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TATHAM leitung seien einmütig gegen jede Erobern»! über das Wahlrecht keine Verständigung erfoi um 'H;/-!gsschauPlatz. ^t.uchten italiei Erkun- Jm wuroen kämpf. Westlicher Kriegsschauplatz. Abschnitt von St. Mihiel sicherten südlich der erklärte, daß er eine allgemeine Verbesserung der Er nährung leider nicht in Aussicht stellen könne, ganz bestimmt werde sie aber nicht schlechter werdend man allgemein glaube. Neichsregierung und Heeres leitung seien einmütig gegen jede Eroberung. Wenn über das Wahlrecht keine Verständigung erfolge, sei er zur Auflösung entschlossen. Staatssekretär v. Waldow l-rE 'L^fer der Piave zu gewinnen; sie zurückgetrieben. Sonst vielfach Artillerie- auf ihren Edelmut absisht, den sie trotz aller Gefah ren und Schmähungen sich immer bewahrt haben. Und wie zuversichtlich rechnet England, das sie als Räuber und Mörder verschrie, eben gerade mit diesem Edel mut! Englands Mittel sind die verzweifelten Schur kereien eines ohnmächtig wütenden Tyrannen, der durch die Erkenntnis eines unabwendbaren, ihm nahen den Schicksals jeglicher Scham und Würde beraubt ist. Wahrlich, ein Volk, das die Anwendung solcher Mittel öffentlich gutheitzt, hat das Anrecht auf- Herrschaft verwirkt, gar nicht zu reden von dem heuchlerischen Anspruch, den es auf die Nolle eines Bringers von Menschenrecht und Freiheit erhebt. Zwei Reden aus England. Am vierten Verhandlungstage des britischen Ge werkschaftskongresses nahm Henderson als Vertreter der Labour Party das Wort, der u. a. ausführte: Wir sind nicht im Kriege mit dem deutschen Volke, außer insoweit es das imperialistische System der Erobe rung und Aggression seiner Regierung unterstützt. Wir wollen dieses System vernichten. Unser Ziel ist, das deutsche Voll in unserm Kampf gegen alle Formen des Militarismus und Imperialismus zu unserem Verbündeten zu machen. .Wir glauben, daß ein Dauerfrieden solange unmöglich ist, bis das militaristische imperialistische System überall ver nichtet ist. (Beifall.) Wir wollen aber, daß der kommende Friede auf keiner Seite ein Gefühl der Bitterkeit und Schä-^ digung hinterläßt. Wir geben jeden Gedanken an wirtschaft lichen Boykott nach dem Kriege auf. Wir weisen jede Absicht, Deutschland zu isolieren und sein Wirtschaftsleben zu zertreten, ab . Unsere Politik ist mit einem Wort eine Politik der Verständigung. Wir erklären, daß dieser Krieg mit dem Augenblick enden sollte, wo alle Kriegführenden einschließlich Deutschland bereit sind, Vernunft an Stelle der Gewalt und internationales Zusammenarbeiten an Stelle nationaler Angriffspolitik zu setzen. Nach einem stürmischen Intermezzo, worüber die Berichterstatter Einzelheiten nicht angeben, wurde mit >3 835 000 gegen 493 000 Stimmen über die Boykott resolution des Seemannsverbandes zur Tagesordnung übergegangsn. Diese Ziffern sind, wie „Daily News^ bemerken, um deswillen von Bedeutung, als sie die Aussichtslosigkeit des Wilsonschen Planes, eine neue kriegstreiberische Arbeiterpartei zu begründen, dartun. Hierzu ist nur zu bemerken, daß der Einfluß der britischen Gewerkschaften auf die britische Regierung vorläufig noch kein maßgeblicher ist. inbezug auf Getreide und Kartoffeln nicht schlechter zu stehen als im Vorjahre, daß aber Besorgnis darüber be stehe, ob die geringe Fettralion. die wir haben, aufrecht rrhalten werden kann Rundschau im Auslande ---Gens, 13. Sept. Die Aegentur Radio erfährt aus London: Als Datum für die englischen Wahlen sei der 20. November festgesetzt. -i- Konstantinopel, 13. Sept. Der Emir von Mekka, der hier eingetroffen ist, um dem Sultan sein» Huldigung und Glückwünsche darzubringen, ist vom Sultan in Audienz empfangen worden. Der Vertreter des Sultans in Tripvlitanien, Achmed Pascha, Scheriff der Senussi, wurde durch Verleihung des OSmanie-Ordens in Brillanten ausgezeichnet. Sofia, 13. Sept. Den Blättern zufolge wird Aw fang Oktober eine besondere Konferenz in Sofia zusammen treten, um die wirtschaftlichen Beziehungen