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UN- an den frühen Ladenschluß denken, dann wird in Zukunft jeder froh sein, daß dem Heiligen Abend der wahte Friede gegeben wurde. Es weihnachtet rings um uns und spinnt liebe Ge> Heimnisse, da fällt es einem wirklich schwer, immer wieder im gleichmäßigen Strom des Alltags schwim men zu müssen. Freilich, ganz alltäglich ist es ja auch nicht, wenn man von einer fünfundfünfzigjäh- rigen Heiratsschwindlerin hört, der es gelang, vier Verehrer ins Garn zu locken und um ihr Geld zu bringen. Sie spielte die Witwe mit einer 12 OOO-Mark- HtHothek, für deren Ablösung sie Geld brauchte, außer dem sollte ihr Sohn das Nachtwächterexamen bet einer Wach- und Schließgesellschast machen, was 300 Mark kosten würde. Ern 69jähriger, ein 62jähriger und noch zwei ältere Rentner glaubten dies alles und schenkten der Witwe ihr Herz und überließen ihr ihr Geld. Vor Gericht forderten die Betrogenen, daß die ses „lebensgefährliche Frauenzimmer" lebenslänglich einyesperrt werden sollte. Im übrigen aber denken sie jetzt an die Sprichwörter: „Liebe macht blind" und „Alter schützt vor Torheit nicht". Ein boshafter Be obachter dieser tragikomischen Gerichtsszene meint aber, daß die vier liebes- und hypothekenhungrigen Rentn«, ihr „Nachtwächterexamen" glänzend bestanden hätten. Aber die Torheit der Welt ist groß und findet immer wieder neue Möglichkeiten, sich ins rechte Licht zu setzen. In Sachsen wurde der Rekord im Lang samrauchen ausgestellt. Die Zeit betrug für eins Zigarre norinaler Länge 2 Stunden und 5 Minuten, ein« fabelhafte Leistung. In Rußland taufte man di« Tage der neuen fünftägigen Arbeitswoche wie folgt: Marx, Lenin, Dritte Internationale, Industrialisierung und Kommune. Die Adventisten in Boston baute»' sich eine Luxusarche mit Radioanlage, weil man dort ein« neue Sintflut erwartet. Die Dortmunder Westfalenhall« gab vor einiger Zeit, wie ich jetzt durch Zufall erfahre, an 10 000 Schulkinder Freikarten für einen Boxabend Wahrlich für Schulkinder gibt es keine passender« Veranstaltung. Eine Torheit jagt die andere, und dennoch weih nachtet es jetzt, dennoch ist der uralte Zauber der Ad- vcntszeit nicht vergessen, und der Alltag wird von einer ewig schönen Wahrheit erneut besiegt werden. Haben wir es nicht gleich gesagt, es liegt Tannen- duft in der Luft, würziger wundersamer Weihnachts duft. ' Jörg. Seimllchleilen. ES ist sonst kein gutes Zeichen, wenn in der Familie Heimlichkeiten herrschen. Wenn Mann und Frau etwas voreinander verbergen, wenn die Kinder Heimlichkeiten vor den Eltern haben, dann ist es um Glück und Frieden, um Verstehen und Harmonie untereinander nicht allzu gut bestellt. Aber auch das gilt nicht ohne Ausnahme. In den Wochen vor Weihnachten, da ist die Heimlichkeit, ist das Voreinanderverbergen nirgends größer, als eben in der Familie, die Siebe und Vertrauen, Zusammen- halt und Familiensinn erfüllen. Was hat da die gute Mutter, die sonst die Offen heit und Mitteilsamkeit selber ist, mit einem Mal für »in heimlichtuerisches Wesen, wie seltsam schweigt sich der Vater aus, wenn er jetzt manchmal „einen Gang zu machen" hat, wie wispern und tuscheln die Kinder »simlich zusammen, wenn sie einmal allein im Zimmer sind. Es ist die große, schöne, spannungsvolle Zeit der Heimlichkeiten. Der Heimlichkeiten aber, die nicht weg- führen von Familie und Vertrauen, von Aufrichtig keit und Liebe. Heimlichkeiten vielmehr, die