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2iibro/i Z^It mscfr I^Isu clufc!i 5ticl(ei'ei Zeichnungen.» Llfl Fries denn SHS>L/I 02221 Kissen, Decken, Kannenwarmer und Lätzchen find am schönsten - selbstgearbettet und bestickt. Sie brauchen keinen neuen Stoff zu kaufen, wenn Sie die hübschen Handarbeiten anfertkgen, Ind auS kleinen Resten und Flicken kn ver ¬ schiedensten Farben zusammengesetzt. Die quadratische Decke ist mit Kränzen und Motiven aus bunten Feldblumen in Kreuzstich bestickt. Sehr hübsch ist daS Kissen aus 4 gleich großen Rechtecken mit Glockenblumenkanten. Haben Sie mehrere gleichgroße Quadrate zur Verfügung, so können k Sie ohne Schwierigkeiten die Kinderwagendecke oder das « Kaffeedeckchen mit dem größeren Mkttelquadrat arbeiten. Lätzchen und Umhängetäschchen find auch stets ein hübsches ' Geschenk. Für jeden Tisch wird der mit Kreuzstich bestickte, v Kannenwärmer ein hübscher Schmuck sein. Die Bluse ar- > beitet man aus Quadraten, die durch Hohlnaht miteinander verbunden werden. Aus einem alten Bettlaken kann man auch sehr gut die hübsche Schürze arbeiten. Für die Modelle find Beyer-Abplättmuster und Beyer-Schnitte erhältlich. S114L0/L Vom ZiWelttM zum Mxeüem Woher der Name Gicht? — Wie das Volt Krankheiten benennt. Während es die wissenschaftliche Medizin liebt, neue Be nennungen einzusühren, die die alten, volkstümlichen, zum Teil auch unverständlich gewordenen Namen verdrängen und den Begrif? jeder Krankheit ausdrücken sollen, blieb das Volk fast ausnahmslos bei den Ausdrücken der Schul- und Volks- inecizin längst vergangener Zeiten, hinter denen jeweils ein Stück Kulturgeschichte steckte. Unter den vielen Krankheiten spielt vor allem dre Gicht «ine große Rolle in der Volksmedizin. Meist ist es ein Sam melname. unter dem die Leute alle Schmerzenserscheinungen vereinen, die mit mehr oder minder starker Lähmung der Glieder verbunden und nicht unmittelbare Folge einer Ver letzung oder Ueberanstrengung sind. Durchweg begegnet man der Meinung, daß Erkältung die Ursache sei lieber den Ur- fprung des Wortes Gicht ist man sich wohl nicht völlig klar Für die Bildung des Namens scheint die vorwiegend im Be sprechen (mittelhochdeutsch: versehen, daraus vcrgichl, Gichn bestehende Behandlungsart von Einfluß geworden zu sein Man glaubte, daß die verschiedenen Gichtsörmen und Zuckun gen von verschiedenen bösen, plagenden Geistern herrühren, die durch Besprechung gebannt werden sollen Daran er innert auch die Redewendung: ..'s ist mir in den Fuß ge- fahren". Einen besonderen Namen bekam die Futzgicht, sür die wir neben dem aus dem griechischen Wort entstandenen Podagra die beliebte Bezeichnung „Zipperlein" haben, em Wort, das in Anlehnung an das mittelhochdeutsche „Zippcl- lritt" — vom trippelnden Schritt der Gichtkranken — gebildet wurde, bei dem man aber auch an das immer wiederkehrende Zucken denkt. Die größte Rolle spielt aber der Wurm, der nach alter Anschauung die Ursache vieler Krankheiten ist So entstanden Bezeichnungen wie „Fingerwurm" sür das neben der Nagelwurzel sich bildende Geschwür. Tollwurm, Bein wurm, Herzwurm, den man besonders fürchtete, - für das Sodbrennen. In Redensarten wie „Ein Wurm nagt ihm am Herzen". „Wo ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht er lischt"., hält die Sprache noch heute die Erinnerung an den früheren Volksglauben von den unsichtbaren, langsam zer störenden Einflüssen aus Leib und Seele fest. Ein unterseeischer Berg. Bei Tiefseevermessungen zwischen dem portugiesischen Kap St. Vincent und der Insel Madeira ist ein unterseeischer Berg gefunden worden. Aus der Tiefe ces Atlantischen Ozeans, die hier etwa 4000 Meter beträgt, ragt