Bautzener Nachrichten : 28.10.1898

• Erscheinungsdatum: 1898-10-28
• Sprache: Deutsch
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• Strukturtyp: Ausgabe

»8vr khemnih, 27. Oktober. Dem abends 6 Uhr von hier nach Reichenbach i. V. verkehrenden Dresdner Persvnenzuge ist gestern i« Rangierbahnhost Kappel eine Vorspannmaschine in die Flanke gesahren, wodurch die Lokomotive und der Postwagen des Per- journzugcS zur Entgleisung kamen. Beide Hauplgletse der Dresden-Reichendacher Linie waren biS heute scüh gegen 6 Uhr gesperrt, doch erfuhr der Betrieb keine Unterbrechung, da die Züge über eia Nebengleis geleitet wurden. Lerletzungen von Personen kamen nicht vor. * DuiLbur g, 27. Oktober. (Amtlich) Gestern abend 6 Uhr 30 Mln. fahr ein Wagen der elektrischen Straßenbahn Duisburg— Ruhrort durch die geshlossene Schranke eine- UebergangeS der Stadt-LuiSuurgschen Hafenbahn an der Rahrorter Straße unter Zertrümmerung der eisernen Schranke. Der Straßenbahnwagen wurde von dem ersten Wagen eines etwa 30 Wagen starken Ran- gierzugeS erfaßt und beiseite geschoben. Getötet wurden ein Kind und ein Kindermädchen, verletzt wurde eine männliche Person durch Nrberfahren eines FaßeS. Soweit festgestellt, triff- die Schuld den Wagenführer der elektrischen Bahn, welcher verhaftet ist. * Karlsruhe, 27. Oktober. Die „Westdeutsche Eisenbahn» Gesellschaft' errichtete heute unter Mitwirkung ihres Finanz-Kon- sortiums, der Oberrheinischen Bank und deS Bankhauses Ed. Kölle, die „Badische Lokal-Eisenbahn»Aktirn»Äesellschast" mit dem Sitze in Karlsruhe und einem Grundkapital von 6 Millionen Mark. Die Gesellschaft übernimmt dir Bahnen von Karlsruhe nach Herrenalb und von Ettlingen nach Pforzheim, von Bühl nach Buchlerthal, von Bruchsal nach Odenheim und von Mstadt nach Menzingen. Rumburg, 27. Oktober. (Z. M.) Der Gesetzentwurf, betr. Lie normalspurige Lokalbahn Nixdorf - Alt-Ehrenberg> Rumburg mit Abzweigung Herrenwalde-Schönlinde, ist dem österreichischen Abgeordnetenhause nunmehr zugegangcn. Die Länge dieser projektierten Bahn beträgt 24,1 Kilometer; die effek tiven Kosten werden auf 1414900 Gulden beziffert. Die Bahn beginnt, nach der Vorlage, am Bahnhofe Nixdorf der Linie Rum- burg-Nixoors der Böhmischen Nordbahn und führt in südöstlicher Richtung über Groß-Nixdorf und Zeidler nach Herrenwalde, wendet sich dann nordöstlich gegen die Ortsgebiete Nieder- und Alt-Ehren- berg, um schließlich den Anschluß an die von Schönlinde kommende Böhmische Nordb chn zu gewinnen, deren Bahnkörper sie kurz vor dem Bahnhofe Rumburg erreicht. Die Flügelbahn zweigt von Herrenwalde ab und fährt zunächst in südlicher, sodann in süd östlicher Richtung über Gärten nach Schönlinde. Eine große Be deutung wird diese Bahnverbindung im Falle der in Verhandlung stehenden Ausführung der Linie Nixdorf-Sebnitz erhalten, in dem hierdurch dann zugleich die kürzeste Verbindung des Nixdorfer Bezirkes mit den sächsischen Staatsbahnen und mit der Elbe her- gestellt werden wird. * Petersburg, 27. Oktober. DaS von dem Ministerium für Verkehrswege ausgcaibeiteie Reglement, nach welchem