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4 «Dresdner Nachrichten- 4 Montag. »0. Juli IVOS Nr. I8V *** Alpenveilchen. s10 Pfg.l »Wollen Gi» mir bitte «itteile». welchen Wer» nachstehende Sachen haben: I Annales- niarken 2Vs Neugroschen. L Deutscher Postdezirk V» V, und 1 Groschen.- — Briefmarken Sachse» 14 Neugroschen Groschen. Deutsche Reichspost Leipziger Annalen gibt «» ver- iedene. Es ist übevhaupt nötig, bei Anfragen über Bücher genau eAnaabenzu machen über Zeit und Ort des Er- icheinens, deS Herausgebers bez. Verlegers, de- Buchsormatrs der Erdaltuna und der Vollständigkeit der Bücher. 3. Scrivers Seelenschad hat keinen Wert, zumal hier nur der vkdrte Teil in Frage kommt. 8. Die gefragten Marken sind ohne höheren Wert, überdies auch die Angaben sehr mangelhaft: so weiß man nicht, ob 4. B. die V? Neugroschenmarkr von König JrirdrichÄugust oder König Johann gemeint ist. ' Handschrtktendeurietlung. Nichte Amrt >10 Via.». Du bist wirklich gut ! verlangst van mir. daß tch au« Deiner Handiwrift Deine ftebler Dir ,eigen möchte und suchst in »«»leiden Atem ,uge niir nach»ul»«>ien, »ah Du eigentlich gar kein« Fehler badest — ttdri >,en« eine Ansicht. der mit nur wenigen »iu«nabmen alle »>«in, Nichten und testen huldigen. Du scheinst etwa« LS und «7 ,u sein. Wenn Du etwa« für recht erkannt dost, darsst Du nicht lang« erst ängstlich wägen und sraaen. was andere Leute da«u sagen werden. Ein wenig mehr Energie würde Dir von großem Nuten sein. Du »ist sonst sehr tL. to und 1», t und > und „-.edr iS als 4. — Nicht« Clarissa <20 Pig., früher za Psg.» legt mir ihre Handschrift ,u dem anSgesorochenen Zweck« vor. daß ein büb 'cher, schwarnierische« und verliebter Neffe darauf Versalien soll, die Urhede ri» dieser Handschrift ohne große Umstände zu beirate». Komisch! Nicht wahr? Clarista scheint mir 15 und >2, ferner ZI, sehr 27 und neb«»- dei tvarsam zu sein. Ob sie aber hübsch ist und Geld hat, vermag ich au« ihrer Schrift Krim besten Mille» nicht ,» ersehen. — Nichte Veter- nelIchcn (:i0 Psg.s. Deinen Schriftzügen »ach trägst Du ein recht selbst gefälliges Wesen ,»r Schau, vielleicht bist Du gar rin wenig 23. Die Folge davon ist, daß Du Dir einbildelt, von niemand verstanden zu wer» den »nd daß Du darum liebe» gleich zu keinem Vertrauen saßt und 2l und 2» wirst. Das ist schade, denn ich finde, daß Du 8. >z und 3t bist. Wen» Du Dich in Bezug ans die erstgenannte» Eigenschaften nicht bald besserst, ist es schon möuliw, daß wir uns nach 7 Fahren wieder einmal begegnen, natürlich dann in der Heiratssebnsiichtsecke. — Nichten 8 i«le - Lotte, Helene und Maria <l,59 M>. Liese-Lotte. Dich halte ich >üc 42 und 3b. aber auch ein wenig 39 und 38, alles in allem jedoch für eine tüchtige, energische Hausfrau, die imstande ist, ielbft einen solchen Mann zur Lcrimnft zu bringen, der nicht gleich gutwillig »litivinnen will. Nichte Helene siebt wohl »och im Backfischaster? Bei ihr find alle die liebe» Uninaendcn vertreten, die die genannte Fischgattung io reizend und pikant machen : em göttlicher Leichtsinn, der nicht von heut bis morgen denll und ein loie« und iminer. selbst