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Dresdner Nachrichten : 05.01.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187501051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-01
- Tag 1875-01-05
-
Monat
1875-01
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.01.1875
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«r. « - Sslt«». Vlvrulnx, Seo 0. ä»v«« 181». 1. Lalerna sich für Prinz »IlfvnS AlionS zur und General Dorrega Oberst Prrritz ist mit . dem Ruse: ,.E» lebe Die Stadt vltvao holte / — In Chemnitz war vor dem alten BezirttgerichtSgebäude am 2. Januar früh ein Gasrohr geplatzt und das Gas durch die Erd« in das Haus gedrungen. Dadurch wurden eine Anzahl Menschen (61 stark betäubt und verfielen zum Theil in Krämpfe. Glücklicherweise ist die Betäubung durch rechtzeitige Hilfe bald ge hoben worden und wird hoffentlich die Gas-Äinathmung ohne iveitere Folgen bleiben. — Der neunjährige Sohn des Hausbesitzer» strempker in Mölbis bei Rötha fiel am 29. December von der Leiter auf dem Oberboden des Hauses. Er blieb mit dem Kinne an einer Leine hängen und erstickte. — Der 47 Jahre alte Schachtarbeiter Korn von Brandig wurde am 29. December aus dem Wege zwischen Leulitz und Bran dig erfroren aufgcfunden. — Am 30. December erhing sich im Scheibenbusch bei Mitt weida der 60jährige Hausbesitzer und Handarbeiter Liebers. — In Brunn bei Auerbach hat in der Ncujahrsnacht die Frau eines armen Handarbeiters ihr kleines Kind, welches sie, uni es zu erwärmen, mit in ihr Bett nahm, wahrscheinlich im Schlafe erdrückt. Am Morgen lag eS todt vor der bestürzten Mutter. Möglich kann aber auch sein, daß das Kind erstickt ist. — In der Umgegend von Grimma sind am 30. und 31. December v. I. drei erfrorene Menschen im Schnee aufgc- sunden worden. Der 76 Jabre alte Nachtwächter Kaiser aus Koffern, eine Frau Nöhlig aus Grethen und der 47jährige Schacht- arbciter Stern sind die Unglücklichen. Während man annimmt, daß die Frau beim Holzsammeln im Walde bei Grethen von Kräm pfen, an denen sie periodisch litt, befallen worden, kann man bei den beiden Männern schließen, daß sie ermüdet im Schnee zusammenge brochen, eingeschlafen und so erstarrt sind. — Vc rste i g erun i cn den 7. dts- in dem Gerichtsamt: Laucha, Jodami Sing. HartiiiaunS Hauogrunkstück, l8(>u Thlr.; den x. dis. Glauchau. Aug. Hcrrmaiin's HauS 4250 Tblr. und Grimma, Georg Fröhlich'» Grundstücke i» »Bcriidruch 5144 Thlr., 29,059 Tblr. lar. — Verlautbarungen im Handelsregister: AuS dem Vomaiitc der Firma: Vrcod»cr»Nähmaschi»cn-Zwiril-Fabrik ist Herr Albert Grebe ausgcichicöcii. — OcstenkIicdc Gerichtssitzung am 23. December. Der Struinpiwirkcrgestllc und Steinmetz Ernst Wilhelm Hevdcl aus Nicdecrabeu'tciii irird heute nach rcumüthig abgelegtem Gc- itändiüß zu 6 SN'oualcii Gciangniß und 2 Jahren Ehrciircchtü- »Verluff bernrtbcilt. Im September d. I. stahl der Angeklagte aus einer an der Blumcnstrahc befindlichen und von ihm erbro chenen Baubude verschiedene, dem Steinmetz Martin gehörige Werkzeuge, Kleidungsstücke u. s. w.. imGesammtwertbc zu4 Thlr. — In der Verhandlung gegen Earl Julius Lorenz giebt der 'Angeklagte aui den Vordalt dcS Präsidenten. ob er das