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Diese» «latt wird den Lesern von Dresden nnd Umsetzung am Tag« vorher bereits als Menä-Mrgabe zngesleM, während es die Post Wonnenten a« Mmgen in einer «besamtanrgatze erhalten. S7. Jahrgang, Bi 118. Mittwoch. 3«. April 1S13. Bezug«-Aetühr »lerlegllhrl. tvr Dr«»> den bei iilgllch zwei- maliger Zutraauog <an Eon» und Montaar» nur eim»al> 2,dg M., durch auawdrtiae Kain- mWonqrc dta d.da M. Bei einmaliger Zu- liellung durch dl» Polt !tM.tohneP«ltellgeld>. «luoland: veiler- retch-Ungarn d,<d «r, Schweiz d.kä Frki,., Italien 7.1? Lire. - Nachdruck nur mit deutlicher Quellen angabe („Dreadner aiachr.">zutiiilig. Un- »erlangte Alanuskrlpte werd.nichtouibe wahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: 11 . . 3601. 1>anoIin-5eife mii öem „^ieiUng" Auirigru-Daris. Einnahme oon Lnlüu- diaungen dio nachm :> Udr. Lonntaga nur Martenllrade M von I I dir > 2, Uhr. Die einlpaltige gehe teiwa n Lildeni Nit PI. die zwetlpaltige Zeile auf geilleite 70 Pf , die zweilpoli. Reklame,eile t.du M, Familien- Nachrichten au» Dres den die einipaii Zeile 2.°> Ps. - In Nun,, mern nach Sonn un» Iheiertogen erhödier Tarif. — Auswärtige VlusirLgr nur gegl.r Norouadezahiung -- ZedeLBelegdlaiilgPl. 25 psg. pei- 5tück. Arrv orlrczo ^Losor^. In Wien vertautete, das, der österreichische Srnnrat einberuseu morden sei und das, Ocsterrelch selbständig vorgehr. Staatssekretär u. Iagow ivies in der Budget; t o m m i s s i v n de!» Üieichstages daraus l>in, das, dos Deut s ch e :>t e i ch an einein etmaigen Zusammenstoß Oesterreichs mit M v n t e n e g r o .zunächst direkt nicht l>e- iciligt sei. Der König begibt sich heule übend noch Riesa, um dort de» von seiner Auslandsreise zurückkehreiiden Prinzen Friedrich E h r i s> i n n zu begrüßen. Die K v II i g l i ch e P o I l z e i d > r c t t > o » Dresden wurde heule v v r s cchzi g I o h r e n errichtet. Der Ltnöienöirettor der Prinzenichntc Hosrat P »' v- f e s s o r D r. I >t c o b ist gestern früh in Dresden ge- si v > b e ii. Der berühmte Pinchvtnge der Leipziger Universität Exzellenz Wirkt. Geh. Rat Professor Dr. Wilhelm Wnndt sprach sich gnindsätzlich sür den Plan einer non der Ltadt Dresden zu gründenden Universi; lät aus. Eine Konscrenz der bundesstaatlichen , v i n a n z mini st e r wird in der ersten Woche nach Pfing- sten in B e r l i n stattsinden. Iu> Dresdner ft) o r d o n - B c n n e t t 'A n s i ch e i - d n n g s r e n n e n der Freiballone ivnrdc Lieger Ballon „ N icüerschl e s i e n ", der in Norwegen landete. Zweiter ^ H anno o e r - Pi i n d e n ". Dritter „ l a d b c cl". M Alltari-Küsi» auf dem Höhevunlt. Die Botschafter-Bereinigung in London l,ai gestern, wie einem Teile der bester bereiis gemeidei, noch leine desi- nitinen Beschlüsse gefasst, sondern sich nach einer längeren Sitzung ans heute vertagt. Der russische nnd der öster reichische Botschafter hauen, bevor sie anseinandergingen, »och eine längere Besprechung. Die Beringung hat i n W i c n den alle rn n a ii st > g st e n E i n d r » cl h e r - r» o r g e r u s e n und die Befürchtung ansgelöst, das, man in London die Entscheidung weiter v e r s ch lepp e n wolle. Die Wiener Begier»ng hat sich zivar mit der Vertagung ans heute abgefnnden, sie ist aber, falls die Entscheidung wieder nicht fällt, nunmehr ,, u m A e u st e r st en c » t - schlosse». Es wird betont, das, im