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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.03.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050317011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905031701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905031701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-03
- Tag 1905-03-17
-
Monat
1905-03
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.03.1905
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zch s Z r» Z prl s« e r. 5- « « p» «och mehr darin bestärkt, dir aanze Kraft des preußisch«« Staates einzttsetzeti, damit di« öscstchen Provlnze» mich in Zukunft Mlt der pteußlichen Mimarchi« und dein Reiche verbunden bterben. «Ach k«nme nun zum Aba. Bebel. Als ich de» Saal betrat, beittKverle sich der Ab«. Bebel gerade über den Loa. den ich seinem FraNionSaenossen o. Bollmar geoenüber anaewendet habe Ach du lieber Himmel! Seien Sie doch selbst erst etwa» netter zum Ab«, v. Bollmar! Bebel bat eine» Brief voraelesrn, in dem 'ich Bismarck über die 'Diplomatie auSspncht. Dieser Brief »r» Hort zu den vielen Briesen. die, wenn Fürst Bismarck nicht der größte Slaalsuiann getiten wäre, ihn doch zu einem «rohen lscbriftireller machen würden Vieles, was Bebel vvrgelesen hat. — icb bin ja 30 'Inhre in der Diplomatie gewesen, — mag, ich gebe das zu. sehr richtig sein, es lsiitie mich aber doch getieui, wenn Bebel einunrl vorneleien halte, n»as Fürst Bismarck über die Tendenz der Sozialdemokratie geschrieben und gesagt hat. i Heiterkeit.j Der Reichskanzler weist dann die Angriffe BebelS nege» die Negierung zurück, die sich ans die 'Duldung der Schuss« verkaufe der Hamburgo.'lmerika.Liiiic zu Kvhlenlicseruimen be- ziehen. Dann fährt der Ne>ä>Ska»zier fort: 'Der Aba. Bebet !mt den ö n i g S b e r ge r Prozeß hier behandelt. Ich toeife den Angnff airf den vreußffchen Iustizminister entschieden zurück, weise die Art und Weise zurück, wie er daS Vertrauen des preu wichen Richterilandeö zu dem obersten Iustizbeainlen zu unter graben sucht Da ich mich über den Prozeß zwei oder drei Mal schon ausgesprochen nabe, io habe ich reine Veranlassung, ihn hier nochmals zu behandeln. Bebel hat weiter gesagt, daß dl« Sozial- denwkratie nicht den Krieg mit Rußland will. Er ha» mir den Vorwurf geinacht, das, ich ihm daS schon vier Mil vorgehalten habe. Aber Herr Bebel, Sie haben mir doch auch in den sieben oder acht Icstiren, in denen wir nun daS Bergungen haben, uns bisweilen auseinander zu setze», schon wiederholt dieselben Dinge aesagi. Solche gegenteilige kleine Vorwürfe solllen wir uns doch adgeioobneii. tHeiterkeil.j Wenn die Sozialdemokratie de» Krieg mir Nun!and ,licht will, ivarum hehl dann die sozialdemokratische Bn'ie. die gut diszipliniert ist? Ich erinnere nur an den im Vorjahre ausgegebenen llkas. lHeiler-keit.j Ich habe nie so über die Bieise geiprvchen, wie lxiS Herr Bebel getan ycst. DaS wer den mir die Herren da oben sDer Reichskanzler lveist aus die Iourualistentribünel bezeugen Warum bebt denn die sozial demokratische Presse gegen Rußland? Warum heit sie beim .lwischemail ans der Dogaerbank alles getan, um womöglich einen Küüeg zwischen England und Rußland berbeizusühren'? Warum hat sie »ns beim Geesinnünder Zivischensall veranlassen »'ollen, ^vion vom Leder zu ziehen? Wanrm