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3426 — Roch fortwährend laufen neu« Berichte über da- sehr umfangreiche Sc eunglück ein, das der neuliche Sturm au- Nordost besonder-im Kattegat« angerichtet hat. „Frederik-Harm- Avi-" zufolge gingen mehr als 200 Menschen» leben im nördlichen Kattegat zu Grunde. Diese wären vielleicht sämmtlich ge rettet worden, wenn ein besserer Hafen bei FrederikShavn vorhanden gewesen wäre« Die Zahl der die-maligen Strandungen bei Lässö wird auf mindestens 18- Schiffe angeschlagen. Die Schilderung herzzerreißender Scenen, welche vor- fi«len, würde hier zu weit führen. Sv heißt es z.B., daß man Abend-am Mon- täge eine Verbindung mittelst de- Raketenapparates-mit einem der gestrandeten Schiffe zu Stande gebracht hatte, daß aber bei eintretender Dunkelheit die Seile sich verwickelten, und der Rettungsstuhl nicht benutzt werden konnte Erst am anderen Morgen kamen mit dem Rettungsstuhle zwei Knaben an- Land- von denen der eine bet der Ankunft am Strande verschied. Viele Seeleute wurden doch sowohl durch Rettungsboot«, als private Boote gerettet. Ueber da- Schick sal der Besatzung verschiedener gestrandeter Schiffe war man bei Abgang des telegraphischen Berichts in Unsicherheit, was leider indcrRcgcl kein gutes Zeichen zu sein pflegt. Von gestrandeten Dampfschiffen hat man glücklicherweise nichts vernommen. Auch au-Schweden laufen Hiobsposten ein. An der Küste Oelands sollen über 20 Fahrzeuge am Montag gestrandet sein, und mit Sicherheit wer- den noch weitere Unglücksbotschaften «rwartet. — Während der letzten Tage haben wieder heftige Stürme ge- wüthet. Bei Uarmouth strandet« am 11. d. Morgens «ine Brigg, doch konnte die Besatzung nebst der Frau und den Kindern des Capitains ge rettet wcrdtm In Bournemouth ward «In Stück de-Hafendamm«- in einer Läng« von 75 Fuß weggespült. — London, 13. Rovbr. Die griechisch« Barke „Pater" ist im Canal von dem Auswanderer-Schiffe „Hurunui" angerannt worden und hat acht Leute verloren. — In New-York find, wie von dort unterm 12. d. per Kabel ge- meldet wird, Nachrichten au- Honolulu eingetroffen, welche melden, daß in letztgenanntem Orte eine Barke mit 190 Ueberlebenden der Mannschaft der Wallsischfahrer-Flottille (vergl. vor. Nr.) au-der Behringsstraße angekommen ist. — Mit den englischen Truppen, welche CHölat in Beludschistan besetzt haben, ist die Cholera angekommen, welche nun bereit- in Kandahar, Farra und Herat au-gebrochen ist; man fürchtet, daß sie sich von letzterem Orte nach Merw und namentlich nach Meschhed-t TuS, einem stark besuchten Pilgerorte in Chorassan, verbreiten werde, von wo sie durch die zahlreichen Pilgercarawanen nach den Ländern ost-, süd- uud westwärts vom Kaspischen Meer« würde verschleppt werden. — In Italien rc. reisten in der letzten Saison viele sogenannte „Cook"- Touristen aus England. Sie zahlten ihr« ganze Reise in London voraus und bekommen für ihr Geld ein Buch mit so und so viel Checks. Auf dem einen steht: „Ein Bett", auf dem anderen: „Frühstück" u.s.f. Wennsie abreisen, reißen sie so viele Checks heraus, als sic verbraucht haben und geben sie dem Wirth. Dieser löst sie in Rom auf der Piazza di Spagna gegen Gold ein. Mitden ersten Gasthöfen sind die Contracte zu billigen Preisen gemacht. Den Wirthen ist da durch eine außerordentlich große Zahl von Reisenden zugewandt, und diese können ihrerseits nicht überfordert werden, und find auf ihrer Reise der Geldsorge ganz entledigt. ES kommt seit Einführung dieser neuen Reisezahlmethode eine Menge englischer Bürgersleute vom reinsten Wasser auf den Continent und macht fich in den ersten Gasthöfen breit. — sEin Freund des Kaisers von Mexico.) In Mexico ist einer der reichsten Land-Eigenthüm«r gestorben, Don Angelo de S alazan. Er war ein Freund des Kaiser« Maximilian und brachte die Nacht vor der Hinrichtung de- Kaiser- bei demselben im Gefängnisse zu. — sEine Spazierfahrt für 4 0 0,0 00 Lire.) Var einigen Tagen begaben sich die in Palermo etablirten „englischen Bankiers" Brothers Rose nach dem unweit von diescr Stadt gelegenen Städtchen Lercara, um hier irgend ein Geschäft zu besorgen. Auf der Fahrt von der Eisenbahnstation in Lercara nach einem Hotel diese« Städtchens wurden sie von vier bewaffneten Räubern angehalten, die den ältesten dieser beiden Brüder mit sich in- Gebirge nahmen, während sie den jüngeren wieder freiließen. Der Anführer der Banditen verlangt jetzt für die Freigebung seiner Opfer- ein Lösegeld von 400,000 Lire. — ls Thomas.) Au-New-Uork vom 27. October wird ge meldet: Die Passagiere, welche mit der Pennsylvania-Eisenbahn gestern Nachmit tags von Philadelphia nach New-Uork reisten, können von Glück sagen, daß sie nicht das Opfer Siner Dynamit-Katastrophe wurden. Unter dm nach New-Uork bestimmten Gepäckstücken befand sich ein großer hölzerner Reisekoffer, welcher im Bagagewagen zu der oberen Reihe der Gepäcksstücke gefüllt worden war. Als Für die A-daction verantwortlich: Adv. E. v- Martini in.L der Zug die 23 Milen von Jersey-City gelegene Station Metuchen passirt hatte, ereigncte sich eine starke Explosion. Die Koffer, welche geordnet in Reihe standen, stürzten zusammen, und die Leute im Gepäckwagen wurden zu Boden geschleudert. Noch ehe der Gepäckmeister und seine Gehilfen sich von ihrem Schrecken erholen konnten, brachen au- dem Haufen der Gepäckstücke Flammen empor. Erst al- der Zug nahe Rahway war, konnte Halt gemacht und da- Feuer, welche- da- Gepäck und den Wagen schon ziemlich beschädigt hatte, ge löscht werden. Eine Untersuchung, die sofort angestellt wurde, ergab, daß der vorerwähnte Reisekoffer, von welchem noch etliche Bruchstücke vorhanden waren, eine Höllenmasch ine enthalten hatt«. Eine kleine Pistole stand mittelst cine- DrahteS mit einem Uhrwerk in Verbindung, und dar Ganze war sa arrangirt, daß, sobald der Zeiger auf dem Zifferblatt des Uhrwerks auf Zwölfe zeigte, die Pistole losgehen und der Schuß in eine Quantität Dynamit fahren und eine Explosion herbeiführen mußte. Durch irgend