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VerugrgedW: «KkltüMI» ft» b»I »,N» W»d«aU,«r Suiraiun, dur» unk» «o», >«»»«»« und «»r»»n«, an tzouu- und M»nta««n nur einmav » MI. »0 vk. durch »urwLrlkeSom- nillslonin S Mk lx» » MI »0 BI. BS kininalk« ZuIlkNun» durch die Lolin MI. «obneveftellorld'. tm«u»> laud mit en«Iv»ck«ndem Suichlaae. N «ld druck aller »lriilel». Original. MiU'Uunarn nur mit deutlicher Quellenanaab« i.Dredd Ncubr.'» «Nlalila. Nachträgliche Svnorar. ouivriiche bleibe» unbnllcklichtiat: Miverlanate Mcmuilripte werden nicht auibewabrt. rele-ramm-ftdrelie! N»ch,«cht«„ »r»«d««. SegriLll-tl 1856. I 4L 4^« NnIUcIu,»nt«u Sr. dlajo»tüt <ic, Lünix, von Kutck»»». L7LoooI«cksn, <7»o»o», Linrvlvvrlrwik I»i«ne>«tn markl 2. Hauptaeschilftsslclle: viarieiiftr. 88/4«. Fsnreigen-caklk. Unnabme von Slnkünbliun-e» di« nachmittags s Ubr Sonn- und fteiertaa« n»r Marienlirad« « von II bi« V,l Ub> Die l ivalilgeBruud- teile ica. s Silben! rc, Via., kn- Ilindianngen aus der Vrivatieite Seile » Big.; die rivalliac Seile aufLeri- leite so Llg.. als lkingclandt Seile M Pia. In Nummer» »ach L««n- und Keleet»,c» ilvauige <8rund»eile so Via . auf Privatieiie 40 DI, . s wattige Seile au! reitieite und als Eingelandt «v Pig. Auswärtige An! - iräge nur gegen PorauSbezablung. Belegblälter werden mit io Pig. berechnet. fternlvrechanlchlutz: «mt I Nr U und Nr. SOS«. öd ^aaniaiii«, >is>ilii»8l:>iiiieli lStruvsisti'»««« v, runliedst ä. Lrnxor 8tr. 1^^- 8iwti8. Httllivltirsnt. MUIIVI , kr»5«r Nn«, rs ri Kpai t- »Nil 8i»IelH»a>e« ^«NNl8-^N4kvt Kur «rslklLssiyo I'ttbliiilUl'. DE" IIIu8l.lio»t« I'l<!i8lt8lo krtil. rirmiuos Kur »Uonwuesti.- kür OLUKrlirxlLißkeit miä 1'onscbOuln.it. Kad»:» o<l«-t '1>ilLni»I>i»8. E risnolorle-rsbrik ll. vllriod, i°i>. 8tvlLdeN. !" 20 ^«Iil»nnvted>1> a»n« 20. "Ach 2ur küvLv Äsr küsse: DE" I U8»8vl>v«l8«vnea»v, lultg 75 >4nttnoi»1. «<,«««, 75 IKx. LlanripllnstQ« /.ur xrlliullicbon l!o- beitixunk äsr Illllmvrauson, 50 Lkx. S»I>4«ii»t8« Iivr Ituix;» 30 I'ix. - — Xeei«i»n«» naeU — ' — M Snigl. «llsspollieke W>M> vi <A«»i s«»tor. Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten, Nativnalliberalcr Parteitag. Schcibeiischützen, Hausbcsitzcrtag, Licht-Lnstbad, ! MZoot«,«» »4»» Z.,«D« vDllüsl. Gcrichte-verharidlungen. Revolutionäre Bewegung in Rußland, Marokko. 1. Lausitzisches Muzikfest. Brieskastcn. j ^LvvrI» Neueste Drahtmeldnuuen vom 25. Juni. Dentsih-Tiidweftafrika. Berlin. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Reiter Otto Heinrich, geboren am 12. 8. 1382 zu Trotha, früher im JnfanteriEegiment Nr. 18, am 22. Juni 1!)05 im Lazarett KeetmanShvp am Typhus gestorben. Reiter August Potvelskus, geboren am 16. 1. 1863 zu Gaillboden, früher rm Infanterie-Regiment Rr. 162, am 21. Juni 1905 an Bauch- rellentzündung gestorben — Ort noch nicht gemeldet. Marokko. Berlin. Reichskanzler Fürst Bülow empfing heute den französischen Botschafter Herrn Bihvurd. Paris. Die „Agcnce Havas" meldet: Nach einer aus Berlin hierher gelangten Mitteilung hat die Unterredung des deutschen Reichskanzlers Fürsten Bülow mit dem fran zösischen Botschafter Blhourd sehr lange gedauert und trug rn keiner Werse küdlen Charakter. Nichts berechtigt zu der Annahme, daß die diplomatische Besprechung nicht einen nor malen Fortgang nehmen werde. Cs ist möglich, daß Deutsch land eine leichte Enttäuschung darüber oeripürte, daß Frank reich sich nicht sofort »no ohne Vorbehalt mit einer inter