Falle eines aber maligen Berjageiis der Botschafter Bereinigung die sak rische Entscheidung oon seiten Oesterreichs so gut wie erfolgt ist, da iedc Form nnd Art einer Ver zögerung nunmehr nicht »nr in der Presse, sondern auch an den leitenden Stellen als n n a n n c h m b a r emp funden ivjrd. Die „Neichspvsl" ichrcibi: Die nächsten Taae wer den eine c n t s ch e idende W c n d » n g in der Lkntari- «Trage bringen. Mit großer rüesriedigiing wird in Wien dargns hingewiesen, das, das diplomatische B v r g c I> e » O e st c r r c i ch kk » g a r n s namentlich durch seinen deutschen Bundesgenossen eine warme und energische II » ter st >i tz n ng erfährt, ein Beweis uon Solidarität, die gewiß in licr vor rufen wird. Die gestrige Lionseren., der Botschafter-Bereinigung. bei der Eren den Borsitz führte, dauerte Stunden. Der Sitzung gingen Besprechungen des österreichisch-ungarischen Botschafters mit Grey und des russischen Botschafters mit «Kren voraus. Andeutungen aus gut informierten Kreisen lassen die Annahme als berechtigt erscheinen, dast, nachdem sich die Botschafter mit ihren Negierungen ins Einverneh men gesetzt haben. Oesterreich Ungar» die von ihm ge wünschten Mitteilungen über das gemacht werden könne, was die Mächte zunächst .,u tun bereit sind. Man ha! den Eindruck, das, der letzte S ch r i t t Essad P a t ch a s die Lage er» st lich verwickelt, lieber eine» Puukt herrscht völliges Einuerslündiiis, das; dieser Schritt das Er gebnis eines Uebereftitonimcns mit Montenegro war. Un glliinformierten österreichischen Kreisen wird lein Hehl daraus gemacht, das, das Wide r st reben der B v 1- i cii aste r, iv e i t c r c » Schritt e n ge gen M oute n e- g r o n z n st i m m e n . ein G e s u h > der G erei, t - I> e i t verursacht hat. Wie in der Sitzung der Botschafter erklärt wurde, ist Oecherrcich-Iingarn gegenüber den au. deren Mächten der Meinnna, das, ein Aufschub irgend welcher Schritte die Lage nicht nur ftir Europa selbst, ivn der» auch ftir König Nikolaus noch schwieriger gestalte. Da es durch seine benachbarte Lage unmittelbar interessiert ist, ist es sich klar, das! etwas von bestimmter Art geschehen must. E i n s a ch e F l o t t e n d e m o n st r a t i v n c n haben sich als nutzlos erwiesen, und Montenegro wird ,;nr Räumung Skutaris gezwungen werden müssen. Doch würde jede militärische Aktion, die notwendig werden sollte, von solcher Art sein müssen, das, der Erfolg gesichert iei. Diplomatische Konscrenzen in Wien. Wie die „Wiener Attg. Ztg." meldet, batte der eng tische Botschafter vorgestern eine Besprechung mit dem «strafen B c r ch t o l d. Gestein vormittag erschien der russische Botschafter bei dem Minister des Aenste- ren, der am Bvrmittag auch mit dem deutschen Bvt- s ch nster konfcricrre. Vmc italienische Mahmnift an Montenegro. Die halbamtliche „Tribuna" schreibt: Tn diesem Augen blick sind alle Augen ans Skulari gcrichtcl, und man fragt sich, ob, während die Botschastervereintgung in London be rät, Montenegro so oiel gesunden Sinn be wahren wird, das, es sich Bechcnichaft gibt von der a n s; e rv rdeutli ch en S ch m ierigkeit des Angenvlicks nnd den l-stesandtcli der Mächte nicht so antwortet, das, cs die ganze Aktion der Botschafter-Vereinigung in Frage stellt: eine ablehnende Antwort würde einer offene» .H e r a u s s o r d e r u n g glei ch k o m in c n . nach weicher Oesterreich-Ungarn sich für