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büßen können!" „Aber ganz gewiß. Mutter." „Siehst Du. ,ch hatte gleich recht, als ich ihn sur den Erde» hielt. „Das ist ioahr, — aber — ich kann es immer noch nicht glaube,:." Fran Tresusa lachte ungläubig und fächelte sich die Stirn mit ihrem pa» Nimiertcn Taschentuch. Zwei Stunden nvren seit dieser Unterhaltung vergangen, als sich Iolxmn bei den Damen melden ließ. Man führte ihn ins Wohnzimmer. Dem jungen Mann ivac ein wenig belangen zu Mule, er halte jo nxnüg in Gesellschaft verkehrt und fürchtete nun, einen Verstoß zu begehen, Frau Tresusa nmr überrascht, daß er so früh kam. Sie agle zu Olga: „Du mußt Dich ihm widmen, bis ich fertig bin. ich komme so ^nell <7H kann." Olga begab sich unverzüglich ins Wohnzimmer, doch klopste ihr das Herz nicht oenig Je Hann ging ihr enlgegen und drückte ihr die Hand so warm, daß ihr das Blut ns Gesicht stieg. „ES ist sehr freundlich von Ihnen, daß Sie unS aufsuchen," sagte sie verlegen: „meine Mutter wird gleick, hier sein, sie freut sich, Ihnen danken zu können." .Ich kam nicht des Dankes wegen," sagte er. gleichfalls errötend. ..Bitte, ermahnen Sie das Nicht mehr. Aber hv'tenllich hat Ihnen das Abenteuer nichts geschadet?" .O nein. ,ct> denke, morgen werde ich gar nichts mehr spüren." „Sie werden wohl io bald nicht wieder reiten." „Das hängt davon ab, ob mir Großvater wieder einen Bonn'! schenkt: gleich kann ich ihn nicht darum bitten." Iolmnn verlor allmählich seine Blödigkeit. Er besaß die Fähigkeit, sich leicht in alle Lagen zu finden, und stets schlicht und natürlich zu bleiben. Seine Liebe zu -Olga wuchs mit Macht: er haue am Tage zuvor ihr Aussehen bewundert, aber heute entzückte itm die anmutige Art, unl der sie sich in ihrer Häuslichkeit bewegte. Noch ehe Frau tresusa sich blicken ließ, hatte er bei sich beschlossen. Olga zu seinem Weibe zu machen. Er tvar ja reich und konnte ihr alle Genüsse des Lebens verschossen. So bedurfte es in dieser Hinsicht keiner Bedenken Bon Standesnrteilen hatte er keine Ahnung: der- .heicheil kannte man in Australien nicht, dort galt der Wert deS Mannes, nicht sein Name. Wohl kannte er de» bitteren Zwist zwischen seinem Vater und Olgas Groß- ' uier, aber da würde ia gerade die Heirat das beite Heilmittel sein. Austerdem, daß r lga sur ihn bestimmt war. sagte ihm eine innere Stimme: er wollte sich ausjprechen, wbald sich inir ein geeigneter Moment fand. Mit Samt und Seide angetan, er'chien endlich Frau Tresusa aus der Bildsläche. Sic pries seinen Mut. machte ihm ihr Kompliment über seine Reitkünste nud sagte so 'viel Schmeichelhaftes, daß er sich ganz verwirrt suhlte. „Sie denkt natürlich, ich bin ihr Nene," dachte er bei sich. „Ob, ich's ihr sage'?" Er wurde zuletzt ganz verlegen: . r batte sie w gern über Eine Person au'geklän, so gern von Haus gesprochen, aber Frau Tretuia lieg keine Pause in der Unterhaltung auskoiumen. Endlich schien ihm die Visitenzeu adgelausen. Er erhob sich, um zu gehen, und Frau Treftisa bat ihn dringend, lmld wieder zu kommen. „O. T lga, nes sie. nachdem er sich verabschiedet halte, „dieser unge Menich gefällt mir. Mögen die Freisinnigen sagen, nvs sie wollen, das Blut ann iich dock, nicht verleugnen, — neben diesem verschwindet der andere vollständig." „Er geiälll mir auch." gab Olga zu. „aber Hans kann sich sehr wohl neben ihm be- raupten ' Frau Trefu'a schüttelte energisch den Kops. „Sie sind so verschieden wie Tag und Nacht." „Ich lasse nichts aus Hans kommen." „Ich glaube währixtsiig. Du mauerst ihm nach." „Nein, Mutter, aber