nationalen Konferenz einverstanden erklärte, aber Frankreich hat keine derartige Uuoersöhulichkeit zur Schau getragen, daß die Besprechungen nicht zu einem Ziele führen könnten. Nament lich bat Frankreich oft genug feine Absicht betont, die Sonveräni- tat des Sultans unangetastet zu lassen, als daß dawider ein Zweifel obwalten könne. Die Verl^andlungen werden also fort gesetzt werden, von feiten Frankreichs mit dem lebhaften Wunsche, daß es zu einer Verständigung kommen weroe, welche in den Kreisen der Diplomatie nach wie vor für wahrschein lich gehalten wird. Versailles. Bei der heutigen Jahresfeier der Geburt des Generals Hoch« hielt Kriegsminister Berteanx eine Rede, in der er u. a. sagte: Ich will nichts sagen, was eine Anspielung auf 4>ie gegenwärtige Stunde sei» könnte; und doch, ist es nicht etwas Verbrecherisches. Furcht zu säen und Mißtrauen cinzuflößen? Ich kann im Gegenteil sagen, dank der seit 35 Jahren gemachte» Anstrengungen ist unser Kriegsmaterial ersten Ranges, unser Pro viant ist voll zur Stelle und unsere Offiziere können den Vergleich mit denen der ganzen Welt anSbalten. Frankreich handelt zum Zweck des Fortschritts und läßt sich leiten von deni Gefühl der allgemeinen Freiheit und Brüderlichkeit. Lyon. In einer sozialistischen Versammlung besprach der Deputierte Jourss die marokkanische Frage und er klärte, die Frage sei erbst geworden, weil man sich auf ein Ge- bi«t begeben habe, das mit Fallstricken besäet sei. Die Sozia listen wünschten niemals ein Mißverständnis zwischen Deutsch land und Frankreich. Das englisch-französische Ab kommen sei keinesweas gegen Deutschland gerichtet; und wenn England dies glauben lasse, müsse Frankreich darüber wachen, daß der Sinn des Abkommens nicht entstellt werbe. Jaurss spricht schließlich die Ueberzeugung aus, die gegenwärtigen Schwierig keiten würden gelöst werden, ohne daß der Stolz der Nation verletzt werde. Wien. Das „Fremdenblatt" sagt in einer Besprechung deS Vorschlags des Sultans betreffend die Marokko - Kon ferenz, eS sei klar, daß bei dem gesteigerten Verkehr mit Marokko alle Mächte, die dort Beziehungen haben, Reformen willkommen heißen müssen. Speziell Oesterreich-Ungarn 1>abe großes Interesse an der Anfrechterhaltung der vollen Gleich heit in der Behandlung aller Staaten, sowie an der Zivilisicrung und Pazifizierung des Landes. Das österreichisch-ungarische Kabinett sei denn auch das erste gewesen, das die Einladung zu der Konferenz angenommen habe. Ein Zusammentreten von Repräsentanten der Mächte wäre erfreulich, weil die Konferenz das geeignetste Mittel biete, die Marokkofragc durch offene Ans sprache aus der Welt zu schaffen. Den guten Bestellungen der europäischen Mächte und der allgemeinen Friedcnszuversicht werde unzweifelhaft damit gedient, wenn die Konferenz statt finden könne. Das „Fremdenblatt" spricht die Hoffnung aus, daß die Konferenz trotz aller vorläufig noch bestehenden Diffe renzen ins Leben tritt und daß dadurch das normale Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich wicdcrhergcstellt werde. Schweden und Norwegen. Stockholm. „Svenska Dagbladet" führt in einem Artikel a»S: Die Auflösung der Union wird die Befreiung sür Schweden werden. Sie ist sicherlich mit einem gewissen Risiko verbunden, gegen welches wir unS sichern müssen, aber ein Risiko, welches jedenfalls ans unserer Seite nicht am größten ist. Eine friedliche Abrechnung, welche darauf ansaeht, unsere wirklichen Interesse» auf