Suche löschen...
Bautzener Nachrichten : 15.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1887328319-188208155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1887328319-18820815
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1887328319-18820815
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Bautzener Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-08
- Tag 1882-08-15
-
Monat
1882-08
-
Jahr
1882
- Titel
- Bautzener Nachrichten : 15.08.1882
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
der höchsten Kuppe des Mönchs Wald sich malerische Felsgruppcn finden, so sind dieselben auch ca. 12 Minuten hinter dem Jäger haus, westlich nach Sora zn, in säst noch schöneren und größeren Formen (Tcufelskanzel und Hünengräber) zu sehen. — Möchte in diesem Sinne weiteres zur Erschließung Lausitzer Naturschönhcitcn geschehen! vom Reichsgerichte. Die Veräußerung einer ausländischen Firma als solcher, abgesondert von dem Handelsgeschäft, für welches sie bisher geführt wurde, im Auslande ist, nach einem Urteil des Reichs gerichts, II.Civilsenats, bom 2. Mai 1882, im Jnlande (Deutsches Reich) ebenso unwirksam, wie eine derartige Veräußerung einer in ländischen Firma im Jnlande, selbst wenn im Auslande eine solche Übertragung der bloßen Firma gültig ist. „Die Bestimmung im Art. 23 des Handelsgesetzbuches, daß eine Veräusserung der Firma, ab gesondert von dem Handelsgeschäfte nicht zulässig sei, ist, wie ihre Fassung schon kund giebt und wie bei den Beratungen der Nürnberger Kommission ausdrücklich hervorgchoben wurde, eine auf Gründen des öffentlichen Interesses beruhende, die Verhütung von Täuschungen des Publikums bezweckende Prohibitivbestimmung. Nach dem System des Handelsgesetz buchs muß die Firma der Regel nach der Wahrheit getreu sein lArt. 16 und 17) und darf ein Kaufmann eine von Ler Wahrheit abweichende Firma nur in den vom Gesetze bezeichneten Ausnahmefällen führen. Es kann nicht gestaltet sein, diese gesetzlichen Bestimmungen dadurch zu umgehen, daß man sich das Recht, eine fremde im Sinne des Gesetzes unerlaubte Firma zu führen, im Auslands übertragen läßt." S t, t t st i r. ' (Sächsische Bäder.) Bad-Elster, bis 10. August: 2916 Parteien mit 4182 Personen. Schandau, bi- 9. August: 864 Parteien mit 1946 Personen. Warmbad (bei Wolkenstein), bis 10. August: 3lü Parteien mit 535 Personen. Wiesenbad (Warmbad) bei Annaberg, bis 12. August: 254 Parteien mit 523 Personen. tD. I.) vottswirtschaftltche-. ' Mit Bezug auf einen in den „Dresdner Nachrichten" und anderen Blättern des Lande- jüngst veröffentlichten Aufsatz über di« „Kaiser-WilhelmS-Spende", in welchem hervorgehoben wurde, daß diese ihren Versicherten günstigere Bedingungen als die König lich Sächsische AlterSrcntenbank in Dresden gewähre, geht un- von der letzteren nahe stehender Hand folgende Notiz zu: An eine im Alter von 20 Jahren beitretende Person gewährt die Königlich Sächsische Altersrentenbank bei Kapitalverzicht für 5 Einlage vom vollendeten 55. Lebensjahre an eine lebenslängliche Jahresrente von 2 16 4, vom 65. Jahre an 6 58 vom 70. Jahre an 14 16 H., di« Kaiser-WilhelmS-Spende aber be ziehentlich 2^10^., 5 21 und 9 40 H; di« «Nt- sprechenden Sätze bei