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- IM - An «mein graue». unfreundlichen Nachmittag sgßen Rita Dnsien und ihr» Schwester Adda im Lindeudruchichen Park, sich vor dem rauhen Februarwind, der heute mit vollen Packen blies, schützend, ,m Strandpavillon, dem Ltetltngsplatz der jungen Frau. Der Pavillon war längst renoviert worden, ein« offene Galerie umgab ihn, und Rita liebte es. dort zu sitzen und aus das Meer zu blicken. Rita Diisse» langweilte sich neuerdings. Anfangs hatte es ihr Vergnügen bereitet, die Gutsnachbar» bei sich zu sehen. Bald jedoch fand sie. daß diele kleinen Gesellschaften sie ermüdeten. lir Herren redeten immer ein und oasselvr: über Korn- »reise, Pserde und Jagd. Zn den Adelskreiscn. in denen man ihren Gatten so gern Hatte, fühlte sie sich nicht so recht zu Hause. Die Herren freilich bewunderten sie. mit den Dame» stand sie sich fremd, sie wusste sehr gut. das, man sie nur um Wadims willen beachtete. Und da» kränkte sie empfindlich Neben ihrer Liebe zu ihrem Sohn war die Eitelkeit das stärkste Gefühl in ihr Zhre Stiefkinder hatten mit der Zeit »ufgehort, für sie zu existieren Sie wurde launisch, «ie glaubte, dazu berechtigt zu >ein. vom Schicksal die Erfüllung eines jeden Wunsches zu verlangen — weil ihr einmal ein sehnlicher, der größte. den sie im Leben gehabt, versagt worden war. Bon ihrem Gatten wurde sie nach wie vor maßlos verwöhnt. Sie langweilte sich, und aus ihre Veranlassung waren Mutter und Schwester, welche zum Weihnachtsfest »ach Lindenbruch gekommen waren, auf unbestimmte Zeit dagebliebe». Frau Grönholm genoss den Landäiisenthalt jedesmal außerordentlich. Sie legte mit Vera Alexandrowna unermüdlich Patiencen und hatte sich bereits das Ter- lrcukcn angewohni Nur gegen das Rauchen bezeigte sie nach wie vor eine große Ab neigung. sonst galt ihr Vera Alexandrowna in allem und jedem als ein unerreichbares Vorbild, als das Zdral einer vornehmen alten Dame. Die beiden Schwiegermütter verstanden sich übrigens ausgezeichnet gut. Adda Gröiiholm war schlani und brünett, feingliederig. mit sehr hübschen, tiefen Auge». Sie war lange nicht jo hübsch, wie ihre Schwester, man mußte sich erst in ste ..hineinlebeii'. ui» sie anziehend zu sinde». Sie lehnte a» einem Pfeiler der Galerie des Sirandpavillons und ließ den Blick über das unter feiner Schneedecke schlafende Meer gleiten. „Es dunkel.. Rita." sagte sie. „Wollen wir gehen?" Rita rührte sich nicht, antwortete auch nicht gleich, sie saß in lässiger Haltung auf der hölzernen Bank, die an der Wand des Pavillons hinlies, und starrte geradeaus mit einem fast seindscligiin Ausdruck in ihren schönen Augen, die eigentlich nur dazu geschaffen schienen, in. sonnigstem Glanze zu lachen. ..Dieses schreckliche eintönige Weiß." sprach sie langsam. „Es ist ebenso lang weilig wie mein guuzes Leben. Ich wollte, dieser gräßliche Schnee wäre einmal fort, ober cs ist kein Gedanke daran." Damit sianb Rita aus. straffte ihre prachtvolle Figur und schritt dann, wieder in eine müde Haltung sinkend, die Stufen hinab, die in ven Park, wo vom Pavillon lis zum Herrenliause ein Weg in den tiefen Schnee geschaufelt war. führten. Die Schwestern schrillen nun nebeneinander zwischen