die Eisen- bahnverwaltungen für den Gewichtsverlust des in das Aus land exportierten Getreides verantwortlich sind, tritt dieser Tage in Kraft. Aus Grund des neuen Reglements sind die Eisen bahnen verpflichtet, auf der Empfangsstation genau dasjenige Ge- Lrridequantum abzuliefern, welches bet der Wiegung auf der Ab gangsstation festgcstellt wurde. Ein Mindergewicht von 20 Pfund wird zugelasjen, weil gewöhnlich die Empfänger und Beamten Proben in diesem Umfange zur Klassifikation deS Getreides ent nehmen. Sollte sich ein größeres Mindergewicht Herausstellen, so find die Eisenbahnen verpflichtet, daS Fehlende unter Zugrunde legung des augenblicklichen Getreivepreiseszu decken. DaSReglrment erstreckt sich auf alle Gelceidearten und Sämereien. (Ersparnisse beim Telegraphieren.) In den zahlreichen Fällen, in denen aus eine telegraphische Anfrage eine Antwort er- beten und vorausbezahlt wird, genügen meist wenige Worte, ost ein Ja und Nein, um die Antwort zu erschöpfen. Wendet man nun den einfachen Vermerk „(R. ?.)" an, so muß man rin Telegramm Lon minvesteus zehn Worten vorausbezahlen. Der Vermerk „(U ?.)" zählt für ein Taxwort, ebenso aber auch z. B. der Vermerk „(R.?. 4)" oder „(R. U. V)", wodurch angedeutet wird, daß man nicht zehn, sondern nur vier, dczw. sechs Worte horauSbezMl, hat. — „Wie oft kann man da nicht sparen!" — Natürlich kann man auch mehr Worte als zehn vorauSbrzahlen, wenn mau, wie daS nichr selten vorlommt, rtne auSsührltchere Antwort haben wtll, als sich in zehn Worten z «sammendrangen läßt, und wenn m.a.« dem Telegramm- Adressaten doch keine Kosten machen möchte. Dana zählt, nach der Vermerk; z. B. „(IL. IV 30)" oder „(li. k. 100)" nur für ein Wort. — Weiler besteht noch eine recht häufig geübte GepflogSn» Helt, die bei Abfassung von Telegrammen viel Gelh.kostxt, pämUch das unabsichtliche, gewohnheitsmäßige Unterstreichen,einzelner,Wörter, jo häufig SeS Bestimmungsortes, des Namens deS Adressaten, der ilnterschrijt rc.,-'welche Unterstreichungen zumeist ganz überflüssig find. Jedes UutelskrichungSzeichen,. ob beahsichM müß über snr einTaxwort gezählt werden. Auch hteMlfqch ganz nutz»' losenAnsührungSzeichen „—* zählen fürria Toxivort. Drngrößten Schaden endlich verursachen ungenaue, zu knappe Adreßangaben Die vielen wegen unvollständiger Adresse unbestellbaren Depeschen verfehlen nichtour ihren Zweck, sondern erfordern, wenn sie dem Ab feuder überhaupt unbestellbar gemeldet werden können, mindestens doppelt« Telegrammgedühren. Als rin Wort gelten noch folg nde telegraphische Abkürzungen; 0U — Enpsangsanz ige bezahlt; v — dringendes Telegramm; §8 — uachzusenden; kk — Pop bezahlt; LK>— Post cingetchriebeu;, .oDn bestellen; R? --- Antwort bezahlt; — dringende Antwort bezahlt; RX? Antwort und Bote bezahlt; DO f?-?