bei ernsten Dingen, lachendes Münd- chen. Weiter ist Heimchen 5 »nd 6. St u»v bis an die Obren 27 Nicht« M a r i a bat nianches mit Lieie-Lolte gemein. Sie tut außerdem ein wenig apart und unnabbar und kann doch io >2 und >3 sei». — Nichte Jo hanna (29 Vs«.). Aus Deiner Schrift schließe ich auf ein gewecktes, mit gediegener Herzens- und Geistesbildung nusgestaüeles München, das sicher aufzuireten uno ielbsiändig ,u denken »nd zu bandeln versiebt. Dabei bast Du Dir ein weiches Herz beivabrt. bist 8 und aul und offenen, vetteren Ge müts. — Nesse A l s r e d <30 Bfg.i. Dein« Achriftzüge tragen einen weiblichen Ekarakier. Du bist wahrscheinlich ein stetiger, ordenliicher Mensch, t und an'pruckiHlos. aber odne Fnittalive und Energie. — Nesse C Wallber <30 Psg.). Deine Srbrisl drückt einrn krankhaften Zustand aus. Vielleicht verbindet fich bei Dir ein körperliches Leide» mit seelischer Depression, oder Tu dist im höchsten Grade nervös. Sodann bemerke ich Züge in Deiner Schrift, die aus stark entwickelten materielle» Sinn lnn- deuten. — Nichte Sig « linde <59 Psg.s. Bon Ordnung und Sauberkeit scheinst Du nicht eben viel »u balten. Grid »nd Gnt find Dir lieber. Beim rastlosen Graben nach Schäden veruachläsftgst D» Deinen Geist. Ich halte Dich aber für herzensgut, mitleidig. 6 und 15, sowie «ln wenig 27. t. bescheiden, 2. sa»st, 3. duldsam, 4. beiter «. übermütig, 6. mitteilsam, 7. verschwiegen, 8. bUssbereit, 9 vertrauensvoll. 19 einfach, tt. natürlich, »2. liebenswürdig. IS. gefällig, 14. demütig, 15. verträglich, >8. anspruchsvoll. 17. leicht aufbrausend. 18. cinpfiiidlich, I». ernst, 29. mürrisch, 21. verschlossen. 22. klanchsüchng, 23. egoistisch. 24. misstrauisch, 25. pub'iichtia. 26. kokett. 27. verliebt, 28. ungefällig. 29. berrichiüchitg. 39. streitsüchtig, 3t. gutmütig, ". schivei 32 ermutig. 33. hochmütig. 31. mutig, s». uiiternebmend. 38. iagbast, 37. schüchtern, 38. eigensinnig, 3». rechtbaberiich. 49. stolz. 41. launenbast, 42. strebsam, 43. blaiiert, 41. eifersüchtig. 13 sananimich 46. cholerisch. 47. pblegiiialiich, 48. melancholisch. " Heiratssebniuchtsant Worten. Nichte Ruth <59 Psg.s erklärt kurz und bündig, daß sie einen Mann sucht, der ii» standr ist. ohne Hilfe der Frau einea einfach gm bürgerlichen Hausstand zu er- ballen, wobei es ihr gleich ist, ob er Bcrinögcn befidt oder nicht. Den Vorzug würde sie einem tüchtigen Kaufmann oder lechuiichen Beamten gebe», aber auch ganz gern dein Vertreter eines anderen Berufes die Hand zum Blinde reiche», sofern er fich in günstigen Verhältnissen befände. Er könnte bis 49 Fahre alt imd eventuell auch Witwer sein, nur dürft« er nicht gerade zu den kleinste» Exemplaren der sovoios stomo gehöre» niid der nötigen Bildung nicht ermangeln. Sie selbst setzt ihr Aster „29—29- Fahre zwischen Güniesüßchen uns zwar nimmt sie davon ungefähr die Mitte ein, so daß man die Wahl bat. sie s»r jünger oder älter als ei» Kierlel- jahrhrmdrrt zu balten. Wetter verrät Ruth, daß sie als Milli,daberin eines Gejchäsls ein vorzügliches Auskommen bat und außerdem ein ganz ansehn liche« Vermögen besitzt. — Nichten Vergißmeinnicht und Veilchen <40 Psg.) haben fich von Bischofswerda aus die Sliümpse ge mach!. um aus einem Marsch durch diese Ecke ihre zukünftigen Herren und Gebieter kennen zu lernen, weil sie es satt bekommen haben, in ihrer Ein samkeit unbeachtet weiter zu blühe». Sie reflektieren beide aus kleine Be amt« oder Kaufieute in gesicherter Lebensstellung und bezeichnen fich a>« :.oe> 25 de,. 