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M Vvi8v1uttki88vll uaü üsüelir»irbeii LVsrl Vlenäsekuelis in praktiselior prsiwvsrtor ^iwMbrunk ' killt io grosser S.U8V!,K> am I-agor M blMSSlM« 1!. «r. 4SI. Mnel: Sächsische Gewe,braussicht. FuhrwcrkKberufSge'wssenschaft. Deutschlaud und Frankreich, Mutmaßliche Witterung: tt tili Olli 1 »D i Revolution in Rußland, Russ.-jap. Krieg, Gräfin Earvlinc zur Lippe 4. Hofthenterslatistik. Warm, Gewitterneigung.! Die Jahresberichte -er Sächsischen Gewerbe - Aufsichtsbeamten für 1001 sind in der üblichen Sonderausgabe nach den vom Reichsamte des Innern veröffentlichten Jahresberichten der Gewerbe-Aufsichtsbeamten sämtlicher Bundesstaaten erschienen. Ueber die geschäftliche Lage und die Lebenshaltung der Arbeiterschaft ist daraus die allgemeine Feststellung zu ent nehmen, daß der Geschäftsgang im Berichtsjahre der Hauptsache nach zufriedenstellend war, was in der Vermehrung der Arbeiterzahl in de» meisten Industrien zum Ausdruck kam. Tie allmähliche Gesun dung des wirtschaftlichen Lebens blieb nicht ohne Einfluß auf die Erwerbsverhältnisse der Arbeiter. Die in den vorangegangencn Jahren infolge des geschäftlichen Niederganges teilweise notwendig gewesenen Lohnherabsetzungen sind, soweit ermittelt werden konnte, wieder ausgeglichen worden, sodaß die Löhne, soweit nicht Erhöhungen stattsanden, durchweg die frühere Höhe wieder erreichten. Es gilt dies insbesondere von den Ziegeleien und Maschinenfabriken. Vielfach verbesserten sich die Erwerbsverhältnisse der Arbeiter auch dadurch, das, es ihnen ermöglicht wurde, die Arbeitszeit wieder voll auszunutzen. Für de« Bezirk Leipzig wird ausdrücklich hervorgehoben, daß durch die im Berichtsjahre von den Arbeiterverbänden bei dem Ab schluß oder der Erneuerung von Lohntarifen vereinbarten, sowie mit Hilfe von Aus ständen erzwungenen Lohnerhöhungen im allgemeinen eine Ausbesserung des Verdienstes der Arbeiter hevbeigesührt wurde. Für die B er « i t w i l l i g k e i t der Arbeitgeber zur Erfüllung der ihnen obliegenden Verpflichtungen ist die Mit teilung bezeichnend, es sei durchgängig die Wahrnehmung zu machen gewesen, daß seitens der Unternehmer den bei den Be sichtigungen getroffenen Anordnungen ohne nennenswerte Schwierigkeiten entsprochen wurde. Die ermittelten Verstöße gegen di« gesetzlichen oder vom Buudesrate oder der zuständigen Landesbehörde erlassenen Schutzvorschristen betrafen vornehmlich die Borschristen über die Sonntagsruhe — die Mkishütten haben noch die «eiste Sonntagsarbeit —, über die Arbeitsbücher, Lohn- zahlungSbücher und Arbeitsordnungen, sowie über die Beschäs tigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern. Die meisten Uebertretnngen aber wiesen die Bundesrats Verordnungen betreffend den Betrieb von Bäckereien und Konditoreien und betreffend dieBeschäftigungvon Gehilfen und Lehrlingen in Ga st- und Schankwirtschaften auf. Arbeits- und Ruhezeit der Angestellte« entsprachen hier so häufig nicht den gesetzlichen Er fordernissen. daß man unbefangenerweise daraus den Schluß ziehen muß, die lebhaften Klagen der selbständigen Elemente der genannten Gewerbe über die NichtLerücksichtigung dringender Berufsinteressen seien doch wohl nicht so ganz ohne Grund. Es