geboren sind aus der Liebe: „Um deine Liebe, unser Glück zu streiten, Das sei die einzige seiner Heimlichkeiten!" Vermischtes. Bethlehem, die Stadt Davids. Zehn Kilometer südlich von Jerusalem, mit die sem durch eine gute, breite Fahrstraße verbunden, liegt Bethlehem, das etwa 8000 meist christliche Einwohner hat. Diese treiben in der Hauptsache Viehzucht, Acker- und Weinbau, beschäftigen sich aber auch viel mit Schnitzereien in Stein, Perlmutter und Olivenholz, die von fremden Besuchern des Ortes gern zur Erinne rung gekauft werden. Bethlehem ist bekanntlich die Heimat aller großen Männer des Stammes Juda, namentlichDavids, und insbesondere des „Davidssohnes", des Heilandes. Der „Stall", der die Mutter Maria mit ihrem Kinde beherbergte, ist schon seit der Mitte des zweiten Jahrhunderts als eine Höhle bekannt, welche, wahrscheinlich von Kaiser Konstantin, mit einer Basilika überbaut wurde. Ursprünglich war diese 108 Meter lang und 28 Meter breit, also von bedeu tender Größe. Jetzt ist nur noch ein Teil in einer Länge von 58 Meter vorhanden. Die Geburtshöhle Christi befindet sich unter dem Chore; zu ihr führen mehrere Treppen hinab. Der Raum ist überreich aus gestattet und wird ständig erhellt durch 32 Lampen. Ein silberner Stern aus dem Boden einer Nische dieser Höhle bezeichnet die Geburtsstätte. An die Kirche stoßen nach Westen verschiedene Felsgemächer, nach Süden und Norden Klostergebäude der Armenier, Grie chen und Lateiner, und nach Osten zu liegt das Dorf selbst. -rd.- i Was amerikanische Stella«»« kostet. — In Amerika werden jährlich etwa 1H Ml- ltarden Dollar für Reklame ausgegeben. Die größt« Wertschätzung hat die Zeitungsreklame, für die allein 750 Millionen Dollar ausgegeben werden. Weiter« 340 Millionen Dollar entfallen auf Fach- und Zeit schriften und der Rest verteilt sich aus alle anderen Werbemöglichketten. 4t Wie lang« gelte« Vie Sonntagsrückfahrkarten zu Weihmachte«? Die Sonntagsrückfahrkarten haben zu Weihnachten ein« verlängerte Gültigkeitsdauer. Sie gelten zur Hinfahrt bereits am Montag, den 23. De zember, von 12 Uhr mittags ab, am Dienstag, den >24. Dezember den ganzen Tag und die beiden Weih nachtsfeiertag«. Zur Rückfahrt sind sie gültig an den beiden Weihnachtsfeiertagen bis Freitag, den 27. De zember 9 Uhr vormittags. Am 23. und 24. Dezember können sie also zur Rückfahrt nicht benutzt werden Die Rückfahrt muß auf dem Zielbahnhof der Fahrkarte spätestens am Freitag, den 27. Dezember um 9 Uhr angetreten werden. Bei Fahrtunterbrechung auf der Rückfahrt muß die Rückfahrt von der Unterwegs station spätestens mit dem Zuge angetreten werden, der den Zielbahnhof um 9 Uhr am Freitag morgen verläßt. Die Rückfahrt ist nach 9 Uhr ohne Fahrt unterbrechung, bei Zugwechsel mit dem nächsten an schließenden Zuge zurückzulegen. Fahrtunterbrechung ist auf der Hin- und Rückfahrt je einmal gestattet. S „Festzeitgespräche" im Fernsprechverkehr. Der DerwaltungSrat der Deutschen Reichspost nahm eine Aenderung der Fernsprechordnung an. Danach wird die Dauer der Ferngespräche von sechs auf zwölf Mi nuten, unter Umständen sogar auf fünfzehn Minuten erweitert. Neu eingeführt werden die sogenannten Jestzeitge spräche, di« als dringende Gespräche zu vorher bestimmter Zeit ausgeführt werden. Wei ter wird bestimmt, daß Gespräche, die bei Dienstschluß der Fernsprechanstalt im Gang sind, noch zwölf Minu ten nach Dienstschluß fortgesetzt werden können. Schließlich werden Erleichterungen bei Gesprächen mit Voranmeldung und mit herbeizurufenden Personen vorgesehen. 