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1888. DiexStag, de» S1. Jmmar. Rr. 2» dach, vuhr t» «»igddat» W OM,. 8. M R-uImri k »»«w DtNnrrSdori, v. » LW»O«I m «ulSat» u. B «. wtad^uoa» 8 «etchäLach O.-L der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, L>chrrg swa e, Herrnhut, Bernstadt und Ostritz, des Hauptsteueramtes Bautzen, ingleichen der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt sow e er Stadtgemeinderäte zu Ostritz, Schirgiswalde und Weißenberg. »Le al» i»!U> data»»»» »a» m»«»dllr«a>l» »UM«». MW PrrtSarhdhL»^ Jnirrat« stk M ^Sa»»«»«r «achrtchtor' M» v« .vau«E «tachncht«»' »ILcl»e» ta»»»r Goml» u. g«k- 22^ tLgltch adead» 7 Uhr Mr ä^Iolgend«» Dog. Wora»«- .„otrlchtandar Udo»»«. «,»l4»r«i» »ierteliLpl. »,>«rtioll»d«trag Mr da» Km-iakwar Valtl.Sp-Ittril« II L «a hw«t»a«dLhr ». J-iarat « duhr Mr drirst. Nu«- »mir««rt»tluilg 10 lundPortt». KAner«. d<« » Uhr «tngehrnd« AautzenerLM'Mm. Nrrä« stndan in dam abends "^verorduuagSblatt der ttreishauptma««schaft Bautze« zugleich als Koustftorial-ehörde der Oberlaufttz. Auf Jol. 20 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute „R. Türcke in Bernstadt in Sachsen" Bautzen, den 25. Januar 1888. Organ der Handels» nnd «Arwerbekamm^r zn Zittau Das König!. Amtsgericht daselbst. Meusel. Höfer. gelöscht worden. ,„oo Bernstadt, am 27. Januar 1888. Das Königl. Sachs. Amtsgericht. Gaudlitz. Otta. Auf Jolium Nr. 328 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts die Firma- ist am heutigen Tage die neuerrichlete Jirma „Jobannes Wenk" in Bautzen und als deren In haber Herr Kaufmann Johannes Traugott Wenk daselbst eingetragen worden. Telegraphische Korrespouseuz. Pesth, 28. Januar, abends. Im Abgeordneten hause betonte hmte in der Antwort auf die Interpellation HelfyS und Perczels der Minister-Präsident TiSza zunächst, daß man den verschiedenen Telegrammen und Zeit ungsgerüchten keinen Glauben schenken möge. Er beabsich tige, nicht zu untersuchen, ob diese Gerüchte Börsenmanöoer oder auö der Sucht, Aussehen zu erregen, oder als Fühler zu dem Zwecke in die Welt geschleudert seien, um dadurch hier und da im Innern des Staates Beunruhigung oder Spalt ur g heroorzurufen oder das gegenseitige B.rtrauen der alliierten Mächte zu einander zu erschüttern. Er werde auch unterlassen, auf die Interpellationen näher einzugehen und sich nur kurz gefaßt im allgemeinen äußern. Von kompetente ster Stelle sei bereits durch die Zeitungen als unwahr bezeichnet, daß der Minister des Auswärtigen bezüglich der politischen Ent scheidungen Einmischungen oder Konflikte zu bestehen habe. Ein gleiches gelte von der Behauptung, daß der Kriezsminister um einen Kredit für militärische Vorbereitungen nachgesucht habe, ein solcher jedoch infolge seines (Tiszas) Widerspruchs verweigert worden sei, sowie von der Frage, die an sich schon einen Zweifel involviere, ob Österreich-Ungarn darauf vertrauen könne, daß seine Alliierten das jenige erfüllen werden, was die Monarchie von ihnen zu erwarten berechtigt sei. Wenn die Regierung sehe, daß man bald s i e auf merksam mache, auf ihrer Hut zu sein, weil sie sich in dem Ver trauen auf die Allierten täusche, bald wieder letztere aufmerksam mache, acht zu haben, weil sie sich in Österreich-Ungarn täuschen würden: wenn man ferner das Gerücht ausstreuc, daß die Regier ung einseitig paktieren wolle und dann wieder bemerke, daß dies der eine oder andere der Alliierten beabsichtige, so müsse jedermann einsehen, daß es im Interesse jemandes gelegen sein müsse, den Friedensbund zu stören oder wenigstens das gegenseitige Vertrauen der Mitglieder desselben zu erschüttern und in den betreffenden Völkern eine die Thatkraft lähmende Beunruhigung hervorzurufen. Diesen Äußerungen stehe die Thatsache gegenüber, daß nicht der geringste Grund