der skandinavischen Halbinsel zu sicher», und die sich auf de» billigen schwedischen Garantieforderungen gründet, dürste nicht allzu großen Schwierigkeiten begegnen. Russisch-javanischer Krieg. Tokio. Amtlich wird gemeldet: Der Feind, der eine An höhe nordwestlich von Naiischanchentzn besetzt hatte, wurde am Nachmittag des 22. Jn»i angegriffen und vertriebe». Ein Teil des Feindes, der die Anhöhen im Westen besetzt hielt, leistete aber hartnäckigen Widerstand. Die Stellung wurde schließlich durch einen Sturmangriff genommen. Eine andere feindliche Abteilung, die die Anhöhen ini Norden besetzt hatte, wurde von der Front angegriffen. Gleichzeitig machten die japanischen Truppen eine llmgehungsbewegung von Nordosten ans, schnitten den Russen den Rückzug ab und brachten ihnen große Ver luste bei. Der Feind hißte in seiner Verwirrung die Flagge mit dem roten Kreuz, doch hörten die Japaner nicht auf zu feuern. Die Russen flohen in Verwirrung »ach Norden. Ihre Stärke betrug etwa 3000 Mann an Infanterie und Kavallerie mit mehreren Geschützen. Der Feind ließ 50 Leichen zurück, seine Ge samtverluste betmgen reichlich 200 Mann. Japanischerseits waren die Verluste unbedeutend. ^ L ^ wird als unwahrscheinlich betrachtet, daß ein Waffenstillstand zwischen Rußland und Japan ab- aelchloffen wird, ehe d,e Bevollmächtigten Zusammentreffen. Dies m nickt vor Mitte August zu erwarten. Dschibuti. Die Mannschaft des von den Russen versenkten englische» Dampfers „Saint Kilda" ist an Bord eines russische» Hilfskreuzers hier cingetrofse». Kiel. Der Kaiser hörte gestern noch den Vortrag des Gesandten v. Tschirschky u. Böaendorff- Heute vormittag 9 Uhr hielt er den Gottesdienst an Bord der „Hohenzollern" ab und begab sich danach an Bord des .Meteor", um an der heutigen Regatta teilzunehmen. Kiel. Die heutige Regatta ergab folgende Resultate: Schonerkreuzer, Klasse I, „Hamburg" 1. Preis und den Heraus- foroerungsprcis, Klasse L, „Clara" Zeit nicht herausgesegclt, daher keinen Preis erhalten; Schonerkreuzcr, Klasse II, „Sujaune" 1. und den Jubiläumspreis: Rennjachten, Klasse I, „Orion" 1. Preis; Krcuzcrjachten, Klasse U, „Navahoe" 1. und den Jnbiläumspreis; Kreuzerjachten, Klasse I, „Therese" 1. Preis, „Kommodore" 2. Preis: Rennjachten, Klasse II, „Hertha" 1. Preis' Kreuzerjachten, Klasse III, „Paula," 1. Preis; Kreuzer jachten, Klasse litt, „Iris" 1. Preis und den Großherzogspreis, „Hubertus" 2. Preis; Kreuzcriachten, Klasse III, „Tai Peng" 1., „Gerda" 2., „Dyonhes" 3. Preis; Rennjachten, Klasse IVJ, „2man" 1., „Caprr" 2. Preis; Rennjachten, Klasse IVtt, „Paradox" 1. und den Herausfordermigspreis, „Freiheit" 2. Preis; Krenzerjachten, Klasse lVJ, „Mercur" 1., „Jnula" 2. Preis; Kreuzerjachtcn, Klasse 1VL, „Tatjana" 1., „Eite III" 2. Preis. Hamburg. Das deutsche Derby iPrcis 100 000 Mk.) wurde von Graf Festestes' „Patience" sehr leicht niit 2V, Längen gewonnen. Zweiter wurde Herrn Weinbergs „Jcstiiio", Dritter Graf Arco-Zinnebcrgs „Michelangelo", Vierter Herrn Weinbergs „Slaby". Hamburg. Die „N. Hamd. Ztg." verbreitet die Mel dung, der Vulkan-Aktiengesellschaft, Stettin, sei von der Finanz- deputation ein großer Komplex aus Roß-Neuhos zur Errichtung von Werftaniagen verpachtet worden. Bremen. Der Dampfer „Coblcnz" des Norddeutschen Lloyd hat in dichtem Nebel unweit des Cap Villano mit dem eng- M)en Panzerkreuzer „Caruarvon" kollidiert. -Die „Coblcnz" ist mit leckem Vorderschiff in Ferrol eingelaufen und