- kollationiertes Tele gramm; Lk---Bote bezahlt; I4L----etgenhändtg. ' Humburg, 27 .'Oktober. (Hamburg-Lm«rika°Linie,) Der Dampfer „Fürst, Biömarck" ist in Cherbourg angekommen. u ' Bremen, 27. Oktober. (NorossUicher. Lloyd.) Der Dampfer „Trave", von New-Dock, ist Dover passiert, „Aller" von New-No,rk in Neapel angekourmrn, „Lahti", nach New-DvN, Dvödr passiert, „Halle", vom La Plinst, auf der Weser angekommeist „Dresden" von Baltimore nach Bremen abgegangen, „Marta RickmerS" von Breniest Ast Balti more angrtoatmen, „Geia", von Australien, Gibraltar passiert, „Kobl lenz",'von Brasilien in Rotterdam, „Ems" von Genua m New Dork angekommen«,» * Loudon, 27. Oktober. Der Castle-Dampfer „Raglan-Castle" ist auf dec Heimreise in London, „Dunolly-Castle" auf der Ausreisein Kapstadt auhekommen, „Dunvegan-Castle" auf der Heimreise von Kap stadt abgegangen. -; i ömi Pror«kte«-VSrse Gdrlitz, 26. Oktober. (Getretdepreife.) Pro 100 Kilogramm: Weizen, weißer l/,25 bi» 17,55 Mk., do. gelber 1b,5v—16, b Mk., Ro^^eu 14,30 bis l»90Mk. Gerste 14,8b bis I^Lv Mk. Hafer 12 bis 14 Mk. Erbsen, gelbe 1« bis 20 Mk. Kartoffeln SOO bis 4 Mk. Stroh L Schock 17 bis 2v Mk. Heu SO Kilogr. 2 20 bis 2,SO Ml. Tafelbutter 1 Kilogr. 2.l>> bis 2.30 Mk. Kochbutter 1 Kilogr. 1,»v bis 2 Ml. I Maudel Eier 7d Pfg. bis 1 Mk I I Brrltn, 2 . Oktbr Am heutigen Wahltage bleibt die Börfe geschlossen, Magdeburg, 27. Oktober. Zuckerbericht. Kornzucker txkl. so-/, «teudemevt w,4,—iv.bd. Nachprodukte exkl. 7b »/« Neudemmt 8,3S bis 8,70. Stetig Brotrasfinade 1. 24. Broliassiuad« ll. 23,7S. Gem «af- Naad« mit Faß 2S,7S-24.2S «em. Meli« l. mit Faß 23,2S. Ruhig. Kobzucker l. Produkt Lrausito s. a. B Hamburg pr. Oktober S,7S Gd., 9,77'/, Br , pr. NovN. S,7b bez, 8,77', Pr.. pr Dezember 9,8b bez., v 81'/, Br, vr. Januar-März 9,97'/, Gd., 10 Br., pr. April- Mai 10,12'/, Gd, >0.15 Br. Stetig. Breme», 27. Okrodei. Petroleum (Schlußdericht.) Loco 7 Br. Pefth, 27. Oktober. Getreidemarkt. Weizen loco ruhig, pi März 1890 9,6 «d., 8.62 Bl Roggev pr. März 1828 8,2 Gd.. 8,22 Br. Hafer pr. März 188» S.8S Gd , d.96 Br. Mai» pr. März 188« 4 68 Gd 4 70 Bi. KohlrapS pr. August 12,70 Gd., 12,80 Br. — Netter; Schöa. Antwerpen, 27.Oktober. Petroleummarkt. lSchlußberlcht.) Ras- -inierteS Type weiß loco 19°, bez. und Br. pr. Oktbr 18°, Br , pr. Novbr-Dezdr. 1»'/, Br.. pr. Januar-März 2 Br Fest. Liverpool, 27. Oktober. Baumwolle. Umlatz: 1v000 Ballen, da. ooo für Spekulatiou und Export LIN Ballen Stetig. Ezyptrr höher. Mtddl. ameritanilch« c'ieleiuagrn: Stetig. Oktoae Novbi. 2" Käufer» preis, Novbi. Dezbr. Beikäuserprei», Dezember.Januar 2°'/^ do, Jauoar Februar 2»'/,, KäuserpreiS, Februar-Mär» 2°>/„—2°»/„do., M°rz» Ävrtl 2»',,.—3 Be käuservieiS, April- -'»1 3—3'/« do„ Mai-Jun! 3'/^ KäuserpreiS. Juni-Juli 3'/., do, Juli-August 3'/^ d. Beikäuserprei». Liverpool, 27. Oktober. (Offizielle Notierungen.) Amerika,: zood ordinary 2»/,, Amerika» low middling Amerika» middling 3'/, ., Amerika» good middling 3 /„ Amerika» middling sair 3>°/„, Pernam satt ä'/it, Pemam good sair 3°/,, Ceara sair 3°/„, Ceara good sair 3'/,, Lgyptian browu sair 4, Egyptian brown good sair 4*/., Egyptia. drown good 4°/,, Peru rough good sair 6"/„, Peru rough good 6"/„, Peru rough fine 7'/«, Peru moder, rough sair 5°/„, Per» moder, good saii 5"/„, Peru moder, good 6>/„, Peru Imooth fair 3'/,, Peru smooth goot 'air 3'/,, M. G. Broach good 3, MG. Broach fine 3°/„, Bhownugga ;ood 2°/,, Bhownuggar fully good 2°/,, Bhownuggar fine Oomro good 2"/„, Oomra fully good 2"/,,, Oomra fine 3, Scind« fully goot 2'/,, Scinde fine 2"/„, Bengal fully good 2'/,, Bengal fine 2"/,, Karst vom 27. Oktober 1898. Berliu DU0 Bautzen. Wind: am 27. Oktober nachm. lV,. abendt still; am 28 1 < »1 r n5 Telegraphische Vürseuaachrtchiea. Wit». 