wird sich ein« demnächstige Revision der bezüglichen Vor schriften im Sinne einer besseren Wahrung der eigenartigen VerkrhrSbedürsnisse der genannten Gewerbe kaum umgehen lassen. Einen hervorragenden Platz füllen, wie immer, die Mittel- lungen über freiwillige Wohlsahrtseinrich- tungen der Arbeitgeber aus, von dem einfachen Be streben der Unternehmer, durch Einkauf von Lebensmitteln, Brennmaterialien, HauShaltungsgegenständen im großen und Abgabe »um Selbstkostenpreis an die Arbeitnehmer die notwendigsten Dinge für deren Lebensunterhalt am billigsten zu beschaffen, bis hinauf zu den umfangreichsten Stiftungen und Veranstaltungen großen Stiles. Unterstühungs-, Jnvaliditäts- und Mtersversorgungskassen wurden im Berichtsjahre wieder mehrfach begründet: ferner kam eS wiederholt zur Kenntnis der GewcrbeaussichtSbeamten. daß Arbeiter anläßlich ihres Dienst- jubiläumS von den Arbeitgebern mit bisweilen recht nam haften Geldbeträgen beschenkt wurden: auch die Sitte, jährlichen Urlaub unter Fortzahlung deS Lohnes zu gewähren, findet er freulicherweise mehr und mehr Beifall. Am großzügigsten ent- wickelt sich die Wohnungsfürsorge der Unternehmer. Von den auf diesem Gebiete getroffenen segensreichen Maß nahmen mögen hier folgende erwähnt sein: Ein im Jahre 1902 in Chemnitz verstorbener Industrieller hat lctztwillig 300 000 Mk. zur Begründung einer der Verwaltung des Stadtrats unter stellten Stiftung mit der Bestimmung ausgcsetzt, daß hiervon Häuser errichtet werden sollen, in denen würdigen und be- dürftigen alten Leuten, in erster Linie früheren Arbeitern und Arbeiterinnen der Firma. Wohnungen unentgeltlich zu gewähren sind. Ferner Hot ein im Jahre 1901 zu Dresden verstorbener Chemnitzer Bürger seiner Vaterstadt ein Vermächtnis von eben- fall» 300 000 Mk. mit der Bestimmung zugewendet, daß von diese» Kapital Häuser behufs Abgabe billiger Wohnungen an di« ärmeren VolkSklaffen auf unentgeltlich von der Stadtgemrinde zu gewährenden Bauplätzen errichtet werden sollen. Weiter hat bi« in früheren Berichten bereit» mehrfach erwähnte Bau gesellschaft »u Planen, die fortgesetzt bestrebt ist, der Wohnungs- not in steuern und kleine Wohnungen »« mäßigem Preise zu beschaffen, im Berichtsjahre wiederum 5 neue viergeschossige Wohnhäuser mit 83 Wohnungen von je 2 bis 3 Stuben errichtet. Die Miete für die Wohnungen, die sehr rasch abgingen, beträgt 180 bis 200 Mk., gegen 300 bis 350 Mk. in gewöhnlichen Miets häusern. Endlich sei in diesem Zusammenhänge noch der in früheren Berichten ebenfalls bereits erwähnten Arbeiter- Vereinigung einer Spinnerei im Chemnitzer Bezirke gedacht, die gegenwärtig über ein in Arbeiterwohnhäusern und Hypotheken angelegtes Kapital von 230 000 Mk. verfügt, das einen jährlichen Zinsertrag von rund 10 000 Mk. abwirst. Von diesen Zinsen werden zur Zeit an 14 arbeitsunfähige Mitglieder 2620 Mk. Jahrcsrcnte gezahlt, während die sonstigen Unterstützungen im Jahre 500 bis 600 Mk. betragen. Zu wünschen übrig läßt in mancher Hinsicht das Eingehen der Arbeiterschaft auf die von der Inspektion und den Unter nehmern gegebenen Anregungen und gebotenen Wohlfahrts einrichtungen. So war beispielsweise im Bcrg-Jnspektions- bezirke Frciberg wiederholt die Wahrnehmung gemacht worden, daß