vorhanden sei, daß irgend jemand an der gegenseitigen bona. Mas der zur Aufrechterhaltung des Friedens und zu ihrer eigenen Sicherheit verbundenen Mächte zweifeln könne. Daß Rußland eine einschneidende Dislokation und Verlegung seiner Truppen gegen Westen vornehme, sei sattsam bekannt, sowie auch, daß die Durchführung dieses seit längerer Zeit bestehenden Planes in der Richtung der Grenzen der Monarchie in neuerer Zeit in größerem Maßstabe erfolgt sei, ebendeshalb, und jedoch ohne irgend einen Zweifel in die friedfertigen Erklärungen des Kaisers von Rußland und in dessen wohlwollende Absichten zu setzen und, indem Österreich-Ungarn selbst die von russischer Seite gegebenen Erklär ungen, welche in betreff jener Truppenbewegungen jede aggressive und kriegerische Absicht bestreiten, soweit annehme, als es die Vor sicht für die eigene Sicherheit gestatte, sei es die Pflübt der Neaier- ung, dafür zu sorgen, daß bei Vermeidung all' dessen, was den Schein einer Provokation haben könnte, alles Nötige geschehe, was die Sicherung der Grenzen Österreich-Ungarns und die Wehrhaftig keit des Heeres erfordere. Die Ziele und Principien der österreichi schen auswärtigen Politik seien den Völkern der Monarchie und aller Welt bekannt. In dieser Hinsicht habe er sich geäußert und habe sich auch der Minister des Äußern ausgesprochen. Jeder wisse es, daß Österreich-Ungarn für sich gar nichts, weder eine ver tragswidrige Ausdehnung seines Einflusses, noch gar irgend einen Territorialzuwachs anstrcbe, wie dies der Regierung unwahrer weise zugeschrieben werde Auf der Basis der internationalen Verträge stehend, wünsche die Regierung vor" allem die Erhaltung des Friedens und werde auch im Interesse desselben stets bereit sein, im versöhnlichsten Sinne im Vereine mit den übrigen europäischen Mächten behufs Erhaltung der vertragsmäßigen Zustände mitzu wirken. Er könne nur wiederholen, was schon seitens der Regier ungen wiederholt gesagt worden sei, daß das Bündnis der mittel europäischen Mächte nie etwas anderes als ein Bündnis auf rein defensiver Basis sei und deshalb ebenso der gewaltsamen Durch führung bestimmter politischer Fragen, wie jedem aggressiven Vor gehen fern stehe. Da auch von maßgebendster Seite in Rußland die friedlichsten Absichten verkündet werden, könne die Regierung, indem sie zugleich die Lebensinteressen der österreichisch-ungarischen Monarchie wahre, trotz mancher zur Zwietracht und zum Kriege treibender Elemente, hierauf die Hoffnung gründen, daß es den friedliebenden Monarchen und Regierungen gelingen werde, den Frieden zu erhalten und Europa von dem schwer auf ihm lastenden Gefühle der Unsicherheit zu befreien. — Beide Inter pellanten nahmen die Antwort des Ministers zur Kenntnis und erklärten, in Ungarn wünsche niemand den Krieg. Auch das Haus nahm die Antwort mit Beifall zur Kenntnis. Bern, 28. Januar. Der Bundesrat hat den deut schen Reichsangehörigen Hauptmann von Ehrenberg, Emil Schopen, Ignatz Metzler und Christian Haupt wegen anarchistischer und socialistischer Umtriebe den Aufenthalt auf schweizerischem Gebiet verb oten. Zugleich spricht der BundcSrat gegenüber der Regierung in Zürich die bestimmte Erwartung auS, dieselbe werde dafür sorgen, daß die Veröffentlichungen der Offizin des „Socialdemo keaten" sich innerhalb der Schranken einer ruhigen und sach lichen Diskussion halten und Aufreizungen, Beschimpfungen, Beleidigungen und sonstige Ausfälle vermeiden. Der Bundesrat behält sich jederzeit ein Einschreiten gegen die Beteiligten vor. Rom, 28. Januar. Nachrichten auS Mas sau ah zufolge verlegte der NeguS von Abyssinien sein Lager von Adua nach Gund et, zwei Tagereisen nördlich von Adna. Ras Alula b findet sich im Gefolge des NeguS. San Remo, 29. Januar, vr. Mackenzie ist heute 1 hier eingetroffen. Brüssel, 