schreibt daS "eibblatt BebelS. der „Vorwärts . die russische Negierung ver- dieute. ooin Erdboden vertilgt zu iverden? s Sehr richtig! bei den Svzialdemokraten.l ilnd die ganze zivilisierte Welt, ivtveit sie diesen Rainen verdient, müßte sich zum 'Vernichtungskriege ivreinen? Ich iveiß gar nicht, warum Herr Bebel, der sonst recke ansrichtig ist. in diesem Falle aus seinem Herzen eine Mardergrube macht. Solche Reden, wie Bebel sie gehalten hat, müssen natürlich immer unsere Beziehungen zu auswärtigen Stanien gefährden. Die Regierung emeS großen Landes hat dafür zu 'argen, daß sie den Eoeutualitälen der Zukunft in Ruhe cnttgeaensehen kann. Mit welchem Recht spielen die Sozial- denwkraten die Hosliieistcr des Auslandes? Bebel hat drei oder vier Mal daS Wort „Entrüstung" gebraucht. Ich will da eine Geschickte erzählen, die mir uni dein Fürsten Bismarck passieri ist. als ul» viel jünger loar als ich letzt bin: Ich schrieb dem Fairsten einen Bericht, in dem das Wort „Entrüstung" vorkam, worum mir der Fürst antwortete, Entrüstung sei kein politisches Wort. Der Politiker wird durch die 'Vorgänge mehr oder weniger angenehm heriihrt, aber er entrüstet sich nickt. Es ist eine alte dänische Sitte, oder nchti^er gesagt, Unsitte, wenn im AuSiande ewa-r passiert, was unS nicht in unsere Theorie paßt, daß wir lins dann entrüsten. Wir haben den Polenrummel gehabt, den Bulgarenrnminel, ivir haben den Burenrmnmel ge habt, jetzt machen die Sozialdeu vkraten einen Russeurmmnel imzeiliere». Wenn Bebel angedeutet hat, daß wir der russi schen Regierung zu Hist« konnnen würden, um Ruhe im Innern herznsiellen, so kann ich nur sagen, daß daS von unS nicht er wartet wird, und daß nnr gar nicht daran denken. Ob, wir mit den russischen .Zuständen innerlich ein verstanden sind, ob wir in Rußland diese oder jene Entwicklung innerlich wünschen, da» kommt gar nicht in Betracht. In einer Stuttgartter Versammlung lmrrde eine Resolution gesaßt. die mir zngcnchickl knuroe. und darin wurde Unterstützung der russischen Freiheitsbewegung für die Pflicht aller aufgeklärten Menschen erklärt. Ich erlaube mir. daraus zu sagen, daß ich daS für Unsinn halte. Der aufgeklärte Mensch richtet leni Verhalten so ein, daß die Sicherheit und Wohlfahrt de» eigenen Landes damit nicht gefährdet wird. lBeffall.s -- Aög. Heyl z u H e r r n » h e i m inat.-lib.f drückt dem Reichs kanzler bezüglich der auswärtigen Politik daS Vertrauen der Nationalliheraleii aus und fordert balvige Neuregelung unserer HandclSveniältnisse zu den Vereinigten Staaten. — Aba. Echrade r streif. Ber.s wendet sich gegen die Polenpolitn, summt der Resolution über die Vertretung Elsaß-Lothringens im RnudeSrate zu. kann der sozialdemokratischen Resolution über die Veraiiuvortlichkeit des Reichskanzler» bei den jetzigen Macht- verhältniiseu de» Parlaments keine Bedeutung beimessen und. meint, dag wir auch ohne Kündigung der AuSlieferunasverträge ein Gesetz machen könnten, daS bestimmt, unter welclien Be dingungen an fremde Staaten auSgeliesert werden kann. Hu diele» Bedingungen müßten gehören: ein geordnetes Gerichts» verlahrcn ui sen ireinden Staaten und bei unS ei» Voroenahren zur PrRung de» AnSlieferuiigsdeliktS. — Aba. Böckler sAntis.f linoe: in deni studentischen Telegramm nach Innsbruck nichts Anstößige», zumal m von gewisien