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Dresdner Nachrichten : 10.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190507105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050710
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050710
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-10
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.07.1905
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Dresdner Nachrichten. Sir.L8v. Seite». Mi Montag, Lv. Juli Ivvs mann Dr. Krug v. Nidda. Geh. ReaierungSrat a. D. Freiherr v. Wirsing, Oberschichtmeistrr Uyde-Wurmvitz. Redakteur Staub, Gä- Reaierunasrat Professor Dr. Destphal als Ver treter des Kyffyäuseroundes, Major z. D. Simon« als Ber- treter de« preußischen LondeSkriegewerbandes, GenrraUeut- nant i. D. Fritsch, Erzellen», und Generalmajor ». D. Anheuler als Vertreter deS badischen MilitärvereinSverdande». Die an- gemeldeten Vertreter der bayrischen, württei» belgischen und hessischen jkriegerverbände sind leider in letzt« Stunde noch an ihrem Eintreffen in Dresden behindert worben. Der Saal war mit den Mahnen und Standarten der sämtlichen Hieligen Militär vereine festlich geschmückt, während vor dem Präsidialtitche in mitten einer Blattpslanzengruvpe «in Bron-e-Reliefbild Königs friedlich August lmodelliert von Bildhauer May, Atelier von Albert Keil-DreSden. Gabelsbergerstraßel sich al' enter der Stellen, deren richtige», sachlich«» Urteil Über der- artige Aragen von keiner S«lt« bestritten werden kann, als auf- nahniefahig erscheine», »um «»druck bringen kann, dadurch da» 'schreiten he» Polizetpräsid.um" " ^ " " " t zur äenchtliche» undrsbanner. vereine fefttiq» ge,cymu«n. wahren mitteu einer Blattpslanzengruvve Königs Friedrich August tmodellle, von Albert Keil-Dresden, Gabelst . Hintergrund deS Saale« schmückte das große Bu Eingeleitet wurde di« Bundes-Generalversammlung harmonischen Begrüßung durch den Männergesangverein „Jäger und Schützen", unter Leitung des Herrn Kantors Grützner von der Annenkirche, der E- M. v. Webers ,,Gel ft" wirkungsvoll zum Vortrag brachte. Der Bundespräsident, Herr Justizrat W indisch eröffnet« die Versammlung mit einer begnißen'oen Ansprache, indem er die erschienenen Vertreter deS Kriegs- ministertums und des Ministeriums des Innern, sowie die zahl reichen Ehrengäste, die Bertreter des KysshäuserbundeS und Landeskrieaerverbiind«, und die Herren Kameraden BezirtS- vorsteher herzlichst willkommen hieß. Er gedachte hierauf des Hinscheidens Königs Georg, der verstorbenen Bunbes-Ehren- initglieder Generalmajor z. D- v. Lossow und Oberst z. D. von Baumbach und aller übrigen durch den Tod abberufene» Ehren- und ordentlichen Mitglieder, deren Andenken die Versammelten dadurch ehrten, daft sie sich von den Plätze» erhöhen, ferner nahm der Herr Bundespräsident Bezug auf die Thron besteigung und huldvolle llebernahme des Bundes- protenoratrs durch König Friedrich August. Das aus den König und das Königliche Haus ausgebrachte dreifache Hoch fand ebenso begeisterten Widerhall, wie das aus den Kaiser ausgebrachte dreifache Hurra. Daran schloß sich der Vortrag des Mannerchores „An das Vaterland" von Kreutzer, worauf Herr Geh. Rat Pros. Dr. Westphai die Grüße des KysshäuserbundeS