den dickbeschneiten Bäumen dahin. ..Ansrichtig gestanden, begreife ich Dich nicht." sagte Adda. ,.Hu sprichst so weg, werfend von T einem. wie Du sagst, langweiligen Leben. Du besitzest doch alles, was Dein Herz begehrt, einen ebenso giilen, wie klugen und zartfühlenden Mann, der Deine Wünsche errat, der " ..Trittst Du jetzig auch in Mamas Fußstapfcn." unterbrach die junge Frau in svötüschem Tone ihre Schwester. „Die Lodesyymnen auf Wadim werden also nun im Duett angestinunt." „Pfui. Rita, schäme Dich!" ries Adda entrüstet. ..Fällt mir gar nicht ein! Ich kann es nun einmal nicht leiden, daß man ge wöhnliche Sterbliche verhimmelt!" „Dein Man» steht weit über den Durchschnittsnaturen!" „So? 'Was findest Du denn Besonderes an ihm?" „Vor alle» Dingen ist es seine sich stets gleichblcibende Güte, die mich veranlaßt, zu ihm auszublicken!" rief Adda warm. „Er sagt zu allein, was ich jage, unweigerlich „ja", mir würde cs mehr gefallen, wenn er dazwischen ..nein" sagen wollte." bemerkte Rita. „Dir gegenüber sagt Wadim allerdings — leider — stets ja. aber auch nur Dir gegenüber. Glaubst Du etwa im Ernst. 'Rita, daß ein Mensch, der nicht versteht, nein zu sogen, sich solcki eine Stellung hätte erringen können? Du weißt sehr gut. mit welcher Ruhe und Sicherheit Wadim ausiriit. Und dann, seine kolossale Leistungsfähigkeit auf jedem Gebiete. Ls beißt, daß er nur in seiner Wirtschaft aufgeht, aber er ist überall zu Hause. Du liest jo. nur Romane, die ernste wissenschaftliche Lektüre, die Dein Mann »orzicht. wurde Dick, nicht interessieren." - jl«7 - , ruf. den ich an» liebsten ergreifen würde ja doch niemals zugeden.' nh?" forschte die sunge Frau neualeria. Medizin studiere." sagte Adda. Wadim, mit dem ich neulich „Lu willst wohl nächstens Gouvernante werden, liebe Adda?" fragte Rita ganz sanft, aber sehr malitiö». ß. ich will versuchen, meine Kenntnisse zu verwerten, vor allem Min nmst- cnt. Auf den Beruf, den ich am liebsten ergreifen würde, tnnß ich Ko würde es i »» denn «igentlick .. daß ich in Zürich Medizin studiere," sagte Ad— — , darüber sprach, ist im Prinzip nicht dagegen, daß ich den einzigen richtigen Beruf einer Frau verfehle " „Und der ist — Wadim» Meinung nach?" fiel Rita mit gereizte« Tonfall der Schwester ins Wort. „Der Dein« natürlich. Der Beruf einer guten Hausfrau und Mutter. Du faßt ihn allerdings nicht richtig auf — verzeih mein Offenheit —, aber ich wollt« es Dlr schon längst sagen. Du behauptest zwar oft. eine ..besonder» veranlagte" Natur zu sein und wirfst Deine« Umgebung Mangel an Verständnis für Dein« Eigenart vor." „Willst Du vielleicht sagen, daß ich Baby vrrnachläsl . „ . iaa« ^ ^. „Durchaus nicht, Du bist Deinem Kinde »ine sehr ge?" ritt Rita gekränkt. Mu ' ^ .......... ..... Örtliche Mutter, aber nimm'« nicht übel, chi», gute Frau Deinem Manne, der Dich auf den Händen trägt." Ihr habt ja, wie es scheint, eine ganz außerordentlich liebenswürdige Meinung über mich." sagte Rita mit ausbrechendem Aerger. „Du und Mama steht jedenfalls auf Wadims Seite. Kat er Euch vielleicht darum erfocht, mir bei Gelegenheit das anzu> dtuien, was Du mir in „schöner Ofesnheit" gesagt hast?" „Wie kannst Du nur so etwas denken! Wadim liebt Dich