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^0'.9 britannien, Herzog von Edinburgh, ist heute nach einem Aufenthalt Der König hat zur Unterstützung München, 3. December. Ler Nothleidenden an der Ostsee ferner angeordnet, daß die Nein- Oesterreich. Wien, 3. December. (Loh.) In der Jesuitendebatte im regung über eine Beleidigung des Kaisers Joseph durch drn Herren vor ihrer Berufung, welche natürlich in Folge ihrer bekannt von drei Tagen bei dem Prinzen und der Prinzessin Ludwig wieder gewordenen allgemein günstigen Stellung zu der Reaierungs-Borlage abgeieist und bezieht sich direct nach London. erfolgt ist, bestimmte AbstimmungSverpfl'chtungen übernommen hätten. patriotische Erwägung auch unter Mitgliedern der bisherigen Mehr- l Universität. — Ueber die Berufung deS KirchemechtS-LehrerS Professor »eit dazu führen werde, daß sie der Durchführung deS von der Krone v. Schulte in Prag an die hiesige Universität ist nunmehr die offi- fest beschlossenen Werkes keinen weiteren Widerstand mehr entgegen- cielle Meldung hierher gelangt. Er wird seine Vorlesungen mit dem liebteste und geachtetste Orden in Oesterreich und die Entwickelung deS ösftrreichischm Volksschulwesens sei durch Aufhebung des Jesuiten ordens gehemmt worden. Dann sagte der Redner: alle Achtung vor Kaiser Joftph's Absichten, aber seine GeisteSbegabung war keine be sondere. (Stürmische Unterbrechung und Rufe: DaS ist schmählich und eine Beleidigung unseres großen Todten.) Renk fuhr fort: Kaiser Joseph habe den Jesuitenorden nur auf Friedrich deS Großen Rath aufgehoben! der aber selbst Jesuiten als Lehrer berufen habe. Kaiser Joseph habe, meine man, eine österreichische Nationalkirche er richten wollen und eS sei ein Verdienst der Jesuiten, dies verhindert zu haben. Diese Rede erzeugte anhaltenden Widerspruch und Auf regung. Der Statthalter erklärte unter Beifall sein tiefes Be dauern über die Aeußerung über Kaiser Joseph, deren Zeuge der Landtag gewesen und die nach der Geschäftsordnung vom Vorsitzenden zu ahnden gewesen wäre. Die Resolution gegen die Jesuiten wurde mit Men gegen 5 Stimmen beschlossen. Abg. Weltgeistlichen Renk. Derselbe sprach für die Jesuiten, ansäng- lich unter großer Heiterkeit, und erklärte, der Jesuitenorden sei der bc- fetzen." — Die „Kreuzztg." dagegen schreibt: „Man hat mit vollem Recht zu erwarten, daß die Verhandlungen des Herrenhauses über dir KceiSordnungsvorlage unter den augenblicklichen Verhältnissen nicht etwa im Sinne einer unbesehenen Annahme der auS dem Ab- geordnetenhause kommenden Vorlage verkürzt werden. Schon der Eintritt einer so großen Zahl neuer Mitglieder erfordert eine wieder holt gründliche Behandlung der einzelnen Paragraphen. Ausgeschlos- sen würde diese Rücksicht nur von der Annahme sein, daß diese ungs-Vorlage definitiv angenommen. — Nächste Sitzung Montag. Tagesordnung: Erste Lesung deS Classenstmergefttzes. Haan (Rheinpr.). f Schließung.) Die Bewohner hiesiger Gegend hatten wegen schwerer Schädigungen durch dir seit einigen Jahren bei Haan bestehende Arscnfäüre.Fabrik an daS Staats- Ministerium eine Petition gerichtet, welche mit folgenden Worten schloß: „Wir bitten um sofortige Schließung und Verlegung der uns tödtenden Fabrik. Wir bitten um Untersuchung des Verfahrens der Behörde und der Fabrikanten in dieser Angelegenheit durch schleunige Sendung einer besonderen Commission. Wir bitten, nnS vor einem! concessionirten Morde zu schützen. Wir hegen das Vertrauen, von dem königlichen Ministerium in dieser Angelegenheit schleunigen Schutz und Abhilfe zu erhalten, damit wir nicht gezwungen werden, Recht und Gerechtigkeit beim Reichstage rind zuletzt bei Sr. Majestät dem Kaiser suchen zu müssen." (Wenige Tage später ist die Fabrik ge schlossen worden.) Bonn, 3. December. Heute verschied nach längerem Leiden vr. Mhelm Kamp sch ulte, Professor der Geschichte an der hiesigen! cielle Meldung hierher gelangt. Er wird seine Vorlesungen mit dem nächsten Semester beginnen. AuS Nordschleswtg. Wie „Danneviike" schreibt, Haven dänischgesirmte Männer auS verschiedenen Gegenden Nordschleswigs für den Fall, daß die Deutschen bestimmt um eine Aufhebung des §V des Prager Friedens petitioniren, die Einreichung einer dänischen Diese Annahme ist aber unserer Auffassung nach nicht nur für die neuen Mitglieder deS Herrenhauses ehrenrührig, sondern aus» ver fassungswidrig. Artikel 83 der VerfassungS-Urkunde lautet be. kanntlich: „Die Mitglieder beider Kammern sind Vertreter des ganzen Volkes. Sie stimmen »ach ihrer freien Uedrrzeugung und sind ar- Aufträge und Instructionen nicht gebunden." Wir sehen also eine- um so sorgfältigeren Durchberaihung des Gegenstandes entgegen und erwarten, daß vor allen Dingen Niemand von der rechten Seite dee Hauses unter diesen Umständen zurückbleiben wird. Selten ist das Erscheinen im Häuft eine solche dringende Gewissenspflicht gewesen, ultz in der augenblicklichen Situation." — sVom Landtage.) Die heute im Hause der Abgeord neten verhandelten Gegenständ- entbehrten eines allgemeineren Inter esses, daher denn auch nur wenige Abgeordnete im Saale anwesend waren. Der Antrag Bening auf baldige Vorlage eines G-fttzrs über! Ablösung der Reailastm gegen Kirchen, Pfarren, Küsiereien, sonstig! Stellen und Schulen in der Provinz Hannover fand bei der Staats- regftrung Entg gerkommen, indem der Geh. R.g.