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Wegfall -er Fleischzulage. Di« nach der Bekanntmachung vom 7. 4. 17 festgesetzte Fleischzulage kommt zufolge An ordnung de« Kriegsernährungsamt» von jetzt ab in Wegfall. Es wird nur noch dle gegen die Reichsfleischkarte zu beziehende Fleischmenge, und zwar in allwöchentlich bekannt zu gebender Höhe, gewahrt. Flöha, den 13. August 1917. Der Vorsitzende de, Komtzlunalverbande». vessentliche Sitzung »es Berirksankschuffes Donnerstng. de« IS. August 1917, nachmittags v<6 Uhr im Verhandlungszimmer der Amts- hauptmanmchast. Die Tagesordnung hängt im Wartezimmer der Amtshauptmannschaft aus. Flö ha, den 11. August 1917. Der Amt,Hauptmann. Gleicher Strafe unterliegt die Abgabe von Getreide und Hülsenfrüchten an andere atz die m js 1 bezeichneten Firmen, insbesondere an Mühlen. Neben der Straf« kann auf Einziehung der Feldfrüchte erkannt werden, auf die sich die strafbare Handlung bezieht und zwar ohne Unterschied, ob sie den Täter gehören oder nicht. Flöha, am 11. August 1917. Der K»«WtznalvertaMd«KMgAch«, Ablieferung feuchten Getreides betr. Obwohl an sich nur mablfäbig« trockene, Getreide abgenommen wird, so soll doch für den Fall, da» ein Landwirt nicht selbst in der Lage ist, feuchte» Getreide ausreichend zu trocknen, fetten, der nm dem Eetreibeauskaufe beauftragten Kommissionäre auf Wunsch auch feuchtes Ge treide abgenommen werden. Die Abnahme effolgt jedoch nur unter der Bedinaung, daß sich der abliefernde Landwirt verpflichtet, die dem Kommunalverband entstehenden Kosten für Trocknung de» Getreide» zu vergüten. Wk die Berechnung feuchten Getreide, ist da, Smvicht «ach Trocknung maßgebend. Beabsichtigt ein Landwirt die Ablieferung feuchten Getreides, so bat er diese Absicht zu- nächst der Zentralstelle für Rehlvertellung in Flöha zu melden, damit diese Verfügung wegen Ablieferung dieses Getreides zu einer Trocknungsanlage treffen kann. Bor Eingang ihrer Antwort hat die Ablieferung aufalle Fälle zu unterbleiben. Flöha, am 11.«ugust 1917. Der Kommsnalverdand der Königlichen Amtohauptmannschaft Flöha. sind sc^rist^ Stadtri Der unterzeichneten Behörde ist wie! Schuhweick zugeteilt worden. Bei d« Ve sichtigt werden, welche wegen regelvidr« tragen können bez. für deren Schuhwmk L BeaAndete und mit Ramen, Bekch ch auf Berücksichtigung der Anträ ankenberg, am 11. August 1917. I« Led«rur » us». lDatz S'WK Kartoffelverkauf. Dle Bekanntmachung kn Rr. 184'des Frankenberger Tageblätter vom Sonnabend, den 11. d. M., betr. Belieferung der Kartoffelmarlen auf die Zeit vom 11.-17. August d. 2., wird hiermit aufgehoben, und es wird bestimmt, daß von heute Montag, den 1S. v. M., ab, sämtliche noch nicht belieferten Kartofstlmarken, die grünen auf.3 und 2Psd. lautend, sowohl als auch die roten Zusatzmarken lediglich mit Kartoffeln beliefert «erden, «»rauf auch die Bäcker und Mehlhändler hiermit besonders aufmerksam gemacht «erde«. Die Kartoffeln werden in folgenden Geschäften abgegeben: Kröner, V»lster, Lh»ft, Wo- gelsanh Mozftttkn, Smnmer, Holl«, Klahre und Thoma». Stadtrat Frankenberg, am 13. August 1917. Verkauf von steril. Milch in der städtischen Niederlage, Baderberg Rr. s, Dienet«, de« 14. tz. M., Vormittag »ou 9-12 Uhr an die Bewohner des 