gestoh lene Gelb zurückzuzablen gesonnen sei, die naive Antwort: „Ja, wenn iäi nicht begrast werte." Schwer enttäuscht nimmt er hieraus das llrlhcil, auf l Jahr Geiängniß lautenb, entgegen. Der Angeklagte, Sohn eines Landmannco, erlernte die Schloffcr- profession und wurde 187 > beim Militär eingestellt. Sein Re giment stand in der alten Münstcrstadt unseres neuen deutschen Rcichc-laiikes, Straßdurg, und hier leistete Lorenz auch seiner Militärpflicht Genüge, zuletzt als Ostizierodiener. Gr lag bei einem dortigen Bürger mit noch einem seiner Eollcgcn in Quartier. Lorenz, der übrigens nicht mittellos ist, wurde in der nächsten Zeit beurlaubt und er sann aui einen Plan, sich die nöthige Ei- viikleitung, weiche ibm gänzlich fehlte, zu beschaffen, (rin ver schlossener Koner, dessen Inhalt niitcr Anderem eine größere Geld summe barg, brachte de» Euttcl'iuß zum Diebstahl zur Reife. Lorenz erbat sich bom Eigeutpüiiier aus kurze Zeit unter dem Vorwände, den Koner adzeichnen zu wollen, den Kofferschlüssel, in Wirklichkeit fertigte er sich jedoch einen 'Aachschlüssel an, mit welchem er im günsligcn Momente den Koffer öffnete und aus demselben 22 Thlr. in verschiedenen Münzsorten aiincctirtc. Schleunigst ward nun ein neuer »Anzug gekauft und wohlgemut» der Heimat» zugcdampst. Nicht lange ließ natürlich die strcff- rechtliche Vcriolgung aus lieh warten, die mit der Ergreifung und Verurtheiiuiig des Angeklagten endigle. — 'Am 24. December. Aui der Anklagebank erscheinen des schweren Diebstahls reip. Bei hilfe dazu beschuldigt Julius »August Ernst Scideman» und Earl I^tto lieber. Aeüe lind geborene Dresdner und schon vielfach der'Rann der steuerte einict'tiei ^»ienita i den'»4 Heiti rer bestra't. namentlich <-c,tc»ianii in wegen »Obdachlosigkeit. Wider-! mzind ^odte M 'twoci dcn Äick tc Br ic und aräil ch ictzlicisteit und Betteln» allein 33 Mat in Halt genoimiien. Sic- ,7,,".' --'».rnoai een ,.riwie giriic uno gramiai Der ist zur Zeit 24 J>hre alt, während scin DicbScollege 21 Jahre zählt. Am 3. Dccbr. des verg. JayrcS trichen sich die de den ikrolchc bettelnd in Dresden umher. Sieber war an demselben Norden wird gemeldet, datz Gen erklärt hat. Ferner haben Oberst Berri. rev die Sache de» Dvn Earlos verlassen niedrer«» karlisttschen Bataillonen unter ton» XII!' in Bilbao elngezogc». Feier diese» Srriantssr» Illuininitt. «»Aland. Dte von der Times mitgetbetlte Erzählung, die der zweite Qkftzlcr de» unteigcgangeneu Eotpqtrick. Herr Mar- donalb. In St. Helena zu Protokoll gegeben hatte, lautet un» griäbr: Am I?. November, Abends bald nach 8 Uhr. »vurbe ich durch Fcucrlärm gewerkt. Au» der Vorterluke drang Rauch hervor »ud die Druckpumpe wurte in Bewegung gesetzt, so wie auch Wasser die Luke bimiiitcrgegosscii. Ich lies nach bluten, um baS Schiff vor den Wind zu Dringe», und fand daselbst den Ca- vitün. dasselbe zu tbun bemühtl allein eS gelang uns nicht; das Schiff blieb vlelmcbr gegen den Wl»d liegen, so daß die Flam men. welche mittlerweile trotz aller LöschungSversuche aus der Borterluke schlugen, nach Hinte» geweht wurde», die vorderen Boote entzündeten mit u»S zuin Zurückweichcii zwangen. Der Eapitän wollte die übrigen Boote nicht