39 Jahr« ölte Brünetten von angenehmem Aenßeken, heileres Temperament, gutem Charakter, tadellosem Nus« und einfacher, wicst'chaft- ircher Erziehung. Was ihre niaieriellen Güter betrifft, jo bat jede von >hnrn außer einer soliden Ausstattung auch einige tcmieno Mark ieldst- e--'r»nes Moo« in die Ebewagschale zu legen und später ein bedeutendes elterliches Erbteil ,u erwarten. Der letzter« umstand dürste ganz besonderen cknklang finden. — Nichte Lore <59 Big.» schreibt: In Deine Ecke bat sich woU -'chon nianches Menschenkind geflüchtet und gesucht und gesunden, wonach «ein Her, begehrte. Ich komme auch und frage . »Han Du nicht einen Nr^en von ca. 49—39 Jahre», Witwer mit t bis 2 »iinoein nicht ans- ge chlofie», der eine gebildete 36 Fahre alte Frau niil einem Kind, hübscher Ausstattung, aber ohne Vermögen, zu seiner Hanssrau machte? Eine 'orgensreic Existenz müsste er baden, da ich die Sorge» schon zur Genüge sennrn gelernt habe. Vorhandene Eigenschaften find laut Aeußernng Drit ter »Gutes, teilnehmendes Gemüt, häuslicher, sür alles Schöne empfäng licher Sinn. Anspruchslos, was Verstellungen und Vergnügen betrifft- so- wie praktische Kcnntnifie im Haushalt! Vc-ils tont!" — Nichte He len« <49 Plast schreibt: Gleich meiner Freundin, die durch Deine Für sprache der leinen Neffen zu einem lieben Mann gekommen ist. kann auch zch der Versuchung, ein« Wanderung durch Deine vielbewädrte Eck« zu unternehmen, nicht widerstehen. Ich bin der Meinung, das Glück will ge sucht sein, zumal von denen, die Fortuna nicht gerade in ihr Herz ae- 'chlofien hat, wen» ich damit auch nicht sagen will, daß ich besondere Ür- sache hätte, mit ihr zu Kadern, denn ein Rückblick ans mein« Kindbett stellt mich zufrieden. Mit 5 Fahren Walle, war ich bettelarm und jetzt bin ich Inhaberin eines hüiüchen ichuldenireicn Geschäfts, besitze schöne Aussteuer und auch einige tausend Mark Vermögen. Oft wird mir seitens meiner Bekannten vom Heiraten abgeralen, weil sie der Neberzeugung sind, daß tch den Simmel auf der Erde habe. Aber mein Her, sehnt fick nach aufrichti ger Liebe, zumal ich ganz allein in derWest stebe, und kann ich den Wunsch, «mein lieben braven Plana an,»gehören, nicht länger nnlerdrücken. Ich denke, wenn ich glücklich werden soll, so habe ick jetzt vom 39. Fahr« an »och viel Zeit. Das Her, bleibt ewig jung, und Mutter Natur bat mich auch äußerlich nicht schlecht bedacht. Ich bin von großer Statur und wäre mir dies auch von meinem zukünftigen Gallen erwünscht. Er müßt« aber auch, gleich mir, einen gute», verträglichen Charakter haben und von Berus Kaufmann oder Beamter sein, den», weinigleich ich keinen Mann brauche, der mich ernährt io soll er doch seinen Verdienst sicher haben, damit etwas vor sich gebracht