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Oertliches und Sächsisches. Adorf, den 19. Januar 1920. — Der Rücktransport der Deutschen Kriegsgefangenen. Die Reichszentrale Köln der Kriegsgefangenen Heimkehrer gibt be kannt, daß am Sonnabend abend die Abfahrt der Leerzüge zur Heimholung unserer Kriegsgefangenen aus Frankreich be gonnen hat Das Eintreffen der Züge in den Durchgangs lagern wird bekannt gemacht — Nachdem der Friede in Kraft getreten ist, muh Deutsch land auch den daraus erwachsenden Verpflichtungen nach- Das Amt eines Betriebsrats ist ein Ehrenamt. Ver- l säumnis von Arbeitszeit darf keine Minderung des Lohnes ! zur Folge haben. Die Betriebsversammlung besteht aus de« Arbeitnehmern des Betriebs, kann von Arbeitnehmern »nd auch auf Wunsch des Arbeitgebers einberufcn werden. 2n letzterem Falle hat der Arbeitgeber das Recht, an den Verhandlungen teilzunehmen. — Die Nationalversammlung genehmigte am Sonn abend 50V Million.MK. zur Erhöhung derTe»eru«gs« z«lage« der Beamte» um 150 Prozent. — Die preußische Regierung Hot die größte und modernste Eisenbohnwerkstäite Nied (Bez. Frankfurt a. M.) wegen Unwirtschaftlichkeit geschlossen. Breslau, 17. Jan. Wie in hiesigen deutlchnationalen Kreisen verlautet, beabsichtigen die Rechtsparteien den General- Major Lettow-Vorbeck als Kandidat für die Reichspräsident- schast aufzustelleu. — Deschanel zum französischen Präsidenten gewählt. Die überraschende Tatsache, daß Clemenceau nicht Präsident von Frankreich geworden ist, hat überall Verblüffung hervor- . gerufen- Deschanel hat, wie wir schon im Sonntagsblatt mel- roeten, 19 Stimmen mehr als Clemenceau erhalten. Die Re vublikaner, die Gegner Clemenceaus, wollten wieder Freiheit nn Inneren des Landes haben und io bekam der Diktator Clemenceau den Laufpaß. Er ist „gegangen worden". Die iPariler Hochfinanz und auch die Londoner mögen erkannt 'haben, daß Clemenceau als Präsident der Republik eine dau ernde gefährliche Aera polnischer Hochspannung in Europa ge zeitigt hätte. Die französische Revanchesucht wird in London als unbequem empfunden- — Paul Deschanel, der „schöne Paul", wie er in Paris wegen seiner eleganten, einnehmenden Erscheinung genannt wird, steht im 64. Lebensjahr, war früher gemäßigter Republikaner, wandte sich aber später den Klerikal- Rationalistischen zu- Mangel an persönlicher Initiative hinderte ihn im politischen Vorwärtskommen, aber seine Beredsamkeit und sein elegantes Austreten ließen ihn für den hohen Posten geeignet erscheinen Trotz seiner Hinneigung zur Rechten ist er, da er der einzige in Betracht kommende Gegner Clemenceaus ist, der Mann der Sozialisten und Radikalen. Die weitere Entwickelung der Politik hängt davon ab, wen Deschanel zum Ministerpräsidenten erwählt. Deschanel ist nicht der glühende Deutschenfresser wie Clemenceau. (bisher 46.- Mi.) noch nicht in die geringsten Anhaltspunkte. r r i 39 — 33 — 27.- 24 — 21- 18- 15.- 6.