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Adorfer Grenzbote : 09.05.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Adorf
- Digitalisat
- Museum Adorf
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1895452716-192905098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1895452716-19290509
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1895452716-19290509
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Museums Adorf
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Adorfer Grenzbote
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-05
- Tag 1929-05-09
-
Monat
1929-05
-
Jahr
1929
- Titel
- Adorfer Grenzbote : 09.05.1929
- Autor
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Arvetter am I. Mal das Perbot der Umzüge aufzuheben. Ler Minister des Innern in Preußen hat darauf erwidert, saß der Polizeipräsident Zörgiebel gleichfalls eine solche Aufhebung erwogen habe. Es sei aber immer wieder die Meldung von neuen Umzügen mit neuen Exzessen ge kommen. Der Polizeipräsident habe sich deshalb zur Auf- kebung des Verbotes nicht entschließen können. Der 1. Mai »m näher, und immer deutlicher war zu erkennen, daß die Kommunistische Partei es darauf anlegte, zu einer Kraftprobe zwischen sich und dem Staate zu gelangen. In Flugblättern wurde dazu aufgefordert, auf dem ttleranderplatz und auf dem Potsdamer Platz für ein Räte- reutschland und für die Woltdiktatur des Proletariats zu demonstrieren. Wenn heuk von einem „Arbeitermord der Trabanten Aörgiebels" gesprochen wir-, so stehe ich nicht an, zu er» näre«, daß wir die Tätigkeit der Berliner Polizei hoch »»erkennen und es bedauern, wenn ihre Tätigkeit nachträg lich herabgesetzt wird. Tarin ist natürlich nicht «ine blinde Entschuldigung für etwaige Mißgriffe eingeschlosse«. Tie Schuld für etwaig« Entgleisungen trifft die intellektuellen Urheber dieser Borgänge, trifft di« Kommunistische Partei. Sie Weihe -es Harnack-Sauses. Eine Ansprache Stresemanns. Am Dienstag fand die feierliche Einweihung des Harnack-Hauses der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in Berlin-Dahlem statt. Als Vizepräsident der Kaiser- Wilhelm-Gesellschaft begrüßte Dr. Krupp v. Bohlen und Halbach die Versammlung und beglückwünschte Exzellenz von Harnack zu seinem 79. Geburtstag. Der Generaldirektor der Gesellschaft, Dr. Glum, sprach über Zweck und Ziele des Hauses. Reichsminister des Auswärtigen Dr. Strese mann, von brausendem Beifall begrüßt, knüpfte an die soeben erfolgte Schlüsselübergabe des Hauses an Harnack an und sprach über die symbolische Bedeutung dieser Handlung, indem das Haus dem Geiste der Menschheit aufgeschlossen worden sei. Der amerikanische Botschafter Dr. h. c. Schur- man feierte in herzlichen Worten Harnack, die Kaiser- Wilhelm-Gesellschaft und die deutsche Wissenschaft. Nachdem noch der Rektor der Berliner Universität, Prof. Dr. His, für die Hochschulen und Prof. Dr. Haber für tue wissenschaftlichen Mitglieder der Gesell schaft gesprochen hatten, dankte Exzellenz von Har nack in tief empfundenen Worten allen Erschienenen sowie allen Förderern der Gesellschaft für die ihm zu gedachte Ehrung. Allerlei aus aller Welt. * Raubmord an einer Greisin. Die 68jährige Grünkramhändlerin Amalie Matys wurde in ihrem Grünkramgeschäft in der Rosenthaler Straße in Bres lau, durch Beilhiebe