Kapitalvorbehalt, d. h. unter der Bedingung, Laß die Einlage im Todesfälle de- Versicherten, mag letzterer vor oder nach Beginn des Rentengenusses sterben, zurückerstattet werde, sind bei der AlterSrentenbank 1 50 H., 4 57 und 9 82 H., bei Ler Kaiser-Wilhelm-Spende aber resp. 1 59 H., 3 95 und 7 13 In allen verglichenen Fällen mit Aus ¬ nahme eines einzigen gewährt die Altersrentenbank also höhere Renten als di« Kaiser-WilhelmS-Spende und bei weiterer Vergleich ung der beiderseitigen Tarif« wird man erkenn«», daß auch in allen übrigen Fällen, d. h. wenn die Einlagen nicht gerade, wie oben angenommen, im Alter von 20 Jahren der Versicherten gemacht werden, die AlterSrentenbank meistens höhere und zwar bedeutend höhere Renten gewährt, als die Kaiser-Wilhelm-Spende. Daß dem! so ist, liegt in der großen Verschiedenheit der von beiden Anstalten ihren Taris«» zu Grunde gelegten EterblichkeitStafeln; übrigens hat die Verschiedenheit der beiderseits angenommenen NechnungSunter- lagen für das versichernde Publikum weniger Bedeutung als die Tarife selbst. Denn die Renten werden von beiden Anstalten nach den aufgestellten Tarifen gewährt und was speciell die Altersrenten bank anlangt, so werden die Renten in der veröffentlichten tarif mäßigen Höhe vom Staate garantiert.— Da beide Institut« dieselben Zwecke verfolgen und in gleicher uneigennütziger Weise dem öffentlichen Wohle zu dienen bestrebt find, so kann von einer feind lichen Haltung derselben gegen einander durchaus nicht die Rede sein und kann man es daher nur bedauern, daß in einigen TageS- blättcrn die Verhältnisse der einen der beiden Institute in «inseitigem Lichte dargestellt worden sind. Bautzen, 14. August. Die am 10. d. M. nachmittag- unter Vorsitz des Herrn Bankdirrktor Böttcher au- Dresden statlgefundene Generalversammlung der Bautzener Tuchfabrik und Kunstmühle, Lie von 22 Aktionären mit 2355Aktien beziehentlich Stimmen besucht war, genehmigte ohne Debatte und einstimmig unter Dechargeerteilung für den AuffichtSrat und Vorstand, die Bilanz pro 1881/82, im besonderen auch die Verteilung de- Reingewinne- in der vom Aufficht-rat und Vorstand vorgeschlagenen Weise, wonach eine Dividende von 5 Mk. pr. 10. Coupon zur Au-zahlung gelangt. So dann wurde die Kooptation de- Herrn Georg Arnhold au- Dre-den in den Aufficht-rat bestätigt und gleichzeitig Herr Ewald Geipel aus Chemnitz an Stelle des im abgelaufenen Jahr« freiwillig ausgeschiedenen Herrn Julius Mörbitz aus Dresden neugewählt. Punkt 4 der Tages ordnung. Abs. 1, Wahl eine- siebenten Mitgliedes in den Aufsichtsrat, ward zunächst von der Tagesordnung abgesetzt mit der Beschlußnahme, diesen Antrag nach Erledigung der anderen Positionen als neuen An trag wieder aufzunehmen. Bei Punkt 4 Abs. 2 eröffnete Herr Bankier Reinhardt die Debatte, indem er sich gegen die Erhöhung der Tan- tiöm« des Aufsichtsrate- au-sprach. Der Herr Vorsitzende konstatierte, Laß sich di« Majorität d«- Aufficht-rate- «benfalls dagegen au-ge sprochen habe. Die Erhöhung der Tantieme wurde dennoch und zwar mit 1572 gegen 778 Stimmen angenommen, ebenso die, für Vor- stand und Beamte der Gesellschaft mit 2029 gegen 321. Auch die beantragten Abänderungen der § 18 und § 23 