verantwortlichen und un» vercnnwortüMn Stellen ebenfalls taktvolle und nickt taktvolle Telegramme verichickt würden, sodaß die Grenze der Einmischung in innere Verhält»»',' anderer Staaten verwischt würde. — Abq. S'i e i » e lSoz l erwidert dem Reichskanzler. Gerechtigkeit auch gegen andere Marien sei eben deutsche An. Er befürwortet dann die Remlntion seiner Partei. Herr. Feststellung einer wirk samen politischen und budgetrechlliclien Verantwortung deS Reichskanzlers Wie werde heute regiert: Selbst von, Jagd- schlossern. Srlonivagen und Kriegsschiffen aus! Auch für die Telegramme an Fürsten. Fakultäten und Generäle bedürfe es der Verantwortlichkeit. Telegraphiere der Monarch: „Deine Freude ist meine Freude" oder „Deine Trauer ist meine Trauer", so sei da» persönlich: nicht aber, wenn es heiße: „Die Trauer Deines Staates oder Volkes ist die Trauer meines Volkes": denn das wäre ein politstcker Akt. Der Kanzler dürfe kein bloßes Willens- werkzeug des Kaisers sein. — Abg. Stadt Hagen lSoz.j bestreitet dem Reichskanzler das Recht zu der Erklärung, daß seit Jahrzehnten keine Auslieferungen statlgesunden hätten: denn .Pihlreicife Ausweisungen seien eben nichts anderes gewesen, als Auslieferungen. Aber auch gegen bloße Ausweisungen aus ganz nichtigen Gründen müßten die Ausländer gesickert werden. Ein solcher Schutz sei besonders geboten angesichts des zwischen Sen Negierungen verabredeten internationalen Spitzelwestns. — Mg. v. E b r z a n o w S k i siPoles wendet sich gegen die preußische Poteirpolnik. — Abg. Gröber lZentr.f verspricht sich von einer Ne'vlution für ein Fremdenrecktsgesetz gar nichts: es komme dabei ebcnsowenia heraus, als Menu er die sächsisch« Regierung auffordern wollte zur Vorlegung eines Toleranz. Gesetzentwurfs. lHeiterkeit.l Redner beklagt sich dann über Ausweitungen katholischer Ordensschwestern, sogar einer 72jäl>- regen Dame aus Eltaß-Lothringen. — Geh. Rat Hallen er widert. dieser Dame sei nichts geschehen. — Abg. Gröber lZentr.s: Die Dame hat die Ausioeitung unterschreiben müssen. Ifft das richtig? Ick will dem Kommissar nicht wünschen, daß ihm Aebnliches passiert. sHeiterk.s — Schluß der Sitzung nach 6'4 Uhr. — Morgen 1 Uhr: Fortsetzung. Berlin. lPriv.-Tel.f Tie Kommission des Reichs tags zur Vorberatung der Novelle zum Gerichtsiver- s a s, u n a s g e j e tz e nahm heute den Antrag Hagemann snat.- lib.f und Genoffen betreffend Aendernng des Gerichtsversassnngs- gesehes unter Ablehnung zahlreicher sozialdemokratischer Anträge ,n zweiter Lcsnnq an. — Die W a h l p r ii f u n g s k o m m i s- lion deS Reichstags beschloß Beanstandung der Wahl des Abg. Kern lwildkons.. Lüben-Bunzlaus. Preustischer Landtag. Berlin. sPriv.-Tel.I Das Abgeordnetenhaus nahm die B e a m ! e n p e n s i o n s - G e s e tz n o ve l le, wo nach der 12 OM Mk übersteigende Gehaltsbetrag bei der Pensions- b«Messung künftig fallen und nicht mehr nur zur Hälfte in An rechnung gebracht werden soll, in dritter Lesung endgültig an und begann dann die dritte Lesung des Etats. Aus eine Generaldebatte wurde verzichtet. — Fmanzministe'- Freiherr >LaL«« teilt, mit. daß »r fich r^üglich der Lchöhung iiiinsgckdzuschuss«» fKr vt« unter'«» Beamten mit dem iserretär in Verbindung gefept Hab«. Dieser habe d. RdeiaLabe« des «vbmt.nnsgeldz! . Nrichmchatzsekretar m Verbindung