überbrachte. — In die eigentliche Tages ordnung einiretcnd gab zunächst der erste Schriftführer Herr Kamerad Blum einige Erläuterungen zu dem gedruckt vor liegenden I a h r e s b e r i ch t. aus dem das Wesentlichste von uns bereits mitgeteilt worden ist. Der Schatzmeister, Herr Kamerad Beyer, erstattete den Kassenbericht aus das Jahre 1904. Auf Antrag des Rechnungsausschusses, der sämt liche Rechnungen geprüft und für richtig befunden, wurde dem Schatzmeister einstimmig Entlastung erteilt, ebenso der Jahres bericht genehmigt. Alsdann wurde aus Antrag des Präsidiums der Z 6 Absatz,8 der Bundessatzung in folgender Weise ab geändert: „Offiziere und Sanitätsoffiziere der Reserve, der Landwehr, der Seewehr, zur Disposition und außer Dienst, sowie im Ofsiziersrange stehende 'Mlitärbeamte sind ohne Abstimmung aufzunehmcn. Soweit es sich um Offiziere, Sanitätsoffiziere und Militärbeantte außer Dienst handelt, ist in zweifelhaften Fällen über die Ausnahme die Entschekdung des Bundespräsidiums cinzubolen, ebenso über die etioaige Aus schließung." Ueber das Erholungsheim Lauter er statteten die Herren Kamerad Beyer und Präsident Windisch Bericht. Diese Angelegenheit ist nun soweit gediehen, daß das auf Lauterer Gebiet gelegene Grundstück mit dem darauf- steyenden Gebäude in den Besitz des Bundes übergegangen ist. Der Kaufpreis ist aus den in den Händen des Herrn Amts- hauplmanns Demmering in Schwarzenberg gelegenen Spenden bezahlt und der noch übrige Teil dieser Spenden an das Bundespräsidium überwiesen worden. Die Generalversammlung erklärte sich aus Vorschlag des Präsidiums damit einverstanden, daß noch in diesem Sommer die Wohnungräume soweit her- gestellt werden, daß sie im ersten Geschoß Gäste autnehmen rönnen, ferner der Ausbau des Dachgeschosses möglichst ohne Inanspruchnahme der Bundeskasse in die Wege z» leiten und durchzuführen sei. Ueber die Haftpflichtversicherung referierte Herr Kamerad Beyer. Aus Antrag des Kameraden Wolfram-Dresden wurde beschlossen, den bisher mit einer Frankfurter Gesellschaft abgeschlossenen diesbezüglichen Ver trag kür nächsten November zu kündigen. Herr Präsident Windisch berichtete hierauf über den Stand der Sanitäts kolonnen. Es sei besonders seitens der Militärvereine dahin zu wirken, daß sich mehr wirklich kriegsbereite Mitglieder für die Kolonnen finden, denn dem Landesverein vom Roten Kreuz sei nichts gedient mit solchen Kolonnen, bei denen er im Ernst fälle nur über einen kleinen Teil der Mannschaften verfügen kann. Ter sofortige Bedarf an Krankenträgern bei der säch sischen Armee im Ernstfälle beträgt 224 Mann, und gegen wärtig fehlt noch eine größere Anzahl Mannschaften zur Deckung dieses Bedarfs. — Nach einer Pause wurden die Ver handlungen mit einem Bericht über den Kyffhäuierbund wieder ausgenommen. Von dem Bericht wurde ohne Aus sprache Kenntnis genommen. Tie Frage der „Bezirksteilung" wurde von der Tagesordnung abgelebt und soll der nächst jährigen Bundes-Generalversammlung borbelfalten bleiben. Die Zahl der Mitglieder des Präsidiums wurde auf Antrag des letzteren auf 21 erhöht. An Stelle der infolge Ablaufs der Dienstzeit, teils durch Tod. Krankheit oder freiwilligen Verzicht ausgeichiedenen Präsidialmitglieder machte sich