Bulgariens zu seinen Verbündeten für die Dauer des Krieges zu regeln. Washington, 12. Sept. Die Ankunft ameri kanischer Truppen in Archangelsk wird amtlich mitge teilt; ihrs Zahl wird nicht angegeben. Genf, 13- Sept. Die Pariser Presse betrachtet di« Möglichkeit eines deutsch-spanischen Konfliktes als beseitigt. „Petit Parisien" veröffentlicht die jüngste nach der Kon ferenz des Königs mit Dato herausgegebene Note, die wörtlich besagt: Die auswärtige Situation ist weder abnor mal noch gespannt. Und die Ansicht der britischen Regierung klingt in einer Rede wieder, die Lloyd George anläßlich der Verleihung der Ehrenbürgerwürde in Manchester hielt und die die altbekannten Phrasen wiedergibt. Lloyd George bekennt sich zum Völkerbund, aber erst, wenn der preußische Militarismus überwunden. Wenn Deutsch land, so sagte er, nach dem Kriege die fluchwürdigste Treulosigkeit seiner Herrscher zurückweist, dann würde das Volk der Vorherrschaft des Militarismus in dem großen Völkerbund willkommen sein. Aber die einzige sichere Grundlage ist nur ein vollständiger Sieg. Wir könnten den Deutschen nicht erlauben, uns einen ernie drigenden Frieden aufzuzwingen, der unsere nationale Frage schändet. Wir werden weder von selbst einen Brester Frieden annehmen, noch ihn unseren Feinden aufzwinoen Unter diesen Umständen wird man gut tun, die Rede Hendersons nicht zu optimistisch einzuschätzen. Teutschlaud fordert die Säuberung der Murmanküste. Der deutsche Gesandte gab im Auftrage seiner Re gierung der Negierung Finnlands die Erklärung ab, daß die deutschen Truppen, um Finnland und Schweden vor der Gefahr kriegerischer Verwicklungen zu bewah ren, nicht in Ostkarelien einrücken wurden, wenn Eng land und die übrigen Ententemächte Karelien mit der Murmanküste räumen und die bindende Verpflichtung übernehmen, ihre Truppen von Karelien und der Mur manküste binnen einer noch zu bestimmenden Frist zu rückziehen. A-Boot-Krieg. Berlin, 14. Sept. (Amtlich.) Im Sperrgebiet um England wurden durch unsere Unterseeboote 9000 Brutto-Negister-Tonnen versenkt. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Oe^errEMr KeeresherM. Wien, 13. Sept. Amtlich wird verlautbart: Combres-Höhe österreichisch-ungarische Regimenter in kräftiger Gegenwehr den planmäßigen Abzug deutscher Truppen. Was aber die Lockung betrifft, daß wir uns nur eine andere, eine demokratische Verfassung zu geben hätten und unsere Monarchie verleugnen sollten, ' Gnad« vor den Augen der Entente zu finden, so hat kürzlich erst das Zentralorgan der deutschen Sozialdemo kratie mit voller Deutlichkeit und vollem Recht betont: Wir befielen uns selbst und bedürfen dazu unserer- Feinde nicht! Man weiß in diesen Kreisen, in denen man da- Matz der FreiheÜ des einzelnen Staatsbürgers sehr Wohl zu würdigen und abzuschätzen vermag, nur Friedensstifters glänzen zu können und die Friedens konferenz auf spanischem Boden sich abspielen zu sehen. Luch Hollands Zögern mit der Bildung des neuen Ka binetts dürfte seinen Grund haben in dem Bestreben, einen Minister des Ausivärtigen zu finden, der den Kriegführenden als Friedensvermittler genehm wäre. Nicht deutlich genug kann aber den Neutralen zu Gemüte geführt werden, daß sie sich eitlen Hoffnungen hingeben, denn der Verband braucht jedenfalls nicht die Dienste der Neutralen in dieser Hinsicht. Er wird eben auf deutschem Boden mit Deutschland Frieden schließen, genau so wie die Deutschen 1870 darauf bestanden, in Frankreich den Frieden zu unterzeichnen. Tie Wahrheit in Fcinvesworten. Die Feinde drohen uns, daß sie bei länger dauern dem Kriege uns den Garaus machen wollen, daß sie Deutschlands Industrie vernichten und uns die Kolonien endgültig vorenthalten wollen. Ja, gbaubt denn ein Mensch überhaupt, daß sie das nicht zu tun beabsichtigen, wenn wir ihnen jetzt im Augenblick demütig einen Frie den anbieten? Mehr als je ist heute, wo die Feinde auf einige militärische Erfolge zurückblicken können, unser Krieg ein Verteidigungskrieg. Wer da behaup ten wollte, es