muß zur Reparatur ins Dock gehen. Wiesbaden. Der König von Dänemark ist mit seinem Bruder, dem Prinzen Haus von Schleswig-Holstein, heute mittag nach Gmunden abgercist. Paris. Wie die Blätter aus Lyon melden, sind dort während eines Kavalleriemanövers zwei Eskadrons zu s a m m e n g e st o ß e n. Ein Unteroffizier wurde getötet, zwanzig Soldaten erlitten Verletzungen. Zwanzig Pferde wurden gelötet. Fnnchal (Madeiras. Hier ist in Gegenwart des Bvchoss, der Vertreter der Behörden und eines zahlreichen Publikums der Grundstein zu einem großen Volkssanatorium gelegt worden. Newyork. 'Der Unterstaatssekretär des Auswärtigen Loomis ist heute an Bord der „Philadelphia" nach Europa abgereist, um an den in Paris stattfindenen Feierlichkeiten sür den Admiral Paul Jones teilzunehmen, und um ferner, wie amtlich bekanntgegeben wird, die Geschäftsführung der amerikanischen diplomatischen Vertretungen in Europa auf ihre Zweckmäßigkeit hin zu prüfen. Es verlaute indessen, Präsident Roosevelt hätte Loomis beauftragt, eine geheime Mission für das Staatsdepartement dnrchzuführen. Fn Beantwortung einer an ihn gerichteten Anfrage, lehnte Loomis eine Aeußerung darüber ab, ckb seine Sendung etwas mit dem Frieden zwischen Rußland und Japan zu tun habe. Indianapolis. In einer Ansprache an die Teilnehmer nnd Zuschauer der hier stattfindendeii gymnastischen Wettkämpfe begrüßte der Vizepräsident der Vereinigten Staaten Fairbanks auch die anwesenden deutschen Turner, die in ihren Leistungen nicht übertroffcn werden könnten. OertlicheS nnd Sächsisches. — Se. Majestät der K ö n i g besuchte gestern in Münster am Stein seine beiden dort zur Kur weilenden Prinzen-Söhne. — Ihre König! Hoheiten der Kronprinz und Priin Johann Georg nahmen gestern an der Familieittafel bei Ihrer König! Hoheit Prinzessin MathiIde in der Villa zu Hosterwitz teil. — Herr Rektor Professor Dr. Phi! Scholtze in Planen i. B., der Leiter des städtischen Realghmnasiums mit Realschule, wird am 1. Oktober ans Gesundheitsrücksichten und seines vor gerückten Lebensalters wegen in den Ruhestand treten. — Die englische Kommission sür das Studium städtischer Einrichtungen lm Auslände trifft heute nachmittag 4 Uhr 12 Minuten auf dem Hauptbahnhose hier ein. Es sind 25 Herren und Damen, die von den Herren Oberbürgermeister Beutler und Stadtral Plölner empfangen und in bcreitstcbcndeii Wagen nach Hotel Bellevue geleitet werden. Hier nehmen sie Die bis Donnerstag Aufenthalt. Die Gesellschaft besteht ans den Herren und Damen Lvid Lyvedvn, Mr. Lnnn, Mr. Lile. Mrs. Lile, Miß Lile, Air. nnd Mrs. Hunter, Mr. und Mrs. VokinS, Colonel de Lautour nebst Tochter, Mr. Brongh, Air Hiags, Mr. Rcdford. Mr. Bullen, Air. Stevens, Air. Baruett. Air. Simpson, Mr. Lord. Mr. Stirley, Mr. Gronsmith, Mr. North, Air. Hamilton, Mr. Wiles, Mr. Griflecchs, Mr. Müller und 1 Sekretär. — Der Natiomrlliberale Landesvcrcin für das Königreich Sachsen hielt gestern in Leipzig seine gut besuchte Haupt versammlung ab. Nach Begrüßung der Erschienenen durch den ersten Vorsteher, Franz Gontard, wurde an König Fried rich August ein ErgebenheitstekegraNim abgesandt. Der General sekretär Dr. Wcstenbergcr erstattete den Jahresbericht. Hier nach gehören dem Gesamtverbande 4450 Mitglieder an; besonders stark war die Zunahme der Vereine in Dresden und Leipzig. Dem Landesverein direkt gehören 1020 Mitglieder an. Die wichtigste Arbeit des Vorstandes und der Gcschaslsstclle bestand in der