binunterwlndcn lassen, soiitcrii beiabl. mit de» Löschungovermchrn ivrtziifadren; die Reffenden aber stürzten t» die beiden Hintere» Boote und über füllte» sie. Ich glaube, nicht weniger wie achtzig Personen, meisten» Frauen, saßen in dem Boote an der Stcucrbordseite. Da gaben die Poiitoiib.ilkcn, an denen da» Boot hing, nach, der Stern desselben gericlh unter das Wasser, taö Boot füllte sich und fä llig um. Die darin saßen, ertranken säiniiitllch. da cs uiiuitglich war, ihnen bciziliprlligcn. Sieben das »Boot aus der Stcuerbordscltc hatte ich einige Matrose» gestellt mit der strengen »Weisung, daö Boot erst ans crioigenden hcsondcrcn Be- fehl herabzuiaffen, aber cs war unmöglich, die Reffenden von dem Eindringen in dasselbe abzuhaltcn. Mittlerweile war der Vormast gefallen, »ie Flammen schlugen aus der Hintcrlukc, und da hörte ich de» Eapitän, der am Rate stand, zu den Ilmstebc»- dcn sagen: „'Nun suche ein Jeder sich zu retten, so gut wie er kann", oder so etwas Aehnlichcs. Seine Frau, sein Sohn und der Arzt standen neben ihm. Der Steuermann, der HochbootS Ina»», der tritt: Offizier und ich versuchten, das große Boot umzukrchcn und cö Inö Meer zu schieben, allein wir saiibcn Niemanden, der unö half, und da der Bug desselben Feuer sing, stanten wir von unserem Bemüben ab. Einige schoben das Boot tcö EapitänS über 'Bord, aber Ich habe nichts mehr von ihm ge sehen. Nun ließ ich das Boot aus der Backbcrdscltc herunter- winden, und als es halb unten war, stieg ich hinein. AlS wir von dem Schiff adgestoßen waren, sprang der erste Offizier ins Meer und schwamm au! uns zu. »Wir halsen ihm u»b einer Frau hinein. Wir hielten das »Boot vom Schiff ciiticrnt. da es üver- ladcn war, denn eS saßen 34 Personen darin. Der Hauptmast fiel über Bord und muß eine Menge Mensche» erschlagen haben, der Stern wurde unter dem Hinterdeck ireggerisien. Ein Mit reisender erzählt mir nachträglich, daß er sab, wie der Eapitän seine Frau über Bord wart und nachiprang, während der Arzt mit dem Sohne des EapitänS aus dem »Arm ihnen folgte, und wie alle »Vier ertranken. Dann fiel der Bcsanmast. Wlr lagen blö Tagesanbruch neben dem brennenden Schiffe; einige Leute hingen an Sparren und Planken und wir nahmen Einen davon ins Boot. Wlr trafen dann taS Stcuerdordboot, welches wieder flott gemacht worden war, und da eS nicht so voll war wie unseres, auch kein Offizier sich darin bcsand. so be gab ich mich hinein, um die Führung zu übernehmen, und nahm noch einige Personen mit. »Am 19. 'Nachmittags 5 Uhr sank das Schiff: wlr ließen uns bis zum folgenden Morgen von Wind und Wellen treibe» und vertbciltcn dann die Riemen zwischen den »Booten. »Wir hatten anderthalb Riemen i» uiiscrcm »Boote, aber kein Sinter, im anderen »Boote waren vier Riemen und ein Ruder. Wir hatten weder Lebensmittel noch Wasser, weder Masten iioä' Segel, aber ein Irisches Mädchen im aiitcrcn »Boote gab mir ihren Niitcrrock als Segel. Wir richteten dann unseren Laus, so gut wir ihn berechnen konnten, nach dem »Vor. gebirge der guten Hoffnung und blieben bis zum 21.'Abends zu sammen. Da wurde cs stürmisch, und am anderen Morgen iah ich nichts mehr vom zweiten »Boote. Unser »Boot enthielt die »Bäcker, den Koch der »Auswandcr'cr, 4 Matrosen und 23 männ liche Mitreisende. Am Sonntag den 22. wurde das Wetter trübe und cs ging schwere Lee. Wir litten sehr von Durst. Ein Mann fiel heim Steuer» über Bord und ertrank Die Leute, die Sce- wasscr getrunken hatten, starben in Raserei, und wir warfen ihre Leiche» über »Bord. Montag den 23. Wir mußten fortwährend schöpfen. Vier Leute starben wie die ankeren, und wir waren so hungrig und durstig, daß wir ihr Blut tranken, zwei aßen die Lebern der Leiche». »Wir berlorcii unseren einzigen Riemen, da «In Entrepreneur - Unternehmer---«leihet sich einige derühmtt Namen, um sic pccuniär aUtzunutzcn unk. ob mit oder ohne Lust, üssc» diese Künstler, nachdem sie Tag und Stacht auf der Eisen- Abend» spielen. Sie habe» dafür ' EInnakmr. Mag der Unter. ni lt, der Unternehmer die Elnnak Ähkr. Wold erhalte» haben-i n an 1290 2 dir. „gemacht". beiß; niedrere Leute starben: wir waren noch 8, davon 3 geistig gestört; wir »Alle iüblten uns sehr schlecht. »Am 26. früh lies eine »Barke im schncUcii Lauf an uns vorüber; wir liefen sie an, bc- >,,, kamen aber keine Antwort und verlöre» nun alle Hoffnung. > Einer starb. Schönes Wetter. »Wir tranken wieder taö »Blut der " isrcm Asm butter kcc Finuen- ^dieu. Freitag den 17. Rings herum Sturm und leichte offen, Sieber stieg ein, während Scidcinann aufpaßte und eine elegante Stutzuhr war mit-cinem Grlff erlaßt und dem außcn- barrcudcn Spitzbuben herausgclangt. Der sofort beabsichtigte Verkauf an einen Pfandleiher realisirtc sich zur größten Ent täuschung der Strolche nicht, da dieser der Lache nicht traute. Gegen »Abend wurden die »Angeklagten durch einen Gci.Starmcn aus der Lauthauösiraße verhaltet. Vom verpflichteten Tarator, dein Hosuhrmachcr Weile wurde der Werth der Stutzuhr aus 7" Tblr. angegeben. »Beide Strolche gestehe» ohne große liiii- schweffc taS ihnen zur Last gelegte »Verbrechen zu, nur bleibt es >u bewundern, daß trotz des lauten Bestens eines Huntes die »Beiden bei ibwr Maiffcrei nicht gestört wurden. Der Gerichtshof vcr- »rwciite Scidcinann zu i Jahr und 6 »Monaten Zuchthaus und 2 Jabre» E breiircchtSveriust und den Haupttvitzhubcii Sieber zu 2 Jahr 6 Monate» Zuchthaus und 3 jährigen EhrciircckstSverlusk. Augcküiidigte Gerichtsverhandlungen: Dienstag, den 5. Januar, »Nachmittags 4 Ubr Haiiptvcrhandlrmg wider den Müstcrgescllcn Johann Fiedler aus Pilnikau bei Trautem»! wegen Diebstahl. — Einsprüche: Dienstag, den 5. Ja nuar, 'Vormittag 9 Uhr wider den Maurergesellen Friedrich 'August Liebschcc aus Ratcbura wegen 'Betrugs. 9s.- Uhr wider den Ricmcrmcistcr Friedrich Morbäö in Reideburg, wegen einer Uebertrcttnig; ist Uhr wider den Piahimcistcr Carl Friedrich Aler in Dobriä'au. wegen Beleidigung und Bedrohung, tti'o, Uhr wider den Llciumctzgcbilsen Johann August Heinrich aus Lchweinerden wegen rubcstörenden LarmeuS re. IU » Ubr in Rügem'achcii der konigi. Polizci-Tircction zu Dresden wider Earl Rubiend in Piaucn. I l > Ubr in Privatkiagsachen Earl Prclßlcr'S in DiPpoidiSwalde wider Franz Hcrrniann Linge in Löbtau. - 28'ttcrungs-Bcobaüitung am 4. Januar, Abd. 5 llhr. »Barometerstand nach Otto tzc Bösolt hier: 28 Paris. Zoll '/.