eine . Er gänzungswahl notwendig. Wiedergewählt wurden Präsident Windisch und die Kameraden Limbäcker. Tennert. Ebelt und König, neugewählt die Kameraden Stabsarzt d. R. Dr. Hopf, Hauptmann d. R. Kaufmann Hultz'ch und Bankkassterer Schneider, sowie als Ersatzmänner König!. Musikdirektor Eichler und Kanzleivorstand Knüpfer im König!. Gesamt ministerium. Zum Vorsitzenden der Sachienstistung wurde Herr Tr. med. Hops gewählt. Nach verschiedenen kleinen Mitteilungen wurde die Versammlung »m 2 Ubr mit einem Hoch aus den hoben Buudesyrotcktor König Friedrich August geschlossen. An den König sowohl wie an den Kaiser wurden Huldigungstelegramme abgesandt. — Die R e k r u t e n - E in st e l l» n g. soweit deren Fest setzung noch Vorbehalten ist. erfolgt nach näherer Anordnung der Generalkommandos in der Zeit vom 10. bis einschließlich 13, Oktober d. I, — Ter Verlag der Leipziger „Illustrierten Zeitung" I, I, Weber hat dieser Tage vom Berliner Polizeipräsidium eine Warnung wegen Anzeigen „verschiedener Firmen" über Korpulenz erhalten. Er zog daraufhin bei den in Betracht kommenden Firmen — Hoock u. Eo. iAmirals, Dr. Wag ner u.Marlier sAntipositins, Steiner u.Eo. (Tonnola-.Zehrkur) — sofort Erkundigungen ein und hat von allen dreien die Zusiche rung erhalten, daß die Ankündigung ihrer Mittel erlaubt sei. Teilweise liegen gerichtliche Urteile dafür vor. Daraufhin hat der genannte Verlag eine Eingabe an den Polizeipräsidenten in Berlin gerichtet^ in der es u. a. heißt: „Seit Jahren hat die deutsche Presse teils in ihrer Gesamtheit, teils in Gruppen, teils in Einzeleingaben viele Male um reich sgesetz liehe Regelung der Einzelvorschriften des Geyei m- mittelgesebes gebeten, damit die lähmende Inkonsequenz gleichzeitig gefällter, sich direkt widersprechender Urteile in der gleichen Sach« beseitigt würde. Das klassische Beispiel dafür ist der Knöterichtee, für dessen Ankündigung ii. a. auch meine Redaktion seinerzeit innerhalb weniger Wochen dreimal zur Ver antwortung gezogen wurde; sie ist an einer Stelle verurteilt, an der anderen ireigesprochen worden, an der dritten wurde die Angelegenheit anderweitig geregelt. Wir wollen durchaus nicht für alle Anzeigen, etwa auch solche zweifelhafter Art, die Auf- nahmefreihelt erkämpfen, es handelt sich lediglich darum, die Einheitlichkeit in der Rechtsprechung hcrbeizusühren. die eine Lebensnotmendigkeit für die deutsch« Presse ist. Es scheint aber bei unseren Behörden noch bei weitem nicht die nötige Würdi gung der wirtschaftlichen Bedeutung der Presse vorhanden zu sein, da zur Lötung dieser hochbedeutsamen Frage immer wieder zum mangelhaften Mittel der lokalen Polizeizensur aegriffen wird; wir sehen uN» deswegen gezwungen, den Weg der Obstruk tion zu betreten und jeden einzelnen Fall gegenüber der ver- fügenbeo Behörde bi» zur letzten Instanz zur Entscheidung zu bringen. Ick muß daher an Ew. Hochwohlgeboren die Bitte richten, mir die in der Zuschrift am 10. Juni nur ganz all- gemein bezeichneten „Inserate über Korpulenz" näher curzu- führen, damit ich diese Slnzeigen. sofern sie meiner Redaktion als Einschreiten des Polizeipräsidiums hervorzuvusen und darnach die Angeleaenbeit -ur äenchtliche» Entscheidung zu bringen ver- mag. — Diese Eingabe