fanden mit 1582 gegen 768 Stimmen Annahme, während die de« § 21 mit 1940 gegen 4101 Stimmen verworfen wurde. Die zu § 2 5 beantragt« Änderung war durch I Annahme der Abänderung in § 12 unterH: 2 erledigt. Punkt 5 Satz 1 der Tage-ordnung erhielt nach Genehmigung de- anwesenden Antrag steller-, Herrn Max Arnhold au- Dre-den, folgende Fassung: „Den für alle künftigen Geschäftsjahre zu Abschreibungen bestimmten Teil der JahrrSgewinne, insoweit solcher nicht für zweifelhafte Forderungen, oder durch Neuan schaffungen in dem betreffenden Jahre absorbiert und vom Aufs ich tSrat mit mindesten- 5 Stimmen fürent- behrlich erachtet wird, zum Rückkauf von Aktien nicht über 60 pCt. zu verwenden" und wurde der Antrag >n dieser Fassung mit 1582 gegen 768 Stimmen genehmigt, gleichwie der zweite Satz de- Punktes 5 der Tagesordnung. Nachdem Herr K. A. Franz gegen die Beschlüsse üb» die Anträge 5 Satz 1 und 2 schriftlich Widerspruch erhoben, gab der Herr Vorsitzende für seine Person und namen- der übrigen anwesenden Mitglieder des AufsichtSrateS di« aus-1 1368 ! drücklich« Erklärung ab, daß dnselb« mit d«n zu No. 4 d«r Tage«- ! ordnung gestellten Anträgen, sowrit dieselben die Abänderung der l 2, 18, 21, 23 und 25 der Statuten betreffen, nicht minder mit den Anträgen «ub 5 der Tagesordnung Satz 1 und 2 nicht einverstanden sei und sich dagegen erklären müsse. Herr Reinhardt sprach sich ferner für seine Person dahin au«, daß «r selbst auch gegen di« nunmehr modificiertr Form des Antrages «ub 5 der Tage-ordnung stimmen müsse. Schließlich wurde Punkt 5 der Tagesordnung al- neuer An trag de- Herrn Max Arnhold wieder ausgenommen und fand derselbe seine Erledigung, nachdem Herr Reinhardt auf Befragung de- Herrn Vorsitzenden seine bereit- am 22. Mai 1882 schriftlich gegebene Er klärung aufrecht erhielt, nach welcher» statutengemäß bi« zum 22. Aug. c. fungiert und somit der Aufsichtsrat bi« dahin vollständig ist. ' Berlin, 11. August. Da« Königlich« Ministerium Id«S Jnnrrn hat mittelst Erlaß vom 1. d. Mt«. Gelegrnheit g«-^ nommen, sich in kurzer, aber sehr treffender Art über die Bestreb ungen der Rabatt-Spar-Anstalt au«zusprechen. Die letztere hatte, da hier und da Zweifel wegen der Zulässigkeit der halb jährlichen Cparschtin-Au«losungen entstanden waren, an da« Mi nisterium da- Gesuch um Erteilung der Erlaubnis gerichtet und erhielt dieselbe „in Gemäßheit te« allerhöchsten Erlasse« vom 2. No vember 1868 (G. S. S. 991)", „weil — wie motivierend aus- Igesührt wird — La- Bestreben der Rabatt-Spar-Anstalt Lurch Beförderung de« Barzahlung-systrm- und durch Kräftigung Le« Sparsinn« in der Bevölkerung dem Gemeinwohl zu dienen, als ein der Unterstützung würdige« anzuerkennen ist und da- Risiko dafür, wie Lie Anstalt di« statutarisch gegenüber den Abnehmern der Sparscheine übernommenen Verpflichtungen ! dauernd zu erfüllen im stand« sein wird, lediglich di« Aktionäre trifft." — Der beglaubigte Au-wei- über die Sparschein-Au--! gäbe im Monat Juli läßt da« dauernde Interesse de- Publikum« erkennen, denn «- waren Anfang August «»«gegeben 3414 Stück (gegen 2905 im Juni und 2334 im Mai). Von diesen sind so- gleich auf Verlangen de« Inhaber« » 4 zurückgezahlt worden 500 Stück, 1032 