> L. «seit gestern l >, L. geiastcii.l — Thermometer nach Reaumur: 5 Grad über »Null. — Die Schloßthurmsahne zeigte Süd-Wind. Himmel trübe. — Glbhöhein Dresden, 4.Januar, Mltt.: 125 Cent.unterst. TagcskesMchte. Deutsches Reich. Berliner Korrespondenten skizziren be- r4!S den »Ver aui, weichen der Proceß 'Arnim in zweiter Instanz vor dem Kainmecgcrichtc nehmen dürste. Cs sei anzunehmcii, baß scheu in etwa icchs Wochen der Autienztermin werde stattfinten können. Der Ober-Staatsanwalt werde in der Lage sein, einige »Punkte, welche Herr Tessendori zur Kennzeichnung dcS Angeklag ten beraiigezogeii. lasten zu I -ffen. Die Vcrtheidtguiiz werde die Vorladung einiger Miiiions-ChefS beantragen, um deren Aus sagen über die 'Art der cipsomatischen Geschäftsführung als Ent- iastungs-Matcrial zu vcrwerthcn. Dagegen werde die Ober StaatSanwaltscha't nichts cliiweiiken. Schließlich werde auch die Zcligcnvccuchmimg nur geringe Dimensionen annehmen, Da das'.! ewciSversahren dcr ersten Instanz astetz WisscnSwerthe er« schöpit habe. Spanien. General Primo ve Niveira Ist zum Mtlitchr- ncnvcriicur. Ver Herzog v.Sesto zum Präkeelc» und G^if Terreiw zum BürgcrMister von '.Madrid ernannt norden. Anö dem Wahnsinnige in die Zehe biß, und sab ein Schiss." DaS klebrige ist bekannt. Einen aubsühriichcrcii Bericht wird Herr Macdonaid zunächst a» die Elgenthümcr des Schifscö erstatten. Fenisleton. -j- Sonntag heinchten II. MM. der König und die Königin das Ncustädtcr Hoitbcatcr, um „Ein Erivlg" von Paul Lindau zu scheu. Das Haus war vollbesetzt. I Die vom 3. am de» 7. (wegen Unpäßlichkeit dcS Frl. Havcrlandtt vcrichobcncn drei Nova im König!. Hesthcatcr sind weiterhin am Sonntag den ist. Januar verlegt worden, da Don nerstag tcn 7. ans höchsten Beseht folgende Stücke im 'Neustätkcr Theater in Scene geben sollcic „Vorüber". „Zahnschmerzen", „Tie Vcrnlchcrin" und „Ein alter Eoimnis". -tz Lüie verlautet, ist cs zu Irgend welchen Abmachungen zwischen der K. Hoibübnc und Herrn E mcri ä> Robert noch keineswegs gekommen. Jnbcß, schon die begonnenen Untcrband- Inistgcn gereichen unserer Bühne zani Lob, da Herr Robert ohne Frage Deutschlands bester jugendlicher Hcldcnlicbhabcr zur Zeit ist und die plötzliche tnur durch die Stadttheaterrcvoltc In Wien in 'Aussicht getretene) Vacanz hier sofort erkannt und benutzt worden ist. v Herr Eugen Degele ist von einem dreiwöchentlichen gastrischen Fieber ziemlich genesen mid bürste icin Auftreten binnen sechs dis acht Tagen erwartet werten. Tic ersten Folgen wür den wohl die vom Publikum ungern vermißten Repetitionen von Verdis „Rigolclto" sein, welcher hier glänzend gegebenen Oper der größte »Beifall zu Theil wurde. -r Heute 'Abend geht die König!. Sächs. Kammcrvirtuvsin Frl Mark) Krebs nach London, um während dcr dortigen Saison ihre eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Schon Montag tcn I I. tritt sie im tzlmickav popnlair «miwort erstmalig aus und spielt »Baebs .V-moll-Taranicsta und taS U-ciur-2rio von Beethoven (mit L. Strauß und Plattst. Z F erd. Glci ch, der Redakteur der Dresdner Tbcatcr- Zeitung, zeigt an, daß dies »Blatt mit dem Jahr 1874 zu er scheinen arffgebört hat. An seiner Stelle wird, iiitcß unabhängig