28. Januar. Der russisch-offiziöse „Nor d" i sagt, daß da« den russischen Friedenserklärungen entgegen- i gebrachte Mißtrauen durch nichts gerechtfertigt und nur ge- eignet ist, in Rußland eine bittere Stimmung hervorzurufen. Europa habe keine Ursache, die Aufrichtigkeit Rußlands zu bezweifeln, wogegen genug Anhaltspunkte vorliegen, um den europäischen Fliedensbund zu verdächtigen. Die österreichische und deutsche Presse werde nicht müde, falsche Nachrichten über Rußland zu verbreiten und dem russischen Reiche überall Feinde zu machen. So sei die lügenhafte Nachricht ver bleitet worden, daß neuerdings zwei Divisionen vom Kau kasus an die westliche Grenze verlegt werden sollen, dann wurde hinzugefügt, daß die Verlegung zwar nicht stattfiadet, daß aber der Befehl hierzu erteilt worden wäre. Man er fand ferner die Nachricht von einem beabsichtigten Angriff der Russen auf Erzkrum, in der Absicht, damit die Türkei und England zum Anschluß an die Friedensliga zu bewegen. Die Verbreitung derartiger Erfindungen werde schließlich zu einer Erregung der Bolksstimmung in Rußland führen, weil man daraus die Überzeugung gewinnen müsse, daß gewisse Kreise in Berlin und Wien Rußland reizen wollen. Bezüg lich der Neile des rumänischen Ministers Sturdza nach Friedrichsruhe erklärt der „Nord", daß dieselbe die Peters burger Regierung nicht überrasche. An der Newa wisse man längst, daß König Karl und Bratiano vollständig der Bis marck chen Politik folgen. Zur Stellung Österreichs in Bosnien bemerkt das russische Organ, daß eS niemandem einfalle, die vertragsmäßige Stellung dieser Macht im Oüent anzugreifen. Der Berliner Vertrag spreche aber bloß von einem Besetzung«- und VerwanUngLrecht, während Österreich-Ungarn die Annexion im Auge habe. Wenn die letztere Annahme unrichtig ist, dann möge Graf Kalnoky in dieser Richtung eine beruhigende Erklärung abgeben. In die Annexion werde aber Rußland nicht einwilligen, weil dies die Festsetzung des österreichischen Einflusses auf der ganzen Balkan-Halbinsel bedeuten würde. Der „Nord" fährt ferner fort, dem Prinzen Ferdinand trotz der bezahlten Begeister ung seiner Untcrihanen in Ostrumelien ein schlimmes Ende oorherzusagen. London, 28. Januar. Der „Daily Telegraph" sagt bei der Besprechung der deutschen Wehrvorlage, jede Vermehrung der Militärmacht Deutschlands dürfe von den übrigen Mächten Europas mit Sicherheit als eine weitere allgemeine Friedensbürgschaft betrachtet werden. Der erlauchte Monarch und der weise Staatsmann, welche Deutschlands Politik leiteten, hätten während der letzten 17 Jahre unzählige Beweise ihrer friedlichen Gesinnung gegeben. Die Deutschen seien lediglich darauf vorbereitet, das ihrige nach besten Kräften, gleichviel mit welchen Opfern an Blut und Geld, zu verteidigen, und es müsse zugegeben werden, daß ihre patriotische Bereitwilligkeit in dieser Hinsicht eine allgemeine Bewunderung verdiene. Der parnellitische Deputierte Cox wurde heute in Ennis zu einer viermonatlichcn Gefängnisstrafe verurteilt. Cox mcldete sofort Berufung an und wurde gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt. Beim Verlassen des Gerichtshauses wurde Cox jedoch wegen einer aufrührerischen Rede, welche er jüngst in Kildhsart gehalten, von neuem verhaftet. Madrid, 28. Januar. Die Königin Isabella ist nach Sevilla abgereist; die Königin-Regentin und die Minister gaben derselben das Geleit nach dem Bahnhofe. Madrid, 28.Januar, abends. JnderDeputierten- kammer erwähnte der Minister deS Äußeren, Moret, die Erhöhung der spanischen Gesandtschaften zu Botschaften und erklärte, Spanien suche darin keine eitle Genugthuung, son dern die Mächte, welche das Emporkommen Spaniens an erkannt hätten, wollten dem Lande Beweise ihrer Sympathie geben. Stockholm, 28. Januar. Der Erzbischof Sund - berg hat