in den Mannschaftsstuben der Tongruben eine gesundheits- gcfäbcliche Liederlichkeit herrschte. Da gelegentliche Er- Mahnungen des Bczirksinspektors und der sonstigen Aufsichts personen nichts fruchteten, so mußten den Betriebsleitungen ent sprechende Vorschriften zur Beseitigung der Uebelstände gemacht werden. Im allgemeinen sind es mehr die weiblichen Arbeiter, die sich in dieser Hinsicht wenig entgegenkommend zeigen. So wirb berichtet, daß die Arbeiterinnen vielfach nur nngcrn die getrennten Garderoben benützen, wie sie zur Ansrcchterhaltung der guten Sitte und des Anstandes eingcführt worden sind. Namentlich finden die von Fabriken oder gemeinnützigen Vereinen ins Leben gerufenen Ar- beiterinnenhcime nach wie vor nicht nur keine befriedigende Be nützung, sondem stehen vielfach ganz leer. Der Grund ist darin zu suchen, daß sich die Arbeiterinnen den Bestimmungen der natürlich unerläßlichen Hausordnung nicht fügen, sondem sich „volle Ungebundenheit" wahren wollen. Guten Erfolg haben dagegen die in Schneeberg und Eibenstock für Mädchen der obersten Volksschulklassen ins Leben gerufenen Haushal- tungs sch ulen aufzuweisen. In Schneeberg werden jährlich etwa 50, in Eibenstock etwa 60 Mädchen im Kochen, einschließlich der zugehörigen sonstigen Hanshaltungsarbeitcn, unterrichtet. Von den Berichten der neuerdings eingefnhrten Gewerbe- Auf sich tsbeamtinnen ist namentlich derjenige für den Bezirk Zwickau interessant, der sich des näheren über die bisherigen Erfolge des Kinderschutzgesetzes vom 30. März 1903 verbreitet. Es heißt darin unter anderem: „Die Für sorge, die der Staat durch Einführung des Kinderschutzgesetzes den Kindern, die gewerblich arbeiten, zu teil werden lassen will, findet in den beteiligten Kreisen wenig Verständnis. Ein großer Teil der kleinen Gewerbetreibenden ist auf die Arbeit der Kinder angewiesen, da einerseits ihr eigener Verdienst nicht znläßt, höhere Löhne für erwachsene Arbeiter zu zahle», andererseits auch eine erwachsene Arbeitskraft bei weitem nicht voll und angemessen beschäftigt sein würde und ferner eine solche in den meisten Fällen nicht zu erlangen ist. Auch ist die Arbeit zumeist eine so leichte, daß sie von den Kindern ohne Schädigung ihrer Gesundheit und ohne nachteilige Wirkung auf deren körperliche Entwicklung vor- genommen werden kann. Mit einer dreistündigen Arbeitszeit der Kinder kommt aber ein großer Teil der Gewerbetreibenden nicht aus." Besonders schwierig gestaltet sich nach den Beobachtungen der genannten Beamtin die Anwendung des Gesetzes auf die Be schäftigung eigener Kinder, wobei fast ausschließlich die Haus gewerbetreibenden in Frage kommen, und hier wiederum vornehm lich die Korbwarenindustrie, da gerade die Korbflechter bei der niedrigen Bezahlung ihrer Arbeit ohne Mithilfe der ganzen Familie die Kosten des Lebensunterhaltes kaum würden erschwingen können. Sobald die Kinder dazu fähig sind, also von ihrem 10. Jahre, muffen sie den Eltern bei der Arbeit helfen. Vorstellungen hierüber wurden mit der Begründung znrückgewicsen, daß die Eltern alsdann die Ernährung der Kinder anderen überlassen müßten. Die hier von einwandfreier Seite beobachteten prak tischen Unzuträglichkeiten bestätigen genau die Bedenken, wie sie bereits