von der Theater-Agentur Hru. GIcichS, erscheinen: Dresdner Blätter sür Unterhaltung, bildende Kunst. Theater und Musik. »Wünschen wir der neuen Zeitung iröbliches Gedeihen unter ihrem gewandten Retactcur. »Als Verleger des Unternehmens ist Hr. B. Schulze genannt, der irühere Drucker der „C.oiist. Ztg." ö ES Ist daS Gerücht in Umlauf gesetzt worden, Joachim sei behindert, hlcrselbst sei» zweites Eonccrt zu geben; iiitcß ist daran nur richtig, daß tav Conccrt am 3. Januar auSsallcn mußte, kagegcn am 1 9.1anuar iiackigehoit werken wirb. Ein Künstler, wie Joachim, wird sich auch schwerlich die Gelegenheit entgehen lasten, den frappant ungünstigen Eindruck dieses Con- certeS wieder wett zu machen. Joachim war entschieden lndlS- ponlrt und dies Ist kein Wunder: es koichnt von der modernen »Art dev Eoncertlrens, die ein so eminent würdiger Künstler, wie Joachim, nicht m itmacben dürste. sen diele Künstler, nachtrm u gerüttelt worden sink. " einen hoben testen Gehalt, s Joachim z. v. btök ÜOO 7 »ebmcr bat In Dresden än 1S00 Thlr. „gemacht". Aber die Kunktt Die gebt, wie wir am r. Januar erlebt baden, verlrgert cinbrr, wenn Ihre besten Priester nur uvch erschöpft zu Ihrem Dienste sich au«raffrn. Hoffen wir vom 19. Januar einen recht glänzriidcu Eindruck und ein Musterprogramm. Von Königsberg eilte Joachim diesmal zum I. Januar nach Leipzig, zum 2. nach Dresden. 3. nach Berlin, dann^iach WItn u. i. w. v Ein wahrbast klassisch zu nennende-Werk bat vor Kurzem in zweiter Auslage die Presse verlassen. Prof. vr. Heinrich Wuttke'S, neben Ist-. Joh. Iarodv und Julius Frese wobl der be deutendste Vertreter der deutschen Vokktwartci (groß-deutsche De- mokrailc), Werk: Die tcutschen Zcitschristc» und die Entstehung der öffentlichen Meinung. Mit unerbittlicher Schärfe deckt er die Schäden des jetzigen Zeituiigöwcscnö ans, der Revtiliensond unk die von tbm abhängigen natlonalilberalc» und offirlöfin Blät ter erscheinen In Ihrer ganzen Blöße, man bekommt dadurch einen Einblick in die vom Berliner Preßburcan geleitctc Wirlhschalt, die ledcn noch einen Funken von Anstand Bewahrenden t ie Schamröthe über daS Treiben eines gewissen Theilv unserer Presse In taS Ge sicht treibe» muß und diese Presse macht die öffciiilichc Meinung. DaS Tclcgramiiiweicii, taS bekanntlich ebenfalls von oben vcci»- ! fiußt wird, die lithogiapvirteii Eorrewoiideuzcii. die Amionccn- durcauS und vor »Allem der schädliche Einfluß, welchen dicActicn- gcscllschalten durch ihre reiche Mittel aui die Zeitungen, bcjonterS die »Wiener, auSüben, wird unü in ter aeistreichsteii. durcki drastische »Beispiele illustrlrtcn Darstellung vvrgelührt. Das jedeniallü epoche machende Werk hat nur einen einzigen Fehler, den der Vcriasser hoffentlich in dcr 3. Auflage, welche icdenkalio bei dem großen und gerechten Aussehen, da» die Schrtst gemacht hat. nickst lange anobleibcn wird, tilgt. DaS Werk besteht nämlich auS zwei un verbundenen Theilen, der eine enthält ras. was in der ersten Auilagr enthalten war. der zweite Theil, 1873 geschrieben, die Entwickelung der deutschen Presse seit 1866: cS hätte beides, unserer »Ansicht nach, organisch verbunden werten müssen. -r Von dem prächtigen Werk: „Italien, eine Wande rung von denAlpen bis zumAetn a." ist bereits die 7. und 8. Lieferung erschienen. Wir gedachten des reichen Bik- derwcrkcS schon früher, kessen elegante »Ausstattung bei außer- ordentlich mäßigem »Preis cs schon in tcn meisten kunstsinnigen Familien eingebürgert hat. Die beliebte und man kann sagen plastische AuSbrucköwcise im Lert bilden zu den schönen Illustra tionen und trefflichen großen Tondrücken die intcrcssanteslc Er gänzung. In bclkcn vorliegenden Lieferungen siiidcn wir Schil derungen aus Genna, der Riviera di Ponente, der Riviera di Levante :e. mit 6 Tondruckbildern und 32 charactcristischen Text- Mustralionen. DaS Werk sei hiermit nochmals wärmstcnS em pföhle». -tz Für 1875 sind bereits 5 Hefte des lm Verlag von A. H. Pavnc in Leipzig erscheinenden „Salon" ausgegeben worden. Der „Salon für Literatur, Kunst und Gesellschait" hat «n diesen Heilen nur durchaus Gut ö geboten und dar! nicht nur sür die »Bewohner der Salons, sondern sür alle Gebildeten als ein der geistigen Unterhaltung vorzügliche Nahrung bietendes, dabei splendid aiiSgestatletcö Werk bezeichnet werten Unter den Mit arbeitern finken wir fast nur hervorragende Namen. »Besonders die Novelllilik ist in reicher und wirklich interessanter Weise ver. treten. Die „kleinen Salonplauderclen", die kritischen Abhand lungen und Reffe- und Slttengcmälde rc. zeichnen sich durch pikanten und lebendigen Ton aus- Vermischtes. * Ei» Berliner Kaustiiann hatte an seinen Kunden in Brom. bcrg eine »Postkarte entsendet, aus welcher er ihn wegen Zahlung einer Schuld von etwa 96 Thalern gemahnt hatte. Dcr Schluß des offenen Bricscö enthielt folgende Worte: «Es ist schlimm ge nug, wenn Sic nickst einmal Im Stande sink, derart kleine Be träge zu berichtigen." Jn bem Mahnbrles war, waü dcnAdrcssatcn am meisten empört zu haben scheint, die Schuld fälschlich als eine Wechsclichuiv bezeichnet, obwohl sie aus einer Waarenlieierung entstanden war. Dcr Empfänger der Postkarte hielt durch deren Inhalt seine kaufmännische Ehre schwer beleidigt. Er verklagte daher den Absenker wegen Injurien, wurde aber vom Stadtge richt abgcwicscn. DaS Kainmcrgertcht dagegen bat den Verklagten zu einer Geldbuße von 26 Thalern vcrurthciit. ES stimmte, wie die „GcrlchtS-Ztg." mitthcilt. der »Ansicht dcS ersten Gerichtshofes tabin bei, daß nickst jede Mahnung mittcls rlncr Postkarte eine »Beleidigung sei, daß vielmehr Alles dabei aus die Form der Mah nung. d. h. auf tcn Inhalt der Postkarte, ankomme. Dieser sei im vorliegenden Falle offenbar ein ehrverletzender und die ge wählten Worte deuteten darauf hin, daß cö dem Verklagten mehr darauf angekommcn sei. den Kläger öffentlich zu blamtren, als ihn an Zahlung einer Schuld ZN erinnern. ' 'Nachdem die türkische Marine-Verwaltung eS sich in den Kops geletzt bat, ohne Hilic der „Nnglänbtacn" ihre Schiffe so wohl alö deren Maschinen anöschlleßlicb „Muselmännern" zur Leitung anzuvertrauen, sind ihr schon mehrere Schiffe und mcb rcrc Hlinderte von Menschen zu Grunde gegangen. Am 15. De- ccmbcr widerfuhr ihr ein neues Unglück und zwar unker den 'Augen des Sultans. Dcr Gesandte sür Athen. PhotladeS Bcp, sollte aus seinen »Posten nach »Athen