sei gleichgültig, ob wir den Krieg mili tärisch zu Ende führen, der vergißt, daß die Entente in einem solchen Verzicht das deutlichste Zeichen für eine Schwäche Deutschlands erblicken und nicht ruhen würde, bis sie in einem erneuten Versuch ihre Vernichtungs ziele erreicht. * Ter verschwundene Geldbriesträger ermordet. Ler seit einigen Tagen vermißte Geldbriefträger Weber wurde in einer Privatwohnung im 4. Stock des Hauses Spandauerstraße 33 in Berlin mit durchschnittener Kehle tot aufgefunden. Auch die Inhaberin der Wohnung» Marie Rühle, lag in einem Nebenzimmer ermordet' Als Täter kommen zwei Brüder Stubenrauch in Betracht, die unangemeldet bei der Rühle wohnten und die mit dem Geldbriefträger anscheinend Schleich- Handelsgeschäfte gemacht haben. * Ein Kindcrfcrienzng verunglückt. Freitag stütz 4 Uhr 5 Min. ist bei Blockstelle Plöttke kurz vor dem Bahnhof Schneidemühl der Strecke Bromberg— Schneidemühl der Kindersonderzug 2244 nach Mün chen-Gladbach infolge Ueberfahrens des Haltesignals auf den Schluß des Güterzuges 7592 aufgefahren. Der erste Wagen des Kinder-Sonderzuges wurde in den Packwagen hineingeschoben und bis auf vier Ab teile zertrümmert. Getötet wurden dabei der Schluß schaffner des Güterzuges, ein Mann und 35 Kinder, verletzt sind eine Frau und 15 Kinder leicht, und zwei Kinder schwer. Vom Güterzug wurden acht Wagen beschädigt oder zertrümmert. Tie Schuldfrage ist noch nicht aufgeklärt. * „Barjuß bis an den Hals««. In der Obstplanlage ves Mühlengutes Alt-Scherbitz bei Schkeuditz war der Behang der Apfelbäume geplündert worden. Um deck Der neue König. Aus Helsmgfors wird gemeldet: Die monarchistisch gesinnten Zeitungen begrüßen die Meldung von der Kandidatur des Prinzen Friedrich Karl von Hessen zum finnischen Königsthron mit Freude, während die republikanischen Zeitungen vor läufig die Regierungsmeldung ohne Kommentar ver öffentlichen. Bei dem sozialistischen Senator wurde bei einer Haussuchung eine ganze Auflage des in Stockholm er scheinenden finnischen Blattes „Viesti" gefunden. zu gut, daß die gelobte Freiheit in den westlichen Demo kratien alles andere als vorbildlich ist; man erkennt mit Schaudern die Entwicklung der sogenannten Bür- gerfreiheit in Amerika, wo jede freie Meinung unter drückt wird, jedes Wort gegen den Krieg oder jeder Zweifel an einen siegreichen Ausgang mit langen und schweren Kerkerstrafen bestraft wird, wo man die Leute lyncht, die sticht in Wilsons Kriegshorn blasen — aMs Tatsachen und Vorgänge, die in dem „autokratischen«' Deutschland unmöglich wären. Tas Schreckensregiment -er Entente. Unter dieser Ueberschrist schreibt das schwedische Bmit „Politiken": Es ist ein widerwärtiges Schauspiel, das die En- teutestaaten in diesen Tagen auf dem russischen Theater aufführen. Sie haben sich mit ihren humanen demo kratischen freiheitssreundlichen Idealen gebrüstet, sie haben damit geprunkt, daß nur sie die staatliche Demo kratie und das Selbstbestimmungsrecht hochhalten, für ihre heiligen Ideale opferten sie Blut und Leben- I« Rußland verhöhnen und schänden sie ihre Ideale, kein Todfeind könnte dieselben schlimmer verunglimpfen, als sie es tun. Ihr Benehmen gegen Rußland ist ein Majestätsverbrechen gegen alles, was dem demokratischen Staat teuer sein müßte. Die letzten Telegramme aus Rußland enthüllen einen Diplomatenskandal, der dem moralischen Ansehen der Entente einen mörderischen Stoß zufügen muß. Nach internatio nalem Brauch sind die Diplomaten unverletzlich, aber sie sind verpflichtet, sich nicht in die inneren Angelegen heiten eines fremden Staates zu mischen. Unter dem Schutz der diplomatischen Unverletzlichkeit bilden die Ententediplomaten Organisations- und Verschwörungs herde, um die Regierung zu stürzen, deren Schutz sie venießen. In diesem Riesenkomplott wird mit Be- stechujig, Militärrevolten, Verhaftungen, Mord und affen Ingredienzien, dis zu einer Verschwörung gehören, gearbeitet; eine schändlichere Tat der heimlichen kom promittierten Diplomatie hat die Welt nie