über alle», ist blind Dir gegenüber und tut, was er Dir an den Augen absehen kann. „Das eben ist ja so grenzenlos langweilig." Adda schüttelte nur stumm den Kopf. Sie ihre Schwester überhaupt nicht. Rita biß sich aus die Lippen in nervöser Gereiztheit. Sie Nagte setzt häufig über dir Nerven, und nur ihr Baby vermochte ste dann zu zerstreuen. Sie ärgerte sich, wenn Mutter und Schwester ihren Mann lobten. Warum wollte Wadim nicht end lich einmal ausbören, um ihre Gegenliebe zu werben? Seine sich stets gleichbleibende Güte und Nachsicht erbitterten sie mitunter seltsamerweise. „Zch habe ihm ja doch niemals gesagt, daß ich ihn liebe," dachte ste eigensinnig. „Warum ie fand keine Erwiderung uitd verstand ,,d Nachsicht erbitterten sie mitunter seltsamerweise. Zch habe ihm ja doch niemals gesagt, daß ich ihn liebe," dachte ste n will er das nicht endlich einschen?" Und ste hielt nach wie vor hartnäckig ihre Seele vor ihm verschlossen „Es ist Besuch gekommen," sagte Adda, als ste den Hof betraten und sich dem iiltig auf das fremde Schlittengefährt, welches langsam dem hohen Lindenhecken, welche den Wirtschaftshos rinsäumten. en Das erwarte ich sich hierher verirrt. Vermutlich Tee. Er ist mir >i>>eaüt.o»t. Er hat immer ollicbe von seinen Mastochsen. Hause näherten. Rita blickte ^ Statt zusuhr und hinter dahinglitt. ,»Jedenfalls kein interessanter Besuch." versetzte Rita nachlässig, nicht mehr, daß jemand, der mir Znteresse abzwingt, ist Wendenhass gekommen und bleibt zum ^ eine rote Nasenspitze und spricht mit V 12 Kapitel. Der Vorsaal des Herrenhauses, den die Schwestern betraten, war mkt hohen Spiegeln, gepolsterten Wandbänken und schönen Blattpflanzen dekoriert. Den Fuß boden bedeckte e,n riesiger Teppich. Gerade dem Eingang gegenüber hing ein alter, sehr wertvoller größerer Stahl stich. eine» Seesturm darstellend, und jedesmal, wen» Rita das Bild sah, konnte ste sich eines unangenehmen Gefühls nicht erwehren. Sie wollte für die Entfernung dieses Bildes sorgen. Es hing dort auf Wunsch von Wadims erster Frau, di« das Meer so sehr geliebt hatte. Mochte Wadim den Stahlstich doch in sein Arbeitszimmer hängen, au» Pietät für die Verstorbene. Ein flüchtiger Blick auf den Kleiderrechen neben der Eingangstür de» Vor» iaoles belehrte Rita, daß es nicht Wendenhofs war, der seinen Besuch machte. Wenden- hass trug keinen so eleganten Pelzmantel. Eine rasche Musterung, welche Rita ihrer Toilette im Pfeilerspiegel unterzog, belehrte ste. daß sie. wie immer, einen tadellosen Eindruck machte. Sie war eine ge lehrige Schülerin ihrer Schwiegermutter, welche es vorzüglich verstand, Toilette» zu komponiere». Das dunkelgrüne Schnciderkleid aus feinem weichen Tuch stand der jungen Frau vortrefflich. Ihre Verstimmung war geschwunden, sic befand sich plötzlich in brillanter Laune. lstortskyiing sol-t.l Die i»»od«rneNtih»raschi>ie. ! k Interessant und wichtig!: für alle Haussrane». für Näherinnen, Schneider und gewerbliche Betriebe. „Deutschland voraus" ist die Losung auch ans dem Gebiete der heutige» modernen Nähmalchiiieiitechmk geworden. Seit langen Jahren war eS das unablässig verfolgte Ziel der deutschen Näh- »laschlneiitechniker, die Nähmaschine immer weiter und