gesetzt di« Erhöhung de» Aohnnngsgelde« für dt« untere» Beamten de» Reiches »n Aussich« gemmimen, da dann da»^ GerviSgesetz g» äiidcrl wetzden ^eite alle» böhuiig de» ^ B z?! i^n""Priv -Tel l DK UnterriLtskommission des A dar ordneten ha us«» nahm den Antt.ag de» «hgroid- ne tau Arendt, anläßlich deö lOk». Todestages «me Schiller feier an allen öffentlichen Schulen berbeizusühren und die er- torderiichcn Mittel zu bewilligen, an. Dann wurde der zweite cs beraten, der die Un- ehrer und der Belattung der u einer Beschlnßfassung -am eS nicht. Deutich-Südweftafrlka. Berlin. Nach Meldungen General v. Trothas vom 16. März stieß Hauptmann o. Koppy am 10. d. M. abends am SüdauSganae der Schluchten von NurudaS auf Banden von Morris und stürmte die feindlichen Stellungen. Am 11. vormittags stieß di« Abteilung des Maiors v. Kamptz am Nord- auSaange der NiiruvaS-Schluchte» aus StuonianS-Werst und warf den Feind zurück. Beide Abteilungen näherten sich bei Fottletzung de» Vormarsches einander, wobei Abteilung Kamptz zahlreiche vor Kovpy flüchtende Feinde unter Feuer nehmen konnte. Am 11. März wurde die gegenseitige Swnalverbinduna gewonnen. Die Schwierigkeiten, die aus dem Marsche durch das 'wildzerklüftete Gelände überwunden werden mutzten, sind außerordentlich und gestalte» nur langsames Vorgehen. Die Verluste de» Gegner» find schwer. ES wurden 700 Stück Groß- Vieh, 600t» Stück Kleinvieh. 50 Pferde und 5 Wagen erbeutet. Diesseits l Reiter gefallen, » Reiter schwer, 2 Offiziere und Reiter leicht verwundet. Die Abteilung des Hanptmanns Kirchner stieß am 10. März beim Vormarlch« vom Norden der über KosiS aus eine gut verschanzte Stellung, die unter großen Verlusten unsererseits gestürmt »und«. 100 Meter dahinter wurde nunmehr eine zweite, stark verschanzte Stellung erkannt, die wegen hereinbrechender Dunkelheit nicht mehr genommen werbe» konnte. Diesseits gefallen 2 Offiziere, 7 Unteroffiziere und Reiter schwer verwundet. 16 Untcrostiziere und Reiter leicht veio mundet, 2 Offiziere, 16 Unteroffiziere und Reiter vermißt Namentliche Verluslstslen folgen jo schnell als möglich. Zur Lage in Rnffland. Baku. Die Armenier, die der unter dem Vorsitze des Generaladjutanten Amilachwari stattgesundenen Sitzung bei- aemohnt ha Heu, die sich mit der Klarstellung der Ursachen der blutigen Zusammenstöße vom 10. bis 23. Februar befaßt hat. veröffentlichen eine Einspruchs-Erklärung gegen die Behaup tung, daß die Unruhen durch das armcnstche Revolutions- Komitee hervorgerusen seien. Unrichtig sei auch, daß die rus sischen Arbeiter durch armenische Terroristen genötigt wurden. Baku zu verlassen, damit ihre Stellen von armenischen Flücht lingen aus der Türkei eingenommen iverden könnten. Der Aus wanderung der Arbeiter werde vielmehr mit ollen Mitteln ent> gegeiigeneten. Tiflis, lieber di« Kreise Osurgety und Senaki des Gou vernement» Kulais und Uber den Bezirk Kintrnschi de» Batumer Gebiets wurde das Standrechl verhängt. — Am 14. März wurde in Kars ein Polizeioffizier aus der Straße durch zwei Revolverschüsse gelötet. Der Mörder entkam. Land vn. tPnv.-Tel.) „Moriiingpost" erfährt auS Ruß land, daß die Angestellten der Sibir > > ch e n B a !