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schwer;. ' Genf, 10. November. (Prozeß Luccheni.) Nach 20 Minnlen betraten die Geschworenen wieder den Saa und bejayten alle 3 Fragen, indem sie Luccheni des Mordes an der Ka ecin von Oesterreich, begangen mit Vorbedacht und mit Hinterlist, unter Ablehnung mildernder Umstände für schuldig erklärten. Hierauf beantragte Genecalprokurator Nuvazza für Luccheni lebenslängliche Zuchthausstrafe. Nach einer Beratung von wenigen Minuten verkündete der Ge richtshof das bereits gemeldete, dem Anträge des General prokurators entsprechend lautende Urteil. Jlatteu. In Catania wurde am Donnerstag der von der Polizei gesuchte gefährliche Anarchist Nicolera verhaftet. Er war vor einigen Tagen von Alexandrien zurückgekehrt und setzte seiner Festnahme heftigen Widerstand entgegen. Bei der Kölpcrdurchsuchung wurde im Stiefelschaft verborgen eine scharf geschliffene Klinge gefunden, ähnlich der von Luccheni angewcndeten. Belgien. Antwerpen, 10. Novbr. Wie man der „K Z." noch berichtet, erregte der in vor. Nr. gemeldete Fund der drei großen mit Nitroglycerin gefüllten Gefäße um so größeres Aufsehen, als er an der Stelle gemacht wurde, die König Leopold mit seinem zahlreichen Gefolge am 16. Oktober passieren sollte, um die hier ausgeführten Hafen-Neubauten zu besichtigen. Der König hatte wegen der ungünstigen Witterung die Fahrt unterlassen. Frankreich. * Paris, 10. November. In der Budgetkommission befinden sich 19 Radikale und 14 Republikaner. Alle Mit glieder der Kommission erkennen allgemein die Notwendigkeit an, das Budget, so wie es vorliegt, vor Jahresschluß zu ge nehmigen, um Zeit zu gewinnen, für 1900 ein wirkliches Äe- formbudget vorzubereiten. Unter den gewählten Mitgliedern befinden sich Pelletan, Cochcry, Mesureur, Le Myre de Vilcrs und Berger. — Bei Besprechung der Rede Salisburys finden die Blätter, der Passus, betreffend Faschoda und die Beziehungen zu Frankreich, sei eher beruhigend, im großen und ganzen gewinne man jedoch aus der Rede den Eindruck, daß die Gesamtheit der internationalen Beziehungen zu wünschen übrig lasse. „Däbats" erklären, nach der Rede Salisburys und nach den vorhergegangenen Ereignissen sei die Stunde für die französische Diplomatie gekommen, zu erwägen, welches Maß von Vorsicht und welche Kraftanstreng ung die Situation von Frankreich erheischt. (Man merkt also mehr und mehr, daß der sog. befriedigende Eindruck der Salisburyschen Rede für Frankreich noch vielerlei zu wünschen übrig läßt.) — Die Konferenz, an welcher unter dem Vorsitze Lockroys die Kommandanten des Nord- und des Mittelmeergeschwaders, sowie die Seepräfekten teil genommen haben, hat sich, dem „Temps" zufolge, mit der Prüfung von Maßnahmen beschäftigt, die im Hinblick auf die äußere politische Situation zu ergreifen seien. — Das Gesamtbudget Frankreichs ist für das nächste Jahr auf rund 3475 Millionen in Einnahme und Ausgabe veranschlagt, wobei die Ausgaben, wenn verschiedene Ersparnisse auf andern Seiten in Gegcnrechnung gebracht werden, sich gegen das Vorjahr um 40'/, Millionen gesteigert haben. Für das Heer werden an fortlaufenden Ausgaben 632 Millionen erfordert und an außergewöhnlichen Ausgaben 15,8 Millionen, sodaß die Gesamtausgaben für das Landheer rund 648 Millionen betragen oder gegen das Vorjahr eine Steigung um 8 Millionen. Es ist beabsichtigt, bei einigen weiteren Jnfanterieregimentern vierte Bataillone, ein weiteres Geniebataillon und eine größere Anzahl von Fußbatterien aufzustellen, doch ist das Nähere hierüber noch nicht bekannt. Die Hceresstärke soll 28 862 Offiziere und 561319 Mann betragen, wozu noch