vor Einführung des Gesetzes von sachverständigen Kritikern geäußert wurden. Es bestehen also ohne Frage ans dem Gebiete der neueren Arbeiterschutz-Gesetzgebung noch manche ungelöste Schwierigkeiten, deren ausgleichcnde Lösung Aufgabe einer späteren Gesetzgebung bleibt. Im allgemeinen aber ist das in den diesmaligen Berichten der sächsischen Gelverbeinsvektoren entrollte Bild durchaus befrie digend. insofem cs nirgends einen Rückgang, vielfach dagegen eine Verbesserung in der wirtschaftlichen Lage der Arbeiter zeigt und auf seiten der Unternehmer eine erfreuliche freiwillige Hingabe o» die ihnen durch die Arbeiterschutz-Gesetzgebung auferlcgten Pflichten und Lasten erkennen läßt. Daraus geht hervor, daß die Svzialreform in unserem gesamten wirtschaftlichen Leben immer festere Wurzeln schlägt, und dieser VerwachsungSprozeß wird um so sicherer fortschreiten, je mehr sich unsere verantwortlichen Staats lenker davor hüten, der Unternehmerschaft unbillige Dinge zuzu« muten. Neueste DralitmeldlMlien vom 11. Juli. Deutschland und Frankreich. Paris. sPriv.-Tel.j Bei Bespreckning der gestrigen Er klärung des Ministerpräsidenten Nouvicr erkennen die meisten Blätter an. daß Nouvier in den Verhandlungen mit Deutschland das unter de» gegebenen schwierigen Um ständen bestmögliche Resultat erzielt habe. Der ,,Figaro" schreibt: „Rouvier hat ein Recht ans unsere Glückwünsche, denn er hat uns den Frieden, und zwar einen ehrenvollen Frieden bewahrt. Er hat dieser edlen Sache wichtige, unver meidliche Opfer gebracht, aber Wesentliches gerettet." — Clcincnceau erklärt in der „A u r o r e": „Nouvicr hat sich aus der dornenvollen Situation, in der ihn Dclcassö zurückgelassen, in geschickter Weise gezogen. Wenn inan sich hier die ganz« Angelegenheit von Anfang an vor Augen hält, kann man den schweren Weg bis zum Abschluß des Abkommens ermessen, durch den mir in der Hauvtsache unsere Stellung ausrechterl-alten haben. Dieses Ergebnis ehrt Nouoicr, und seine Freunde, wie die Feinde des republikanische» Regimes werden dies als gute Franzosen auch anerkennen müssciv" — Die „La nt er» c" schreibt: „Wir vernehmen die Lösung ohnc Be geisterung aber auch ohne Bedauern. Schon daß beide Regierun gen zu gegenseitigen Zugeständnissen gelangen konnten, ist ein Sieg der Friedensliebe und des gesunde» Sinnes." — Die „H u »ianitä " erklärt: „Die loyal gcsichrte» Verhandlungen haben z» einen, gerechte», die Würde beider Länder wahrenden Abkommen geführt." — „Ganlois" schreibt: „Rouvier hat die mit dem deutschen Botschafter ansgetanschten Schreibe» ohnc Stolz verlesen und die Kammer bat sie ohnc Begeisterung angehört. Der Ton ist gewiß sehr höflich, aber cs ist klar, daß Rouvier nachgcgcben und nur den Versuch gemacht hat, den Schein zu retten." — Der „Eclair" weist daraus hin, daß die Handels kammer in Manchester den Minister des Auswärtigen Marquis of Lansdowue ersucht habe, die Aushebung der Klausel des französisch- englischen Marokko-Vertrages dnrchzusctzcn, nach der dem englischen Handel die gleiche Behandlung wie oem französische» nur auf einen Zeitraum von 30 Jahren ungesichert ist, und Graf Lans- downe habe auch versprochen, dieses Erimben in Erwägung zu ziehen. Dies zeige aber deutlich, welches Doppelspiel England ,n dem Augenblick treibe, in dem die englische Regierung ihren diplo matischen Beistand zur Regelung der Marokko-Angelegenheit ver sprochen habe. Paris. (Priv.