wird. Ich bin jederzeit fürs Sparen gewesen und müßl« auch bei meinem Gatten diese gut« Elgenscknift vorhanden sein. Sollte aber mein Auserwäbster zufällig Witwer sein und ein bl» zwei Kinderchen dentzen, so wäre mir da« auch recht und würde ich den Kindern nach besten Kräften die rechte Mutter zu ersetzen bestrebt sein. Ich Hab« als Kind selbst gekostet, wie eine Stirf,nulter irm kann, weiß aber auch, wie sie sein muß. Mein Lebcnsgesäbrte kann bi« 45 Fähre alt sein, aber angenehmes Aeußcrc und gnieS Innere muß er haben. — Nesse Maximilian >59 Vsgst ist io ganz allmählich 39 Fahr« alt geworden, ohne diesenig« aefunden zu haben, der er e« gern überlassen möchte, seinem Funggesellenleben. da« er eingeftandenrrmahen nunmehr satt hat, «in Ende zu machen. Er ist Kaufmann, von aroßrr, schlanker Figur, gut von Charakter, heiteren Temperament« und im Besitze einer angenehmen, sicheren Lebensstellung mit einem vorläufigen Einkommen von 24VV M. Lon seiner Zukünftigen verlangt rr ebenfalls guten Charakter, wirtschaftliche Erziekuna und angenehm« Erscheinung: auch versichert er, nicht böse sein zu wollen, wenn sie etwas Mao« besitzt. — Nicht« Agnes <t Ms. gehört, wenn man ihrer Versicherung glauben darf, auch zu Len bedauernswerten Menschenkindern, denen es an Gelegenheit fehlt, Belanntschasien anzuknüvscn, die ,u einer ge»reinschaftlich«„ Nelle durch« Lrben slldren könnten, sintemalen ihre Eltern nur ihrem Geschäft leben und keinen Verkehr »siegen. Sie stellt sich als «ine 29jäbrige und nick» Hätz- ltche Blondine von mittlerer Grüße vor und erklärt, daß Ne, obwohl schon über « Jahre im elterlichen Geschäft tätig, in bänslichen Arbeiten nicht un- ersahren ist und nicht nur beim Eintritt in d», LH» in,t Moneten auswarten kann, sondern auch sväter von den vrrmögenden Eitern «in Erkleckliches zu erwarten hot. Ihr Zukünftiger möchte intndesten« 21-28 Jabre alt. aber möglichst kein Geschäftsmann lest, und nicht allzusehr dem Sport huldigen. verwiche» «u» SäWches. Der 11. fü r Fra gen. Der ^s«hr«»be,tcht de» RechtAschsitzver ein« f2r Frauen in Dresden auf da» Jahr 190« ist soeben erschienen. Der Verein hat sich an allgemeinen Bestrebungen r deutschen Frauenbewegung auch im adgelausenen Jahre ver- beteiligt, zunächst schledenttich detelligt, zunächst durch seine Zustimmung«» den Petitionen de» Bunde» deutscher Frauenverrine betreffend rin einheitliche» Reichsdieiistbotengesetz: eine Novelle »um Kranken- versicherungSgejetz resp. die Wählbarkeit der grauen in den Vor- stand: die Zuziehung der grauen zu den ne »gegrünten Kauf- maimsgerichten; die Abschaffung der Bordelle und Streichung de» 8 S6U» au» dem Strafgesetzbuch: die Zuziehung der graue» zu den Schuldeputativnen. gerner beteiligte er sich an einer Petition des neuen RechtsschutzverbandcS um Berücksichtigung relv. offiziell« Zuziehung der bisher in freiwilliger sozialer HilfSarbett im isiechtSschutz tätigen grauen bei den von der vreußischen Regierung in Aussicht genommenen öffentlichen RechtSschutzstellen für Unbemittelte. Auch reichte er in Gemein- schast mit dem Dresdner Zweigverein der Internationalen godrration