einen Zufall erfolgte die Explosion eher, al- beabsichtigt war. Man glaubt, daß die Höllenmaschine nach New-Uork bestimmt war und für irgend einen teuflischen Zweck dienen sollte. - Die Zahl der russischen „Verschickten" nach Sibirien hatnqch der „Now. Wr." auf der Hauptstraße von Moskau nach Tjumen im Zeitraum von 1871 bis 1873: 23,000 Mann mit einer Bedeckung von 1377Mannbe- tragen; auf einen Mann der Bedeckung kommen also durchschnittlich 17 Arre- stanten. Wegen des Mangels an statistischen Aufzeichnungen ist cs schwer, die Zahl der Flüchtigen, Erkrankten und Verstorbenen bei dem früheren Etappen- transport zu Fuß zu bestimmen, aber officielle Angaben bezeugen, daß die Zahl der nach Sibirien Verschickten sich um ein Dritttheil während des Transports verminderte. Nach officiellen Quellen betrug seit Abschaffung der Wintertrans porte und Einrichtung der Transporte nach dem gegenwärtigen System, die Zahl der auf dem Wege von Moskau nach Atschinsk Erkrankten im Jahre 1871: 2610 Mann, 1872: 3520und 1873: 2672Mann, also durchschnittlich 2935 Mann. Gestorben waren unterwegs imJahre 1871: 369 Mann, 1872: 960 Mann, 1873: 942 Mann, durchschnittlich nur 757 Mann, obschon eine Cho leraepidemie unter den Arrestanten herrschte und der Perm-Tjumenschc Weg in dem schlechtesten Zustande war. Entflohen waren im Jahre 1871: 24 Mann 1872: keiner, 1873: 2 Mann. Abfertigung der Posten bei hiesigem Postamle. Benennung der Posten. Abgang von Bautzen Stadt. ! Bahnhof. Rückkehr nach Bautzen Stadt. 1 Bahnhof. Botenpo Botenpo Botenpo Priv.-Pe Privat-P Personen Personen De Da t nach Guttau . . . t nach Wilthen . . . t nach Königswartha . cs.-Transp.n.Cunewalde^ ers.-Transp. n. Kamenz post nach Königswartha post nach Sohland . r Braunbterfchanl ist s nächste Braunvter Meteorolog 5 U. früh. 6U. früh. 9 U. Vorm. 10»U.Vrm. 6-° U. Nm. 2'°U.Nm. 1O'°U.Abs. 9»U.Abs. bei Herrn Z kommt zu H ische Sta — 1O-o U. Abs. 10U. Abds. immer, K »rn Schrö tion Ba 8U. Abds, 7"U.Abs. 7-«U.Abs. 8U.Vorm. 3"U.Nm. 8'°U. Vm. 8'°U.srüh. 12'°U.Mtt. -sselgaffe. per, Schule tttzen. 8'°U.früh. 11°°UVrm. -gaffe. Novbr. Tag. Stunde. Barometer auf 0-0. reducirt. Thermometer nach 0. f 8. Thermom«tto,raph. Minimum nach 0. ! «. Dunst gehalt, pr. 6t. 15. 16 Nm. 2. Abs. 10. Früh 6. 738,» i Millm. 738,» i Millm. 739,°i Millm. Wind: d 1 5,» -t 5,- t 2,o en 16. I t 4,° i 4,» t I,s ov. früh In der Nacht vom 15.—16. Novbr- ck 1.» ! i 1,° 79 87 94 Markt-Preise za Löbau am 16. November 1876. höchster ^niedrigster M. Pf. Ml. Pf. »öchster M.Pf. niedrigster Mk. Pf. Weizen inl. 50Kil do. ausl. 50 Roggen int. 50 do. ausl. 50 Gerste inl. 50 dp. auSl. 50 Hafer ausl- 50 do . . 50 Erbsen. . 50 Wicken . 50 »gr. 11 18 10 10 8 8 8 11 11 47 18 21 67 50 11 1 9 10 7 8 7 iö 10 76 81 86 80 50 Raps . . 50 . Lein . . 50 - Kneel. großer 50 » - kleiner 50 - Klee . . 50 - Kartoffeln 50 - Butter 1 Kilogr. -- 8 Psuud, 12 16 15 14 2 2 § 8I I I I ZZI 11 12 2 2 33 40 >. — Druck und Verla- von E. M. Mons« in Bautzen. Oerzu ein« Bella,«.)