Vorbereitung der Landtagswahlen. Der Landesverein vereinnahmte 12 552 Mk. und verausgabte 10100 Mk. Die vorgesehene Beratung einer Satznuasänderung wurde von der Tagesordnung aogesetzt. Am Schlüsse der geschäftlichen An gelegenheiten hielt Herr Reichsgerichtsrat Dr. Sicvers- Leipzig einen ebenso interessanten, wie instruktiven Vortrag über: unsere Partei und die Landtagswahlen. Ter Kern dieser Ausführungen bestand in der Betonung des liberalen Gedankens und der Bekämpfung des Konservatismus. Der ttahrspruck der nationattiberalen Partei müsse sein: freie deutsche Männer bleiben und immer den nationalen Gedanken pflegen. In praktischer Betätigung dieser Anschauungen müsse die Partei für die Stärkung der Wehrkraft und den Ausbau unserer Flotte eintrcten. Vor allem müsse man sich aber die Wahrung der nationalen Eigenschaften angelegen sein lassen. Die nationalliberale Partei wolle und könne nicht einseitig den Interessen einer bestimmlcn Klaffe dienen. Liberal denken und handeln, das sei die alleinige Ausgabe der Partei^ und daher vereinigten sich in ihr Männer aller Klassen und Stände. Wie das ausgestellte Chemnitzer Programm bezeuge, gedenke man sich an keine andere Partei anzulehnen, da man damit in Sackhen trübe Erfahrungen gemacht habe, lind das von gewisser 'Seite vorgeschlagene Au'fgehen in einer großen liberalen Partei müsse bei nüchterner Betrachtung gar als Utopie erscheinen. In Sachsen speziell müsse die Herrschaft der Konservativen bekämpft werden, da diese mehr die agrarischen Interessen verträten. Die nächsten Aufgaben der nationalliberalen Partei in Sachsen seien durch den Chemnitzer Wahlaufruf bestimmt und klar scstgelegt. Vor allein sei eine Acndcrung unseres Stäiidewcsens anzustreben. Die Mittel st andsbewegung habe ihre Bedenken, da sie die Grenzen der zulässigen staatlichen Moral überschreite. Dem Redner wurde lebhafter Bestall zu teil. Einem Anträge aus der Mitte der Versammlung zufolge wurde beschlossen, den Vortrag von Tr. Sievers drucken zu lassen. Die sich anschließende Debatte war sehr lebhaft. Pflu lich energischer Weise gegen die das Volk vergifte; zudem habe diese ^ . ... leistet. La n gh a m m er-Chemnitz trat sür eine Ülenderung des Wahlrechts «in und betonte sekbständiges Vorgehen der Partei; man müsse noch mehr der sozialdemokratischen Partei und der konservativen Uebermacht entgegen treten. Land gerichtsrat Dr. H ei n z e°Tresden betonte, daß die freisinnig« Partei sich bisher nicht als national betätigt Hobe. Die Acnde- rung des Wahlgesetzes könne nicht augenblicklich erfolgen, viel mehr müsse eine allmähliche Verbesserung angcstrebt wecken. Dr. V og c l°Dresden wies darauf hin, daß über die Not wendigkeit der Selbständigkeit der nationalliberalcn Partei alle einig wären. Dabei seien deren Anhänger ebenso gute Patrioten und Sachsen, wie in anderen Parteien. Schließlich erklärte die Versammlung einmütig ihr Einverständnis mit dem vom Landes- ausfchuß erlassenen Wahlaufrufe. — Gestern nahm auf deni Schützenhofe in Dresden-Trachau das Köiiig § schießen der Privilegierten Scheibenschützen- gesellschast in der üblichen solennen Weise seinen Anfang. Das in graue Joppen-Ilniform gekleidete Wcichtkommaiido trat imt Gewehr, Fahne und Mnsikchor an unter Kommando des Ober- wacht-Kommandantcn Herrn Mros, um den cmtreffenden König! Kommissar, Herrn Kammcrherrn v. Stammer, die üblichen Ehren zu erweisen. Als die Begrüßungsböller abgcfeuert wurden zum Zeichen, daß der