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- m> - Freitaa. di« war in d«r Tat von einer Unverfrorenheit, die fast seine Hochachtung derar «forderte. Beiuchte da drüben dielen noblen Herrn, tvar wahrend des Gewitter« bei ihm und lieb sich dann ganz öffentlich nicht nur von ihm begleiten, sondern von «in paar Arbeitern nach Haus tragen. Jetzt gingen die zwei au-einander. Und sie kam dre Seesirahe entlang. Frank und frei, ohne die Augen niederzuschtagen. Er lechzte ordentlich daraus, sie möchte heraufblicken, damit «r ihr -eigen könne, er «iss« min alles: aber sie ging ruhig vorüber. Und dies Frauenzimmer hatte es g«. wagt, ihn schlecht zu behandeln, chm unverhohlen feine Verachtung auSzudrücken. Kon- rektor Balte meckerte ordentlich vor Vergnüge» über seine neueste Entdeckung. Ihm kam ja iedes weibliche Wefen wie ein schlechter Witz vor. den sich di« Natur gestattete, aber diese hier übertraf denn doch alles, was er bisher gesehen und gehört. «Ah. knurrte er halblaut, und schmatzte förmlich vor Vergnügen. „Rache ist ein Gericht, das man warm auch vertrage» kann. Heute noch werde ich dem Hörnerträger, dem Thal- mann, den Star stechen. Mag's ihm weh tun. was geht mich das an. Ich werde der Person den Ofen hübsch Heizen. Möge» die beiden sehen, wie sie sich damit abfinden. und morgen Er dachte an Ida Fitzan und Mile Äroterjahn. >vas die aus einigen versteckten Andeutungen sür ein Kapital schlagen würden. Morgen abend war die Ge schichte »n ganz Amsee der Gesprächsstoff. Im Spring wandert« Balte herum wie jemand, der etwas eifrig sucht. Er ging hierhin und dorthin, an den und jenen Tisch, er suchte Witte. Zu gern hätte er den mit Sem dummen Thalmann zusammengebracht. — Welches Gaudium sur ihn. wenn er dann die Mine springen lieh. Aber er wartete vergebens. Witte erschien nicht. Auf dem Heimweg aber richtete es Balte so ein, daß er mit Thalmann ein Ende Wegs hinter den andern hcrging. Plötzlich sragte er: „Ingenieur Witte verkehrt wohl jetzt bei Ihnen?" Ter Pfeil war vom Bogen, schien aber nicht zu treffen, denn Thalmann meinte ruhig: „Rein, wieso denn? Er hat doch nirgends in der Stadt einen Besuch gemacht Wie käme er dazu, bei mir eine Ausnahme zu machen. „Ach. ich daäfte bloh." Dann denke:: Sie lieber nicht, wenn bloh Unsinn raus kommt. Wie kommen Sie denn bloh aus den Gedanken, ich kenne den Mann ja kaum." Konrektor Balte lachte Als od das nol'g wäre Er meinte: „Ist ja schliehlich ganz egal. Ich sah Ihre Frau ein vaaema! mit Witte zusammen, da dachte ich. er hätte Ihnen seine Visite gemacht." Tiesmal iah der Pfeil. Thalmann blieb stehen und sah seinen Begleiter starr an. Tann sagte er schein- l>ar ruhig, aber konnte seine Erregung doch kaum verbergen: „Meine Iran mit Witte zusammen? Sie sind verrückt, ganz verrückt. Sie kennt ihn überhaupt nicht." „Be dienen Sie sich zunächst einmal weniger unsreundlicher Redensarten, mein Verehrter. Ich kann das r>erlangeii. wenn ich auch bei Ihnen verkehre. Ich jage nur. was ich ge sellen habe, und meine Augen sind, Gott sei Tank, noch recht gut." „Was haben Sie denn gesehen?" schrie der andere. „Daß Ihre Iran und Witte sich kennen müssen, weiter nichts." „Blödsinn!" „Nein, nicht Blödsinn! Wenn zwei zusammenstehen, sich unterhalten und sich die Hand geben, müssen sie sich kennen, oder — Sie können zu mir mit Recht sagen, ich sei verrückt." ^Konrektor." sagte Thalmann und hielt den Fort gehenden um Arm fest, „so kommen Lte nicht fort. Andeutungen machen und ver leumden ist nicht. Entweder Sie wissen etwas, dann kommen Sie mit der Sprache heraus, oder Sie sind ein gemeiner Eigner." „Sehen Sie dorthin. Da oben ist die Warte, da ist der Wald, da kommt der Warteweg her. Tas stimmt doch und ist keine Lüge. Na. aus dem Walde da her habe ich Ihre Frau zusammen mit Herrn Witte kommen sehen Den ganzen Weg gingen sic zn'amiiien. und hier, da an dieser Stelle hier, ftanoen sie zusammen, verabschiedeten sich und gaben sich die Hand. Wollen Sie noch mehr? Danach scheinen sie sich ehe» zu kennen, und mehr habe ich nicht gesagt." „Wann war das?" sragle Tbalmanii mit heiserer Stimme. „Ja, wann? Bor ein