die Gendarmerie mit 742 Offizieren und 25169 Mann kommt. Die Zahl der Pferde soll 143 333 betragen. Für Neubildungen sind vorläufig 460 neue Offizierstellen gefordert, doch fehlen auch hierüber noch die Einzelheiten. — Dem „Petit Parisien" zufolge ist die Beendigung der Untersuchung über Picquart vor Ende dieses Monats nicht zu erwarten. Bis dahin können keine bestimmten Be schlüsse in dieser Angelegenheit gefaßt werden. — Im Ministerrat wurde heute der Antrag geprüft, eine Anleihe von 200000000 Frcs. aufzunehmen, um die Ver waltung von Cochinchina zu sichern. Die Beratung darüber wird in der nächsten Sitzung fortgesetzt werden. — Ein Prioatbrief, den ein gründlicher Kenner der Pa riser Verhältnisse über seinen jüngsten Aufenthalt in Paris in der „Straßburger Post" veröffentlicht hat, enthält u. a. die nachstehende Mitteilung über eine Unterhaltung mit dem Direktor eines der ersten Pariser Gasthöfe, in welchem be sonders englische und amerikanische Gäste zu Verkehren pflegen. Der Direktor beklagte den diesjährigen schlechten Fremdenbesuch und fuhr fort: „Engländer sind gar keine hier, und von den Amerikanern fehlen die Familien. Sie gehen jetzt mit Vorliebe nach Berlin, daS immer mehr amerikanische Wtnterkolonie wird. Die ,Affaire' (so wird der Fall Drehsus jetzt allgemein bezeichnet) lastet sehr schwer auf der ganzen Geschäftswelt. Der Fremdenverkehr leidet außerordentlich, und zahlreiche vornehme Geschäfte hier sind aus drücklich auf die Einnahmen auS dem Fremdenverkehr angewiesen, sonst können sie nicht bestehen. Die großen und kleinen Gasthöfe, die Restau rants ersten Ranges, die Juweliere in der Rue de la Paiz und im Palais Rohal, die großen Schneider und Schneiderinnen, die kunstge werblichen Ateliers, die Maler und Bildhauer, die zahllosen Antiquare und Kunsthändler, die Läden mit den eleganten Kinkerlitzchen, die Pho tographien und sonstigen Krimskrams unter den Bogen der Rue Ri voli, der Rue des Pyramides und so weiter — ja glauben Sie, daß die von den Parisern leben können'? Nein, die sind alle aus die Fremden angewiesen, und zwar meistens aus die reichen Ausländer, die hier flott leben und nicht feilschen. Mit der Provinz ist nicht viel zu machen; die Leute aus den Departements wollen eher in Paris alles billiger haben, als zu Hause. Sie haben keine Ahnung davon, waS die Asfaire mit allem, was drum und dran hängt, uns geschadet hat! Sie kostet dem Aationalwohlstande Milliarden!" " Paris, 11. November. Eine Note der „Agence Havas" besagt: Nachdem der Minister des Auswärtigen Delcassö von dem Artikel eines Abendblattes Kenntnis erhalten hat, der die Dreyfus-Angelegenheit betrifft, und in welchem die Tochter des deutschen Botschafters in Paris, Comtesse Münster, in diese Angelegenheit hineingezogen wird, hat Minister Delcassö dem Grafen Münster einen Besuch abgestattet und ihm das lebhafteste Bedauern der französischen Negierung und ihre Entrüstung über diesen! ros» Vorgang, der nicht scharf genug gegeißelt werden könne, ausgediückt. (S. auch Tel. Korr.) — Ein Anarchist, Namens Tilleyre schoß in Lyon auf drei Schutzleute, die ihn wegen Anklebens anarchistischer Maueranschläge verhaften wollten und verwundete zwei von ihnen erheblich. Großbritannien. London, 10. November. Wie die „K. Z." von hier meldet, hat die englische Regierung Major Marchand die Erlaubnis erteilt, auf dem Nil nach Faschoda unter der Bedingung zurückzukehren, daß er alsbald nach seinem Eintreffen daselbst mit seinen Truppen das ganze Faschoda- gebiet räume Die französische Regierung habe bereits aus drücklich dieser Bedingung zugestimmt. Lord Cromer in Kairo ist angewiesen, die