-Ralh Malkart Unter suchung der betr. Verhältnisse in Aussicht stellte, ohne jedoch die Vor lage eines Gesitz-s schon in dieser Session versprechen zu können. Der Antrag wurde fast einstimmig angenommen. Das Gesetz über dir Aushebung der Berechtigungen des Abdcckereitzewnbes wurde nach kurzer Debatte in dritter Lesung genehmigt. Zu dem Gesetz über das zur Eheschließung erforderliche Lebensalter, welches das 14. resp. 18.1 Leb-nSalter bestimmt, beantragte vr. Löwe, dir- Zahlen 14 und 18 in! einnahme der gestrigen Vorstellung im kgl. Hostheater im Betrage von 1000 Fl. dem hierzu gebildeten Comift zugiwcndet werde. — Ein von hier aus erlassener Aufruf zu Gunsten der Ostsee- küstendewohner giebt dem bunde-feindlichen „Bayr. Vaterland" zu folgen- -en Bemerkungen Veranlassung: „Indem wir alle weiteren Bemerkungen unterdrücken, können wir uns doch nicht versagen, der Ansicht Ausdruck zu geben, daß es zunächst die preußische Regierung wäre, die ihren Staatsangehörigen mit den eroberten Milliarden helfen sollte. Mit dieser Bettelei durch ganz Deutschland wird den Beschädigten doch nicht viel genäßt; wir können gar nicht einsehen, warum zumal die Süd- deurschen ihr Geld hergeben sollen, damit die preußische Regierung ihre unge zählten Millionen in den Berliner Kellern beisammenhalten kann. Sie ist reicher, viel reicher als wir, sie hat außerdem die Pflicht, ihren Unterthanen zu helfen, und sie kann ihnen helfen, ohne irgendwie in Berlegenheit zu kommen. Wann ist es denn schon vorgekommen, daß in Preußen gesammelt worden ist, wenn irgendwo in Süddeutschland ein großes Unglück Passirt ist?" Regensburg, 2. December. k. Graf Fugger - Gloett, 8. 3., der z. Z. im elterlichen Hause zu Dillingen weilt, hat folgende öffentliche E r k l ä r u n g abgegeben: „Meine Verwahrungen gegen meine Ausweisung aus Regensburg haben ihren Grund nicht darin, daß ich in dieser Stadt bleiben will, sondern darin, daß ich in der Ausweisung als solcher eine Verletzung meiner Rechte sehe. Zur Beruhigung mag dienen, daß ich Regensburg gar nicht zu meinem : ufenlhaltsortr zu wählen gedenke, wenn auch meine Rechtsfrage zu meinen Gunsten entschieden wird." Daraus geht hervor, sagt daS ^.N. Bayer. Volksbl.", daß die letzte Instanz über den Protest des Pater Fügner noch nicht gesprochen hat Mülhausen, I.Decbr. Die Zahl der sürungiltig erklärten Optionen betrug gestern bereits 1040. Aus Elsaß-Lothringen wird nach der „Prov.-Sorr." amtlich berichtet, daß die Kreis-Ersatz-Commissionen die Geschäfte der ersten Aushebung nunmehr beendigt haben, und daß dieselbe durchweg mit der größten Ruhe und Ordnung vor sich gegangen ist. Vor den Commissionen sind im Ganzen 7454 Militairpflichtige erschienen, von denen 3392 als sofort brauchbar befunden wurden; von diesen wurden 15 und 20 zu verändern. Er begründete dieftn Antrag mit der Er wägung. daß in unseren reiiengraden die Entwickelung des weiblichen Geschlechts nicht so schnell voischreitet, daß ein genügendes Verständniß für die Ehe schon im 14. Lebensjahre vorhanden ist; dasselbe gelte fül daö 18. Lebensjahr dis Manius, namentlich in den unteren Schichten, auch habe der 18jähr. Manu seiner Militär-Pflicht noch nicht genügt — Der Justizministea: Die Löwr'scht Fassung sei eleganter, ent- spreche auch seinen eigenen Anschauungm mehr, und werde er dieselbe im StaatSministerium vertreten, falls ihr das Haus zustimmt. — Di.,. - L- L-,. . Virchow: Die Sitte» fol^e der Gesetzgebung, uns wenn das Gesetz h"M'chn zuruckgestillt. Auch Frei- eine so frühe Ehr zulasse, schließe sich daran auch bald die Praxis, (besondere und 4jahtlge) find m großer Zahl emgetreten. Der Staut habe aber auch Rücksicht auf dir Gesundheit der nachkom- " '" ' " menden Generationen zu nehnun, und es sei wissenschaftlich constatirt, laß mit dm frühen Ehm eine enorme Steigerung der Sterblichkeit! tzcher-österreichischen Landtage kam es heute zu stürmischer Auf unter den Kindern eintrete. — Bei der Abstimmung ward die Regier- >. Massenpetition verabredet. Darmstadt, 2. December. Der Prinz Alfred von Groß