dürfte vo« allen Verlegern und Redak teure» i» jeder Weis« gebilligt und unterstützt wecken. - DaS N. Mitteldeutsche «»utzeSschietze» wurde am Sonn- abend m Döbeln durch ein,» Festr-mmerS in dem ol» gesiball« eingerichtete« , ' ' Ererzlerhause de» 139. Jufan Verlaufe d«S Kommerse« würdc Lehmann und Bundespräsident Lü-decke-Leipzig zu Ehrenmit» gliedern der Döbelner Schützengeselllchaft proklamiert. Den An ziehungspunkt des gestrigen Sonntages bildete der Iestzug der sich mittags 12 ubr vom Körnerplatze ab durch die Straßen der Stadt nach dem Iestplatze bewegte. Im Zuge befanden sich gegen ISO Pferde, 25 Fahnen, darunter da» Banner der Stadt Döbeln, des Mitteldeutschen Gchützenbunde» und de- Sächsischen Äeglerbundes, und 15 Festwagen. Hervorragend waren ve- sonders die weidgerechten Jäger der Umgebung, die Landwirt schaft und verschiedene hiesige Vereine vertreten. In den «traben bewegte sich zur Zeit des Festzuges eine so gewaltig, Menschenmenge, wie sie in Döbeln vorher noch nicht Mammen geströmt war. Die Stadt war überaus reich geschmückt. Aus dem Obermarkte erfolgte die Uebergabe deS BundeSbannerS in die Obhut der Stadt Döbeln. Nach dem Feftzuge fand in der Festhalle rin Bankett statt, an dem 350 Perionen teilnahmen, unter anderem die Spitzen der Behörden der Stadt Dobeln. Im Verlaufe des Festbanketts wurde ein Huldigunastelegrsmm an den Protektor bes 22. Mitteldeutschen Bundesschiebens, den König Friedrich August, abgesandt. Vom Bundespräsidenten Lüdecke-Leipzig wurde dem hiesigen Bürgermeister Dr. Lehmann die Ernennung zum Ehrenmitgliede nntgeteilt. Das geplante Eröfsnungs-Wettschießen konnte nicht stattsinden, es begann nach 5 Uhr aus den 32 Schießständen allgemeines Schießen. Das Festprogramm bringt für jeden Tag der Woche eine größere Veranstaltung. Besonders für Mittwoch, an dem Se. Majestät der König die «tadt Döbeln und das Bundesschießen besucht, werden große festliche Vorbereitungen ge- troffen. — Großes Flieger- uud Stundcnrennea veranstaltete am gestrigen Sonntage der Verein für Rad wettfahren auf der Rennbahn am Birkenwäldchen vor 8000 bis 10 000 Zu» chauern. Hervorragender Sport war wieder geboten, fast möchte inan sagen, etwas z» viel, denn bei den zahlreichen Nennungen, 4 Steher und 36 Flieger, zog sich das Rennen bis in die Abend runden hin. Sengende Hitze brütete über dem Zement, trotzdem hielt das Publikum wacker Stand. Von ^hervorragenden Kapazitäten erschienen Ellegaard-Kopenhaaen. Meyer-Ludwigs- Hafen und Rolenlöcher-Dresden. Das Elbtai-Fliegerrennen ge wann der Däne knapp vor dem Ludwigshafener. Im Stunden- rcnnen zeigte sich Nasenlöcher den Gegnern bei weitem überlegen und ließ sich nicht an die Pedale kommen. Die einzelnen Rennen verliefen folgendermaßen: 1. Elbtalrennen. Großes Fliegerrennen über 2000 Meter, bestehend aus 5 Vorläusen, 3 Zwischenläufern und einem Hoffnungslanf. 