Rückreise Marchands, die voraus sichtlich schon morgen von Kairo aus angetreten werden soll, thunlichst zu erleichtern. Welchen Weg Major Marchand von Faschoda aus nehmen werde, ist noch nicht bekannt. Spanien. Madrid, 10. November. Nach den Versicherungen aus hiesigen amtlichen Kreisen läuft der Kaiser am 19. zuerst Cartagena, dann Cadiz an, den letztern Hafen, um Kohlen einzunehmen. Die Regierung wartet näheres ab, ehe sie die Einzelheiten des Empfanges feststellt; vielleicht wird der Minister des Aeußercn nach Cadiz gesandt werden. Es ist noch unbestimmt, ob das Kaiserpaar landen wird, aber die Negierung erwartet, daß es Sevilla besuchen wird. Die Behörden haben bereits Weisungen erhalten. Im Augen blicke der Landung in Cadiz wird das Kaiserpaar die Ein ladung der Königin erhalten, nach Madrid zu kommen. Auch der Alcalde jBürgermeisters beabsichtigt eine Einladung er gehen zu lassen. Der Marineminister gab Befehl, den deutschen Schiffen die Uebernahme alles Nötigen in jeder Weise zu erleichtern. Nach der „Correspondencia" ist man in Paris und London geneigt, die Unterbrechung der Heim reise des Kaisers in Cadiz als Protest gegen das Verhalten der Amerikaner in der Philippinenfrage auszulegen. Wenn aber außer diesem stummen Protest nichts weiter geschehe, so ei die Hoffnung gering, daß der Friedensvertrag dadurch leeinflußt werde. Der „Jmparcial" schreibt, die Reise des Kaisers nach Spanien habe in diplomatischen Kreisen Ein druck gemacht; einige möchten ihr eine besondere Bedeutung leilegen nach der Richtung, daß der Kaiser durch das An legen in Cadiz statt in Gibraltar Spanien einen neuen Be weis seiner Sympathie geben wolle. (Wir haben — so be merkt dazu die „K. Z." — an anderer Stelle darauf hin gewiesen, daß die Ehrung, die man dem deutschen Kaiser in Spanien mit ausgesprochenen politischen Nebenabsichten zu gedacht hat, voraussichtlich unterbleiben wird. Damit entfallen auch all die Deutungen, die man in Spanien an das Anlegen der „Hohenzollern" in Cadiz geknüpft hat.) * Madrid, 11. November. Die Minister erwarten heute einen Brief Montero Rios und werden dann ihre Ent- cheidung in betreff der Friedensverhandlungen treffen. Dem „Heraldo" zufolge ist die Regierung entschlossen, die Souveränelät Spaniens über die Philippinen aufrecht zu halten. — Der „Jmparcial" bestätigt die Nachricht, daß die Negierung die spanischen Kommissare bei der Friedens- onserenz anweisen werde, auf eine Debatte über die Ab tretung der Philippinen nicht einzugehen. Zu gleicher Zeit werde die Regierung erklären, sie sei von den Cortes nicht ermächtigt, über jene Frage zu verhandeln. Rußland. * Petersburg, 11. November. Die Blätter heben den besorgniserregenden Ton der Rede Salisburys hervor. Die »Nowoje Wremja" schreibt: Die Rede zerstreut keines wegs die Beunruhigung, welche die englischen Rüstungen hervorgerufen haben. Obgleich die Rede äußerlich nicht pro vozierend gehalten ist, deutet sie doch solche Absichten an, welche die englische Regierung nur zum Schaden der vitalsten Interessen aller kontinentalen Mächte, namentlich Rußlands und Frank reichs, anssühren könnte. Man muß die weitere Entwickelung dieser Pläne wachsamst verfolgen. Die „Nowosti" bemerken, Salisbury räume die Möglichkeit ernster Komplikationen wegen Aegyptens ein. Das Blatt schließt, Salisburys Rede müsse als Warnung für alle Mächte betrachtet werden, welche nicht geneigt sind, englische Prätentionen zu dulden. Diese Mächte sollten die nötigen Vorsichtsmaßregeln treffen, aber ohne provozierende Reden, ruhig und würdig, in der Ueberzeugung von ihrer Kraft und ihrem Recht. Die deutsche „St. Petersburger