gesehen. EnlUsche Höllenpuppen. Die verbrecherischen Mittel' deren sich England zur Bekämpfung der U-Boote um so schamloser be dient, je unaufhaltsamer es seine Handelsflotte zu- scnnmenschmilzen sieht, nehmen in letzter Zeit For men an, die mit ihrer niedrigen Heimtücke der blut rünstigen Erfindungsgabe von Kannibalen entsprungen zu sein scheinen. Die jahrhundertelang von England in aller Welt ausgeübten Tyrannenkünste habe« Uebung in solchem blutigen Handwerk op wesentliche „Trick" dieser neuesten ist brr, daß auf die hochherzige ritterliche Gesinnung des Geg ners spekuliert wird, auf Empfindungen der Mensch lichkeit, die heilig zu halten bisher als Ehrenpflicht zivilisierter Nationen galt. Nachdem wir bereits mit Abscheu von den Schänd- lichkeiten jener englischen Seeleute hören mußten, die, als Frauen verkleidet, durch Hilferufe und Angstgebär den Seenot vortäufchten und den Gegner herbeilockten, nm dann entweder das Feuer aus ihn zu eröffnen oder gar eine als Baby maskierte Bombe in sein Boot zu schleudern, erhalten Nur nun neuerdings die Nach richt, daß von den Engländern Rettungsboote mit als Matrosen verkleideten Puppen ausgesetzt werden, die dann frei herumtreiben. An diesen Rettungsbooten find Minen befestigt. Auch werden Minen selber als Figuren verschiedenster Art verkleidet und ausgesetzt. Diefe Höllenpuppen sollen die U-Boote herbei locken und sprengen. Leider soll dieses verbrecherische Verfahren schon Erfolge aufzuweisen haben. Welch grausige Ironie: daß unseren braven U- Bootleuten, die seit Jahren die schmählichsten Beschimp- sturgen durch die feindliche Oeffentlichkeit erdulden Wichten, nun gerade eine Falle gestellt wird, die es VeuWes Mich ° Payer und die Laudtagsaustösnng. In der Stutt garter Rede hat der Vizekanzler von Payer nach einem ausführlicheren Bericht auch über die Preußische Wahl rechtsfrage gesprochen und gesagt: Enttäuschte Hoffnuu- . gen müssen verhütet, berechtigte Hoffnungen müssen erfüllt werden. Maßgebend scheint mir in dieser Ve- ziehung das Schicksal der p r e u ß i s ch e n W a h lr e ch t s- . Vorlage, einer schon lange nicht mehr preußischen, ß sondern eminent deutschen Frage. Im übrigen kann nach meinem Dafürhalten die Entscheidung der preußi- « schen Regierung als getroffen angenommen werden. Geht nicht aus der Kommission des Herren- ,i Hauses das gleiche Wahlrecht hervor, wird sie auflösen. Ueber den Ausgang dieser Wahl wird heute wohl nirgends mehr Zweifel bestehen. Wenn sich die Regierung gemüht hat unv heute noch bemüht, s eine Verständigung zustande zu bringen, so tut sie damit i nur ihre Pflicht. ° Kanzler und Gewerkschaften. Einer Abordnung der sozialdemokratischen Gewerkschaften, die Beschwer den über die Ernährungsverhältnisse, die Wucherpreise für Wäsche, Kleider, Schuhe usw. und die lange Arbeite- I zeit vorbrachte, antwortete Ler Reichskanzler, er hoffe zuversichtlich, daß wir dem Frieden näher seien, als Albanien Lage unverändert. — Der Zugführer Groslovic hat gestern über Durazzo drei feindliche Flugzeuge abgeschossen. Der Ehef des Gensralstabes. ° München, 13. Sept. Herzog Eduard von Anhalt ist heute früh 5^ Uhr in Berchtesgaden im Beisein seiner Familie an den Folgen einer Blinddarmentzündung ge storben. "Dresden, 13. Septt Freitag Nacht starb im Bres lauer Georgilrankenhause Landtagsabgeordncter Pfarrer Stull nach schwerer Operation. Er war Mitglied des Haus haltsausschusses des Abgeordnetenhauses und Geschäftsfüh- - rer der Zentrumspartci Schlesiens. ° 13. Sept. Das Preußische Abgeordnetenhaus soll Mitte Oktober seine Sitzungen wieder aufnehmen. Der Zeitpunkt wird voraussichtlich davon abhängig I sein, wann im Finanzministerium das neue Einkommen- ! steuergesetz sertiggestellt werden kann. ° Berlin, 13. Sept. Ter Reichskanzler ermpfing aw Freitag die Reichstagsabgeordneten Gröber und Fischbeck. ! <> Dresden, 13. Sept. In der Stadtverordneten- I sitzung teilte Oberbürgermeister Blüher, der Vorstandsmtt- s glied des Kriegsernährungsamtes ist, mit, daß man hoff«