-Tel.) Der Deputierte Arago, der bekannt lich zur Kronhrinzen-Hochzeit in Berlin gewesen ist, betrachtet es als das größte Kunststück der beiderseitigen Diplomatie, daß sie die Eharybtis des franco-englischen Paktes ver mied, ohne resigniert in den grauen Nebel hinauszufabren. Die Durchfahrt zur Konferenz sei nunmehr eine angenehme Pro menade unter fast wolkenlosem Himmel. London. sPriv.-Tel.) In hiesigen politischen Kreisen gibt man sich den Anschein, als betrachte man das Ergebnis der deutsch-französischen Verhandlungen als einen Sieg Frankreichs und die Konferenz als ohne jede Bedeutung und nur dazu da, um Deutschland zu erlauben, den Schein zu wahren und den Rückzug mit Würde zu decken. Schweden und Norwegen. Stockholm. Heute wurde ein von 150 Personen, Schrift stellern, Lehrern, Künstlern. Aerzten und anderen Unterzeichneter Aufruf veröffentlicht, in dem die Hoffnung ausgesprochen wird, daß der außerordentliche Reichstag sich für eine solche Abwicklung des Unionsverhältnisses zwischen Schweden und Norwegen ent scheiden werde, daß die Rübe und Freundschaft aus der skandina vischen Halbinsel gewahrt bleiben könne. Stockholm. Die Zweite Kammer beschloß mit 131 gegen 46 Stimmen, die Einbringung der Interpellation Waldcn- ströms an den Jiistizmiiiistcr zu genehmige», ob Staatsminister Michelsen im Storthing den Wortlaut der Erklärung des Königs Oskar richtig wicdcrgegeben habe oder nicht. London. <Priv.-Tcl.) Einer „Standard"-Mcldung zu folge soll zum König von Norwegen Prinz Karl von Dänemark ausersehen sein. Es sei jedoch noch unbekannt, ob er den Thron annehmen werde. Ter Grubcnbrand auf Zeche..Borussia". Dortmund. sPriv.-Tel.j Der Grnbenbrand auf Zeche „Borussia" ist soweit vorgeschritten, daß an eine Rettung der noch auf der 5. Sohle befindlichen 39 Bergleute nicht mehr zu denken ist. Das Feuer, das früh 7 Uhr ousbrach, entstand aus der 5. Sohle am Anschlag, wo bei einer großen Petroleum lampe gearbeitet wurde, die angeblich durch ein hcrabfallendes Stück Holz zerschlagen worden ist. Das brennende Petroleum setzte sofort die trockene Schachtzimmerung in Brand. Da der Schacht unten nicht ausgemauert ist, brach, nachdem die Zimme rung durchgebrannt war, das Gestein herein. Außer Len Men schenopfern Hot die Katastrophe auch beträchtlichen Material- Schaden im Gefolge, der auf IV2 Millionen Mark beziffert wird. Der Fördcrschacht ist ganz verloren, auch die Pump- anlagen sind zerstört. Da der Schacht einen Wasserfluß von 30 Kilometer in der Stunde hat, so werden die unteren Sohlen wohl ersoffen sein. Bis man den im Bau begriffenen Schacht benutzen kann, werden noch Monate vergehen. Die arbeitslosen Bergleute werden sämtlich auf den Nachbarschächten Arbeit finden. Marten. Da sich bei dem Brandunglück auf der Zeche „Borussia" die bisherigen Bergungsarbeiten vom Lust schacht aus als undurchführbar erwiesen, wurden diese heute nachmittag von einem 100 Meter von, Hauptschachte «bürgen- den Wetterschacht aus ausgenommen. Man zweifelt nicht mehr, daß die 39 «ingeschlolseuen Arbeit«, bereit» «rftickt leien.