Zeitung" sagt, die Rede Salisburys kündige die Rehabilitation der großbritannischen Politik an, die ohne einen Kanonenschuß eine europäische Großmacht zur Entsagung gezwungen habe. Wann die Abrüstungskonferenz zusammentritt, weiß, nach einer Petersburger Meldung der „Köln.Ztg.", noch niemand. Die kleinen Balkanstaaten sind noch gar nicht ein geladen. Der Gewährsmann des Kölner Blattes meint, es bedürfe gar keiner Erörterung, daß z. B. England die Konferenz durchaus nicht für zuständig halten kann. Im besten Falle gutmütiges Geschwätz sei die Nachricht, daß die Konferenz für jeden Staat das ihm zukommende Maß von bewaffneten Kräften festzusetzen habe. Die ,Kreuz-Ztg." erfährt aus Petersburg, daß ein größerer Anteil als den Diplomaten an den Verhandlungen der Konferenz den heranzuziehenden hohen Militärs und wissenschaftlichen Fachmännern auf dem Gebiete des Völkerrechtes zugedacht ist. Man stelle sich die Beratung so vor, daß ihre Ergebnisse gewissermaßen nur zur Schaffung einer Grundlage sür spätere Konferenzen führen sollen. Von vornherein werde alles ausgeschlossen bleiben, woraus sich ein Rütteln an bestehenden politischen Zuständen ergeben könnte. Dagegen dürfte die Beratung auch zur Erörterung der Frage führen, ob nicht an den Ge danken der Schaffung eines Schiedsgerichtes heran- getrelen werden solle, dessen Thätigkeit bei Auftauchen schwie riger politischer Fragen zu deren Lösung zunächst in An spruch zu nehmen wäre. Es wäre schon viel gewonnen, wenn die Konferenz dazu führen sollte, daß die verschiedenen Staaten sich mit dem Gedanken eines Schiedsgerichtes befreunden. Die Frage, ob in absehbarer Zeit eine Abrüstung herbeigeführt werden soll, könne gar nicht den Gegenstand der Konferenz bilden. Die hohen Militärs sollen dazu beitragen, über den Stand der Rüstungen und über die Wehrkraft der einzelnen Staaten Klaiheit zu erlangen. Der Begriff der Abrüstung werde so umschrieben werden müssen, baß sich im Rahme« derselben auch jene Staaten, die bezüglich der Organisation ihres Wehrwesens gar nicht miteinander verglichen werden können, zusammenfinden könnten. Serbien. * Belgrad, 10. November. Ein Korporal der serbi schen Grenzwache wurde bei dem Blockhause von Nausta- fina Kuka (Kreis Sranje) von Nizams ermordet Die türkische Regierung ist sofort von dem Vorfälle verständigt worden. Griechenland. Die »Polit. Korr," meldet aus Athen, Prinz Georg reise demnächst von Kopenhagen über Wien nach Athen; vor seinem Abgang nach Kreta werde er aus der griechischen Marine mit dem Rang eines Vice-Admirals ausscheiden. * Athen, 10. November. Das neue Ministerium ist folgendermaßen zusammengesetzt: Präsidium und Aeußeres: Zaimis (wie bisher). Krieg: Oberst Korpas (bisher Inneres). Marine: Kapitän Aliaoutis (wie bisher). Inneres: Trianta- filacos. Justiz und provisorisch Unterricht und Kultus: Monferatos. Finanzen: Negris. Die letzteren drei treten neu in das Kabinett ein. — Das Kabinett wird die Ver tagung der Kammer auf 25 Tage verlangen. Die Neuwahlen werden Anfang Februar stattfinden. Türkei. * Kanea, 11. November. Ismail Bei, den der Sultan zurückberufen hat, schifft sich auf einem heute von hier abgehenden italienischen Dampfer nach Konstantinopel ein. «sie». * Peking, 10. November. Das Tsungli-Damen hat dem diplomatischen Corps versprochen, die Truppen Kangsus zurückzuziehen, hat aber nicht angegeben, wohin die Truppen sich zurückziehen sollen. Das diplomatische Corps sieht dieses Versprechen für unbestimmt und unbefriedigend an und wird heute wieder eine Sitzung abhalten. Der japanische Ge sandte teilte seinen Kollegen mit, Japan erwarte in gleicher