getötet, aufgefunden. Geraubt worden sind nur 20 Mark. Die Kriminalpolizei ver folgt bereits eine bestimmte Spur und hofft, des Ver brechers sehr bald habhaft zu werden. * Mit Flugbooten über die Alpen. In Man zell bei Friedrichshafen landete ein aus drei Tornier- Wal-FIugbooten bestehendes Geschwader, das in Genua gestartet war. Da von Spezia ab eine geschlossene Wolkendecke, die sich fast bis zum Säntis erstreckte, angetroffen wurde, mußten die Flugzeuge in einer Höhe von 4000 Metern die Alpen überfliegen. Die Flug boote sind für die Lufthansa bestimmt und werden nach Travemünde weiterfliegen. Sport O Berlin«« verufsboxkämpft. Die Boxkämpfe im Ber liner „Ständigen Ring" brachten folgend« Ergebnisse: Wil liams schlägt Doja nach Punkten, Lauer schlägt Kracht durch Kampfabbruch in der ü. Rund«, Kühn schlägt Schmidt- Haber durch Kampfabbruch in der 3. Rund«, Carter schlägt Bischof nach Punkten und Thriene schlägt Kreutz nach Punkten. O Deutscher Motorraderfolg in Frankreich. Die 4500 Kilometer lange Motorradfahrt „Rund um Frank reich" legten die Fahrer Henning und Tixier auf Wanderer- Rädern strafpunktfrei zurück. Letzte Nachrichten. Der rote Redakteur macht nicht mehr mit. Berlin, 8. Mai. Der erste Lokalredakteur der „Roten Fahne" hat seinen Austritt aus der K.P.D. erklärt- In seiner Austritts- «Klärung kennzeichnet er, der .Bossischen Zeitung" zufolge, die Ver antwortungslosigkeit, mit der die K.P.D. Leben und Existenz der Arbeiter aufs Spiel setze. Diese seine Ansicht würde zwar von vielen Genossen geteilt, aber sie duckten sich und schwiegen. Hitler und Südtirol. München, 8. Mai. Seit Montag wird vor dem Amtsgericht München-Au ein neuer Hitler-Prozeß ver handelt, der sich um den Vorwurf dreht, daß die ita lienfreundliche Haltung Hitlers in der Südtiroler Frage aus italienische Geldunterstützungen zurückzuführen sei. Hitler hatte deswegen gegen fünf Personen die Belei digungsklage angestrengt. In der gestrigen Verhand lung wurde auch General Ludendorff als Zeuge ver nommen, der erklärt«, er könne sich nur an einen Italiener erinnern, der mehrmals bei ihm gewesen sei. Es habe sich um einen Major Gramarcini gehan- oelt, der Mitglied einer Kommission gewesen sei und im Hotel „Vier Jahreszeiten" gewohnt habe. In diesen Besprechungen habe es General Ludendorff dar- «ui abgesehen, das Schicksal der Deutschen in Südtirol zu mildern. Die Frage, ob er in seinen Gesprächen mit Major Gramarcini den Standpunkt Hitlers vertreten hol>e, daß man eventuell die Deutschen in Südtirol vreisgeben solle, um eine Verständigung mit Italien »u erzielen, lehnte General Ludendorff mit einem hroln ab. Schurmans Nachfolger. Berlin, 8. Mai. Wie hier bekannt wird, hat Prä sident Hoover das Rücktrrttsgesuch des Botschafters Schurman, das dieser nach dem Präsidentenwechsel in herkömmlicher Weise einreichte, angenommen. Als Nachfolger ist der bisherige Regierungskommissar für das landwirtschaftliche Kreditwesen, Eugene Meyer, in Aussicht genommen. Eugene Meyer, der im vter- undfünfzigsten Lebensjahre steht, ist Kalifornier. Er stammt aus Los Angeles und ist von Beruf Bankier. Als Diplomat ist er ein Neuling. Raubüberfall auf einen Kassenboten. Berlin, 8. Mai. Im Tiergartenviertel wurde der Kassenbote eines städtischen Wohlfahrtsamtes von zwei Unbekannten überfallen und um 6500 Mark beraubt. Das