- gleichen Gründen gegen eine Entschädigung. Zerr F. Muller erkannte das Recht auf Entschädigung wegen mancherlei Aus gaben der Stadtoertreter durch die Sitzungen an, damit nicht nur Begüterte gewählt werden können, verhält sich aber dem Dennhardschen Antraa gegenüber ablehnend, da die Bürger lichen in dem. öffentlichen Aufruf versprochen haben, sich für ihre Arbeit als Stadivertreter nicht bezahlen zu lasse«. Herr Vorsteher Horlbeck: Die bürgerlichen Vertret« haben nach meiner Auffassung, da sie ehrenamtliche Tätigkeit öffentlich versprochen haben, die Verpflichtung, für diese Wahl- periode ihr Amt ohne Entgelt zu bekleiden. Bericht über die öffentliche Stadlverordnetensitzung am 16- Januar 1920. (Schluß). Weiter wurde beschlossen, den Erwerbslosen in Adorf drei Sechsiel ihrer Forderungen aus Gewährung einer Beschasfungs- b eihilfe z i bewilligen. Die zu zahlenden Wochensätze sollen in der Weise erhöht werden, wie sie Falkenstein vom Mini sterium bewilligt erhalten hat. 36- 36- 24- 25.50 18- 18- 15- 6- Danach werden bezahlt: 48 — Mr. für ein Ehepaar Witwer' bei eig. Zaushalt t männliche über 21 Jahre ( weibliche über 21 Jahre ( männliche v. 16—21 Jahren ( weibliche v. 16-21 Jahren ( Bei der Abstimmung über den Antrag erklärten sich 7 Stadiverordnete für, 7 gegen den Antrag Dennhardt Da die Stimme des Vorstehers in solchen Fällen entscheidet und dies« dagegen stimmte, so war der Antrag auf Pauschalenischädiguna der Stadtoertreter abgelehnt. Es bleibt damit also nur bei Bezahlung von Lohnaussällen- Zum Schluß wurden die Grundgebühren sür Desinfektion erhöht. , männliche v. 14—16 Jahren ( weibliche v. 14—16 Jahren ( „ Kinder unter 14 Jahren ( Die 14 — 16 jährigen bekommen, wenn sie Arbeit gestanden haben, nur die Kinderzulage. Die Erhöhung der Sätze für Tagegelder für Stadtvertret« und Beamte um 50 Proz. wurde genehmigt. Dann kam abermals der Dr. Dennhardt'sche Antrag betr. Aufwandsentschädigungen für Rats- und Stadlverordneten mitglieder zur Sprache. Herr Zweigler erkürte, der seinerzeitige Aufruf im Grenz boten vor der Stadtverordnetenwahl, in dem die ehrenamtliche Uebernahme des Stadtoerordnetenamtes zugesagt worden war, sei nicht von der Demokratischen Partei ergangen, sondern er sei das damals eine Koalitionsliste gewesen. Mit Hinsicht aus das Reichseinkommenstevergesetz müsse man für den Denn- hardtschen Antrag stimmen. Herr Adler: Das Prinzip der völlig ehrenamtlichen Aus führung ist von dem Kollegium schon durchbrochen durch Ge währung von Lohnausfällen. Herr Böttcher wünschte eine Entschädigung der Stadtver ordneten von 200 Mark, der Stadträte von 300 Mark. Herr Stadtrat Claoiez: Ihr übernommenes Amt ist ei« Ehrenamt. Wenn die Einkünfte darunter leiden, kann das Amt abgelehnt werden. Wenn Sie aus Grund des seinerzeitige« Wahlaufrufs im Kollegium sitzen und jetzt Bezahlung ver- ! langen, jo bedeutet das für die Bürgerlichen einen Mißbrauch i des Vertrauens der Wähler. kommen. Dazu gehören auch die Volksabstimmungen m , Schleswig, Ost- und Westpreußen und Oberschlesien. Sollen I diese wertvcllen Landesteile Deutschland nicht verloren gehen, so muß jeder abstimmungsberechtigte Deutsche sein Stimmrecht I ausüben. Außer den jetzt dort wohnenden sind stimmberechtigt I alle männlichen und weiblichen Personen, die über 20 Jahre all und in diesen Gebieten geboren sind. Es gilt daher, alle diese Personen, die überall zerstreut