4 Preise von 200, 150, 100 und 50 Mk. Für den Entscheidungslauf erraimen die Berechtigung: Ellegaard, Otto Meyer. Scheuermann-Breslau und Rode-Hamburg. Von vornherein kamen nur Ellegaard oder Meyer als Erster in Frage. Wie oben gesagt, passierte Ellegaard in 3 Min. 56V, Sek. eine Handbreite vor Meyer das Ziel. Als guter Dritter passierte SHeuermann das Band. — 2. Hauptfahren für Klasse ». Distanz 1200 Meter. Preise,: 80, 60, 40 und 20 Mk. 4 Vorläuse, 1 Hoffnungslanf, l Entscheidnngslciuf. Für letzteren qualifizierten sich: Kudela- Teplitz. Breimer-Ludwigshafen, Äeaener-Berlin, Engelmann- Leipzig und Bettinger-Ludwiashasen. Ein hartes Ringen zwischen Wcgener, Kudela und Enoelmann traf Äeaener als Erster am Ziel ein. Zeit 1 Min. 48V» Sek. Enaelmann und Ärcimer kürzten und schieden auS dem Nennen. Kudela wurde Zweiter, Bettinger Drittcr. — 3. Doppelsitzer-Fahren über 2000 Meter Preise 200, 140 und 80 Mk. Nach zwei Vorläusen stellten sich dem Starter zum Entscheidunqslaus: Konrad-Rode, Meycr-Ellegaard, Stol-Wegener und Kudela- Scheuermann. Nach leichtem Kampfe gingen Meyer-Ellegaard vor Kanrad-Node durchs Ziel. — 4. Prämiensahren über 3 Runden ^ 3200 Meter. Der Erste in jeder Runde erhält 10 Mk., letzte Runde 50, 30 und 20 Mk. Ein starkes Feld von nicht weniger als 30 Fahrern erschien am Start. Die Runden- Prämien fielen an folgende Bewerber: Rossiiw, Fuchs, Bettinger, Neiimer, Löwenberg (2) und Althoff. In der 8. Runde wurde Wegener Sieger. — 5. Stunvenrennen mit Motor führung. 3 Preise 800, 600 und 500 Mk. In den Kamps traten ein: Iwan Goor-Lüttich, Anton Huber-München, Kurt Rosenlöcher-DreSden und Kurt Schleinitz-Dresdeu. Alle vier Fahrer fanden nach dem Start fast gleichzeitig Anschluß an ihre Motore. Rofenlöcher erhielt mit einer halben Runde Vorsprung die Spitze. Ihm folgten Goor, Huber und Schleinitz. Das Rennen bot von da ab wenig Interesse mehr, da Rosenlöcher alle seine Gegner leicht abfcrtigte. Als der Stundcnschuß fiel, batte Rosenlöcher 75.7 Kilometer hinter sich. — Das Konzert ssihrte die Jägerkavelle aus. - Wie jährlich an, 9 Juli fand auch gestern die Verteilung der Zinsen aus der Dr. Wü » sch > Stistung an vier Mit glieder deS Feuerwehrkorvs statt. Die diesmal Bedachten nd der Obersenerwehrmann Hirschnitz und die Feuerwehrmänner Theiß, Fischer I und Radestock, denen in der Hauptfeuerwache l durch Herrn Branddirektor Keller Beträge vo» je 26 Mk. 25 Pf. anSgehäiidigt wurde». » — Der Vorstand des Vereins Kinder heil st ätte für Neu- und Antonstadt-DreSden versendet soeben de» Jahres- und Rechenschaftsbericht für das Jahr 1904. Aus dem Berichtsjahre sind Personalveränderunaen deS Vorstandes nicht zu verzeichnen. Wohl aber erlitt der Vorstand zu Anfang des lall enden Jnbres in dem unenvartetcn. fern von der Heimat erfolg ten Hiuscheidcn des Hcrru Geb. Koniliierzieurats Eicbebach eine» überaus schmerzlichen Verlust. Zu den ordinierende» Acrztcu der Polstlink ist seit April 1905 Herr Dr. med. Weber getreten. I» der Pflege der Kranken betätigten sich wie im Vorjahre Albertlne- rinnen und Maria-Anna-Schwestem gemeinsam, »nv zwar waren wiederum l Albertiuerinneu — einschließlich der Obenn — aber nur 9 llO) Maria-Anna-Schwestcru im Hospitale und eine Maria- Aiina-Schwesler in der Poliklinik beschäftigt. Das Mcrria- Aniia-Kinderhospital verpflegte im Jahre 1904 insgesamt 680 Kinder (361 Knaben und 319 Mädchen). Die Zahl der Pflege« tage für die 680 Kinder des Hospitals betrug 19:156 Tage. Der Betrieb deS Hospital« abzüglich des für das Sächsische Krüppel- Heim und den Hellerbof notigen Aufwandes erforderte im ver- zangenen Jahre