> n dem Eisen- bahnminister ihre Forderungen überreicht batten. Sie erklären darin, daß sie einen allgemeinen Streik beschlossen hätten, salls die Regierung nicht sofort das vor einige» Monaten gegebene Veffvrcchen erfülle, ihnen einen besonderen Mobiliiinchnngslvh» -ür die Änegszeiten zu gewähren und ihnen die Nückilaiibe des ordnungsmäßigen Lohnes innerhalb dieser Woche zu zahlen. Russisch-javanischer Krieg. Petersburg. Ein 'Telegramm KuropatkinS vom 14. März an den Kaiser meldet: Mch dem heute morgen zurück- gewiesenen Angriffe sind weilere Berichte über Kämpfe nicht eingegangcn. Einzelne Soldaten und Kompagnien, die von ihren Abteilungen getrennt waren, sind während der beiden letzten Tage zu den Truppenkörpcrn zurückaekebrt. Die Proviantzüae sind zum Teil wieder in Ordnung gebracht. Trains erster Ord nung befinden sich zum großen Teile bei den Truppen. Diese sind mit Proviam hinreichend versehen und bereit, den Kamps von neuem aufzunehmen. Ich habe über die Verluste an Toten, Verwundeten und Vermißten, sowie über die Einbußen der Artillerie und des Trains noch keine genauen Berichte er halten. — Ein Telegramm KnropatkinS vom 15. März besagt: Die Truppen passieren Tieling in vollkommener Ordnung. Ich habe Teile der 14. 'Infamerie-Dioision besichtigt und sie in zuversichtlicher Stimmung gefunden. Als ich Tieling ver ließ. hakte der Kamps »och nicht begonnen. Aus meinem Wege nach Norden habe ich zahlreiche Truopen und Prooiantzüge ^sehen, alle in großer Ordnung. Ich habe auch aus Rutz- and frisch eingetrossene Regimenter besichtigt, die einen aus gezeichneten Eindruck machten. Petersburg. Der Ztorrespondent der „Nowoje Wremja" meldet: Nachdem die russischen Truppen Tieling geräumt hoben und in Stellungen nördlich von Tieling zurückgeaaitgen sind, ist hier eine heftige Schlacht zu erwarten. Tokio. sAmtliche Mitteilung.> Marichotl Ohama meldet, daß Hingking am 13. d. M. von einer japanischen Ab teilung besetzt worden ist. Berlin. iPrio.-Tel.j Dem „B. T." wird von seinem Petersburger Berichterstatter gemeldet, der Zar habe gestern abend folgende Depesche an Kuropatkin gesandt: „llebcr- gcben Sie das Oberkommando dem General Linewitsch, der zur kemvorären Führung der Armee auserselM ist." Berlin. lPriv.-^cl.f Ter ostasiatischc Kriegsbericht erstatter des „Lokal-Anzeiaers" Hauptmann Binder von Kriegelstein ist bei Mukden von den Japanern gefan gen genommen worden. Er teilt mit, daß er von den Japanern sehr gut behandelt werde. Rom. lPriv.-Testl Nach der „Italia Militärs" soll der hiesige japanffche Gesandte Ohama gesagt haben, wenn der Krieg andauere, sei cs nicht unwahrscheinlich, daß eine japa nische Flotte, die aus 27 gekaperten Dampfern den er forderlichen Kohlenvorrat miffiihrcn würde, in den europäischen Gewässern erscheinen würde, um den Krieg in das Herz Ruß lands zu tragen. Paris. lPriv.-Tel.) „Figaro" will auS guter Quelle erfahren lwben, daß Kaiser Nikolaus nächstens eine Kundgebung veröffentlichen wird, worin gesagt wird, daß die letzten Ereignisse. >o schmerzlich sie auch sein mögen, sein Vertrauen nicht erschüttert haben: er hoffe nach wie vor auf die unerschöpflichen Hilfsquellen, den Mut und die Vaterlands- liebe des Russenvolkes und zweifle nicht daran, daß die vor übergehenden Mißgeschicke des Kampfes durch den unerschütter lichen Heldenmut beschworen werden. Berlin. (Priv.