find beliehen mit der gleichen Summe und der Nest ist al« Sparpapi» in den Händen der Besitzer. Di« beiden letzten Gruppen besitzen das Teilnahmerecht an den Verlosungen. AIS Sicherheit für diese von der Anstalt ausgegebcnen Papiere find bei der ReichSbank 15 000 Deutsche NeichSanleihe auf den Namen Ler Mitglieder eine- Kuratoriums hinterlegt. — Die Filialen der Deutschen Bank fungieren seit ca. 4 Wochen al« Zahlstellen für Idi« Anstalt, die sich, wie nicht mehr zu verkennen, merkbar hebt. ' Der 28. Jahresbericht der „Deutschen Gesellschaft von «Chicago" und des ihm asfiliierten Frauenverein« wirst ein recht «trübes Bild auf die Lage der deutschen Einwanderer in iNordamerika. Die Gesellschaft schätzt, daß von den 1881 ein- Igewanderten 198933Deutschen etwa 100 000 durch Chicago passiert^ I seien. Von diesen wandten sich 19469 Personen an db: Agentur der «Gesellschaft um Hilfe. Die Gesellschaft schützt vornehmlich die Ein wanderer gegen Übervorteilung der „Runnois", „Expreßkute", „Gast wirte" rc. Sie sucht aber auch den Einwanderern Lurch Arbeits nachweis zu dienen, erhielt jedoch auf 2000 versandte Rundschreiben an Arbeitgeber, worin sie sich zur unentgeltlichen Arbeittvermütelung erbot, nureine einzige Antwort,und auch diese Firma gab keinen Auftrag, sondern teilte nur mit, daß sie stets deutsche Arbeiter engagiere. Im weiteren sagt der Bericht über ArbeitS-Bermittelung: „In New-Jork sind im Jahre 1881 455681 Einwanderer gelandet, worunter sich 63 567 Irländer und 198 933 Deutsche befanden. Durch das dortige Arb«itSnachweisungS-Bur«au erhielten 23312 Deutsche und 10 131 Irländer Arbeit, also wurden zwei der ersteren gegen einen der letzteren untcrgebracht. Auch fand der Irländer, ver möge seiner Kenntnis der Landessprache, immer die besserbezahlten Stellen. Aus all diesem geht hervor, daß unser Bureau, wclche« sich die Aufgabe gestellt hat, seine Dienste sowohl Arbeitgebern, wie Arbeit suchenden unentgeltlich zu gewähren, für unsere deutschen Landsleute, welche Beschäftigung suchen, von dem allergrößtenVorteil sich erweisen wird, vorausgesetzt, daß unsere deutschen Geschäftsleute, mit denen der d»Lande«sprache unkundige Einwanderer sich wenigstens verständigen I kann, bei Anstellung von Arbeitern sich zuerst an unser Bureau wen-1 den. Arbeitgeber sprachen auf dem Bureau während LeS verflossenen Jahre-1668 vor; Beschäftigung suchten 13 233, Beschäftigung nach- gewiesen wurde 6382 Personen." An Unterstützungen für Hilfe-1 suchende konnte die Gesellschaft und der Frauenverein zusammen 2508 Dollar- verwenden. So dankbar man denen auch sein muß, die! ihnen diese Mittel gewährten, so ist die verwendete Summe doch gegen über den nahezu 20 000 Hilfesuchenden ein Tropfen auf einen heißen Stein. Nicht mit Unrecht äußert sich der Frauenverein in seinem Berichte: „Viele kamen krank-, oder in einem Zustande hier an, der ihnen wenigsten- für «ine geraume Zeit die Arbeit unmöglich machte, und vollständig hilflos suchten sie die „Deutsche Gesellschaft" für ihren Unterhalt verantwortlich zu machen; auch für solche sorgte sowohl die „DeutscheGesellschaft", al- auch der „Frauenvtrein" nach Kräften. Doch kann nicht unerwähnt bleiben, wie tadelnswert der