27. Oktober. (Schluß-Kurse.) Nach vorübergehender Abschwäch ung Schluß fest aus Lp/rdoL- Tramway lebhaft steigend. Oesterr 4'/,"/, Papitrrenu-IHO.b,., hv- Silherrmre lO- .k-l, do. Goldrent« l18^Z, do. «lvuenrenN-rlßvM, do.2186, ei Loiei 40,50, do. Kreditbank 3L2,60, mgar« Goldreut« -llS.list Londoner AKchiel -2, 80. - Parts. 27. Oltvbir. (Schluß-EUi!e) Fest. 3 französische Neu« l01,8k S^/z ttaltenjsche Rente Dl,bd. — Wetter: Schön. LvnLiM,-2L,OKpber« (Schluß-Kurie.) Fest. PlatzdiSkout 4. Silber,Ä7»/«. Nm« deutsch« 3j - > «tichSanleih« 9l'/,. Sugl 2-,« °/. «°n- >,l», lptL/,. Wetirr; Bewölkt Diskonto: Reichsbank S, Amsterdam 2'/,, Brüssel 3, Italienische Platze b, Schweizer Plätze 5, London 4, Madrid 5, Paris 3, Peters burg 5'/,, Wim 4'/,°/,. — Lombard-Zinsfuß 6°/,. Wcch,.'U London kurze Sicht Paris - - Wien - - Staats- und Dtadtauleiheu. Z'/, "/o Deutsche Reichsanleihe, abgestenrpelte ö'i, -/. dergl. 3«/« dergl. 3",Preußische Lonsols, abgestempelte 3'/, V» dergl. 3dergl. 3»/z Sächsische Rente, große Stücke dergl. L 500 Mark 3°/, Sächsische Anleihe von 1855 37,"/° dergl. Ll 500 Mark dergl. L 300 Mark 3'/-"/« Sächsische Landrentenbriefe, große Stücke dergl. L 300 Mark 4°/, Sächsische Landeskultur-Rentenbriese 3'',"/» dergl. Oesterreichischc Silberrente L 1000 Gldn. do. 4"/, Goldrmte L 1000 Gldn. Ungarische 4 Goldrente L 1000 Gldn. Bautzner 3'/, "/„ Stadtanleihe Löbauer 3„ Stadtanleihe gittauer 3°/, dergl. Pfandbriefe. 3'/,"/° Lausitzer 3dergl. 4"/, Allgemeine Deutsche Kreditanstalt 3'^dergl. 3'/,»/, Erbländ. Ritterschaft!. Kreditverein 8«/, dergl. 4"/, Kommunalbank für Sachsen 3'/, 7° dergl. 3'/, 7» Landwirtschaft!. Kreditverein 3 7° dergl. Bankaktie«. Allgemeine Deutsche Kreditanstalt Dresdner Bank Sächsische Bank Jndustricakticn. Vereinigte Bautzncr Papierfabriken Vautzner Brauerei und Mälzerei (Bor- zugs< Aktien) Bautzner Tuchfabr. u. Kunstm. (Mörbitz) Vautzner Kunstmühle Dresdner Papierfabrik Peniger Patent-Papierfabrik «eite (Elbdainpfschiffahrts-Gesellschast) Sächsische Maschinenfabrik (Hartmann) Lhemn. Werk;.-u. Masch.-Fabc. (Zimmermann) Norddeusscher Lloyd Lulmb. Br. Mönchshos Diverse Prioritäten. Vereinigte Bautzner Papierfabriken, 47, Dresden 20,46 80,60 1<>l,60 101,60 92,50 101,60 101,60 93,70 92 92 93,40 99,75 99,75 98,25 99,25 101,75 95,80 100,25 I0l,59 101,50 100 9l,75 99 90 99 90,75 212,25 158 134 165 104,25 153 149 7I,'O 160,50 176,75 205 1M Leipzig 20,49 80,80 169,60 101,70 101,70 92,75 101,45 I0l,45 93,60 92 92 93,40 99,70 99,70 98,25 101,50 96 100,60 101,40 101,40 100 101,50 99,80 99,50 90,25 101,40 99,80 99 90,50 211,75 158 134 71,50 161,75 176,75 108,50 Bautzner Brauerei und Mälzerei, 4 7," Bautzner Tuchfabrik u. Kunftmühle, 4'/, 7, Buschtöhrader Eisenbahn, 4 7° Dux-Bodenbacher Eisenbahn, 47° Silber-Prior. Galizische Karl-Ludwigsbahn, 4 7, Ücjtcrreich.