281 „Nein," lautete die Antwort; „ich habe ihm nur die Schulter zerschmettert, damit er sich noch lange des Schauders erinnern möge, den man in solcher Lage empfindet." „Du hättest besser daran gcthan, ihn zu tödten," erwiderte der Alte. „Aber was ist jetzt zu thun? Ich hoffte der Sache ein Ende zu machen, und nun müssen wir Alles wieder von vorn anfangen. Wenn Ihr so schwimmen könntet, wie ich, so wollten wir bald aus dem Bereich dieser Schurken sein; aber ihr versteht beide nichts davon, und unterhalb dieser Insel ist der Strom so reißend und voller Stru del, daß auch ein geschickter Schwimmer bei Nacht nicht leicht fort kommen würde." „Wenn die Sache so fortgeht, wie bisher, so können wir ruhig das Ende abwarten," sagte der Spanier. „Es sind ja nur noch zwölf Feinde übrig." „Ich glaube, daß Du Dich irrst," erwiderte traurig der Alte. „Wir haben nur zehn Indianer im Flusse gesehen; die beiden Anderen sind gewiß nicht müßig am Ufer geblieben, sondern ohne Zweifel von dem schwarzen Falken ausgesandt worden, uni Verstärkung herbeizu holen." Mehr als eine Stunde war schon seit dem Versuche der Indianer verflossen, und obwohl kein Geräusch die Stille der Nacht störte, so lauschten doch die drei Jäger in äußerster Spannung auf jeden Laut, der zu vernehmen war. Nach einiger Zeit sagte der Mexikaner: „Es ist mir, als ob ich in einiger Entfernung das Wasser rauschen hörte, wie wenn Menschen oder Thiere sich darin bewegten. Die Büffel Pflegen doch in dieser Stunde der Nacht nicht ihren Durst zu löschen!" Bei diesen Worten erhob er sich und beugte sich vor, um stromauf wärts zu blicken; aber schon in geringer Entfernung breiteten Nebel schichten, die wirbelnd sich erhoben, einen undurchdringlichen Schleier vor seinen Augen aus. „Ich sehe nur Nebel," sagte er ärgerlich,