er bis zu 60 Meter unter die Meeresoberfläche empor Die Forscher, dre diese „Untiefe" entdeckten, haben dem Berg riesen unter Wasser den Namen „Ampsre-Bank" gegeben Anregungen Mr den Mtzenzenet Freitag früh: Schrottrank in Tassen. Butterbrote; mit tags: Rohkost von Löwenzahn und Buttermilchtunke^ Schollen filetröllchen in Mosttunke, Pellkartoffeln, abends: Grießschnit- ten mit Marmeladentunke oder Kompott, Vollkornbrot mck Frischkostaufstrich. — F i l e t r ö l l ch e n: 1 Kilo Scholle, em halber Liter Apfelsaft. Salz, 20 Gramm Fett, 30 Gramm Mehl, Zitronensaft oder Essig evtl. Kapern. Die Scholle roh entgräten, leicht salzen, mit Zitronensaft beträufeln, mit der Hautseit« nach außen ausrollen zusammenbinden, aus Fett und Mehl eine Mehlschwitze Herstellen, mit Apfelsafi und Wass-r auffülle«, pikant abschmecken, die Röllchen darin garziehen lassen. Sonnabend früh: Sauermilch mit geriebenem, gero stetem Brot Malzkaffee Vollkornbrot mn Marmelade mut'ags: Vemüieeiniopt mit Würstchen: abends' KerbeUuppe mit Küm melstangen aus Vollkornmehl Skrenbwuritvrole — Gemüse- eintopf: 1 Kohlrübe 250 Gramm Möhrem 2 Stangen Porree, l Peterulienwurzel, Sellerie 750 Gramm Kartotieln Zwiebel, 30 Gramm Fett 75 Gramm Hatertlocken Zucker, Salz, Peter- silie, Würstchen. Gemüse pullen waichen in Suite oder Strei fen schneiden mit der Zwieoe! in Feit andünfterr Wasser und die rohen, geschälten, in Scheiben geschnittenen Kartoffeln zu- geben, die Haserslocken überstreuen garen abschmecken, die Würst chen (evtl, klein geschnitten> darin heiß werden lassen, reichlich gehackle Petersilie überstreuen. klulbt In «Ile lüge Roman von Bert Oehlmann. Nachdruck verboten - 21 - „Gefällt er Ihnen?" Brink lächelte voller Besitzerstolz. „Eie sollen ihn noch sehr liebgewinnen!" „Aber fahren Sie heute vernünftig!" bat sie ihn. „Nicht wie an dem schrecklichen Morgen — o. wenn Sic wüßten, wie ich vorgestern alle Autos der Welt verwünscht habe!" „Ich kann es Ihnen nicht verdenken!" „Versprechen Sie mir, langsam zu fahren, ja?" Und als sie sein Gesicht sah, setzte sie hinzu: „Wenigstens so, daß Sie heil und gesund heimkommen! Es ist spät gewor den, gewiß, aber " Er beruhigte sie, aber die Gewißheit, daß sie sich um ihn Sorge machte, beglückte ihn. Er drückte ihre Hand herz lich und verabschiedete sich dann ebenso von dem Alten. „Und nochmals vielen Dank, daß Sie eigens wegen uns gekommen sind." Theodor Wendlandt legte den Arm um seine Nichte. „Sie haben uns beiden die Seelenruhe wie der gegeben." Sie sahen einander an und einer fand in den Zügen des anderen das Spiegelbild des eigenen Glücks. „Gute Nacht!" rief Brink und ließ den Wagen anrvl- 1en. „Vis übermorgen —!" Aber da hatte er den Silber grauen auch schon wieder zum Stehen gebracht. „Herrgott!" rief er. „Das Wichtigste von allem: Wo sehen wir uns denn wieder in Berlin?" Noch einmal traten Onkel und Nichte an die Bord schwelle. „Wir sind alle durcheinander heute." Lotte Wendlandt lachte. „Also wo?" „Und wann?" Sie beratschlagten eine ganze Weile, während der Mo tor leise surrte. Dann einigten sie sich auf ein kleines Cafe in der Nähe des Anhalter Bahnhofs, das sie beide kannten. „Mittags um zwölf!" „Abgemacht!" So schieden sie. Onkel und Nichte winkten, bis der Wa gen im Dunkel untertauchte. Dann kehrten sie langsam ins Haus zurück. Aber das Licht brannte in dieser Nacht noch lange Zeit im WendlandtiLen Same. 3. Kapitel. Nur wenige Stunden blieben Brink für den Schlaf. Trotzdem erhob er sich am nächsten Morgen frisch und ge stärkt. Dreyer hatte in der Nacht auf ihn gewartet, um ihm zu jagen, daß sich nichts Besonderes ereignet hatte. Nun war er auch schon wieder auf den Beinen und