Erwartete nahe, begaben sich der Vorsteher und die Vorstandsmitglieder der Gesellschaft Herren Stadtrat Borack, Schützenkönig Stadtrat Tr. Lehmann, Schützeiimeistcr Wünsche, Vorstandsmitglieder Rcißmann, v. Böhme, Rothe und Galerie- Inspektor Hnnisch nach dem Wagen, um den ciiitreffendcn Kammer- Herrn zu empfangen und nach dem Sommerzeit zu geleiten. Das Wachtkommando präsentierte und nachdem der Königs. Kommissar Platz genommen, hielt Herr Vorsteher Borack eine herzliche Be grüßungsansprache. in der er der lebhaften Fronde regen Ausdruck gab, daß cs den Schcibcnschützcn vergönnt sei, ihren seit Jahren hochgeschätzten König! Kommissar Herrn Kammcrhcrrn b. Stammer wieder tu ihrer Mitte zu sehen. Gleichzeitig stattete der Redner ehrerbietigsten Dank dafür ab, daß Sc Majestät^ der junge König Friedrich August, dem die Herzen aller treuen «Lachsen entgcgcn- schlagcn, der Gilde seine gnädige Gesinnung ebenfalls zngcweiidet habe. Treue und Liebe bewegten die Herzen aller Schützen nnd freudig stimmten dieselben in den ausgcbrachtcn huldigenden Hoch ruf ein: „Gott schütze Se. Majestät den König, oas geliebte Sachsenland, das gesamte König! Hans!" Die Kompagnie prä sentierte, die Musik spielte das Lied „Den König segne Gott". Herr v. Stammer erwiderte sofort hieraus, daß er dem Vorredner und allen Anwesenden sür ihre srcniidliche Begrüßung danke, daß er gern unter den Schützen weile und mit Freuden die königliche Genehmigimg zur Vcittctung bei dem diesjährigen Schießen emp fangen habe. Er hoffe bei schönem Wetter aus einen recht erfolg reichen Verlaus des Schießens. Nach kurzer Pause erfolgte sodann das Nnschießen. Der vorjährige König, Herr Stadtrat Dr. Leh mann. gab den ersten Schuß ans Standschcibe 2 ab und der Herr König! Kommissar schoß ans Standscheibe 7 das 17 Karten um fassende Rennen für die Mitglieder des König! Hauses an. — Auf der Schatztribünc im Schießsalon war der Silverschatz der Gilde ausgestellt und wurde die Schützcnfahne aufgerichtct, bewacht von einem Ebrenposten unter Gewehr. Das Damcnschießcn im Par- terre-Schießsiand nahm gegen 4 Uhr seinen Anfang, und es fanden sich dazu viele Liebhaberinnen ein. Während des Nachmittags konzertierle eine vom König! Musikdirektor Schröder gestellte Zivil- kapclle im Schützcnhofgartc». Kurz vor halb 7 Uhr fuhr der König! Kommissar unter Böllerschüssen zurück nach der Stadt, um 7 Uhr fand das Herrenschicßen des ersten Tages seinen Abschluß. 8 er» — Verband der sächsischen Hausbesitzervcrcinc. Hausbesitzer» .. Der Ver band der sächsstchen Hausbesitzervereine, der gegenlvärtig über 100 Vereine mit etwa 28 000 Mitgliedern in seinen Reihen ver einigt, hielt am Sonnabend und Sonntag in Zwickau seine 7. ordentliche Hauptversammlung ao. In Verbindung damit fanden die Festlichkeiten aus Anlaß des 25jährigen Be stehens des Zwickau er Hausbesitzer-Vereins statt. Aus der Tagung waren 58 Verbands-Vereine durch 118 Delegierte vertreten. Die Beratungen fanden am Smin- tag vormittag und nachmittag statt und wurden vom Verbands- vorsitzendcn, Herrn Stadtrat M a t t h c s-Chemnitz mit be- grüßenden Worten und mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf König Friedrich August eröffnet. Sodann iandte der Ver- bandstag an den Monarchen ein Huldigungstclegramm. Namens der Stadt Zwickau hieß Herr Oberbürgermeister Dr. Keil die sächsischen Hausbesitzer in den Mauern der Schwanenstadt will kommen. Zwischen den Stadtverwaltungen Uüd d<L HaM»