berechtigt halten würde, zu han deln. Tie Lage t st also sehr er n st. Aber illiabhäligtg oon der Skutari-F-rage besteht in Albanien eine innere Frage. Die. „Tribuna" fragt, vti die provisorische Negie rung in Waloua mit genügendem Anscben arbeite, um die Ordnung ansrechtzncrhalten, und ob ihre Autorität sich auch ans das Funere nnd bis nach Durazzo erstrecke. Auch unserem Wiener Korrespondenten wird bestätigt, das, vollstes Einvernehmen zwischen Oesterreich nnd Ttalien herrsche. Ttalien bemühe sich zwar, den König Nikila znm Abzüge aus Skutari zu bewegen, werde jedoch, falls diese! Natschläge keine» Erfolg haben sollten, einem aktiven Ein-' greifen Oesterreichs zustimmen. § Was die durch die Proklamier»»!, Essad Paschas ge-, schafsene Sachlage in Albanien anbelangt, so werde Ttali en ! die im zivcifellos an jenen Schritten t c i l n c h m c n Tntcrcssc der Unabhängigkeit Albaniens gegen diesen Uftcr- der ganzen Welt grvsten Eindruck ^ pator uon Oesterreich angeregt werden solle», wenn es j nicht selbst i» dieser Frage die Initiative ergreift. Essad Paschas Thealcrcoup. Alles, was nenerdings über den „Helden" von Slntari bekannt ivirü, lässt diesen Mann, der mit der Maske eines Biedermanns Europa düpierte nnd Albanien um seine Hauptstadt betrog, um seine» ehrgeizigen Plänen zu frönen, ili immer eigeninmlichcrem Lichte erscheinen. Cssnd Pascha im (Linvcl'ttchmett mit dem Balkanbllndc. In einem Telegramm aus Belgrad teilt die „Triönna" mit, Essad Pascha habe in U eberei n st i m m n n g mit dem Bai lau blind Slulari a» Acontenegro abgctrelen gegen das Bersprechcn, dast Albanien dem Balkan- b n II d bei trete. Europa sehe sich somit der etwas pein lichen Lltnaiiou gegenüber, ennveüer Essad Paschas Aktion gntznheisten oder das diesmal von Albaniern verteidigte Albani e n a n .; » g reis e n. Den „Daito News" wird diese Bersivn aus Belgrad bestättgt. T ie Pioltuinatioii Essad Paschas znm regierenden Fürsten Albaniens sei das Ergebnis eines Komplotts, das nftt Hilfe Montenegros nnd Serbiens zustande kam. Tie beiden Negierungen wünschen, das, Albanien tür kischer Basallenstaat werde, um ans dieser Erundlage enge Beziehungen zu Albanien Herstellen zu tönncn. Nach einer Meldung der „Dailn Mail" aus Belgrad ist dieser Plan sogar noch viel iveiier gediehen. Danach bestehe bereits ein B ü ndnis mit K ö nig ikii a. T arin werde bcstiinmt, das, Montenegro den Tarabosch nnd das Bojanatal bchatie itliü das, die Ltadt Slulari albanisch werde. Neuter melde!, das; Essad Pascha sich bereits i n Alcssio zum König habe a n s r » s e n lassen. Wie Skutari iibcrgcben wurde. Tic ,, Neichspost" meldet anSEattaro: Die ft>ren,e ist gegenwärtig durch die Montenegriner auch s ü r die Po st g csperrt. doch kamen verschiedene Meldungen über die Grenze durch das hier ans Sknlari über Eetinje cingelrvsfene englische „Nole Kreuz", bei dem sich vicr Acrzte bcsindcn. T iesc berichten, das; die Uebcrgahc T k n t a r i s ohne vorherigen K a m p f der Sachlage nnch anscheinend ganz unmotiviert erfolgte. Als Essad Pascha die Ilcdergabe proklamierte, erhöh sich unter den Albanern eine Meutere: gegen ihn, welche er blutig er stickte. Essad Pascha hat sich bereits i» Stutari als Fit ist non Albanien nnsrnsen lauen. Die Truppen hatten noch Proviant, aber die Not der Bevölkerung war sehr grvs;. Täglich starben etwa Personen den Hungertod. Das «üros der serbischen