4t Stellenangebote aus dem Ausland. In letzter Zeit mehren sich die Fälle, daß entweder in inlän dischen Zeitungen vom Auslande her Auskunft und Stellenvermittlungen angepriesen werden, oder daß auf Anzeigen tn inländischen Zeitungen, worin der Inse rent zu erkennen gibt, daß er eine Stellung im Aus lands sucht, ausländische Auskunsts- und Vermittlungs bureaus ihre Dienste anbieten. So erbietet sich A. Massenbach in Vancouver zur Vermittlung von Stel len für Kanada, John Fisher in New Aork für die Vereinigten Staaten und Carlos Hugo in San Paulo für Brasilien. Hierzu wird von amtlicher Sette ge schrieben: Die Schreiben der Vermittler lassen erken nen, daß es ihnen lediglich auf die Erlangung der Gebühr ankommt, die zunächst „für Unkosten" erhoben wird. Da die Einwanderung nach den Vereinigten Staaten von Amerika und nach Kanada auf festen Vertrag im allgemeinen verboten ist, ist die Inan spruchnahme von BermittlungsbureauS für diese Länder von vornherein aussichtslos; - ebenso wertlos ist die Verbindung mit C. Hugo, der nicht in der Lage ist, Freifahrten zu vermitteln. Auswanderungswtlli'ge tun gut, erst den Rat einer Auswanderer-Beratungsstelle einzuholen. * Brutalität zweier Eiseubahnschaffner. In dem nach Jassy (Rumänien) fahrenden Zug stellten zwei Schaffner einen Landmann fest, der keine Fahrkarte hatte. ES kam zu einem Wortwechsel, der damit endete, daß die Schaffner den Mann aus dem Zuge warfen. Er geriet unter die Räder, wobei ihm beide Bein« abgefahren wurden. Der Unglückliche starb nach weni gen Minuten. Die beiden Eisenbahnbeamten sind fest- genommen worden. Mcic rsviMaic siier Lrt » lilHiU Vonn, Adorf i DogÜ. Neri-Freiberg. Btt«»« 1 IV»« ! ülv neu« vlektrl8etlv äslön gMZIigLc pl'sis ss gsstsNss, in isäsm ksusiM slsktpisok ru wssoksn. Ltromvsrbs'süLh sm ^/asebtog 20-30 Huf Vvunsod stsisnrslilung. ballte Vi/asoNmosLdinen-fsdrik OsutsctAsnäv VÜ1vI7«lolT />V«8tksLvn Over 2LOO kgHmte Hebsitee. üe MMelekrreusnkre Vertreter 8kgen gute Provision gefugt für Herren- und Dcunenstoffe w. Qual., welcher bei Beamtenkundschast, Händlern und Schnei- oern des oberen Vogtlandes gut eingesührt ist. Offerten unter S. W. 1212 an die Geschäftsstelle ds. «l. erbeten. QL. Ruf 254 Sorger Weg MWWMß!WV!WDß!!ß Oiem kodrikL „ , 4. AMMM. W UMM»« findet am Sonntag, den 15. Dez., nachmittags 3 Uhr im Sahützenhaus statt. Um rege Teilnahme der Mitglieder bittet der Vorstand. WWV!!!!VWDW Empfehle für die Wieih- nachtsbäckerei MzemSl, WMklWMM und alle sonstigen Bark zutaten in bester Qualität, MnideM ÄWW u. MWWsWKMSen, am Sonnabend Mimeck Heringe MW pwm MKMMffkWltMWW 180 Stck halbfertige Sprechmafchinen- Kofsee-Gehäufe, Etuis, Etuisbeschlüge, Kreissäge, Arbeitstafeln, Regale, Fur- aierpresse, Regale, Sühreibfekcetär, Steh pult, Werkzeuge u a m Anfragen erbeten an Konkursverwalter Poul WZilli Liebscher, Bücherrevisor, Markneukirchen. GefchiMe WM GM von Fabrik gesucht. Verkauf sehr gut lohnend. Artikel an Private, Gastwirte, Ver eine. Nur nachweisl. makellose, ehrliche Herren oder Damen kommen in Frage. Angebote unter G. 17 an die Geschäftsst. ds. Bl. über Linreirehescim- munzea, 5chi5fsver- hiaduozeo uod I^»hrk»rren avch durch «sraaevtreder U-f« »remev und seine sämtlichen Vertretungen la -^«lork: NormAnn H>oia»e, Ueültsu 13. 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