paar Tagen. Richtig, an dem Tage, an welchem die Eisenbahner ihr Fest feierten. Also vorvorgestern. Ich ging nach dem Spring." „Weshalb sagten Sie mir nichts davon " „Was geht das mich an, wen Ihre Frau kennt oder nicht?" „Sie wissen ja, dah Marie viel spazieren gehen muh. und ich kann sie doch bei Tage nicht immer he- gleiten Ich trabe zu tun Meine Frau macht sehr weite Spaziergänge, weshalb wll sie diesen -- diesen Herr» Witte denn nicht einmal getrosten haben —" „Na, weiter habe ich ja nichts gesagt. Wesbalb schimpsen Sie denn gleich los, als — Wir müssen uns eben drern sindcn. Verehrter, dah heutzutage andere Sitten herrschen als früher. Zu unserer Jugendzeit war's ia anders. Wer nimmt's denn heute einer jungen Frau übel, wenn sic sich mit einem, der ihr zusagt, am dritten Ort trifft. Wir find eben all und können uns i» die moderne Zeit nicht finden." Tkalmann bih die Zähne auseinander. Eine rasende Eifersucht bemächtigte sich inner, aber er ichwicg. Erst nach einiger Zeit sagte er keuchend: „Sie machen da immerzu Andeutungen. Konrektor. Das ist gemein. Wenn einer was weih, sagt er's, aber er ist nichi so." „Ich habe Ihnen ja gesagt, was ich weih. Was soll ich denn wei.er wissen. Lös ist lächerlich. Ich war nicht dabei und habe auch nicht gehört, was SeliSfMiiük "2—1>- Jahr alt. billig ru verlrautbn. kl. Radeburg. Ich muh ein bocheleg. kreuz- saitiges Nusrbaum- pianino kivdsimo Loickso Schwäche.Ausfl:ebeh. diskret und erfolge. Äallffi.25 Mehlhorn, tägl 10-1.4-7. Slg.I',-l2, Haru- u. mikrosk. Untersuch. veedrtsln klein. 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Werkstatt. 70 Prozent aller jungen Männer der Großstadt machen eine ge heime Krankheit durch, deren Schäden oft nie wieder gut zu machen sind. Unzählige ahnnngs« lose Frauen, sogar ganze Fami lien werden dadurch mitunter lebenslang unglücklich. Die hälffiasten und gesürchtetsten sind die Gonorrhöe (AuSsluhj und die Lues (Geschwüre. Hautausjchläge w.). Diese können, besonders nach schars medikamentöser Behandlung, onherordentlich qualvoll werde» und die schwersten Zerstörungs- kra nkheiten verursachen. Das Raturheilverfahren verhütet derartige Folgen, bringt nicht schlimme Arzneiqiste in den Körper, scheidet vielmehr die vor handenen Krankheitsstoffe aus durch die lösende, aussaugende, enchte Wärme mittels angenehmer Dampfungen. Packungen usw. Unzählige folgenschwere und schmerzhafte Zustände, wie innere Kntzündungen. Geschwülste» Lähmungen, Verödungen, be- onders Unterleibs-» Hirn- und Nückenmarklei-en werden dadurch verhütet. Tausende verdanken diesem reellen, vernünftigen Verfahren ihre Genesung. Prospekt kostenlos. Auswärts brieflich. LtLÜvL kür Ns.tiirksi1kluiLö, Inh HILNvr, Dresden-A.» Blasewiher Ttratze 3V» I. Straßenbahn-Haltestelle. Dankschreiben von Geheilten liegen bei mir zur Ansicht -Ni sse gesprochen haben Es sind dach anständige Leu troffen haben, ist natürlich auch der reine Zufall." Ihre Frau beute mit Witte getroffen hat." eute. Dah sie siö „Wat ist?" Ue wieder iögtg. dah K Thalmann sah den Alten starr an, dann lachte er laut auf. „Sie sind «in -an« gewöhnlicher Lügner, und dumm sind Sre auch noch daneben. Den ganzen Borurrttag über war mein« Frau zu Haus, dann haben wir zusammen Mittag gegessen." „Wer Vormittage?" „Sie scheinen zu vergessen, dah heut« nachmittag bat große r. Wäre sie da draußen gewesen, hätte sie doch quatschnaß werden muffe«. Tropfen Regen hat sie bekommen. «Wat ich mit meinen Augen aefeh«^ emand abstreiten können." «Ich werde Rüarie fragen, und dat sag« ich ... ... zu vom Bormittage?" öewitter war. Nicht einen .... ... wird mir niemand abstreiten können." „Ich werde . . , Ihnen, Konrektor Balte, wenn . S>ie haben in Amse« schon viel auf dem Ge wissen. ich werde dafür sorgen, daß Sie als Ehrabschneider an den Pranger klommen." „ALachen sich doch der ehrenwerte Herr Kaufmann Thalmann nickt lächerlich." meckerte der Alte, dem es eine wahre Wollust war. seinen Begleiter bi« auf da« Blut zu peinigen. «Sie denken immer, ich sage wunder tva« Schlimme« von Ihrer Frau, und ich denke gar nicht daran. — Sie wird eben Interesse am