-Iraiizös. Staatsbahn, 3 7, (alte) Kroiipcinz Rudvlfbahn, 4 7, Silber-Prior. Sorten. Oesterroichische Banknoten Russische Banknoten Markuoteu in Wien: 58,93. , Parität: 169,70. Prrvatdiskont in Berlin: —. Sd O2, o OO 100,60 98,75 99,30 93,50 98,90 169,75 216^0 L H. Stunde '.'Ul' ' Var»»' Meter aui«°v. L Lherm 0. «rm -l »meter Aiedr, Mrme R Z" DunftdruS in vuu Tau) t 0. runkt a 8. «m oder 0. hts" früh. n. 27. 27. 28. nchm. 2. abd. 8. lfcüh 8. 747,9 748,8 748,4 13,8 1l,6 S,7 ll.l S,3 7.0 6,2 S,0 60. 70 «0 7,l 7,1 6,7 6,3 6,3 S.4 b.o d.v 4.3 Deutsche Geewarte. Hamburg, 27. Oktober. DaS Hochdruckgebiet hat sich über ganz /Mittel- und Süd Europa ausgedehnt; Depressionen, lagern an der mitt lereo no,wegilchen Küste und über Noidwest-Rußland. Ueber Nord- Europa ist das Barometer allenthalben wieder gestiegen. In Deutschland, wo vielfach elwaS Regen gefallen ist, ist daS Wetter andauernd mtld und trübe; del meist schwachen Winden aus vorwiegend westüchm Richtung«». Meinel hatte am Abend Weststurm. Markt-Preise in Löbau am 27. Oktober 1898 höchster niedriger f ö höchster medrtastn Wetze» t»l. weiß Auttererbsen 50 Lg 9 — 8 2b pr. 50 8 82 8 53 Wicken . 50 - 8 56 7 50 do. gelb 50 - 8 53 8 21 MaiS. . 50 - 7 50 6 50 do. aus«. 50 - S !0 8 60 Hirse . . 50 - 13 — 1l Koggen inl. 50 - 7 SO 7 3 Grütze . 50 - 15 — 14 — do. auSl. 50 - 8 — 7 7v Kartoffeln 50 - 2 — I 5V Gerst« inl. 50 - 7 5 6 67 Butter . 1 . 2 20 1 90 do. ausl. 50 - 8 50 7 6V NapS . . 50 - — — — — Hastr inl. 50 - 6 70 6 20 Kneel . . 50 - — — — — — do. aus!. 50 - — — — — Lem . . 50 - 11 25 10 — Biktoriarrbs. 50 - 11 50 10 50 Heu . . 50 - 2 SO 2 20 Kochcrble» 50 - 10 SV S 50 Stroh . 600 - 18 — 15 — Königliche Hoftheater tn Dresden. König!. Opernhaus (Altstadt). Sonnabend: Geschloßen. — Sonntag: „Tell " Große Oper in vier Akten. Musik von G. Rosstot. «Anfang 7 Uhr > König!. Schauspielhaus (Nmssadt). Sounabend: ««schlöße» — Sonntag: „Aus der Sounevseite." Lustspiel in drei A»szüge» von O. Blumenthal und G. Kadelburg. «Anfang '/,8 Uhr) Fawtlien-Nachrichten au» der Leipziger Zeitung. Beerbt: Herr Gutsbesitzer Max Möbius in Hayda mit Frl. Lina Kaul in Röderau; Herr Max Schröder, Pfarrer in Leutersdorf, mit Frl. Johanna Kießling in Oberoderwitz; Herr Max Tittmann tn Hei denau a. E. mit Frl. Else Röthig in Ebersbach; Herr l)r. wsck. Georg Ernst Ribbeck, praki. Arzt in Berlin, mit Frl. Else Schwalbe in Leipzig; Herr Albert Schneider tn Zeitz mit Frl. Hulda Friedrich in Burifchütz; Herr Paul Richler in Annaberg mit Frl. Elfriede Weiland in Dresden; Herr Emil Allgeier in Buenos Ayres mit Frl. Anna Eitel in La Paz; Herr Pfarrer Johannes Voigt in Großwiederitzsch mit Frl. Else Unger in Jonasmühle bei Weesenstein; Herr Franz Arnold Nippel, Fabrikant in Wald (Rheinland), mit Frl. Käle Schmidt in Adorf i. B. Betraut! Herr Arthur Kirchner mit Frl. Margarete Rottman» in Leipzig; Herr Willy Reymann mit Frl. Else John tn Leipzig; Herr Oskar Glühmann in Birkigt bei