-Tel.) Der Kaiser empfing dieser Tage den Bildhauer Professor Ludwig M anrel, der nach längerer Natiirbel'bachtung und nach dem bildlichen Material eine neue Kaiserbii ste geschaffen hat, die er nochmals mit dem Leben vergleichen wollte. Das Werk, das eine ernste, fast herbe Auf fassung zeigt, fand die volle Anerkennung des Kaisers und wurde ohne Aendernng genehmigt. Zunächst wird die Büste für das Ministcrziininer des Abgeordnetenhauses in Marmor anSgefiihrt. Ferner fall sie in verschiedenen Größen in Eadinen in Terrakotta vervieffältiat werden und ein Toiiguß soll im Königl. Museum Auf stellung finden. Berlin. sPriv.-Tel.f Kaiser Wilhelm wird -ei einer bevorstehenden Seefahrt am 27. März in Lissabon ein- tressen, wo ein feierlicher Einzua ftcsttftndet. Aus Anlaß der vorjährigen Erholungsfahrt des Kaisers hatte das portugiesische KönigSpaar bereits an den Berliner Hof den Wunsch gelangen lassen, Kaiser Wilhelm möchte bei einer Wiederholung dieser Fahrt Lissabon, das er noch nicht kennt, besuchen. Es sind denn auch vier Tage für den Aufenthalt in der portugiesischen Hauptstadt in Aussicht genommen, weshalb aus die Landung in Vigo der- zichtet werden muß. Der einzige spanische Haien, in dem an gelegt werden wird, ist Port Mahon, die Hauptstadt der Insel Minorca, wobin fick der Kaiser von Gibraltar aus begibt. , «Z?, ffSK-ic- A-SN-rUx wl« Sachsen fast saintlich« deutsche BiUldesstaatn, lehnenden Standpunkt« jtehea und nicht genatät Tagesztg.", 'daß cheas» auf einem ab- sftch. ch» auf- Albrechtsardens son rtz- Berit ReichSkai»l«i: dä« Komturkriuz 1. Klasse der Wirkt. Geh. Rat und Bor-tragende A Lorbell und der Wirkt. Geh. LegationSrat Dr. v. Schwartz- koppen: das Offizierkreuz deslelben Ordens: die Wirk. Leaa- tionSräte und Vortragenden Nöte Pauli und Weller und der Vorsteher des Zentral- und DepeschendureauS de» Auswärtigen Amts Geh. Hofrat Mechter; da» Ritterkreuz 2. Klasse desselben Ordens: Oberleutnant ». Schwartzkopprn, kommandiert zur Dienstleistung beim Ailsivärtigeii Amte, und der Legatlouskanzlisr bei der Gcsandtschaft in Brüssel Hosrat Otto. Berlin. iPrrv.-Tel.j Di« nach Abeffinie« entsandt« kaiserliche Mission, die zurzeit in Addrs Abeba tveÜt, wird demnächst die Rückreise nach Dentschtand antreten. Di« »egen eines deutsch-abess in ischen Handelsvertrags ge- führten Verhandlungen sind zum Abschluß gelangt. Der ver- trag ist am 7. März in Addis Abeba unterzeichnet worden. Die Gesandtschaft beabsichtigt, den Rückweg über den Tana-Ser und Massauah zu nehmen. Berlin. tPriv-Tel.) Der noch nicht LOjähria« Lentnant Rach von der ft. Kompagnie deS in Bromverg garnrsontevrnden Insanterie-Negiments erschoß sich auf seiner Stube in der Käse nie mittelst Revolvers. Er ivar der Sohn eines Oberstabü- arztes vom Eisenbahir-Regiment in Berlin. Da» Motiv der Tat ist noch unbekannt. Königsberg lPreußenf. Die Strafkammer verhandelte heute gegm acht Personen wegen Verletzung des Wahl- rechts bei Gelegenheit der Reichstagsstichwahlen am 25. Juni 1003 und verurteilte sechs davon zu Gefängnisstrafen von 1 bis lO Tagen. Die Angeklagten hasten ihre Stimme bei der Haupt- Wahl »n Wahlkreise Königsberg-Land und dei der Stichwahl im Wahlkreise .Königsberg-Stadt abgegeben. Ein Angeklagter batte bei der tzauptwabl und Stichwahl in KönigSberg-Stadt in zwei Bezirken geivählt. Ei» Angeklagter wurde freigesprochen. Ein Fall wurde vertagt. Halle. <Priv.