unerhörte Leichtsinn ist, mit welchem Menschen die Heimat verlassen und einem fremden Lande zustcuern, während sie doch das volle Bewußtsein in sich tragen, daß sie sichnichtauf sich selbst verlassen können, son dern vollständig von der Gnade Fremder ab hängen." * Vonden gemeinnützigen Anstalten für den Arbeiter- lstand, welche die Firma Krupp in Essen eingerichtet hat, giebt die Zeitschrift „Stahl und Eisen" folgende Darstellung: Die Firma Friedrich Krupp besitzt in der Nähe von Essen 3250 gute und gesunde Familienwohnungen, in welchen ungefähr 16 000 Seelen leben. Die einzelnen Kolonien find von breiten Straßen durchzogen, für deren Beleuchtung durch Gaslaternen hinreichend gesorgt ist. Die Wasser leitung der Gußstahlfabrik liefert von der Ruhr her in genügender Menge gesunde- Wasser. Der jährliche Mietzins für die Familien- wohnungen von 2 bi« 4 Räumen, Keller- und Bodengelaß tingeschlossen, beträgt zwischen 66 und 180 Mark. Für einzelstehende Arbeiter bei steht ein« Menage, welch« 1800Einzelalbeit«r in Kost und Logis v»-I pfleg«« kann. Der Preis beträgt 80 Pfg. per Mann und Tag. Für! bessergestellt« Facharbeiter ist ein« btsondere Logi»- und Speiseanstalt I eingerichtet. Der Logier- und Verpflegungssatz beträgt dort 1,10 Mk. I per Kopf und Tag. Für Beamte besitzt die Firma 150 «igene Wohn ungen. Die Konsumanstalten umfassen eine Bäckerei, deren jährliche iProduktion annähernd 130000 KZ Wrißbrot und 2100000 KZ Schwarzbrot beträgt; eine Schlächterei, worin jährlich 450 Stück Großvieh und 1500 Stück Kleinvieh geschlachtet werden; Verkaufs läden für Kolonial- und Kurzwaren, Schuhwaren mit Schusterei, Manufakturwaren mit Schneideret, Eisenwaren, Hausgeräte, Möbel und Betten; eine SelterSwafferfabrik; einen Gasthof „Essener Hof", 7 Bierwirtschasten mit Billard-, Kegelbahnen u. s. w. Auf der Ko lonie Cronenberg ist ein täglicher Markt eingerichtet. Die Konsum anstalten beschäftigen 270 Personen und besitzen 27 Verkauftstellen. Der jährliche Umschlag beträgt annähernd 2j Millionen Mark. Alle Verkäufe geschehen gegen Barzahlung. Gewinn soll bestimmungs mäßig nicht «rzielt werden und thatsächlich sind bi- jetzt Zuschüsse er- ! fordtrsich gewesen. SS muß bemerkt werden, daß di« Konsumanßalt keine Grnossenschaft d» Arbeit», sondern «in für di« letz;»«n b«. stimmt«- gemeinnützige« Unternehmen der Firma ist, welche« für deren Rechnung g«sührt wird. Ferner besitzt die Gußstahlfabrik «in Kranken- hau«, «in Epid«mi«nhau- und rin« Badtanstalt. Ganz besonder« Sorgfalt ist d«m Schulwkstn grwidmrt. Der Gemrintr Altrn- I Lorf find Schulgebäud« mit 20 Schulzimmern unentgeltlich zur Ver fügung gestellt. Für Lie Kolonien Cronenberg und Echederhof besteht eine eigen« Privatvolk«schule, an welcher außer dem Rektor 8 Klassen lehrer, 4 Klassenlehrerinnen und 3 Hilftlehrerinnen wirken. Di« Schülerzahl beträgt nahezu 1000. Für den Unterricht in den weib lichen Handarbeiten bestehen zwei Industrieschulen: eine für Erwachsen«, di« and»« für schulpflichtig« Mädchen, erster« wird von üb» 700, letzter« von nahezu 600 Schülerinnen besucht; in erster» wirken ein« Vorsteherin und 8, zumeist in Reutlingen au«gebildet« Fachlehrerinnen, an letzterer 12 Lehrerinnen, di« Hälft« dnselben