Poischappel mit Frl. Suse Schmidt in Berthelsdorf bei Herrnhut; Herr Heinrich BousfOe mit Frau Carola verw. gcw. Boussöc geb. Wiedemann in Dresden. Geboren: Ein Knabe: Herrn Max Birckner in Leipzig; Herrn l>r. mell. Waliher Francke in Leipzig. — Ein Mädchen: Herrn Max Gaumnitz in Dresden; Herrn Ingenieur Wachler In Nürnberg. Gestorben: Herr Rentner Friedrich Oswald Sachße (70 I.) in Schandau; Herr Karl Hugo Schulze, Kgl. sächs. Forstmeister in Georgen grün b. Reiboldsgrün; Frau Auguste Wiede geb. Höpsiein (73 I.) in Eisenach: Herr Ernst Berthold in L.-Gohlis; Frau Auguste Minna Lorenz verw. gew. Friedlandi geb. Findeisen (36 I ) in Leipzig; Frau Amalie Marie Haßmann geb. Mucker (51 I.) in Leipzig; Frl. Marie Sieistnger in Leipzig; Herr Karl Friedrich Müller, Schuhmachermstr. (73'/, I.) in Dresden; Frau Hauptmann Therese Gaebler geb. Wolf in Kelbra; Herr Ur. pmi. Karl Gärtner in Dresden; Frau Doktor Bertha Junge in Dresden; Herr Ernst Richard Schickel, Privatus in Dresden-F.; Herr Hugo Kaul <32I.) in Dresden; Frau Anna Gehlert geb. Schöllkops in Dresden. Stavttheater. Bautzen, 29. Oktober. „Dec Opern ball" Operette in drei Allen von Vtttor Läon und Hugo von Waldbecg, Musik von Richard H.wberger, gelangt am Sonntag, 30. d., zur elften Ausführung. Diese Operette hat in Berlin, Wien, Dresden, Ham. bürg, Leipzig, Magdeburg großen Erfolg gehabt uns eS ist zu hoffen, daß auch derselbe dem Werke treu bleibt. Die Operette ist genau nach den vorhandenen Figurinen ausgestattet worden and nach der Berliner-Ausführung eingerichtet. Die neuen Dtlora. lionrn, „Foyer eines TanzsaaleS" rc .sind von denHoftheater»Deko rationsmalern Herren Müller und Schäfer Berlin, neu angefertigt. Ueber die Aussüyrung in Dresden schreibt die dortige „Dr. Ztg." : Mit Richard Heubergers „Opernball" eröffnete das Residenz-Theater seine neue Spielsaison. Das Stück ist hier Novität. Sein Text stammt von Vikivr Won und Hugo von Waidberg und ist dem Lustspiel „Die Rosa-Dominos" nachgedtchtei. Dec Komponist Richard Heuberger genießt in der Musikwelt einen guten Namen; von ihm ist eine Anzahl größerer Werke bekannt geworden. Leichtfließende Melodik war bisher nichi die Haupicigenschaft Heubergerscher Kompositionen; manche har monische Feinheit bargen sie jedoch. Diese Züge zeigen sich auch teil weise beim „Opernball". Manches erscheint sür Lie Operette zu sein, zu ausgeklügelt. Andererseits aber bietet hier Heubergers Musik auch eine Menge hübscher und wirksamer Momente. Der bewährte langsame Wiener Walzer, der dein Alimeister Strauß seinen Siegeszug durch die kiangsrohe Wett verdankt, muß hier meist zur Einkleidung heiterer Weisen dienen ES ist mit Freude zu konstatieien, daß ihm vieles sehr wohl gelungen ist. Hierzu gehören in erster Linie manche reizende Ensemble sätze, u. a. das Billeldvux-Terzett mit seinem wirklich wirksamen Schluß, tn dem der leichte Operctientvn vorzüglich getroffen ist, daS Terzettino im zweiten Akt und anderes. ES zeigt sich manches Hübsche und Wirk same; zumal die Aalzerthemen sind ost glücklich erfunden. Der Gang des Stückes bietet