhäugt, ob sür dte Rechte der unteren Stände genug gethan wird, sondern von dem Geiste, tn dem sie geleitet wird; daß dte preußisch« Monarchie in diesem Geiste geleitet wird, davon redet jede E«ite drr pieußische» Gijchtchte etn« beredte Sprache (Unruhe und Wider spräche link», Beifall nchts). AuS dem Woriloul drr Reich»- versaffuog «rgirbt sich unbeftttttro, daß das Deutsche Reich hervor- gegangen ist auS einem Bund«, drn dir drutschrn Fürstrn grschloffrn habt»; sobald rinr rrpubltkansichr Rtchiung im Reich da» Schwer gewicht gewinnen sollte, so, behaupte ich, ist das allerdings da» Ende des Deutschen RrichS. (Veisall rechis) — Abg.Rosenow (Soc.) stellt fest, doß vr. Schönlank mil der »Leipz Boikszig." uichi» zn thun habe und polemisiert dann gegen die Ausführungen L«S Abg. Dr. Oertrl über dir Bäckereiverordnung. — Daraus vertagt sich daS Haus auf Montag. (Etat des Reichs- amt» de» Innern.) — Schluß Uhr — Lie Buvget-Ko«mti,ion hat bekanntlich dte Anaah«e des Nachtrags-Etat» für die Ehina-Ex- püdttton von ver vorgängigen gesetzlichen Regelung der Versorgung für die Teilnehmer der Expedition und ihre Hinterbliebenen abyäogig gemacht uod bl« dahin dte »eitere Beratung des NachtragSetatS vertagt. Der betreffende Ent- wurf hat, wie verlautet, den Bunde-rat iu seiner außer- ordentiichm Sitzung am Montag beschäftigt; er mußte je doch, uach de« .Lokal-Unz.", von der Tagesordnung ab gesetzt wrrven, weil da- ReichS-Mariueamt noch tn letzter 1öS Erste Beilage zu Nr. 15 dcr Bautzener Nachrichten Freitag, den 18. Januar 1NV1.