abrelsc», und auf speclellcii Bcicl'l des Sultans war ein ReglcrungSdampscr zu seiner DIS- poiilion gestellt worden. Unmittelbar neben dem Palast dev Sultans in Dolmabagtsche schiffte sich der Gesandte mit seiner Familie und dem Personal ein und Mich daraus setzte sich der Dampier mit voller Krait ln Fahrt. Fünf Minuten später ge riet» er mit einem schweren eisernen englischen Dampier in Colli sion, der ruhig vor »Anker lag. Die beiden Schiffe drehten sich mit einander In einem Halbkreise herum, und als der Türke wie der loskani, iuhr er noch gegen eine eiserne Boje, die sosort am »Nlmmcrwicterscl'cu unter dem Wasser verschwand. Durch diese doppelte Carambolagc hatte sich aber ein starkcS Leck dcclarlrt und das Schiff begann rasch zu sinken. Ter Sultan, der Silles dieses aus seinen Fenstern mit gusah, befahl, augenblicklich dem Schiff zu Hilic zu komme», aber schon che dieser Beiehk ausgc- führt werden konnte, wurde» dcr Gesandte und die anderen Per sonen durch hcrdelgccitte Boote gerettet. Dcr Dampser wurde von einem zufällig vorbclkvinmende» Remorgucur Inö Schlepptau genommen und nicht weit davon auis liier gesetzt, wo er gleich daraus versank, so baß nur noch der »Bug über Wasser zu sehen war. ' Daß Ncivlounhkänder Hunde ein gutes Gctäckstniß haben, zeigte sich >n einer kürzlich in Königsberg stattgesuiidencii Gerichtsverhandlung. Jemand hielt sich einen solchen Hund zur »Bewachung seines Gchvito, und zwar den Tag über an der Kette. Eines TagcS Im Sommer löste derselbe daS Thier von der Kette loS, um eö in einem Gewässer vor dem Thore zu baten. Dcr Hund folgte gutmüthig wie immer, »Niemand etwas zu Leide thucnd. »Auf kein Jahrmarkloplatzc angclangt, sprang dcr Hund plötzlich In langen Sätzen von seinem Herrn fort und ohne Wci- tercü aus einen in welker Eiitsernimg clnhcrgchciidcn Burschen Ics, warf tcnsclden nieder und biß ihn so stark, daß er acht Wochen krank taniiedergelcgen bat. Der Eigenthüincr wurde nach dem K 367 all I I tcö Stiaigeictzbilches, weil ex seinen bösartigen Hund frei ohne die erforderlichen Vorsichtsmaßregeln habe umherlaulcn lassen, angcklagt, und hierbei sollte er erfahren, wie cö gekommen, daß sein sonst vollständig gutmüthlger Hund, der noch nie einem Menschen zu nahe gekommen war. plötzlich so wüthend geworden. Dcr vor dem Polizeigerichte als Zeuge erschienene verletzte Bursche räumte nämlich ln dem Termin ein, den Hund längere Zeit vor dem Ueberfall über einen Zaun hinweg last täglich gezerrt und »rxx mittels einer Stange geprickelt zu baden',' während er M an der Kette belaub und sich nicht vertheidigen konnte. Das kluge Thier hatte trotz der langen Zelt die ihm wideriahrene Unbill nickst ver gessen, den Burschen wgar auS wcltcr Entfernung erkannt und Ihn aui so fürchterliche Welle dafür gestraft. Dcr Angeklagte wurde zu einer Geldstrale verurtbcllt. * Dt. Grone. 17. Dezember. Ein Unlcum wird de» „N. Wz M." nuö dem .stresse Dt. Crone gemeldet. Dort ver sieht eine Person .) Acmler: des Schulbieners. des Ecmeinde- bicnerS, beö Erckutprs. bcö Nachtwächters uud dcS Feldhüters und bezieht baffst rin Gesawmieimomwen von dreißig Thalern iäbrlich i
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