Truppen, weiches an der 'Belagerung non Skutari teftgenommcn hat. ist bci Dnrazzo tonzeiftricrl. Die Näumnng des nördlichen Albaniens durch die Serben ist noch nicht vollzogen. Es haben nur Teiltransporle stgltgcsniiüe». Essad Pascha als Hochverräter! Bon insorilfterter türkischer Seite wird mitgctcilt. das, die t ü r l i s ch e N c g i c r n n g beabsichtige, Essad Pascha wegen Hochverrats verhaften zu lasse». Man verhehlt sich iedvch keineswegs, das, die Berhastniig Essad Paschas prat tisch tiildnrchftihrbar ist. Indessen verspricht inan sich vie! non der moralischen Wirkung deS Hgftbcfchls ans die Truppen des abtrünnigen Kommandanten von Slulari. 'An anderer Stelle liegen Na ch richten vor, nach denen Essad Pascha den Kommandanten der in Mazedonien lagernden türkischen Truppen D s ch a w i d Pascha zu seinen, K r i e g S m i n i st e r ernannte. Gegen einen e ivaigen neuen B v r st v s, Dichawid Pai.has trifft aber die provisorische Regierung in Waloua bereits B o r l e h r n n g e n. In einer Unterredung mit einem Pariser Berichterstatter erklärte sich das Haupt der proviso rischen Negierung Albaniens Kuast und Wissenschaft. ßxz. Wilhelm MM für die Dresdner UmverWt. De, berlilnlftc Pinchologe der leipziger Universität Seine Erzellen,, Wirkt. Geh. Nai Pros. Tr. W ilhcl m W n u d t hak sich im Prinzip für den Plan einer non der Ltadt Dresden zu gründenden Universität ansgeiprochcn. Leinen Ausführungen in den „Leipz. N. Na che." entnehmen wir die sotgenden bemerkenswerten Einzelheiten: „Das, ein Land von der Gröstc Sachsens zwei Ltaats- nnivcrsitäten nebeneinander nicht vertrage» kann, ist auch nach meiner Ueberzeugnng so einleuchtend, das, darübcr zwischc» irgend Sachverständigen, die den enormen Auf wand kennen, den heute eine Universität ersten Ranges fordert — und non einer solchen könnte doch bei einer staatlichen Gründung in Dresden nur die Rede sein —, kein Zweifel obwalten kan». Ganz anders steht die Sache, wenn es sich nm eine rein städtische Gründung, handelt. Dan» kann nach meiner Ueberzeugung der i Dresdner Plan nur mit groster Freude und Anerkennung bcgrüs, t werde». Er würde in seiner Berwirklichiing ein wichtiger Schritt weiter sein ans dem zuerst non Frankfurt am Main beschrilte- ncn Wege der 'Begründung kommunaler Hochschulen, lieber zwei Dinge darf man sich dabei freilich keiner Täuschung hingebcn. Erstens wird es sich bei der Gründung einer, solchen Ltadtuniversiiät immer nur »m eine Universität' kleineren oder höchstens mittleren Umsanges handeln könne». Zwar mag dies in Dresden durch die Zusammen legung mit dem a»s staatlichen Mittel» erhaltenen Poln- technikttm und der Tierarziieiichiile teilweise ausgeglichen. werden: doch die übrig bleibenden Fakultäten würden „ft-i maks. wie das auch sehr deutlich aus dein Bortrage (des Herrn Oberbürgermeisters Beutleri hernorgeht, in ihrer Ausstattung den größeren staatliche» Univer sitäten nur entfernt nahelvmmen. Zweitens ist selbst verständlich daran festzuhaltcn, dast die Stadt zwar die Mittel bewilligt, dast aber die Berwaltnng nnd Leitung der Hochichnlc allsichliestlich staatlichen Händen anznver- tranen ist. Bvm Standpunkte der allgemeinen Uninelsitätsbedürs- nissc aus wird, wie ich glaube, nicht blos, der Stadt Dresden ei» vorläufig nicht aüz n schätzende r hoher Gewinn ans ihrer Universität erwachsen, sondern es kann der damit angebahiftc weitere Fortschritt ans