nicht gerade Neues. ES ist eine Verwechselungs- kvmvdie. Ein Reihe heilerer und wirksamer Scenen bringen der zweite und dritte Akt. Die Aufführung war eine wohlgelungene. Der Besuch der Heubergerschen Operette „Der Opernball" kann nur empfohlen wer den. Das wirklich hübsche Werk wird denselben sicherlich lohnen, denn, Ivie auch der gestrige Erfolg bewies, erfreut es sich einer recht guten Wiedergabe. Die Erinnerung an einige angenehm verbrachte Stunden wird also jeder nach Hause nehmen. MtUettuagea «u< »em Publiv»«. Ambrosia-Grahambrot — von Rudolf Gerisch, Kaiserlicher Hvf- tteserant, Potsdam —, berühmt wegen seines köstlichen Geschmacks und seiner leichten Bekömmlichkeit, so daß es von allen ärztlichen Autoritäten als bestes Brot empsohlen wird, ist hierselbst bei Paul Kretschmar täg lich frisch za haben. Der deutschen Benedikline Likör-Fabrik Friedrich u. Co., Walden burg i. Schles, ist auf deren Antrag vom Kaiser!. Patentamt«!. Inserat) die von demselben seit vielen Jahren in den Handel gebrachte Flasche nebst Aufmachung, welche zur Füllung ihres unter der, jetzigen Namen „Be nedeck" früher Benedtktine rühmlichst bekannten Likör verwandt wird, gesetzlich geschützt worden. Betreffende Fabrik beantragte die Eintrag ung, um in die, wie die beieiligten Kresse wißen, viel umstrittene Bene- dikltner-Frage Klarheit zu schaffen resp. um die Ungewißheit, betr. deS Verkaufs in der allen J-laschenjocm und Ausmachung, zu beseiligen, da durch die forigesetzien Drohungen seitens der scanzösstchen Konkurrenz dec Versand deS Likör erheblich leiden mußte. Wir glauben, da eS nun mehr der genannten Firma durch ihre unermüdliche Konsenquenz endlich gelungen ist, Eintragung durchzusetzen, daß selbst der änglichste Kauf mann sich durch Drohungen seilens der französischen Konkurrenz ferner nicht Mehr beeinflussen lassen wird, Waldcnb urger Fabrikat zu führen, umsomehr, da der „Bencdeck" durch seinen hervorragenden Wohlgeschmack und durch seinen um die Halste billigeren Preis, gegen über des französischen Fabrikats, sich seil vielen Jahren der größten Beliebtheil des konsumierenden Publikums erfreut. Das neue Jahr sandte berciis seine Vorboten In den verschiedenen Kalendern sür 1896 in die Wett hinaus. Unter diesen hat sich auch der im Verlage von Ernst Keils Nachsolger in Leipzig erscheinende „Gartenlaube-Kalender" eingestellt. Er ist ein alter lieber Haus freund, der mii freudigem Willkommen überall begrüßt wird. Seine echte Vollsiümlichkeii hat ihm eine ungewöhnliche Berbreiiung verschafft, und jeder Jahrgang beweist aufs neue das planvolle Bestreben, mit diesem gediegenen billigen, nur eine Mark kostenden Buche dem Volke leinen Hausjchatz von dauerndem Werte darzubieten. Die Erzählungen rühren von unseren besten Schriftstellern (z. B. W. Hetmburg, Hans Arnold oder Gertrud Franke-Schiewelbein) her; neben dem erzählende» kommt aber der belehrende Teil des „Gartenlaube Kalenders" nicht zu kurz, wofür populärwissenschaftliche Artikel von bekannten Gelehrte» reichlich sorgen. Auch der Jllustrnlion ist wie stets besondere Sorgfalt zugewendet.