1. und 2. Brottartenbezirks. Bei jedem Settauf rn dm: städtischen Niederlage ist der neue Ausweis vorzulegen. Stadtrat Frankenberg, am 13. August 1917. Ar les LMM IBM ul AM oder nach Inlands-Garnisonen erfolgt pünktlich in allabendlicher Absendung unter Streifband durch die Post. Bezugspreis einschließlich Versandspesen färben Monat Mül 1.20. Bestellungen auf Einzelmonate oder längere Bezugszeit werden täglich angenommen. — Für die bisherigen Empfänger wolle man die Weiterbestelmngen baldigst emeuem. Osten >i ver Weltkrieg Westen w An der flandrischen Front war das feindliche Artilleriefeuer am Vormittag des 11. August bei trübem Wetter, abgesehen vom Abschnitt östlich Wern, weniger leb haft. Erst gegen Abend frischte es wieder aus und steigerte sich an einzelnen Abschnitten zur alten Heftigkeit. Auf Drie Grachten war starkes feindliches Minenfeuer. Eine in der Nacht nach starkem Feuerüberfall gegen Rattevalle vorgehende starke Patrouille wurde abgewiesen. Von Merckem bis zum Kanal von Hollebeke setzte kurz nach 5 Uhr morgens heftiges Trommelfeuer ein, das über eine Stunde anhielt. Während des Trommelfeuers brachen die Engländer in Divisionsbrett: bei Hollebeke vor, wurden jedoch unter erheblichen Verlusten zurückgeschlagen. Auch mehrere in diesem Abschnitt vorgehende starke Patrouillen hatten nicht den mindesten Erfolg. Nördlich St. Quentin gelang es dem Gegner nach 11/2stündigem Zerstörungsfeuer auf unser« Gräben unsere vor dersten Lrnien um etwa 50 Meter zurückzudrücken, während wir einen starken Patrouillenvorstoss an der Straße Eam- bra»—Bapaume zurückschlugen. An der Lothringer Front wurden in der Nacht vom 10. zum 11. August die Werke von Neuves^-Maisons, Pompey, Dteulouard von unseren Zerstürungsgeschwadern mit erkennbar«m Erfolg bombardiert. 0 Von der Ostsee bis zum Pruth außer zettweisem Auf» leben des Feuers bet Dünaburg, am Stochodbogen, bet Husiatyn und Bojan keine besonderen Ereignisse. Zwischen Solka und Moldawatal wurden mehtere feindliche starke Vorstöße abgeschlagen. Ein nach zweistündiger Artillerievor bereitung vorgetragener dreimaliger heftiger feindlicher An griff gegen die Höhe Stermnina blieb blutig liegen. Außer ordentlich schwere Verlust« erlitten die Gegner bei ihren wütenden Gegenangriffen beiderseits des Ojtoz. 12 feindliche Gegenangriffe wurden hier bisher Mltig abgewiesen, ebenso blieben die tiefgegliederten feindlichen Sturmwellen, di« nörd lich des Ojtoz, westlich von Nicoresci, vorgkngen in unserem Feuer liegen. Zn den heftigen Kämpfen nördlich Forsani bewiesen unsere Truppen die alte Tapferkeit. Der Feind erlitt abermals schwerste Verluste. Mackensens Vorstoß 0 Die „Wiener Alla. Ztg." meidet aus Sofia: Die hiesigen militärischen Kreise schätzen den jüngsten Erfolg de» Generals Mackensen bel Focsam umso größer «in, als da durch dre rumänische Stellung in den östlichen Seitentälerti der Transsylvanischen Alpen bedroht »st. General Mackensen fetzte seinen Vorstoß in nördlicher und nordöstlicher Richtung ein, und es gelang den unter seinem Kommando stehenden Truppen, die ihnen gegenüberstehenden Russen und Rämä- nen nach hartem Kampfe auf dle Linie Marasesti—Tokschi zurückdrängen. Namentlich der erst« Ott ist für die feind liche Kriegführung von ganz