eine Petition beim sächsischen Landtage ein, de» ie die erwähnt« Bundespetition an den Reichstag !echt»schutz tätigen grauen ... .. ... m Regierung in Aussicht genommenen öffentlichen stutzstellen^ür Unbemittelte. Auch reichte er in Gemein , . mit dem zodrraiion eine . Neichen Inhalt» wie die erwähnt« BundeSpetition an den Reichstag, -er Vorstand beschloß ferner die Gründung eine» sächsischen '" sür grauenslimmrecht vorzubereiten. Die Zahl der n der Nechtsschutzstelle des Verein» betrug im ver- ihre 1317 igegen 1378 im Vorjahres: davon waren wesen, so kann der Verein doch mit einiger Befriedigung darauf surückblicken. Die Frequenz hat sich seit dem ersten Jahre ver« »reifacht. Dar Bild der praktischen Tätigkeit des Vereins m diesem Jahresschlüsse ist dein Vorjahre gegenüber ziemlich un verändert. Eine kleine Steigerung rst zu verzeichnen: 16g gegen- über 161 besondere Fälle bei einer Besuchszift'er von 349. Die Sprechstunden fanden vom Mai ab, statt wie seither Sonnabend, eben Freitag von 5 bis 7 Uhr im Bureau, Terrassrn-Ufer 3, l. Etage, statt. Die Besucherinnen setzen sich aus allen Lebens- kreiien zusammen. Nach ihrem Personenstände waren: Ver heiratete 128, Witwen 42, Geschiedene 2, getrennt Lebende 3. Eheverlassene 5, Unverheiratete 31. Auskunft nach außerhalb wurde 6 Mal, Auskunft an männliche Besucher 3 Mal erteilt. Nach Art der Anliegen handelte eS sich um: Barunterstützungen 731, darunter Mietszahlnngen j32), Darlehne j9), Nah rungsmittel slOj, Kleidungsstücke, Wäsche. Betten usw. 211: um Unterbringung Erwachsener in Sommerfrischen s1>. Genesungsheimen i5I, Bädern s2I, Kranken-Anstalten <2>. Auf nahme in Alters-Heimen s6>: desgleichen von Kindern in Ferien Wöchnerinnen-Unterstiitzunaen s3>: Nähmaschinen sb,, dien für Knaben s5>, für Mädchen j2>, Freistellen s4>: StellungS- 2> und Arbeitsnachweise <13>: Weihnachtsbescherungen <10ft, konfirmandenkleidung s5j: vermischte Fälle slvl. — Angesichts der regen Teilnahme, die zur Zeit der Frage des KinderschuZeS cntgegengebracht wird, dürfte es von Inter esse sein, zu erfahren, dav im Königreiche Ungarn bereits am 1. September 1903 ein staatliches Statut ins Leben getreten ist, mit welchem der staatliche Schub der verlasse ne n K i n d e r in modernem Sinne geregelt wird. Das Statut definiert als verlassene Kinder solche, welche zu erhalten die hierzu verpflichteten Personen nicht fähig sind. Es schützt jedes Kind unter 15 Jahren, sür welches die Verwandten oder aber Wohltäter. Wohltätigkeitsinstitute oder Vereine nicht in genügen der Weist sorgen. Es beabsichtigt also nicht, die Gesellschaft von der Ausübung der Wohltätigkeit und des menschlichen Er barmens auszuschlzeßen. Dem angedeuteten Zwecke dienen die »genannten Staatskinderasyle. Die Veranlassung zur Auf nahme in ein Staatskinderasyl ist der Kompetenz der Polizei entzogen und den Waiscnstühlen sWaisenämternI zugeteilt. Eventuell sind hierzu auch die Oberstublrichter, Bürgermeister und selbst di« Direktoren der Asyle berufen. Auch sind die Ge- — expedierende serreiar und ze Zentral-Genossenschaftskasse Rieh. K e i 'er erstmaligen Zusammenkunft ehemo