die Summe von 62 427 Mk. Da die Zahl der )e» kranke» Kindern gewährten Pflegetage 19 358 betrug, so be rechnen sich die Koste» für den Pfleactag eines kranke» Kindes auf 3,22,i Mk. (3.12.3 Mk. 1903). Die P o li kl in i k wurde im Jahre 1904 von 5182 Kindern (2592 Knaben und 2590 Mädchen) gegen 5853 Kinder (2905 Knaben und 2948 Mädchen) im Jahre 903 in Anspruch genommen. — Gestern mittag in der 12. Stunde nud nachmittags gegen 45 Uhr wurde die Feuerwehr z„ Brände» in de» Grund- lücken Chemnitzer Straße 22 und B a rba ra st r a ß e 43 alarmiert. Am ersten Ort war in einer Wohnung dadurch Feuer entstände», daß der Luftzug eine Fe»ste>gardine a» einen brennende» SviritiiSapparat getriebe» hatte. Den Bewohnern gelang i» kür zester Zelt die Unterdrückung der Gefahr. Im zweite» Falle war. veriiiuilich durch Selbstentzündung öligen Putzmateriols, in einem "esselhauie eine Partie Abfälle ufw. in Brand geraten, weiterer schade» aber durch rasches Lingrrlfe» verhütet worden. Weitere- OertlichrS Netze Seite 4. WaNerftand »er «Nie und Moldau. Budwett Drag Pardubitz MeNiIk Leltiiierttz Aussig Dresden 8. Juli — 1 kehlt ' -» 11- - 78 -> «1 — 30 - 16» «. Jult —8 fehlt — — 78 — 8» — «S -178 Deutschland und Frankreich. Der Reichskanzler. Fürst Bülow, hatte Sonnabend mittag eine längere Besprechung mit dem sranzösischen Bot- über die vollständige Uebereinstimmuna herrschte. Rouvier wird heute in der Kammer gelegentlich der Anfrage deS Deputierten Cochin den Text des vereinbarten Schriftstücke« zur Verlesung bringen. Man glaubt nicht, daß eine umfang- reich« Debatte sich daran knüpfen werde. Rouvier wird un- verziialich dir Zustimmung Frankreichs zur Konserrn» nach Fez übermitteln: glrichzeMg werden ähnlich« Schritte vo» den anderen Mächten vorbereitet. . - .. . Der „Radical" ist in der Lag«, über di, Schluhuot«, di« dt« Grundlag, der Verständigung »wischen Deutschland und Frankreich bildet, folgende Angaben »u machen: D»e Note werde ziemlich kur» sem und enthalte die VeitrittLerklärupg Frankreich» »ur Konferenz. Deutschland erkenn« die bevor-ugte Stellung Frankreich« in Marokko an, nicht nur wegen sr»»«r aeograpyischen Lag« und seiner besonderen Interesse» in Marokko, sondern auch wegen der Abkommen mit Enaland und Spanien. Frankreich dagegen erkenne die Integrität Marokko« und die Unabhängigkeit de« Sultan- an und außerdem den Grundsatz der offenen Tür ohne »eitlick« De- schränkung, während im Abkommen mit England und Spanien nur ein« Frist von 80 Jahren vereinbart war. Die Uebergave -es „Potemkin" schafter. Nach zweistündiger Unterredung de» Fürsten Radolin mit dem Ministerpräsidenten Rouvier wurden die von deutscher Seite vorgejchlaaenen Wortwendungrn augenommen, . - . . - riselhaft ist. ob das den „Po begleitende Torpedoboot sich ebenfalls ergeben bat. Ueber die Einzelheiten bei der Kapitulation des RebellenschiffeS berichtet folgendes Telegramm auS Bukarests den 8. Juli: In Eon- stanza erschien heute nachmittag der Haienkapitän Major Rcgru auf dem „Potemkin". Die Geschütze deS Panzer» wurden de montiert: die Mannschaft wurde in Kähnen nach der kleinen Ortschaft Anadolkioi gebracht, wo sie in Baracken einquartirrt wird, die sonst den Zwecken einer Viehausstelluna diene». Schon während