weiter zu vervollkommnen, und lience mns; man ehrlich staunen, wenn man Gelegenheit hat. die Erzeugnisse deutschen Fleißes und deutschen! Schaiffumes. die kleinen Wundern der Mechanik und Technik! gleichen, in ihrer höchsten Vollendung arbeiten zu sehen. Eines dieier hervorragendsten Erzeugnisse deutscher Näh- maichinenrechnik ist die Mönir - Nähmaschine der weltberühmt gewordenen Nähma>chi»e»'obrii Baer »L Renive! in Bielefeld. Tie auch fachmännisch sehr anerkannten Vorzüge Vieler hervor- r'gendcn deutschen Nähmaschine. a»S besonders deren größte N iliichiielligkeit, ungemein leichter, geräuschloser Gang bei fast »nbegrenzter Tauerbästigkeit. sind einzig und allein nur in dem m,gewendeten modernen Nvtaliaiischstem zu suchen, d. b. bei der Vbömr - Nähmaschine sind alle bin und hei gehende», auch schwingenden Bewegungen »ach Möglichkeit anSgcichallet. um iLtöße aus den Mechanismus, die unbedingt den leichten, geräusch losen Gang, die Näbschnelligkeit und die Tanerhasligkeit ungünstig beein'Umen müssen, zu vermeiden. Wabrend inan sinher nur bis zu 8M Stiche in der Minute bei Fnßbckrieb ;» nähen vermochte, erreicht man letzt durch die angenommenen Drehbewegungen bei dieser Phönir - Schnellnähe- maichuie ohne einen grüneren Krastverbrauch l',00 Stiche, bei Krnstbetrieb bis zu lös« Stiche in der Minute, und gibt es keine Nähmaschine andern Systems, die diese Leistung urtr annähernd erreichen könnte. Eine bedeutende Neuerung ist mit dem rotierenden Faden- auimchmer geschaffen worden, welcher an Stelle des bet allen Näh maschine» bisher verwendeten auf- und adaedenden FadengeberS getreten ist und das ruckweise Anziehen des Fadens Wegfällen läßt. Dadinch wiid eine selten schone und gleichmäßige Naht erzielt und das lämge Fadcnreißen ist selbst bei grötzler Nähichnelligkeil so gut wie ausgeschlossen. Sämtliche Teiw des Mechanismus werden Von der Fabrik iy bestem gekälteten Stahl nach dem Gre»zlehrcnst>stem mit einer Genauigkeit von I—LIM Millimeter hcrgestellt. wodurch eine nahezu unbegrenzte Taucrhasttgkeit dieser PhSnix-Nähk,aschine gewährleistet wird. Im übrige» erhöhen noch solide Kugellager den an und für sich sehr leichien Laus der Pbönix-Scdnellnähemaschine, welche außerdem mit Kniehebel ausgestattet und mit Einrichtung Prm Rückwarlsnäheu versehe» ist. Für alle Zwecke und Bedürfnisse eingerichtet, liefert die Pliöiiir-Näl,Maschine als treue Helferin der Hausfrau die schönsten und kunstvollsten Stickereien und stopft und stickt Wäsche ganz hervorragend. Eine Arbeit, niit welcher sich sonst die Hausfrau st Stunden mit einer Malchine älteren Systems abguälen mußte, ist >ekt in weniger als 2 Stunden svielend erledigt. Aber auch für Schneider und alle 'Näherinnen, als auch Fabri kanten bedeutet die Phonir - Scburllnäbemaschine einen außer- videnlliche» Vorteil und erhöhten Verdienst und wird die Maschine in l3 verschiedene» Modellen sür jeden Bedarf des Hauses, des Gewerbe» und der Industrie geliefert. Entwürfe für Ausstellung von Krastbetriebsanlagen, Kosten anschläge. .Kataloge und jede westere Auskunft sind durch den Unterzeichneten Alleinvertreter jederzeit gratis und franko zu er halten. 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