chüler von Marienbera einige Jahres haben bereits 16 ärztlich geleitete Asyle im ganzen Lande ihre Wirksamkeit begonnen. Außerdem wurden nach Bedarf den Asylen unterstehende Kinder-Kolonien gegründet. In diesen Kolonien werden die Kinder zu geeigneten Zieheltern gegeben: die Kolonien stehen gleichfalls unter ständiger ärztlicher Aufsicht. äuglinge können auch der Mutter zur Obhut übergeben wer den, wobei die Mutter eine entsprechende Unterstützung erhält. Eventuell kann auch die Mutter »litsammt dem Kinde in einer Kolonie untergebracht werden. Besonders hervorzuheben ist »och das System der sogenannten Familienkolonien, bestehend aus 10 bis 20 größeren Kindern desselben -Geschlechts. Das Kind bleibt bis zum 15. Jabre im Verband des Asyls und hat der Leiter des Asyls bis dahin dafür zu sorgen, daß das Krnd beim Austritt cuie sichere Lebensstellung erhalte. Besonder- begabte Kinder erhalten eine besondere Ausbildung. Die im Lande befindlichen Kinder fremder Staatsangehöriger werden den inländischen vollständig gleich behandelt. — Der expedierende Sektttär und Kalkulator bei der Preußischen il in Berlin hat »nr Feier aliger Unteroffizier- . statistische Mitteilungen er- cheinen lassen (Dresden. Bnchdruckerei des „Kamerad"), die geeig net sein dürften, gewisse Vorurteile ru beseitigen und die Eltern mehr als bisher zu veranlassen, ihre Söhne der Unteroffizierschnle ziiuisühren, was bei dem vielfach herrschenden Mangel an Unter offizierersatz sür die Heeresverwaltung von großem Nutze» sein wurde. Der gesamte, der Schrift zu gründe liegende Jahrgang umfaßt 121 Personen, von denen vor Erfüllung der 6jähngen Dienttperpflichtmig 21, nach 6 Jahren 18. vor Beendigung der 12jährigen 20 und nach 12iährigcr Dienstzeit 65 ausschicden. Von der Gesiimtzahl traten in Staats-, Reichs- oder Kommunaldienst 8t, 4 wurden Privalbeanite, 14 kaufmännische Angestellte, sonsti gen Bernsen wandte» sich 7 zu: bei 12 blieb der Berns unbekannt, 3 verstnrben während des aktiven Dienstes. Was die erreichten Dienstgrade anbetrifft, so brachten es je 1 bis zui» Zengleutnant bezw. Zahlmeister, 42 zum Feldwebel. 29 zum Ätzeseldwebel, 28 znin Sergeanten, 14 zum Unteroffizier, K zum Gefreiten und 4 blieben Gemeine. Daß das beim Eintritt in die Schule wohl edeni vorschwebende Ziel, nach dein Abgänge vom Militärdienst » eine pensioiisberechtigte Beanitenstelle einzurttcke», von etwa l>8 Prozent des Jahrganges erreicht wurde, ist gewiß ein erfreu liches Resultat, — Die ehemaligen Angehörigen deS seit dem Feldzüge 1870/71 in Straßburg garmsonierenden 10 5. Jnsanterir- Regiments balten vom 22. bis 24. d. Ml», in Werdau Generalappell ab. Nach dem bereits heransgegebenen Pro- aramm verspricht daS Fest ein überaus schönes zu werden. Der Dresdner Verein der 105er hat sich schon seit langem zu dem Feste gerüstet und will die getroffenen Vorbereitungen und An meldungen in der nächsten Mittwoch im Eldorado'' stattffnden- den Mon-atsversommlung zum Abschluß bringen. Alle ehemaligen 105er von Dresden und Umgebung sind zu dieser Versammlung eingeladen. Tie gemeinschaftliche Gesellschaflis-IFahrt zu er- stigteir