der Verhandlungen dersertierten verschiedene, Mann- sckmften, sogar die Besatzung der Schalupve. welche me Dele gierten an den rumänischen Kreuzer „Eliiabetha" heranbracheen, verließen ihr Fahrzeug und flüchteten. Die in der Gewalt der Behörde gebliebenen Meuterer werden nun mit der Dahn nach verschiedenen Donauhäfen gebracht werden, wo sie vollständige Freiheit genießen sollen. Die Schisse selbst, der „Potemkin" und das ihn begleitende Torpedoboot, werden von Rumänien der russischen Regierung zur Verfügung gestellt. Die Navigation wurde von zehn Personen geleitet: an ihrer Spitze stand wahr- scheinlich ein junger Finnländer. Dieser erklärte, er konnte es nicht übers Herz bringen, leine unschuldigen Brüder in den russischen Städten zu bombardieren. Da ihm auch eine Be schießung rumänischer und türkischer Städte nicht oenLar er schien. mußte sich der „Potemkin" ergeben. Erst versuchte» die Meuterer, die Uebergabe ohne das Schiff zu erlangen, in welchem Falle dieses zerstört werden sollte. Schließlich nahmen sie die Bedingungen der rumänischen Behörde an und ergaben sich gegen Zusicherung der Freiheit. Die Mannschaft erkundigte sich eifrig nach den Vorgängen in Odessa. Das den „Pvtemkin" begleitende Torpedoboot verweigert vor- läufig die Uebergabe. Es will nach Odessa fahren und behauptet kaisertreu zu sein. Es habe nur gemeutert, weil «S von dem „Potemkin unter Drohungen dazu gezwungen worden fei. Tagesgeschichte. Deutsche» Reich. Die Kaiserin wird, wie nunmehr fest, steht. Donnerstag, den 13. d. M„ nachmittags in Begleitung der Prinzen Oskar und Joachim sowie der Prinzessin Viktoria Luise zu einem mehrwöchigen Sommeraufelithalte in Cadinen eintreffen. In Anerkennung ihres mutigen und unerschrockenen Verhaltens während des H e r er o a u s st a n d e S hat der Kaiser mehreren in Südwestafrika beschäftigten Beamten und Unterbeamten dm Reichspostverwc> lt >ing Orden verlieben. Die acht Reichstagsabgemdneten treten ihre Studiensahrt nach Kamerun und Tvao. wie nuiimehr seftsteht. am 10. August d. I. an Bord des WörmanndampserS „Eleonore Wör- man»" von Hamburg aus an. Oesterreich. Im Laufe der Sonnabend-Beratung über den Dringiichkeitsantrag der Alldeutschen, der die Rrgrerung aus ordert, das österreichische Parlament sofort nach der Bildung eines der ungarischen Koalitionsmehrheit entnommenen Kabinetts einzuberufen, begründet Stein lAlldeutscherj die Dring- lichkeit des Antrages mit dem Hinweis darauf, daß die Ver handlungen des Ausschusses zur Beratung des Verhält- nisses zu Ungarn ohne Ergebnis geblieben seien. Oester- reich bringe unverhältnismäßig höhere Beiträge als Ungarn dem Wahne der Großmachtstelliiiig zum Opfer. Die Beurteilung, ob Oesterreich eine Großmacht sei, hänge von den andere» Großmächten ab. Deutschland würde sich dafür bedanken, daß Oesierreich-Ungarn bei >e>nen unglücklichen politischen Verhält- nisien künftig sein Bundesgenosse bleibe. Das Ziel seiner Partei sei die Ängliederung D e u tsch - O e st erre ichs an das Deutsche Reich. — Groß (Deutsche Fortschritts Partei) erklärt, Oesterreich dürfe die Rolle des unbeteiligten Zuschauers gegenüber den Ereignissen in Ungarn nur so lange Vielen, als nicht durch die dortigen Vorgänge gemeinsame An- zelegeilheiten