Reise-Skizzen aus den brasilianischen Südprovinzen. 39 Ganzen 14), eisernen Brücken und Abmauerungen, letztere bis über 300 Fuß Tiefe. An verschiedenen Stellen ist der Bahnkörper in fast senkrecht abfallende Felswände eingeschnitten, aus dem Waggon sehend ist rechts tiefer jäher Abgrund, links steile Felswand, so daß nervöse Personen gut thun, sich wenig umzusehen. Nach diesem Glanzpunkt der schönen Linie, gelangt die Bahn über einen Wassersall des Apiranga, dessen mächtiges Brausen weit hörbar ist, in das Thal dieses wildbrausenden Flusses; die Linie ist von jetzt ab auf beiden Seiten durch Hürden gegen Einfälle des Viehs gesichert, das >n den Wäldern von Mai bis Oktober sich aufhält. Die Wald- und Viehbesitzer hier sollen meist Caboclos sein, die teilweise weder lesen noch schreiben können, aber zu großem Wohlstand gekommen sind. Bei ungefähr 955 m. über dem Meere passiert die Linie die Wasserscheide, der Urwald hört plötzlich auf, und es erscheinen die ersten Pinheiros (brasilianische Fichten, br-KRUnE) und Mate-Bäume, diese charakteristischen Bäume der Hochebene von Paranä. Zuerst eine Strecke mit Palmenwald vermischt, vor dem letzten und größten (430 in. langen) Tunnel; hat man aber diesen passiert, so ändert sich das Bild plötzlich auf das vollständigste; der weite, öde, flache Kamp, das Weideland, liegt vor uns, fast nur unterbrochen durch die Pinheiros, die einzeln oder in kleinen Waldinseln, selten zu kompakten größeren Massen vereinigt, das Bild etwas beleben. Der schlank aufschießende Pinheiro bildet zunächst eine tannenförmige, später schöne kugelförmige Krone, verliert aber immer mehr seine Unteräste und bildet schließlich die charakteristische tellerförmige Krone,