Weise wie die anderen Mächte, an einem eventuellen Schutze der Eisenbahnen teilnehmen zu dürfen. In Bezug auf die übertriebenen Meldungen, betreffend die Mission des Lord Beresford, ist es notwendig, darauf hinzuweisen, daß Beresford während seiner Unterredungen mit Chinesen in Peking die absolute Notwendigkeit darlegte, daß die chinesische Armee nach europäischem Muster reorganisiert werde. Prinz Ching habe versprochen, die Anstellung eines hohen englischen Offiziers als Kommandeur der Truppen in Hankow herbei xuführen. Jungli aber habe erklärt, ein gewöhnlicher In strukteur sei ausreichend. Die Chinesen hätten bisher nicht einmal einen Instrukteur verlangt und werden es schwerlich thun, weil sie befürchten, daß die Deutschen und die Russen mit ähnlichen Forderungen austreten würden. Chinesische Be amte versichern, Lord Beresford werde mit größtem Mißtrauen von der Kaiserin betrachtet, welche entdeckt hatte, daß der selbe Ueberbringer eines Briefes von Kangyuwei an den Kaiser sei. Heute wurde ein Edikt veröffentlicht, durch welches der Direktor der Nordbahnen, Huyufin, zum Mitglied des Tsungli- Damen ernannt wird. Dies soll für die englischen Interessen günstig sein. Afrika. "Pretoria, 10. November. Der Volksraad hat die Frage einer Steuer auf die Goldproduktion bis zur nächsten Session vertagt. Inzwischen ist die Angelegenheit an die Regierung zurückverwiesen worden. Aus Alexandrien meldet die „Pol. Korr.", die gericht liche Untersuchung gegen die Anarchisten, die des Atten tatsversuchs gegen Kaiser Wilhelm beschuldigt seien, werde vom italienischen Konsul weitergeführt, die Prozrßverhandlung werde jedoch in Italien stattfinden, falls die Entscheidung der Angelegenheit die Befugnis des Konsuls, wie sie das italienische Gesetz fesistellt, überschreiten sollte. Gedenktage aus dem Leben König Alberts und Sachsens Ge« schichte von 1828 — 1898. lNachdvuck »erboteu.: 13. November. 1877. Kronprinz Friedlich Wilhelm von Preußen besichtigt bei seiner Anwesenheit in Dresden die Militärbauten in der Albertstadt. 14. November. 1866. Die letzten sächsischen Truppen sind aus Oesterreich heim gekehrt. 15. November. 1858. Die Eisenbahnlinie Chemnitz-Gößnitz-Zwickau wird eröffnet. 16. November. 1870. Die württembergische Felddlvision wird dem Befehle deS Kronprinzen Albert von Sachsen unterstellt. 17. November. 1870. Geburt deS Prinzen Max von Sachsen, welcher die geist liche Laufbahn betreten hat. 18. November. 18S1. König Albert und Königin Carola reisen nach Wien zur Hochzeit des Prinzen Friedrich August. 19. November. 1877. Die neue Albertbrücke in Dresden wird nach ihrer Vollend ung dem Verkehr übergeben. Kirche uv» Schule, iuuere au» Sutzere Misstou. Königswartha. Jahrelang hatte die hiesige Gemeinde den innigen Wunsch, eine neue Orgel zu erhalten. Die bisherige, im August 1825 von Gottfried Müller aus Neugersdorf erbaut, war so schadhaft geworden, daß sie keineswegs zur Erbauung der Gemeinde beitragen konnte. Da nun die Gemeinde zu den ärmeren zu zählen ist, so war es unmöglich, von derselben die Opfer zu ver langen, die die Erbauung einer neuen Orgel erfordert, zumal sie schon viele Opfer gebracht; so wurden über 8 Jahre freiwillige Gaben gesammelt. Dieses Jahr aber zeigte sich die Notwendig keit, endlich den Wunsch der Gemeinde in Erfüllung zu bringen, obgleich die gesammelte Summe nicht ausreichend war. Gern wurde das noch Fehlende vorgestreckt, damit der gute kirchliche Sinn, der lobenswerte Besuch des Gotteshauses nicht durch störende (Fortsetzung In der ersten Beilage.! (Hierzu die Wöchentliche Beilage Nr. 45.) Druck und.Vertag von E. M. Monje in Bemtze».