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Fächer schwangen >m Takte der "" In der Gesellschaft stieg rasch die Fröhlichkeit. Die mn uns her, da bewegte sich ein anmutig geneigtes Haupt .... —, cui zierlicher Fuß. Und bald erhob sich ein Paar nach dem andern, faßte sich, sich neigend, bei der Hand und wiegte sich m Len Hüsten, um zuletzt in einen Tanz üoerzu- gehen. der völlig freie Gründung jedes Einzelnen war und eigentlich in nicht» anderem bestand al>5 in ichöncu Bewegungen nach momentaner Inspiration, dem Rhythmus und Charakter der Musik entsprechend. Es waren »nevlich anmutige und originelle Bilder, die sich indem Angeboten. Junge, kräftige Gestalten, ganz dem Lustgefühl der rhythmischen 4E,o«gung lungegeven. voll Feuer und Lebe», die in Haltung und GesichtSauSdruck un willkürlich die Empfindungen Wiedergaben, die die Musik in ihnen erregte. Da wqr Ostilio Aausii^ eine Erscheinung, so stilvoll wie sein Name, der schlang »reise um Sie dunkeläugige Evelina, die lächelnd dasiand in ihrem granatroten Kleide, ra war ein junger römischer Arzt, mit einem Profil wie eine Gemme, so formvollendet geichnittcni der tanzte merkwürdige, verscl-lungene Figuren mit seiner anmutigen Tarne, de'vn Lternengürtel im Lichtschein blitzte. Dort drüben ein anderes Paar, das schönste des Abends: Sora Elaudia, in schwarzem, fliehendem Samt. den goldenen Reis im >?aar. eine rote Rose über dem Ohr, und ihr Bruder Tullio, schlank und biegsam, und dunkel wie eine Zypresse . . . Die beiden tanzten wirklich künstlerisch, es war ein Genuß, ihren Bewegungen zu folgen. Andere Tänze, auch Walzer, Mazurkas und Quadrillen, folgten, doch wurden sie weit freier und individueller getanzt als bei unS. Es lag über allein^ ein ganz eigenartiger Reiz, ein Zauber warmer naiver Genußfreudiakeit. Bon der Decke sahen die pompejanischeu Floras, Fortunas und die thyrsosschwingenben Epochen herab und schienen zu lächeln und zwischen den Blnmcnranken dohinzuschweben im elysische.'i Reigen . . . Uebec dcm abwechslungsreichen Vergnügen des TanzeS war es allmählich spät ge worden und ich glaube, Mitternacht war längst vorüber, als man daran dachte, ein« kleine Erfrischung zu reichen. Man ist hierzulande so anspruchslos in bezug auf Tafel- ireuden! Wein und frisches, heißes Anisgebäck wurde herumgereicht — oas war alles. Stehend nahmen die <Äästc ein weniges, vlauderten noch da und dort in Gruppen und verobschiedetcil sich bald. Und mit endlosen Liebenswürdigkeiten und unter dem Wunsche guter Dränine ging man auseinander. Aus den stillen Straßen aber tönte nachher noch fröhliches Lachen herauf und das verhallende Getrippel leichter Tanzschuhe, die über die alten Quadern der Piazza biuliefen . . . Hier gibt cs wenig große Bcrmögen, ivenig einträgliche Stellungen und Berufe. Wer etwas bat und ist, besitzt Güter, die an Bauern vergeben werden, die jedoch dafür keine Pacht entrichten, wohl aber sie bewirtschaften und die Hälfte des Ertrages dem Herrn abliefern müssen. So ist cs auch bei der Familie Grisi, die ausgedehnten Grundbesitz in der Gegend bat. Beinahe jeden Dag kommen von dem einen oder dem anderen Gut Leute herein, sie Körbe voll Eier, Butter. Obst, Gemüse und Geflügel bringen. Von Zeit zu Zeit 'ährt Dr. Grisi daun ans irgend eine Besitzung hinaus und kalt Inspektion. Da wir uns sehr für Land