berührt würden oder Ungarn verfassungsmäßige Pflichten nicht mehr erfülle. Er werde namens der deutschen Parteien noch bea»tragen, daß die Regierung aufgefordert werde, sich gegenüber den in Ungarn sich entwickelnden Ver hältnissen für alle Eventualitäten zu rüsten, damit nicht sie selbst und das Parlament von den Ereignissen über rascht und vor vollendete Tatsachen gestellt würden. — Minister präsident Freiherr v. Gautsch wendet sich zunächst argen den Abgeordneten Stein und ersucht diesen, er möge dt« Bewertung der BundeSaenossenschaft der Monarchie den Bundesgenossen elbst überlassen. Das Urteil der Bundesgenossen werde sich wesentlich von dem Steins unterscheiden. Sollte aber da uns dort diese Bewertung eine geringere sein, als die Regierung on- nehme, dann dürfte gerade die Partei des Abgeordneten Steig dazu einiges beigetragen haben. (Beifall.) Danken möchte er — Redner — dein Abgeordneten Stein dafür, daß dieser sein Ziel neuerdings offen dargelegt habe. „Dieses Ziel," sagt der Ministerpräsident, „ist gewiß nicht das meine, und ich werde dieses Ziel nicht nur in meiner Amtseigcnschaft, sondern so lange ich im politischen Leben wirken werde, bekämpfen." Der Ministerpräsident weist dann bezüglich der zur Beratung stehen- den Anträge auf seine im Aollausschuß und im Ausschuß zur Beratung des Verhältnisses zu Ungarn abgegebenen Erklärun gen hin und wiederholt, daß die Regierung es als ihre selbst- verständliche Pflicht ansehc, dem Parlament Gelegenheit zu geben, ein Votum rechtzeitig abzugeben. (Beifall.) Nach weiterer Debatte werden die Dringlichkeit für den Antrag der Alldeutschen und der Antvag Groß mit großer Mehrheit angenommen. Der Präsident schließt die Sitzung mit besten Wünschen für die Er- holung der Abgeordneten während der Sommerferien. Ungar«. Justizminister Lnnyi hielt am Sonnabend vor leinen Wählern i» Liptau eine Rede, i» der er aiissührtc, die Unter- cheidnng zwischen einer parlamentarischen und un- parlamentarische» Regierung sei nicht im Gesetz be gründet. Wenn auch für eine erfolgreiche Führung der Geschäfte erforderlich sei. daß die Regierung über eine Mehrheit im Ab- geordnetenhaiise verfüge, so sei doch während einer Uebergangszeit eine Ausnahme zulässig, wenn aus der ParlameiitSlnchlheit eine Regierung nicht gebildet werde» könne. Die Abstimmung des Abaeordnetcnhauscs hebe nicht die Gesetzlichkeit der königlichen Lniennuiig de» Ministeriums auf. Daher sei der Vouvurf. da» Kabinett Feservary sei nicht verfassungsmäßig, völlig un gerechtfertigt. Türkei. Der russische Botschafter am türkischen Hofe, G i - nowjew, wurde vom Sultan in längerer Audienz emvfangeii. Der Empfang steht ln Zusammenhang mit den Borgängen lui Schwarzen Meer und der Neubewaffiumg der türkischen Fort» am BoSpor»». sowie der Neuanlagr von mehreren Fort». Siiwwjrw wird voraussichtlich der Interpret deS unaünstiaeu Eindruck» ge wesen sein, den diese Maßnahmen in St. Petersburg verursachten. Kmift und Wissenschaft. Im Rrsiderrztheater wird heute abend der drelaktige stanzvsische Schwank „Ein Settensprung", im Lentral- tbeater da» Lublinerscher Lustspiel „Ein kritischer Tag" wiederholt. Beginn beider Vorstellungen halb 8 Uhr.
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