Auto, mit dem die Räuber in der Nähe des Wohlfahrtsamtes vorgesahren waren, wurde in der Nähe des Lehrter Bahnhofs stark beschädigt aufge- jundcn. Landtagsauflösung in Schwerin. Schwerin, 8. Mai. Der Landtag von Mecklenburg- Schwerin hat einstimmig beschlossen, sich aufzulösen. Die Neuwahlen finden am 23. Juni statt. OerMes uns Sächsisches. Adorf, den 8. Mai 1929. — Reger Sparverkehr im Monat April 192S Im Monat April wurden bei der hiesigen Sparkaffe in 447 Posten 98614,04 RM. eingezahit. Die Rückzahlungen betrugen in 147 Posten 43189,12 RM. Schönberg i. D. Im besten Mannesalter wurde dieser Tage der hiesige Bahnhofsooisleher Gerhardt vom Tode ereilt. Jedenfalls von einem Herzschlag betroffen, brach er kurz vor seiner Wohnung zusammen und mußte von hilfsbereiten Leuten nach dort gebracht werden. Der Heimgegangene, der erst seit einigen Jahren hier war, hatte es verstanden, sich die seiner Stellung angemessene Achtungund Wertschätzung zu verschaffen. Am Weltkrieg hat der Verstorbene als Hauptmann teilgenommen. Plaue« Hier hatten sich die Vertreter fast sämt licher Schlosserinnungen Sachsens zu einer ernsten and arbeitsreichen Tagung eingefunden. Im Anschluß daran wurde eine Entschließung angenommen, m der eine scharfe Umgrenzung des Begriffes „Lehr- oerhältnis" als eines tatsächlichen Ausbildungs- Verhältnisses, Erhaltung der handwerklichen Meister- üehre und des Lehrvertrages als Grundlage für die Nachwuchs-Ausbildung im Handwerk, Auf rechterhaltung der Reckte der Innungen und Fach oerbände verlangt wurden. Als Ort für den nächsten Verbandstag wurde Falkenstein i. V. bestimmt. Schneeberg-Neustä-tel. Hier ist ein 20 Jahre alter Gürtler aus Ncustäütel festgenommen worden, als er eine 21 Jahre alte Arbeiterin mit seinem Selbstbinder zu erdrosseln versuchte. Der Grund hierzu soll tn verschmähter Liebe zu suchen sein. Leizpig. Der Rotfrontkämpferbund hatte für Mon tag abend etwa zehn Versammlungen einberufen, in denen zu dem Verbot des Bundes in Preußen und zu den drohenden Verboten im übrigen Reiche Stellung genommen werden sollte. Die Versammlungen waren, soweit sie überhaupt abgehalten werden konn ten, nur sehr schwach besucht. Verschiedene Ver- s -mmlungen mußten überhaupt mangels Beteiligung ausfallen. Es ist alles ruhig verlaufen Döbeln. In der letzten Stadtverordnetensitzung wurde die zweite Rate für das Wohnungsbau programm der Stadt Döbeln für 1929 bewilligt. Es ist u. a. ein großer, aus fünf Häusern bestehender und 50 Wohnungen umfassender Wohnhausblock an der äußeren Bahnhofstraße vorgesehen, der durch die Gemeinnützige Bauhank errichtet wird. Meerane. Das in Seiferitz wohnhafte Ehepaar Franz Schaden feierte das 50-jährige Ver mählungsfest. Noch im Laufe des Jahres begehen die beiden Töchter deS goldenen Jubelpaares die sil- »erne Hochzeit. Dresden. Auf -er Wallstraße wurde beobachtet, wie eine Frau einer anderen beim Einsteigen in den Autobus die Handtasche öffnete und daraus das Geldtäschchen stahl. Die Diebin und ihr Begleiter stiegen in den gleichen Wagen. Die Beobachterin setzte sofort einen in der Nähe stehenden uniformierten Polizeibeamten in Kenntnis, der die Diebin samt Begleiter festnahm. In sieben seit März d. I. in Dresden verübten Geldtafchenüiebstählen konnte die Diebin überführt werden. Dresden. In der Dresdner Heide wurde der Un