und Leute interessiere», begleiten wir ihn oft. Im ieichken lez-uo -- „Holz", wie man hier bezeichnenderweise die kleinen Wagen neiint —, Serafino ans dem Bock, einige Hunde hinterdrein, fahren wir aus weißer Straße zwischen manns- bohr», blühenden Äeißdornbecken dabin. Ein seiner, süßer Dust, Schneegeriesel von zarten Blütenblättcrn, die der Frühüngswind verstreut. Uralte Steineichen werfen wielende Schatten über den Weg, überall wogen grünende Halme, langhaarige Sckase weiden im Gras. Manchmal kommt ein einsames Kirchlein, immer durch ein paar schöne Säulen, einen feinprofilierten Giebel veredelt, oder ein alles, vornehmes Landlmus, vor dem die traditionellen Pinien Wache stehen. Ost kehren wir unterwegs in ein HauS ein, wo Krankheit und Not schon vor uns eingekehrt sind. Auch in diesem schönen Lande gibt es Sckmerzen und Dodcsröcheln und mancher Anblick herzbrechenden Jammers steht wie eine dunkle Wolke über den leuchtenden Frühlingstagen . . . Dock heute nichts davon. Heute >var der Dag ganz hell, ganz froh. Heute haben wir Menschen geseben, bei denen das Glück am Herde sitzt, Menschen, deren Sinn ein fach ist und gütig, die in solchem Frieden und solcher Harmonie leben, daß es wie stilles, klares Lickt von ihnen ausgeht. Ganz vergraben im Grünen Hegt ihr Hans. Es ist zirmr nur cm armes Bauernhaus, aber es ist sauber und freundlich und die Sonne gießt eine solche Flut von Licht darüber und hinein, daß die liebe Bescheidenheit glänzt wie eitles Gold. Der Vater Pietro und die Mutter Laura empfangen uns unter der Tür mit freiem Anstand und einer Herzlichkeit, in die nur leise die Devotion der Untergebenen hineinklingt. Da ist auch die Tochter, die schöne Nina, die lacht uns an zum Willkomm und bringt uns in beiden Händen rote Nelken entgegen. Und im Hintergrund steht Oreste, ihr Bruder, und schaut aus seinen schwarzen Augen schüchtern und bewundernd auf den Besuch. Wir fetzen uns in den Garten, unter die rofeuumrankte Pergola, trinken cstno aatto und rauchen Zigaretten. Dr. Grisi hält einen kleinen interessanten Vortrag üLer die Geschichte der Gegend. 'Durch die offene Haustür siebt man das Hcrdsener der», di« fang». ' Um unS rauschten die Bäume, in langen Wellen hob Mutter Laura und Ore ... >fe! . .. b und senkte sich daS Kor», Aura und Oreste bedienten, Pietro stand Bon einer Leiter hing ein« kleine antik« Lampe herab, ein zuckendes Flämmlein leuchtete kärglich und an der Leiter lehnte die schöne Nina, die Hände im Genick verschlungen, eine rote Nelke hinter dem Ohr, und erzählte in Len Redepausen des Alten von ihrem amoroso. MÄH»., das schon hoch in den Halmen steht. in respektvollem Abstand und unterhielt unS. wieder befriedigt durch die Erinnerung glutdurchflammter Tage, tue noch nachleuchtend erwärmen. Es war eine wunderbare Nacht. Die Mondsichel im blauen, blauen Himmel schwimmend, leichte JrühlingSwolken in unendlicher Höhe. Einzelne Sterne auS kern«» Diese» durch die Bäume nieoerschauend. Leuchtkäfer über dem Gras und in der Luft — schwirrend, ausleuchtend, verlöschend. Und der ganze Garten voll Nachtigallen — — Und an der Leiter das schöne Geschöpf, Las mit weitossenen Augen in die Wundernacht träumt. Und wie der Saft im jungen Baum, so steigt ihr das Blut empor und färbt ihr di Wangen tiefer und schwellt ihre Brust und sprengt ihre geschlossenen