Preisen findet am 22. d. Mt»., mittags 12 Uhr Min. vom Hauptbahnhofe aus statt. sSiche Inserat.) — Eine Bckleidungskunst -A >lsstellung findet an« ich des zehnjährigen Bestehens des VerbandcS „Moden- Akademie zu Leipzig" vom 27. August bis 10. September d. I. im Leipziger Künstlerhause statt. Dieselbe wird der praktischen Kunst unv der Hygiene dienen. Für anSznstellende Herrenkleloer sind die herrschende Mode und ^ gebend, ohne Re^ Damenkleidei darf weniger als die über Brust und betragen. Nur erste Geschäfte, erste Meisterinnen und Meister können sich an der Ausstellung beteiligen, auch Private. Schon ausgestellt gewesene Kleider sind zur AnSstelliing nicht zulässig. Nur wirklich hervorragende Leistungen werden prämiiert. Nam hafte deutsche Künstler wirken mit. An die Künstlerschaft Deiltsch- lands richtet der Verband „Modrn-Akadcmie zu Leipzig" den Ruf, sich an der Ausstellung mit Entwürfen und Ausführungen künstlerischer Refornillelder zahlreich zu beteiligen, zur Förderung der Kunst in der Kleidung und Mode. Ä '°--W SLLÄSLÄL Friedrich August Richard Starke erhalt wegen Widerstand- > Monate 1 Woche Gestft «U» Ardiiter 8ftdi»and «m« ler äü» Lotio . , Wl i d«a Hank . leiten wegzunrhmnr. Kötzl»r -«nannten Tag« hatte er ast. - Tor »tta schrute tnem armen Reisenden »m 90. »enigrn Habseliakeite stellungslos; an dem _ „ ^ ^ uptbahnhos« begeben und verschwand «it dem ttndrn: er kaufte sich unterweg« «inen Schlü dann d«m auf öü Mark geschätzten Inhalt nebst dem Behälter ' an einen Trödler. Von diesem muhte der Ge Aster di» zu 10 Jahren und dem l5jährigen Dienstmädchen vor dem plötzlich eintretenden Regenwetter in da» an der Meißner fiskalischen Straße gelegene Etablissement »Zur Weintraube* geflüchtet, wo infolge de» Regentvetter» starker Verkehr herrschte, so daß in den war. Eine in littolge de» Regenwetters starker Verkehr -erricht«» l Gaststuben sür sie kein Platz mehr vvrvonden ihrer Begleitung befindliche Familie war in dem Etablissement bekannt, weshalo ihnen Platz in einem Zimmer angewiesen wurde, da» eiaeus sür sie aufgeschlossen wurde. Dieser tarn! alzw i de Raum ist aber ein Eaalzimmer und hat einen sr„e» Zugang nach dem Tanzsaal, auf dem bereit» öffentliche gehalten wurde. Nachdem die N. daS Zimmer mit ihrer ae. samten Bealeittuia betreten hatte, wurde «» durch «inen Be auftragten veS Wirts wieder abgeschlossen, damit für Saal- besucher kein rntreefreier Eingang sich bot. Wollten die Ainder der N. das Zimmer verlassen, mußten sie über den Saal gehen. Verwaltung-behördlicher Bestimmung gemäß ist Kindern und jugendlichen Personen unter 16 Jahren der Zutritt zu öffent- liehen Tanzvergnügungen verboten. Diese Bestimmung hat auch Geltung, selbst wenn die Kinder sich in Begleitung ihrer Eltern L.---,..