ich konnte einen Bruder nicht mehr lieben " .Unsinn " „Das »t kein Unsinn: ich gebe zu. daß unsere Verlobung ein Ir,-tum war. >r liebten uns nicht wie Braut und Bräutigam, aber meine Ansicht über seinen Ebarakler bleibt diesi-tbe." „Hoftentlich wirst Du den neuen Vetter ebenso schätzen —" Wer weiß, ob er mein Vetter ist!" „Du bist ein merkwürdiges Mädchen, Olga." Mutter, disier >>r kein Tresusa." „Olga, Du ärgerst mich durch solche Reden." „Dann wollen wir das Gespräch lieber abbrcchen." „Tun wir das," sagte die Dame und rauschte ans dem Zimmer. In,zwischen eilte Iol-ann aus das Schloß: er sab sich nach allen Seiten um. Wie imposant, wie großartig machte fick das mächtige Gebäude um den weit ausgedehnten Parkanlagen. „Wie groß, wie xtzel von Hans, daß er alles so schnell an'gab." dachte cm bewundernd. „"Aber freilich ent bißchen übereilt. ES siebt ihm ganz ähnlich. Viel leicht schätzt er es nun um so höher. Wäre er doch erst wieder in seine Rechte eingesetzt!" Peter erwartete seinen Besiich mit klovsendem Herzen. Sobald er hörte, der iunge Mann sei da. kam er ins Zimmer geschlürft. Johann stand mit dem Rücken gegen caS Eicht, sodaß Peter leine Züge nicht deutlich erkennen konnte. „Sie wissen wohl, weshalb ich zu Ihnen schickte'?" kragte Peter. „Ia. ich laS Ihren Blues." „Und er at Ihnen ge'agl — wer — Sie sind'?" „Sie meinen meinen Vater'?" „Ich meine A-ol» Funke, er hat Sie wohl über den Irrtum aufgeklärt'?" „Ja, es tut mir so leid, daß Hans sich io leicht durch einen Betrüger hat einschüchtern lassen. Er hätte warten ollen." „Warten'? Woraus denn wart.'»'?" „Aus meines Vaters Ausklürung. denn HauS ist dennoch Ihr Enkel." „Zum Kuckuck! Bleibt Funke denn immer noch bei der -rechen Behauptung'?" „Mein Vater hat noch nie gelogen." „Beim ZeuS," riet Peter, „ich laue mich nicht betrügen! Sellen Sie, die Versuchung mag groß sür ihn gewesen sein, aber Glück bat er mir seinem Schwindel nicht gehgbl." Iol-ann lächelte. „So groß di« Versuchung auch war. seme bessere Natur hat doch gesiegt, er hat mir alle» erzählt, er dal e-ic nicht betrogen." meinem meinem genau a . ^ Mann durch seine Brille schars an. Endlich stieß er liervor: „Tor, der ich war!" Laim vergrub er sein Gesicht in den Händen und stöhnte: „Verschwört sich denn alles gegen mich ?" „Sind sie endlich überzeugt ?" fragte Johann, der trotz der gebrochenen Haltung des Alte» kein Mitleid verspürte. „Das bin ich. jo wahr ich hier stehe." „Dann brauchen Sie mich wohl nicht mehr ?" „Jetzt nicht, aber bleiben Sie in St. Aubyn. ich will der Geschichte aus den Grund gehen. — "Ans dem Rückwege drängte es Johann, noch einmal bei Olga vorzusvrechen. Er hatte das Gefühl, daß er sie nicht länger in Ungewißl>eit lassen dürse. Wollte er um sie werben, jo durste dies nicht unter fatschen Voraussetzungen ihrerseits geschehen. Sie stand am Gartentür, als er den Weg entlang kam, und hatte ihm ihr Gesicht zugewandt. Hatte sie vielleicht sein Eon,men geahnt'? Er sah ihr ausmuntcrnides Lächeln und eilte zu ihr. Es ivar, als verständen sie einander bereits ohne Worte. „Ich war bei Ihren, Großvaters begann er in seiner ossencn Weise, „und nun möchte ich Ihnen gern etwas sagen" „Hoffentlich etwas Gutes?" fragte sie lachend. „Es kommt darauf an, wie Sie es aussassen. " „Das klingt ja ganz geheimnisvoll," scherzte sie. „Mir ist, als kennten wir uns schon lange," bemerkte Johann. „Mir auch, aber das kommt vielleicht, weil Hänschen mir so viel von Ihnen erzählt bat. Großvater nannte ihn stets Johannes," fuhr sie fort, seinen tragenden Blick bemerkend, „aber