Lippen, daß sie sich öffnen wie im Frühling die Knospen. Leben. Lcocn überall, drängendes, auellendeS Leben in diesem ewig jungen, ewig herrliche» Land, «uS dessen Schoß blühendes Sein unversiegbar guillt . . . Heute ist Sonntag. Aus der Piazza stehen die Männer in ihren Radmänteln. die sie wie eine Toga mit kühnem Wurf über die Schulter drapieren und warten aus das Glockenläuten, Las zur Kirche ruft. Die Hauptkirche, San Basilio, ist ein luftiger Bari ckbau. so luftig, loie man sich denselben nur Lenken kann. An den Portalen, an den Säulen, am Altar, überall hat sich der Marmor zu weichen, bewegten Linien gerundet. Die Gewänder der Heiligen fließen so lebhaft über die ganz unasketischen Glieder, als bliese der fröhliche Lenzwmd in sie hinein und trüge sie dahin in paradiesischem Neigen. UnS in den Wolke», die wie Wattepfühle aussehen, tummeln sich rundliche Engelein so beiter und schelmisch wie kleine Liebesgötter. Wir gehen aus die Empore der Orgel hinan', während nuten „das Volk" das Kirchenschiff füllt. Die Männer, ihren grau grünen oder roten Pilzhut unter dem Arm. die Weiber sehr malerisch in grellen Kopf tüchern oder mit Silberpseileu im Haar, die sie wie ein Pfauenrad am Hinterhaupt aufsteckeu. Äu der Orgel sitzt ein schöner, junger Abbate, mit einem klassischen Profil, das so lein und scharf geschnitten ist wie eine Kamee — und präludiert. Neben dem Hochaltar steht ein kleinerer Altar und darauf thront in UeberlebenS- größe eine Figur. - - Hellblonde Perücke, zierlich frisiert, ein Zackenkrönlein in den Locken, das Gewand hellblau mit viel Goldjpitzen und Schnüren, ein wallender rosa Mantel darüber, feine Atlasschuhe an den Füßen, wie ungefähr «ine Ritterdam« einer Lpernbühne letzten Ranges. Diese Puppe hatte nichts, ober auch gar nichts. Vas in eine Kirche paßte: keinen Haucb jener schönen Naiviiät, durch die oft ganz stillose Heiligenbilder rühren und ergreifen, weil in ihr ein kindlichsrommer Glaube zum Aus druck kommt. Ich war sehr erstaunt über diese merkwürdige Dame, erfuhr jedoch, daß sie durchaus ernst gemeint jei und die heilige Eurosia darstelle, die als sehr gute Wetter macherin gelte. Unterdessen war der zelebrierende Geistlich« an den Altar getreten und plötzlich — der Schreck fuhr uns in alle Glieder — fina Ser junge Abbate, trotz des edlen Profils, an, eine Mazurka zu spielen. Seine feinen Finger sprangen lustig über die Tasten, in ge- wohnlichster Jahrmarktsmusik orgelten die Pfeifen den Tanzrhythmus. Unwillkürlich iah ich nach der Ritterdam- hin, ob sie nicht etwa aufgezogen sei und zu tanzen beginne: ober nein, sie s'gnd ganz steif und lächelte ihr hölzernes Lächeln in lackierter Heiterkeit weiter, tFortsebung folgt s Bei sofortiger Sasse rl, ^... verkaufe ich mit Vsnlant ein ItreriL- valtlsv» Ak. >o8sbaam- kiLMllV, 7 vlrt«, ^letaliplntte, für «INN »HI, Rosenstr. LN. uüu NI«. Z'weire Etaae. «II»» Amiiwnstr.-Ecke (Haltestelle der Rundbayu). AdbruchSgegrnständeall.Att: lürsri rwä?en8tsr, IM lausende Meter schönes kjs. lstcklWlÄtt. Tttk und Pforte», cn. Treppe». Oese». Schaufenster u. a. m„ gebr.. am fälligsten bei iS. >1 ,'i»i, Rosenstr. 1k, Fernipr. 9314. 9- ,.v» renvimniertcr Fabrik, für 140. tt'.ö. 80. IM, 180. fast neuer, gr. doppeltür. 240 M. zu verkaufen Rosenstr. k k Lcuterib. 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