- ^ Verbot ist die N. ausmrrksam gemocht wor- ober trotzdem noch einige Zeit mit ihrer» Ainder» _ ^lzimmcr verweilt. Wegen diese» Verstoße» ging ihr vom Genieindcvorstand «ine Strafverfügung über 3 Mark Geldstrafe zu, gegen die sie Einspruch erhob mit dem Hin- weis, daß eS gar nicht in ihrem Willen laß, den Saal zu be suchen, sondern daß da» Zimmer ihr und ihrer Begleitung al» Gast zimmer angewiesen wurde. Ganz frei von Strafe kann das Ge richt die Beschuldigte nicht sprechen: denn sie hat sich nach dem Wortlaut der Verordnung mit ihren Kindern und dem jugend lichen Dienstmädchen, denen der Aufenthalt an solchen Orten untersagt ist, in einem Saalzimmer befunden. Jedoch hält daS Gericht den Fall für den denkbar mildesten und setzt die Strafe aus 1 Mark herab. — Der Schuymacher Johann Niko laus Krahl wird beschuldigt, rin« Zigarettenarbeiterin, von der er merkte, daß sie sich während des Streik- au» der Fabrik Hausarbeit Höste, bei den oster sich wiederholenden Begegnun gen ans der Wittenberger Straße durch den Zuruf .(Streik- brecher" beleidigt zu haben. Er bestreitet da» und meint, es müsse eine Verwechslung mit seiner Person vorliegen. tndrS erkennt - - -- - -- Für :kennt die Zeugin den Angeklagten mit Bestimmtheit wieder, ür seine Schuld spricht auch daS Verhalten de- Angeklagten. :r. nachdem gegen ihn Anzeige erstattet worden war, aul die Beleidigte einzuwirken versuchte, den Strafantrag geg«l, An zurnckzunehmen. Wegen Vergebens gegen § 153 der Reich», gewerbeordnung wird Krahl, der bisher unbescholten ist, zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt. Für unsere Hausfrauen. Wa» speisen wir morgen? ür höhere Ansprüche: Fleischbrühe mit gebackeneilErbsen. ' holländischer Sauce. Hammelkeule mir Prinzeß- a»f von saurer Sahne. — Für einfacher«: chale. Deutsches Beefsteak mit Pilzen und Kar toffel». §ur yoyerc ' Zander mit ha vodnen. Aufla Heidelbcerkaltsch Dresdner ISetreidekümmel, da» bekannte, voöllgliche illat der Likörsabrik mit Dampfbetrieb von 8ek»1U10P « r»e> , große Briidergasse 1L in Örig.»Ltr.»Jl. t M- 1.3v inkl. Destillat ei bestens empfohlen. kLmiNeypackrickten. Gestorben: Earl Friedrich Hermann LerpSe, 66 I.. Leipzig: Lehrer emer. Bernhard Robert Weigel, Lelpzia-Gohlis: Drogist und Waisenral Johannes Schober, 33 I.,, Schönefeld bei Leipzig: Landgerichtsrat Karl Ludwig Friedrich Oesfeld, 52 I., Penig: Karl Wilhelm Gustai " ' ------ arrer Ernst Hermann Döhler, ^emnid: Aranka Sckmberth Kantor chmidt, 60 I., Glauchau: Gutsbesitzer Franz Ludwig essen: Assessor HildSbergs S. Siegsrieb, 3 I-, Grimma: Kassierer Wnhelm Reimer, Lausigk: Buchdruckereibesitzer und Chefredakteur Georg Gotthold Monfe, 53 I., Bautzen. Gustav Zwinzscher, 60 I., Leipzig: Mer. 55 I., AleinolberSbarf b. th. 22 I-, Chemnitz: Oberlehrer Sonnabend abend 8 Uhr verschied sanft und ruhig unser herzensguter Gatte, Vater. Schwiegervater, Bruder. Schwager »nv Onkel, der Schneidermeister I.iick»ie Sownvlvtsr, nach kurze», schweren Leiden im 53. Lebensjahre. Dresden, de» io Juli ll)05. Im tiefsten Schmerze »lloNni«>»i«-i geh Garbe nebst Angehörigen. ! Die Beerdigung findet Dienstag nachm, k Uhr von der Parentatioiishalle deS Tolrewitzer Friedhofes au- statt. l-. Qolcimann Vrv8<1on am LItmarLt kMrrmvi'-eorlumer R rsuer-Ittviüsi' ^Leksllr jeliwzrre LVeLe eLvarre L1ur«a. Irauvr Lostltms, Vluavo, Lldiäsrrvell«, Kiväsrlftoiäsr, aorst» Älmtliebo Lockrufta - ärtitzvl, »!»r Ltnävekudo, klar» «to. 8vk»«a»»« ILkvt4k«r«taLW» kobskl ösmksi'dl, LS OV