bekannte festgenommen, der Anfang des Jahres in der Heide und im Waldpark Blasewitz Kinder wegen angeblicher Uebertretungen anhielt, sich als Forst- oder Polizeibeamter ausgab und schließlich die Kinder über das Knie legte und schlug. Die Erörterungen über das Motiv seiner Handlungsweise sind noch im Gange. Bautze«. Unter starker Anteilnahme der Bevöl kerung wurde die städtische Kampfbahn »Müller wiese" ihrer Bestimmung übergeben. Bet präch tigem Wetter bewegte sich ein langer Festzug der Sportvereine und Schulen nach dem neuen Stadion, bas ein Rasenspielfeld, Flächen für leichtathletische Kämpfe und eine 400-Meter-Laufbahn umfaßt und später durch Errichtung von Tribünen und einer Sporthalle ausgebaut werden soll. Mit -er Eröffnung -er städtischen Kampfbahn ist einem fühlbaren Mangel an geeigneten Sportplätzen in Bautzen abgeholfen worden. Süngersest der Lokomotivführer in Adorf am 4. «ad S. Mai 1929. Ein Sängersest im schönen Monat Mai! Wie seltsam das klinat, wenn man an die wicderkchrenden Veranstaltungen unseres Hochländischen Sängerbundes denkt, die sich immer im Sommer ab» spielen. Und dazu noch ein Sängerfest der Lokomotivführer! Mancher wird überhaupt nichts davon aewußt haben, daß die Herren vom Fliigelrade auch gesanglich organisiert sind. Und weiche Macht eine solche Bereinigung bilden kann, das haben uns die Veran staltungen am vergangene« Sonnabend qezeiat. Ich gestehe gern, daß ich durch das Gehörte angenehm überrascht war. Schon als ich die Sängerschar in Reihen mit Musik oorüberziehen sah, do zog es mich hin nach dem Marktplatz, wo die Masienchörc der 300 Sänger erklingen sollten. Hier standen in Kolonnen die ivcttergcbräunten Herren, darunter so viele markige, säst reckenhafte Gestalten, denen die Gesundheit aus den Augen sah. Und doch, was ist der Mensch! Ach wie bald schwindet Schönheit und Gestalt! Schon waren unter Lehrer Haschers schneidiger Stabführung die erste« Lieder verklunacn, das prächtige Deutschlandlied von Fleischer und der herrliche Weinzirl'sche „Segenswunsch" und das schöne Lied vom Hellen Edelstein, dem treuen deutschen Herz, fast zu Ende, d« brach leider das Herz eines heben Songesbruders aus Zwickau auf immer zusammen, wie schon an anderer Stelle berichtet wurde. Trauernd sah ich die betrübten Kollegen des Toten abziehcn. Wie hatten sie sich auf das Fest gefreut und auf die Darbietung ihrer Sängergobe, aber wie knrz bemessen waren für sie die wenigen hei teren Stunden. „Es siel ein Reif in der Frühlingsnacht I" Die sestgebende Adorfer Ortsgruppe Halle unter der rührige« Leitung ihrer beiden Vorsteher Steinel und Hagedorn alles aufs Beste vorbereitet, die Quarlicrsrage prompt gelöst, ein originelles Festzeichen, ein Stück Adorser Gewerbefleißes (geliefert von der Firma Rauh L Sohn) geschaffen, ein gefälliges Programm mit Texten aufgestellt, durch Herbeiziehung der Sladtkapelle, durch Ein lage eines recht sinnreichen Prologes, gesprochen von Herrn Hascher, für Abwechslung und im wcileren Verlaus des Abends auch sör Fidelitas gesorgt. Der Schiitzenhaussaal faßte kaum die Menge der Besucher, die gastlich hier zusammenkamen. Vorsitzender Steinel begrüßte die Ei' schienenen im Namen des Vereins, Herr Bürgermeister Dönitz W Auftrag der Stadt. Und dann hob ein friedliches Wettsingen an, das bis in die Mitternachlsstunde die