dein Wege der Gründung von Stadinniversitüten »nr als eine willkommene Bereicherung inftercS allgemeinen Univer- siiätsivcscns begrüßt werde». Ich bin zwar keineswegs der gelegentlich geäußerten Meinung, die großen Universitäten seien überhaupt ein Nebel, und man müsse, nm sie zu be seitigen, durch möglichst viele Nengrüildlingen und die da durch entstehende Konkurrenz ihre Bertleinernng zu be wirken suchen. Ich bin aber allerdings ebensowenig der Meinung, das Prinzip der Aufsaugung der Kleinbetriebe durch einzelne wenige Großbetriebe, das ftir die Industrie oder wenigstens viele Zweige derselben unvermeidlich sein mag, sei auch ans unsere Hvchschulcn anwendbar. Hier ist vielmehr ei» N cbencinander größerer und klei nerer Universitäten das Verhältnis, welches am voll kommensten üemBedürsnis einer vielseitigen und gründlichen Bildung nach der Seite des Unterrichts wie der wissenschaft lichen Forschung entspricht. An der kleineren Universität findet der Studierende die beste Gelegenheit, besonders in seminaristischen Lehrkurscn und Hebungen sich anszubilden. Die großen Universitäten bieten dagegen allein die zu reichenden Hilssmfttei zu umfassenderen wissenschaftlichen Unternehmungen und für den Studierenden selbst zu größe rer Erweiterung seiner Aiftchaiiiingcli. Den augensälligsten Beleg für dieses Verhältnis bietet der klinische Unierricht am Krankenbett. Bei hundert und mehr Teilnehmern gibt er dem Studierenden Gelegenheit, einen Bortrag zu hören, aber leine, sich selbst praktisch zu betätigen, während dies bet zwanzig btS dreißig Zuhörern noch sehr wohl der Fall sein kann. Aehnlich verhält es sich aber in seminaristischen Hebungen überhaupt, und es ist doch nicht z» vergessen, daß diese >» wachsendem Maße gegenüber früheren Zetten einen wesentlichen Bestandteil des akademischen Uiiicr- richls bilden. Wenn endlich von manchen Seiten die Zunahme dcr Uiiiversitätcn überhaupt als eine Gefahr angesehen wird, der man eher zu neuern als sie zu begünstigen suchen müsse, io kann ich schließlich diese verbreitete Meinung ans zwei Glünden nicht teilen. Erstens bildet diese Er scheinnng einen wesentlichen Bestandteil des allgemein wiriichgftllchen Aufschwunges wie des zunehmenden Bit dnngstriebeö der 'Nation. Ata» kann sic ebensowenig künst lich ciiischränlcn. wie man andere mit der Zunahme der Kultur sich einstellende Bedürfnisse verschwinden lassen kann. Zweitens steht jene Furcht vor der Ucbersüllnng der iogenannten gelehrten Berufe zumeist noch unter dem Bvr urteil. diese Berufe selbst seien unverändert geblieben. Das ist aber nicht im geringsten Maß zutreffend. Der Kreis der akademisch Gebildeten in staatlichen und kom munalen Bernsen, endlich in privaten Stellungen, in Handel nnd Industrie, vor allem aber in dem freien Schriftsteller- »nd Ionrnaliste. ruf, hat seit Jahren sich fortschreitend vermehrt, und all: Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß dies in Zukunft noch weiterhin geschehen werde. Sv meine ich denn, cs kann von ollen Seite» nur mit Freude» begrüßt werden, wenn die Stadt Dresden zur Gründung einer kommunalen Universität sortschreitet, und ich kann in der Existenz einer solchen, die nach den gegebenen Bedingungen z» ihrem Teile dem Be il ii > s n i s n n ch Universitäten kleineren oder mittleren U m s a n g c s c n t g c g e n k o m m t. eine Gefährdung für die Universität Leipzig nicht erblicken."