wohnen, zu ermitteln und - sie zur Zeit der Volksabstimmung in ihren Geburtsort zu be fördern. Zu diesem Zwecke hat sich ein Bund, „Der deutsche Schutzbund für die Grenz- und Ausländsdeutschen", gebildet. Den zur Abstimmung reisenden Personen werden freie Bahn fahrt und alle sonstigen Erleichrerungen gewährt. Man be achte die Anzeige auf Seite l der heutigen Zeitung! Bei dem dort Unterzeichneten kann man auch alle sonstigen Aus künfte erhalten, z. B. auch, ob der Geburtsort zum Abstimmungs gebiet gehört oder nicht, welche Ausweispapiere nötig sind u. s. w. Es wird jeder Abstimmungsberechtigte gebeten, sich zu melden, und jede andere Person aus seinem Bekanntenkreise, die in Betracht kommen könnte, auf die Anzeige und die Wichtigkeit der Sache aufmerksam zu machen. S. — Warnung. Die chemische Untersuchungsstelle in Plauen hat dem Kommunalverbande mitgeteilt, daß die in den handel gebrachte und mutmaßlich auch im hiesigen Bezirke vertriebene Rangoonbohne Blausäure enthält. Dieser Blausäuregehalt schwankt innerhalb weiter Grenzen. Die Bohne ist deshalb --- Arich die Serse wird tenrerk Tas Seifenshndikat hat tm Einverständnis mit dem RechSwirtschastsmuii-- steium beschlossen, den Preis sür Seife von Februar ab um 100 Proz. zu erhöhen. SeiseuMlver wird um Wenige Prozent verteuert. mehr oder weniger giftig und kann sogar den Tod verursachen. Es wird deshalb vor Ankauf der Rangoonbohne gewarnt. Die Händler werden auf die schweren Strafbestimmungen der 88 12 bis 14 des Nahrungsmittelgesetzes aufmerksam gemacht. — Eine neue geheimnisvolle Krankheit? Aus Basel ver breiten die L. N. N. eine hoffentlich recht stark übertriebene Meldung: Im Schweizer Jura, insbesondere in Deisberg, fordert eine geheimnisvolle Krankheit viele Opfer. Es ist eine pesttlenz- «MN Ä Dienstag, den 20. Januar, abends 8 Uhr,! Gruße WM. WtkstUsUMW iw „keläsoblössodsa". ASSS^LSS u» riss MuEdsel vor* üem KSZOkslag. Mml:W»MWM»M.M Felle kaufe fortlaufend zu höchste« Tagespreise«. Gleichzeitig mache ich die Einwohnerschaft bekannt, daß ich und Srntratssv« zum übernehme sowie »vparatnrvu von Sattlerarbeiten. Eitler, Mehlthau 28. Arbeiter, Arbeiterinnen, Angestellte, Beamte, protestiert durch restlose Beteiligung gegen die Erwürgung der letzten revolutionären Errungenschaft! Vas Os^vSi'ksekakiskar'tell. (Scubte MlMMW U. MM- 8MSl1llNSIl sucht bei höchste« Löhnen Max Möller. Vordrucke« u«d sticke« für Private kann bis auf weiterer nicht an genommen werden. D. O. Heute Dienstag NssL.vsL'Si.». Line jange austragende Knh »erkanft «ob. Gläsel, Bergstr. 11. Ein 3 farbiger Foxterrier zugelaufen Häßlerstr 5. V. 8. V. Ok'tsNr'uppb X- V V Ol-lsyi-upps Jedem deutschen Kiude täglich ei« Bad. »SM«. MSN« empfiehlt zur Gesundheitspflege. Serndsw habsen Lksruuitr, Bernsdorfers« 5 Eine Henne geg. einen Hah» einz«ta«schen. Bergstraße 14. Geschäftsmann, 41 Jahre alt, mit gutem Emkommen, liebevollem Charakt. v.2 rrw. Kindern wünscht sch mit Witwe ohne Anhang od. älterem Fräulein im Alter von 32-40 Jahren glück-, zu ver heiraten. Nur ernstgrm. Offerten, w. mögl. m. Bild, erb. an die Geschäftsstelle ds. 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