Brückenbau haben, an der Sache, nicht an der Person. — Sie war jedenfalls heute nachmittag während de« Gewitter« bei dem Bau Da« steht fest und ebenso, dah weder sie noch Herr Oberingenieur Witte dom Regen durchnäht waren, al« ich sie unmittelbar nach dem Gewitter zusammen gesehen bade. — Ist den» das ein Wunder ? — Sie haben eben einen Unterschlupf während der Zeit gefunden." Thalmann Hütte um ei.» geringes den Menschen da mit seinem Stock über den Kops geschlagen. Aber wenn da« keine Verleumdung war, wenn der Mann die Wahr- heit sprach? Marie empfand sür ihn nichts, es sei denn Hah. würde sich die junge Frau nicht dem ersten, der da kam, an den Hals werfen? Und dieser Witte besah alle Ergen- schasten. die er selbst nicht hatte. Er war jung, elegant, ein hübscher, gewandter Mensch, der viel und gut sprach. Aber es konnte ja nicht wahr sein. „Konrektor." schrie er auf. „nehmen Sie sich in Acht. Wenn Sie gelogen haben — — —" Thalmann stürmte davon Balle aber ging ganz ruhig weiter und ries dem andern nur nach: „Ia. mein Verehrter. Sie müssen eben fo einer jungen Frau mehr Gesellschaft leisten, damit sie sich keine andere sucht." Er lachte vor Vergnügen, wenn er daran dachte, wie sich schon seit langen Wochen das Verhältnis der beiden gestaltet hatte. „Mehr Gesellschaft leisten." knurrte er. „Dieser elende Kerl. Aber weshalb läht er sich auch auf solche Dwnmheit ein So ein alter Mensch und so eine junge Sünderin. Na, der bade ich jetzt die Suppe sein versalzen, die wird an mich denken. Ja, ja, Konrektor Balke labt sich nicht gern mit Füßen treten." 23. Kapitel. Das Gewitter war nicht ganz spurlos an ThalmannS Garten vorübergeganaen. Einzelne Beete hatte der Regen stark beschädigt, ein paar Rosenstöcke waren umgeriften, Äeste von den Bäumen gerissen. Diese verschiedenen Schäden auszubessern. «war Emma Thalmann vor dem Abendessen eifrig beschäftigt. Während sie arbeitete, kam Marie durch den Gang bis in den Garten, machte aber sofort Kehrt und ging zurück, als sie das alte Fräulein bemerkte. Wie immer, reizte der Anblick der jungen Frau die Schwägerin aus das höchste. War es nicht empörend, dah die um 40 Jahre altere hier arbeiten und schaffen durste, während die andere nichts tat? Gar nichts! Seit langen Wochen ging es jo. Marie lat nur. waS sie wollte, bekümmerke sich um nicht«, als was ihr scheinbar Vergnügen machte. Auf Fragen gab sie nur kurze Antworten, ging aus. wenn die anderen zu Hause waren, und blieb daheim, wenn Otto und «sie selbst ousgingen. Wagte sie aber, die alte Tante, ihr über das geradezu sündhafte Be nehmen Vorwürfe zu machen, steckte die Person ihr hochmütigstes Gesicht auf. lächelte, lächelte, dah man hätte zuschlagen mögen, und lieh sie. die alte Frau, welche das junge Ding aus dem Nichts zu sich emporqezogen, einfach stehen. Un das war es nicht Und wenn nichts hals, nun — eins würde ziehen, die Drohung, sie würde dem Geschäft ihren Anteil kündigen Bei Gott, sie würde es tun. Emma beendete ihre Arbeit, um dann den Tifch zum Abendessen zu bereiten. Nie wurde im Haus Thalmann zu Tisch viel gesprochen, heute machte das Ehzimmcr den Eindruck eines TrappistenklosterS. Niemand sprach ein Wort. Die drei sahen stumm da, atzen kaum etwas und standen unter dem Banne eines kommenden Ereignisses. Marie sah kerzengerade da. bläh, -mit sieberhast glänzenden Augen. Otto Thalmann starrte wie geistesabwesend vor sich hin. fo dah Emma in heftigem Zorn rasch aufstand und ohne Gruß zur Tür gsitg. „ (Fortsetzung folgt.) mell vert 'ft- rot Der Eingang sämtlicher Hsrhst-FgiiLsitsii in Besatz- und Ausputzartikcln. sowohl sür L>trahen-, als auch für Gesellschafts- und Hochzeits-Toiletten, m erfolgt und empfehle ich meine auf das Reich haltigste sortierten Läger einer gütigen Beachtung. erstes und größtes Speziolhaus für Modeneuheiten, WalfenhanSftr. 1V. Filiale: Hauvtttr. SS. «zueUs kür «altckv rianmos. LS >rwu unä xsdrauedt, rn dokLvvt dillieellkrekea doi rivküxsr ^uvrendl, sovi« xünstizssr Lrrklvsiss unä höchstem Rabatt bei Larrabtunx »sicheln Wstplrill» von 6—12 blirrli pro blaust. 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