find Arbriterwitwrn. Di« vorstehenden Angab«n bkji«htn sich größtenteils nur auf di« «igrnt- liche Gußstahlsabrik in Essen, ohne Berücksichtigung ter sonstigen Kruppschen Berg- und Hüttenwerke. Stuttgart, 11. August. (N. A. Z.) Die 50. General-Ver sammlung de« deutschen homöopathischen Centralverein « !tagte gestern in Stuttgart. E» hatten sich dazu etwa 100 homöo pathische Ärzte und Anhänger dieser Wissenschaft aus allen Teilen Württembergs, den übrigen teutschen Ländern und der Schweiz «in- gefunden. Am 9. abend- hatte man bereit« eine Sitzung mit Aus schluß der Öffentlichkeit, nur von den Mitgliedern de« Centralverein« besucht, abgehalten und gestern fand «ine öffentliche Versammlung unter dem Vorsitz von vr. Weber (Dui-burg) statt, in welcher ver schiedene Vorträge gehalten wurden. vr.Lorbach» (Leipzig) eröffnete die Reihe derselben mit einem Bericht über die Frequenz der Leipziger homöopathischen Polyklinik, der recht günstig lautete, worauf Prof, vr. Jäger (Stuttgart), da- neuernannte Ehrenmitglied de- Central verein«, einen Vortrag hielt über „Da- Wesen von Krankheit und Heilung." Der Redner stellte dabei den Satz auf, daß Gesundheit die Konzentration de« luftsörmigen Agen« sei, welche- da- Leben reprä sentiert; Krankheit sei die De«organisation diese« Agens. An der Hand der Lehre von der Molekül-Bewegung wies der Redner sodann diemachtvollen Heilpotenzen der hohen homöopathischen Verdünnungen nach. Die mächtigen Wirkungen dieser Verdünnungen wurden noch von verschiedenen Ärzten au- ihrer Praxi« nachgewiesen. Besonder- interessant war ein Fall, den Professor vr. Rapp (Rottweil), welcher schon seit Jahren die Königin Olga behandelt, mitteilte. Derselbe stellte der Versammlung einen Patienten vor, den er mit drei Dosen Phos phor in der 200. und 2000. Verdünnung von einem Nasenpolypen geheilt, ter di« «in« Gefichtthälftr de-Mannes bereits vollkommen ver unstaltet hatte. Die schon oft in homöopathischen Kreisen ventilierte Frage der Errichtung eines homöopathischen Hospital« in Berlin wurde von Windelband (Berlin) dem Centralveretn ganz besonder« an« Herz gelegt, und zwar im Interesse der klinischen Ausbildung junger ho möopathischer Ärzte. Dagegen ließen sich einige Redner vernehmen, welche sich von dem Hospital in der ReichShauptstadt für Süddeutsch- land keinen Nutzen versprechen. Süddeutschland habe in erster Linie ein Interesse daran, daß in München, Stuttgart u. s. w. solche Hospi täler errichtet werden, vr. Sigerist (Basel) konstatierte, daß man die Errichtung eines homöopathischen Hospitals in der Schweiz ernstlich ! in die Hand nehme. — Zum Schluß ter Verhandlungen führte Prof, vr. Jäger (Stuttgart) der Versammlung noch einige neural-analytische Experimente vor. Den Verhandlungen folgte ein gemeinsames Mit tagessen, bei welchem auf die Königin Olga von Württemberg, di« hohe Beschützerin der Homöopathie, mehrere Trinksprüche ausgebracht wurden, welche die Versammlung mit Begeisterung aufnahm. Man sandte auch ein BegrüßungStelegramm an die Königin nach Friedrichs hafen ab. -s Nürnberg, 11. Aug. Einen Glanzpunkt der Bayerischen LandeS-AuSstellung in Nürnberg bildet die herrliche Abteilung der Thonöfen. Es ist eine wahre Freude, zu