-Tel.) Unter Vorsitz des StaatSinInislers v. Borstiger beschloß der evangelisch-kstchlich« Hilfsverein der Provinz Sachsen zur Silberhochzeit des Kaiservaares den Bau einer Botivkirche in Mvdelwitz bei Schkeuditz. München. Ein Münchner Bürger, der nicht genannt sein will, Hot der Stadtgemeinde eine Stiftung von 200 000 Mk mit der Bestimmung übergeben, mit dieser Summe später zur Erinnerung an die glorreiche Regierung deS Prinzregenten Luitpold au» nordwestlichen End« des Marimilians-PlatzeS «neu Moniimentalabschluß nach künstlerischen Entwürfen herzustellen. Stuttgart. Dem früheren Ministerpräsidenten Frei- Herrn v. Mittnacht, der morgen seinen 30. Geburtstag hat, haben das EtaatSministerimn. der ständische Ausschuß und die Abgeordneten, die einst mit ihm in der Kammer tätig waren, Gliickwunschaoressen übersandt. Da» Befinden des Jubilars erfordert möglichste Schonung, sodaß er die ihm z,«gedachten Glückwunsch« nicht persönlich i» Empfang nehmen kann. Wien. Der ungari'che Ministerpräsident Graf Tisza wurde beute vormittaa und am nachmittag vom Kaiser in Audienz empfangen. Auf Vorschlag des Grasen Tisza wird sich der Kaffer am Sonntag nach Budapest begeben, wo weitere Schritte zur Lösung der Krise unternommen werden sollen. Wahrscheinlich werden neuerdings Berufungen von Politikern er folgen. Poris. lPriv.-Tel.) Prinzessin Luise von Ko bürg begibt sich in der nächsten Woche zu einem längeren Aufenthalt nach Cannes. Dorthin Werden ihr die Dokument« §ug«stellt, welche die freie Verfügung ihrer entsprechend zu er höhenden Jahrcsrente verbürgen sollen. Bern. lPnv.-Telff Das Oberländer Teilstück der Montreur-Benwr Oberlanldbahn wurde heute früh bei der Station Oberwil durcb einen mächtigen Erdrutsch ver schüttet, wobei ein Bahnwärter llaftertief begraben wurde. Im Gebirge ist neiierdinaS starker Schnee'all einaetrete». London. lPriv.-Tel.) Kaiser Wilhelm ließ dem Bürgermeister von Kingslynn durch das Handelsamt mit In schriften versehene Uhren für die Kingslynner Seeleute de» Fischerbootes „Victor" übermitteln, die im vorigen Juni den Schiffsjungen des deutschen Segellchiffes „Hans" retteten. London. König Eduard leidet an einer Erkältung. Er ließ sich daher beim heutigen Morgen-Empfänge im Schlosse durch den Prinzen von Wales vertreten. Washington. fPriv.-Tel.s Der Kommissar für Trust- Angelegenheiten Elarsield hat dem Präsidenten Roosevelt den dor- läiiti.gen Bericht über die Standard Oil Company e»i- gereichst, der auf Ermittlung seiner Beamten beruht. Auf Grund dieses Berichtes hat Präsident Nooseoelt Garsield nach Kansas gemndt. um die Mißbräuche und GesetzcSvcrlctzungeu durch die Standard Oil Coinpanv an Ort und Stelle zu unter suche». Die Regierung ist fest entschlossen, gegen die Company vorzitgehcn, um ihr Monopol zu brechen. IRactits eniaehende DeveiGeu vestudeu Nch Seit« 4.) grmliori ». «. 2» 9V IS2.H0. Dr««»»«r v«nt L»tt>l»d>lhn —eombar^«» —. kiurahütl« —, Ungar >sl» - . Poriuaitien —riirk«niok —. Ruhig. Mir nachmllrag. R«n>» 29 so k^n Nlaiiener —. Spanier Neue panuaielen R> kilrien «unisic «nieib«! SO strn,. rnr'enlo'e >».7». L»o< inandan' 6VL -. Lcaatlbabu 712 —. Lombarden gü.üv Ruhig. Parte, vroducienmarlt. «eilen per war, »tt per l»a>->ugui> ia.ro. i«It. «l irtni« per Mir, «s co. per L«pUr.<De,dr. tv.