alles ging wieder seinen normalen Gang. Es war Brinks letzter Arbeitstag vor dem Urlaub, uud er machte sich eine Stunde früher als sonst auf den Weg ins Büro, um Zeit zu haben, alle Arbeiten zu erledigen, damit nichts liegen blieb. Aber noch jemand war auch früher als üblich ins Ge schäft gekommen — Lieselotte Emmerich, und als sie den Kopf zur Tür hereinstreckte und Brink bereits am Schreib tisch sah, kam sie mit einem Ausruf der Verwunderung ganz herein. „So früh heute, Herr Brink?" „Muß auch mal sein." „Aber dann müssen Sie ja mit den Hühnern aufgestan den sein!" „Warum denn das?" „Wo Sie so einen weiten Weg haben." Er fuhr leicht zusammen. „Wieso weiter Weg?" fragte er und forschte in ihren reichlich gepuderten Zügen nach einer Erklärung für ihre Worte. „Mein Weg ist doch nicht weit. Außerdem gehe ich ja nicht zu Fuß. Und Sie wahrscheinlich ebensowenig, nicht wahr?" „Bei mir ist das doch etwas anderes. Ich komme von Lichtenberg." Er lachte. „Ich auch, Fräulein Emmerich." „Sie auch? staunte sie. „Dann waren Sie wohl gestern abend doch zu Hause?" Er legte den Federhalter aus der Hand und sah sie in unverhohlener Ueberraschung an. „Auch zu Hause? Selbstverständlich war ich zu Hause." „O, Sie!" rief sie. „Und da haben Sie mich ruhig wie der abziehen lassen!" „Sie — Sie waren ?" Er sprang auf und trat auf sie zu. „Wann waren Sie da?" „Kurz nach sechs ungefähr." „Allerdings," faßte er sich, „allerdings. Da war ich noch nicht zurück. Ich kam später. So um neun. Aber warum ?" „Ich sollte Ihnen in Herrn Steigers Auftrag den Ver ¬ tragsentwurf bringen, darum. Natürlich habe ich ihn wie der mitgenommen. Das heißt —" und sie erzählte ausführ lich die Geschichte mit Frau Kruse und den abgebrochene» Hutnadeln. Er fühlte, wie ihm Schweißtropfen auf die Stirn tra ten. Seil Jahr und Tag war es nicht vorgekommen, datz man nach ihm geschickt hatte. Nie fehlte er, nie kam er un pünktlich, es lag nie ein Grund vor, ihn in seiner Woh nung aufzusuchen oder ihm dorthin eine Mitteilung zukom men zu lassen. Und nun war es doch geschehen... „Das — das tut mir natürlich leid, Fräulein Em merich." Er zeigte seine Empfindungen keineswegs. Es glückte ihm sogar, eine bedauernde Miene aufzusetzen. „Ma:< kommt nicht gern vor verschlossene Türen. Ich kann Ihnen nachfühlen, wie Ihnen zumute war." „Ach," machte Lieselotte und sah ihn mit einem koket- ten Lächeln an, „jo jchlimm war es ja nun auch wieder nichl." Dann aber stutzte sie. „Bloß die Frau verstehe ich nicht. Warum hat sie zu mir gejagt, Sie kämen nicht?" „Allerdings," nickte er, „das ist mir auch nicht ganz klar." Liejelotte Emmerich schien nun doch zu spüren, daß hier etwas nicht in Ordnung war. Irgend etwas. „Wo haben Sie denn Ihre Laube?" überrumpelte sie Brink. Aber er war auf der Hut. „Draußen bei Friedrichshagen." Nun, da c, ^cuUich den verkappten Angriff fühlte, war er kühl bis in die Fußjpitzen hinein. „Wußten Sie das noch nicht?" Seine Gleichmütigkeit irritierte sie. „Woher soll ich das wissen? Ja, da draußen mutz es sehr schön sein den Sommer über. Da schlafen Sie manch mal hier und manchmal dort, wie?" „Meistens drautzen, Fräulein Emmerich. Wenn ich i» Berlin bleibe, hängt es mit irgend welchen abendliche« Verpflichtungen zusammen, die sich ja immer mal einstel len. Ich komme dann spät nach Lichtenberg, und die Por tiersfrau liegt meistens schon um neun Uhr abends in de» Federn, sieht inich also kaum. Und darum hat sie wohl auch zu Ihnen gesagt, ich käme nicht. Aber gerade gestern abend hatte ich eine Verabredung." „Ja?" Sie war voll Spannung. Aber Brink schien nicht gewillt zu sein, sich über die Art dieser Verabredung näher auszulassen. (Fortsetzung folgt)