Hörer fesselte. Zuerst und zuletzt kamen die Adorser unter ihrem Chormeister zu Worte u«d bewiesen, mit welcher Lust und Liebe sie unler ihrem bewährten Leiter die edle Sangcskunst betreiben. Hierauf sangen programmgemäß der Reihe nach die Sängerabteilungen aus Reichenbach, Buchholz, Chemnitz, Bautzen, Leipzig, Werdau, Zitlau, Dresden und Riesa. Es wäre verfehlt, in diesem Bericht über die jedes Sängerheiz erfreuenden Darbietungen den Maßstab einer strengen Kritik onzu- legen. Wenn auch nicht alle Leistungen Anspruch auf künstlerische Vollendung machen konnten — das wollen sie auch garnicht — s« muß doch anerkannt werden, daß jeder Verein sein Bestes gab, wenn man dabei noch berücksichtigt, mit welchen Schwierigkeiten die Chorleiter infolge der wiederholten dienstlichen Abhaltungen ihrer Sänger bei den Gesangesabenden zu rechnen haben. Eine besondere Ehrung wurde der Adorser Sängerabteilung durch die Sängersrauen zuteil, die derselben ein prächtiges Tisch banner, ein Erzeugnis oogtländischer Stickerei, überreichen ließ. Am Sonntag trafen sich die Festleilnehmer früh 9 Uhr zu« Abmarsch nach Bad Elster, wo die Kuranlagen besichtigt und einige Chöre auf dem Kurplätze gesungen wurden. Ob die trinkfesten Herren bei ihrem Ausflug nach Grün auf ihre Kosten kamen, darüber schweigt des Sängers Höflichkeit. Bruno Günther. kN MMWImsMlllillW Es wird uns geschrieben: Am Montag, den 29. 4., sprach hier im Schützenhaus Pg- Schemm-Bayreuth. Er legte in klarer, zu Herzen gehender Weise dar, daß nur eine Diktatur die wundersame Wirkung haben kann, ein Volk aus Sklaoenkettcn und ödem Materialismus zu befreien, daß in Deutschland vor allem es das Judentum daraus abgesehen hat, unsere Jugend mit Pazifismus übelster Art zu vergiften und auch moralisch zu verseuchen, damit dieses Volk kraftlos dahinsieche und ein willfähriges Arbeitsvolk für die internationaleBankwelt bleibe. Nur der Nationalsozialismus ist imstande, die geistigen, sittlichen und wirtschaftlichen Fesseln zu sprengen. Reicher Beifall lohnte den Redner, was bewies, wie gerne man dem prächtigen Bortrag gelauscht hatte. Zwei kommunistische Gegenrcdner versuchten mit vieler Mühe, das Judentum als die verfolgte Unschuld hinzuslellen, — ein alte» Märchen, das szt. vor 10 Jahren auch die S. P. D- auf alle» Gassen erzählte und auch heute noch verbreitet. Auch unser Pro gramm suchten sie als falsch zu widerlegen, was ihnen natürlich nickt getan,,. ^2 Uhr ging die von rund 250 Volksgenossen besuchtt Versammlung zu Ende. Etwas stürmischer verlies die nm Freitag, de» Z ^c- anstaliele Versammlung, die von 600 Menschen besucht mar. war wohl die größte Volksversammlung, die Adorf bis jetzt gesehen hat. Pg. Sauckel-Weimar sprach über Konsumverein und Waren haus. Wirtschaft ist heute das Zauberwort, mit dem Marxismus und auch Bürgertum den kranken Bolkskörper heilen zu können glaube«, aber über der Wirtschaft muß ein höherer Wille stehen, der nämlich, sie zu einem Dolkssegen zu machen. Die Konsumgenossenschaften bilden neben politischer und berussmäßiger Kampftruppe die dritte Heeressäule des Marxismus, da sie in seinem Dienste stehen. Sl« find ein Klassenkamps-Instrument, da man mit ihrer Hilfe den Kleinhandel vernichten will. Bon 600000 Einzelhändlern betrachtet man '/« als überflüssig. Dadurch würden 2 Millionen Menschen in