-. ruhig. RüdSi »rr «0r, r> «0, per S«p» >Di». ca,--, >«s». OertlicheS un- Sächsisches. — Se. Majestät der König stattete gestern nachmittag 4H^ Uhr der Hosmühle in der Vorstadt Plauen «inen Besuch ab. Trotz der Kürze der Zeit — die Besitzer. Herren Kom merzienräte Biencrl, tvarcn erst vorgestern von dem bevor stehenden Besuch benachrichtigt worden — war es gelungen, die beiden gewaltigen Mnlsiengebäude bis zum vierten Stockn>erk« hinaus mit dichtem Girlandenschmuck und Fahnenarrangements zu dekorieren, ebenso war der Hos in einen Garten verwandelt und das Einfahrtstor zu einer ?orta triumpbolig umoestaltet. Im Hofe halte sich außer dem Kriegerverein und dem Militär- vercin „Prinz Friedrich Christian" die Schuljugend PlauenS unter Führung ihrer Lehrer ausgestellt. Herr Kommerzienrat Bicnert empfing den König mit folgender Ansprache: .Ew. Maieltül woll-n mir zugleich tm Namen meine« vruder« gnä digst gestatten, unser» alleruntertänigsten Dank für die Hobe Auszeichnung .um Ausdruck zu bringen, welch« unser Etablissement durch den heutigen Vc'iich Ew. MajeliSi erfährt. Fes! gegründet gebt da« Wert noch beut« auf denselben Mauern, wie eS ein Vorfahre Ew. Majestät Kuifürft Auaust vor nahezu 8üv Fakren nach eigenen Angaben und, wie rin« Chronik der oanialigen Zeit berichtet, mit fürstlicher Pracht errichten lieh. Noch heute ziert das »n Ctetn aemeiselle luisürMche Wappen die alten Mauern, zur Srmneruna an die Fürsorge, welche erhabene sächsisch« Fürsten dem Wohl« ihre« Landes widmeten. Durch nachfolgende schwer« K>iegszett«n und große Wasserslutkn wurde das Werk wiederholt klart in Mitleidenschaft g«- zogeu und geriet später miwnler in Perfall, so daß im stadre ltikS nur noch 8 Miiblknavpen darin veichästtgung fanden, «der das Zeitalter des Dampfes brachte auch der alten l'ofmüble neuen Aufschwung. Im Jahre Ikigz wurde sie durch meinen Pater mit neuen Einrichtungen verleben, wie sie vorher in Sachsen und wohl auch »n übrigen Deutschland »och nicht vorhanden waren. Wieder war es der Lanveosürft, Se. Maje stät König Johann, welcher lebhaften Anteil an der Entwicklung von Ogr- dniirie und Handwerk seines Lande« nahm und die zumetil au« Oesterreich, der Schweiz und Frankreich bezogenen neuen Einrichtungen «it großem Interesse besichtigte. Glücklicherweise sind die Zeiten längst überwunden, tn denen uns das Ausland die Vorbilder für unsere Industriellen Anlagen lieferte. Fast die gesamte Einrichtung unsere« Wette« ist deute «tn Zeichen deutschen, sächsischen und speziell auch Dresdner Sewerbefleißr«. Dt« Dresdner Mttllereiniaschinen genießen ihren Ruf well über Deutschland« Grenzen hinaus. Ile finden Absatz tn allen letten der Welt und dienen heute vielfach durch ihr« solid«, mustergültlae Ausführung vielfach dem Ausland« zum Porbllde. Eine solch« Entwicklung der sächsischen Industrie hätte aber nicht fiatlfindrn können, wenn Ne sich nicht der Avrberima durch unser Königshaus und der königlichen Negierung in so rriwein Maße hätte «streuen tonnen. Blickt auch dt« sächsisch« Mübleninbufirt« infolge der Zugefiändnisi«. dt» da« Zustandekommen der tandclsverträa« nötig machte, mit «tniaem Bangen der Zukunft entgegen, so hoffen wir doch, daß dt, königliche Regierung Mittel und Wege finden wt>d, dt« zu erwart«,», Schädigung unserer Industrie nach Kräften zu mttder« »« O». Majeüät
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