ich I-atte bestimmte Vorrechte und durfte ihn Hänschen nennen." „So?" sagte er gedehnt, „die Vorrechte der Cousine, nicht wahr?" „O." ries sie aufrichtig. „eS ist kein Geheimnis: wir liebten uns wie Bruder und Schwester, und es gab eine Zeit, da glaubten ivir einander mehr sein zu können. Aber — das war ein Irrtum, wir werden immer Bruder und Schwester bleiben." fügte sie hinzu. Eigentlich wunderte sic sich selbst über ihre Ossenheit. Johann sah sie ernst und forschend an. Da ihre Miene so vollkommen unbefangen blieb, flies; er einen Seufzer der Erleichterung ans. Dann sagte er. an ihre letzte Be rner knng anknüpsend: „Wie schade, daß er fort ist, hoffentlich kommt er bald wieder." „Wissen Eie, wo er ist?" „Nein, doch wir werden ihn schon finden: die Welt ist im Grunde nicht so groß." „Mir scheint sie unermeßlich weil." Sie schwiegen beide wie in Gedanken verloren. Dann sagte er: „Würden Sie mich nicht ein Stiickcken be gleiten oder erlaubt cS Ihre Frau Mutter nicht?" „Warum denn nicht? Mutter schläft." Harmlos öffnete sie die Esiirtentür und wandelte seelenvergnügt an seiner Seite. Wäre sie wohl ebenso bereitwillig ans seinen Vorschlag eingegangen, wenn sie geaW Halle. n>aS ihrer »»artete? N. Kapitel. Leichtfüßig schritten sie nebeneinander her. Hans hatte so oft von seinem Pflege bruder gesprochen, daß^ Olga ihn unmöglich als einen Fremden betrachten konnte, und ihn beseelte Re srohe Hoffnung, das holde Mädchen bald sei» eigen nennen zu können. 'Tie meisten in seiner Lage würden wahrscheinlich den entscheidenden Schritt erst vor- bereitcl habe», aber der Grnndzug seines Wesens war Ossenheit, dazu liebte er «s. alles so schnell wie möglich zu erledigen. Sie war ihm das Ideal eines Weibes, warum sollte er ihr das nicht gestehen? „ES freut mich, daß Sie und Hans so gut Freund waren." begann er. „Zuerst ivarcn wir sehr zurückhaltend gegeneinander." antwortete sie, „aber später wurden wir sehr befreundet." „Und Sie nannten ihn Hänschen, weil Sie ihn wie eine Schwester liebten?" Sie lächelte nur. „Sie wissen wohl, daß wir beide Johannes heißen ?" „Ja." „Sie würden mich sehr glücklich machen, wenn Sic mich Johann nennten und —" „Sie auch als Bruder betrachtete," siel sie ein. „Nein, nein." wehrte er säst erschrocken, „nicht als Bruder." Und dann, als er ihr erstauntes Gesicht sah, war es um seine Fassung geschehen. Fast ohne, daß er wollte, kam es über seine Lippen, daS Geständnis seiner Liebe, seine hoffende Zuversicht. 'Das hatte sie doch nicht erlvartet. „Aber wir kennen uns doch erst einen Tag." stammelte sie. „Und wenn auch," cntgegnete er, „das Leben läßt sich nicht nach Stunden messen und die Liebe noch viel weniger. Ich will Ihnen ja gern Zeit zum Ueberlegen lassen — ich bin nur ein rauher Australier, aber wie glücklich sollten Sie bei mir sein. Es sollte Ihnen an nichts fehlen, was nur Ihr Herz begehrt!" fragend an. iFottiebunci solat.t k« Kt eino ke8l8teH«"»«Iv V»t8»kliv: eine große Auswahl herrlicher auch schou iu ganz billiger Preislage, bietet das IsM«ii-8peMl-6e8eM — vorjährige Tapeten billigst ^ k. 8edaäv L Vo., i Waisenhailsstrcche 10, am Ccutral-Theater. Fernsprecher I, 488. !tla«t0l trni 1e» »nt ^Vnn«><Ii 8«»roi1. AiillliAlii! SmlllWgs-üliM, äm 866 Al-. 2, K0i6 Hllli6Ml'rin6 (8trii!tIiM). 4mt I, X>. 4383. kleine ArvinAerstrasse Xr. 8. Telopdon 4mt I, Xr. 82. ^u^tkulirunx v«i> UverUitzuiixrei» zvio in ll»v8tvr ^R»88<a4tniirr u l U^edvi^tülii u»vl» »nilvrvi» Oitvn «len Ln- un«1 Lrn8l»n«lv8 2u »vllilvi» Kreisen. 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