den Auftrag, ein neues Ministerium zu bilden, nicht angenommen. Stockholm, 29. Januar. Nachdem der König gestern in dem schwedisch-norwegischen StaatSrate seine Genehmig ung zurBerheiratungdes Prinzen Oskar mit Fräulein Henriette Munck von Fulkila verkündet hat, fand heute nachmittag um 2 Uhr im Schlosse in Gegenwart der Mit glieder der Königlichen Familie, der Staatsminister, der Ver treter des Auslandes, sowie der Spitzen der Militär- und Civilbehörden die feierliche Verlobung des Prinzen statt. Petersburg, 28. Januar. Der Chef des General stabes im Marineministerium, Tschichatscheff, ist zum Kommandierenden des Üb ungSgesch waderS für die kommenden ÜbungSfahrten ernannt worden; die Flaggoffi ziere dieses Geschwaders und der Kommandierende des Ar tillerie-Lehrgeschwaders und des Marine-SchulgeschwaderS sind gleichfalls bereits ernannt worden. Petersburg, 28. Januar, abends. Der neu ernannte italienische Botschafter Baron Marochetti ist hier ein getroffen. Petersburg, 29. Januar. Der chinesische Gesandte HungSuenist gestern in das Ausland abgereist. — Bei dem österreichisch-ungarischen Botschafter fand gestern ein diplomatisches Diner statt, an welchem auch der Minister von Giers teilnahm. Der „Swet" bestätigt, daß bei der Landung der In surgenten bei BurgaS Nabokoff, Kapitschitsch und 13 Montenegriner gefallen seien. 32 Insurgenten seien in Konstantinopel interniert worden. Belgrad, 29. Januar. Das amtliche Blatt veröffent licht das Gesetz, betreffend die Aufnahme einer Anleihe im Betrage von 20 Millionen. — Der ehemalige Professor Jovan Gjaja, einer der Führer der radikalen Partei außerhalb der Skupschtina, ist zum Sektionschef imKultuS- ministklium ernannt worden. Philip popel, 28. Januar. (Telegramm der „Agcnce Havas".) Prinz Ferdinand wohnte heute dem Gottes dienste in der Moschee bei und erwiderte auf eine an ihn ge richtete Ansprache, er werde dafür Sorge tragen, daß die muselmännische Bevölkerung entsprechend den Wünschen des Sultans begünstigt und gefördert werde. Nach dem Gottesdienste brachten viele vornehme Türken dem Prinzen prächtig gestickte Stoffe dar. Athen, 29. Januar. (Telegramm der „Agence Havas,") Die griechisch-rumänischen Differenzen sind in folge Maßnahmen des rumänischen Gesandten und der Ab nahme der griechischen Note, die früher verweigert worden war, beigelegt. Der griechische Gesandte in Bukarest be- giebt sich demnächst dorthin, um über eine Konsular- und Handelskonvention zu verhandeln. New-Uork, 28. Januar, abends. (Schluß-Kurse.) Recht fest. Wechsel auf Berlin 95'/,. Wechsel aus London 4.84'/,. Labt« Transfers 4^7. Wechsel aus Pari« 5,21'/«. 4pro,entige fundierte Anleihe von 1877 126. Sriebahn-Akli-n 28'/,. New-Uork Eentralbahn-Aktten 107'/«. Cbicago-North Western-Aktien 110. Lake Shore-Aktien 93'/,. Central Pacific-Aktien 31'/,. North. Pacific- Preferred-Aktien 46'/,. LouiSville u. Nashville-Aktien 61'/«. Union» Pacific-Aktien 56'/«. Tbic. Rilw. u. St. Paul-Aktien 76",. Readina u. Philadelphia-Aktien 66'/,. Wabash Preferred-Aktien 27. Lanada- Pacific-Lisenbahn-Aktien 59. Illinois Tentralbahn-Aktien 121. Sri« second BondS 99'/«. Veld leicht, für RegierungSbondS 3, für ander« Sicherheiten ebenfalls 3 °/,. — Warenbericht. Baumwolle in New- d°rk 10'^'«, do. in New. Orleans 9'/,. Raff. Petroleum 70°/« Abel Lest in New-Aork 7'/« «d.. so. in «biladelvbia 7'/« «d. Robe« Petroleum in New-York 6'/. L, do. Pipe line LerfifikatS 88'/, L. Mehl 3 D. ME. Roter Winter weizen loco 90'/,, pr. Januar 89'/« E. pr. Februar 90, pr. Mai 93 E. MaiS (New) 61'/«. Zucker Fair refinin, MuScovadoS) 5'/,. Kaffee (Fair Rw) 17 nom., do. No. 7 °w, ordmarp pr. Februar 12,72, do. do. pr. April 12,22. Schmal, lWücoi) 7,85, do. Fairbank- 7,90, do. Roh« u. Brothers 7,85. «upser pr. Februar 16,40. Aetreidefracht 1'/«.