Deutschland brotlos werden und das Heer der Arbeitslosen noch vergrößern. Fleißner-Sachsen sagt: Die wirtschaftliche Bewegung der Konsumvereine und die politische der S. P. D., bezw. K.P.D. haben ein- und dasselbe Ziel. Der Redner betonte, der Konsum verein könne nicht billiger verkousen. oerkause häufig sogar teuerer als der Einzelhändler. Ein ebenso großer Feind des Mittelstandes ist das Warenhaus. Es kaust zu erbärmlich niedrigen Preisen dort Lager aus, wo einem Einzeluntcrnchmer das Messer an der Kehle sitzt und zwingt dadurch zu minderwertiger Ware und minderwertigen Löhnen. Jedes Waren haus bedeutet dcn Ruin von Hunderten von Existenzen. Das BUr- geitum steht willenlos dagegen. Aus der Reichstaaung des Einzel handels hielt der Warenhausjude Alsrcd Tietz das Hauptreferat, das ist der Schwiegersohn von Heinrich Grünseld, wieder eines Ju den, der auch Vorsitzender der Hauptgemeinschast des Deutschen Ein zelhandels ist. Wer hier nicht sieht, dem ist nicht mehr zu hel fen. Das gleiche Blindsein tritt zu Tage, wenn man in der west- sächsischen Zeitung der Wirtschastspartei die große Anzeige vot einem jüdischen Konsektionshause tn Plauen lesen muß. Konsumverein und Warenhaus zahlen natürlich im Vergleich zum Einzelhandel viel zu wenig Steuern. Deshalb haben die Nationalsozialisten im preußischen und im sächsischen Landtag bean tragt. die Organisationen auch entsprechend zu besteuern. Von den 5 Gegenrednern — 3 S. P. D., I K.P. D., 1 „Wil der" — ging der erste, Herr Steinkamps — jetzt Plauen, früher Adorf — aus den mit großem Beisall ausgenommenen Portrag ein. Er ver suchte vor allem die hohen Gehälter der Konsumoereinsbcamtea (30000-40000, 20-24000, 14-18000, 8-10000 RM.) anzuzwei- seln, bezw. zu entschuldigen und zu beweisen, daß dec Konsumverein genug Steuern bezahle. Herr Lehrer Naundorf-Adors verwechselte. — vielleicht lag eine gewiße Absicht darin? — den Kampf der Nationalsozialisten um die Rettung unseres Volkes und Volks- tumes mit Krieg. Die N. S. D. A. P. will keinen Krieg, das sei mit aller Entschiedenheit betont. Er sprach auch von der Berechtig ung des Sozialismus, was gar niemand bestritten hat; nur ist Sozialismus ein ander Ding als was Vie Marxisten seiner Partei darunter verstehen. Er fragte, warum wir uns denn bekämp fen wollten, und dabei predigt seine Partei den Klossenkamps und dabei findet man im Konsumverein in Limbach Munition. Ja »ock außen Pazifisten, nach innen blutigen Krieg, das ist echt marxistisck- Der Kommunist Mcinel-Adors ging um das Thema herum. Vor dem Schlußwort sangen die Vertreter der Linksparteien die Internationale, die Nationalsozialisten: Deutschland erwache. Trotz beabsichtigter Verhinderung durch die Marxisten konnte der Redner an die Hälfle der Versammlunng noch ein Schlußwort richten und besonders betonen, daß die hohen Gehälter der Konsumbcamtcn in der Hamburger Volkszeitung bekannt gegeben waren. — Unserer Gesamtauflage liegt heute ein Prospekt der Konditorei Hermann Thümmler betreffend den Muttertag bei. Interessenten werden ersucht, demselben ihre Bcachlung schenken zu wollen. — Unserer Gesamtauflage ist heute eine Beilage der Deutsche Dolkspartei beigcgebcn. Die werte Leserschaft wird ersucht, va "Flugblatt zu beachten. . Unser« heutige Ausgabe umfaßt 6 Gerte«!
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