sehen, wie der weiße Emailofen, bei dessen Anblick eS einen förmlich fröstelte, dem grünen, braunen und bunten alldeutschen Ofen allmählich da« Feld vollständig räumen mußte. Die kunstgewerblichen Bestrebungen der Gegcnwart haben die Liebe zu einem traulichen Heim, wie es „unsere Väter" hatten, wieder erweckt, die Farbe trat neuerdings in ihr Recht «in und diesem Streben, sich ein farbenreiche« Gemach einzurichten, verdankt auch der altdeutsche Ofen seine Auferstehung. ES war eine bayerische Firma, welche hierin bahnbrechend voranging, die Firma C.W. Fleisch mann in Nürnberg. Was anfangs nur schüchterne Versuche waren, La« ist gegenwärtig eine großartig entwick-lte Industrie. An jeden ! Töpfer tritt die Pflicht heran, die altdeutschen Muster zu studieren und I an ihnen sich zu bilden, wenn er dem Geschmacke seiner Abnehmer ge- I recht werden will. Ein Blick aufdie betreffende Abteilung der Bayerischen I LandeS-AuSstellung zeigt, wie weit man e- hierin bereits gebracht hat. I Wahre Perlen von Öfen, sowohl in Bezug auf die Form, wie hin- I sichtlich derFarbe und Glasur, bieten sich dem Beschauer dar, und war das Erhebendste in der ganzen Sache ist, Liese Ösen find nicht etwa bloß Kopien früherer Vorbilder, sondern fie zeigen eine so frische Originalität, daß einem ganz wohl wird. Man merkt, die betreffen den Arbeiter haben sich an den Meisterwerken der früheren Zeit ge bildet. aber fie haben den Stoff verdaut, sie find selbständig geworden und das ist die sicherste Gewähr dafür, daß unsere Industrie den rechten Weg wandelt. Kein Besucher der Bayerischen LandeS-AuSstellung soll e- daher versäumen, die altdeutschen Öfen eingehend zu besichtigen. ES find dabei 12 Aussteller vertreten. Der Besuch Ler Ausstellung, welcher in Ler vorigen Woche infolge de« schlechknWetter« etwa- nach gelassen hatte, trotzdem aber ni« weniger al- 3000 Personen per Tag betrug, stieg in den letzten Tagen bei nur hclbweg- schönem Wetter sofort wieder auf 7000 und 8000 Personen; am Sonntag wurden sogar über 10 000 Tageskarten abgegeben. Großartig gestalten sich die Massenbesuche Ler Ausstellung vonseiten der Arbeiter und Schulen. So waren in der letzten Woche 58 Präparanden und Seminarist«» aus Dimptlhof bei Crailsheim hier; sodann besuchten die Ausstellung 160 Arbeiter der Nürnberger Ultramarinfabrik, 360 Arbeiter au- der Erlanger Spinnerei, 20 au- d» Gtädl«rschen Bleistiftfabrik, 70 Mit glieder de- Gewerbeverein« Schwäbisch-Hall u. s. w. * Die belgisch« Rtgitrung hat mit der französisch«» «in« Konvention geschlossen, wonach die P ostspartassen beider Länder sich in der Art assoziieren, daß den in Frankreich lebenden Belgiern und respektive auch dort lebenden Einlegern anderer Nationen ,n belgischen Postsparkassen die Benutzung der französischen Postspar kassen gestattet wird und die in Belgien lebenden Franzosen da- gleiche Recht haben sollen, ohn« Laß ihnen bei eventueller Transferierung ihrer Einlagen Kosten erwachsen. * Die Reorganisation der Schmalzfirma W. I. Wilcox u. Comp. in New-Jork, welche vor einigen Monaten die Zahlungen suspendierte, ist vollendet und hat dieselbe ihre Ge schäfte wieder ausgenommen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)