Reise-Skizzen aus der Provinz Rio. 1? Die Bahn geht mit ziemlichem Fall bis Boa Sorte, dem Orte, bis wohin die Krankheit des Kaffeebaums gedrungen ist. Diese Kaffeekrankheit, keineswegs neuen Datums, sondern seit 22 Jahren von S. Fidelis aus. Wo sie zuerst auftrat, allmälig und langsam um sich greifend, hauptsächlich den Parahyba aufwärts gehend, äußert sich in zwei Formen. Zuweilen welken die Blätter allmälig und der Baum stirbt langsam ab, zu weilen aber stirbt der Baum auch schon in 14 Tagen vollständig ab, ohne vorher seine Blätter fallen zu lassen, die nachträglich abtrocknen. Die Ursache der Krankheit ist hier den Leuten noch unbekannt; da sie bislang meistens in niederen Gegenden aufgetreten ist, nimmt man vielfach an, daß Lagen von 400—500 Metern überm Meer frei sind (?). Die Verwüstungen der Kaffee krankheit sind sehr verschieden aufgetreten, teilweise sind ganze Fazendas davon verheert worden, andere haben ^ ihres Ertrags verloren, teilweise aber stehen in sonst verseuchten Gegenden auch noch ganz oder fast ganz un berührt gebliebene Kaffeepflanzungen. Auf dem von der Kaffeekrankheit heimgesuchten Boden hat man meist Zuckerrohr angepflanzt, das darunter nicht leidet und für den Kaffee neuen Boden gesucht und ge funden, so daß die Gesammt-Kaffeeproduktion des S. Fi delis-Distriktes bisher nicht abgenommen haben soll; aber auch die neuen Anpflanzungen von Kaffee hier leben oft nur 4—5 Jahre. Kurz vor Larangeiras sieht man das Engenho Cen tral do Rio Negro, die jüngste von den in den letzten 12 Jahren angelegten großen Zuckerfabriken, die bestimmt sind, durch Ankäufen der gesamten Rohrproduktion der Schanz, brafil, R-iseskizz«,,. 2