besonderer Bedeutung, da hier d«r Kreuzungspunkt der von Südrußland nach der Moldau und in das Trotustal führenden Eisenbahnlinie liegt. Mackensens Truppen haben den seinerzeit von französischen Genieoffizieren erbauten und zur VerteidEung gegen einen anfä"' " einfall errichteten Fortgürtel nördlich und östl« verlassen und stehen nunmehr in der Talgen« Sereth. Ihr Vorgehen wird durch die günstige Witterung ar- fördert, denn der lang«, heiße Sommer hat da, sumpfte Termin auf beiden Ufern de, Sereth nahezu völlig crusge- der Konferenz zum Gegenstand eines Streites oder eines Tadels gemacht würde. Er könne die Oeffentlichkeit nur bit ten, Ihr Urteil aufzuschieben, bis sie alle Tatsachen kennet Wenn in diesem kritischen Zeitpunkt irgendwelche Mitteilung üb«r seine Stellung gemacht werden müßte, so würde sie an geeigneten Stellen, nämlich im Unterhaus«, gemacht werden, und auch dann würde sein Verhalten sich dadurch beeinflussen lassen, wie es die Interessen der Nation bei d«r erfolgreichen Fortsetzung des Krieges berühren würde. Vie vrlcdime cker ronckoner stottere»? Wie d«r römische Mitarbeiter der „Stampa" meldet, läßt sich das Ergebnis der Londoner Konferenz in folgende drei Punkte zusammenfasien: 1. der italienisch« Gesichtspunkt über die Zerstückelung Oesterreichs hat in englischen amtlichen Krmsen Raum ge wonnen, l > 2. dle Wahrscheinlichkeit einer italienisch-serbischen Ver ständigung, bett, die Adriaprobleme, sei geschaffen, 3. «ine Vereinbarung der Ententeregierungen, jeden Akt, der "die Zustimmung oder Beteiligung an der Stockholmer Konferenz bedeuten würde, zu ustterfagen, sei getroffen worden. Serarckr Mkcbmigen Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt: Der Lon doner Daily-Telegraph veröffentlicht aus den Memoiren des früheren Botschafters Gerard ein Telegramm, das Sein« Ma jestät der Kaiser am 10. August 1914 an den Präsidenten Wilson gerichtet haben soll, und in welchem die Vorgeschichte der Beteiligung Englands an dem gegenwärtigen Kriege dar gelegt wird. » Wir sind demgegenüber in der Lag« festzustellen, daß ein derartiges Telegramm des Kaisers nicht «riskiert. Richtig ist, daß dem Botschafter Gerard am 10. August 1914 eine Audienz gewährt wurde, um ihm Gelegenheit zu geben, Serner Majestät «in Vermittelungsangebot des Prä sidenten Wilson zu unterbreiten. Die persönliche Botschaft des Präsidenten an den Kaiser lautet«: Als offizielles Haupt einer der Mächte, die das Haager Abkommen unterzeichnet haben, fühl« ich, daß es gemäß Artikel 3 des genannten Ab^ kommens mein Recht und meine Pflicht ist, Ihnen im Geiste wahrhaftigster Freundschaft zu erklären, daß ich jede Gelegen heit begrüßen würde, im Interesse des europäischen Friedens zu handeln, sei es jetzt oder zu irgend einer anderen Zett, die besser geeignet wäre, um Ihnen und allen Beteiligten Dienste zü erweisen, die mir zur Befriedigung und Freude gereichen würden. , i i i j § t'.s H-I Dieser Vorschlag erfolgt« hiernach zu einer Zett, wo die beiderseitigen Heer« bereits die Grenzen überschritten hatten, und es ausgeschlossen erschien, den Ereignissen noch Halt zu gebieten. Seine Majestät konnte also dem Präsidenten Wil son nur seinen Dank für das Anerbieten übermitteln lassen und dazu bemerken, daß es im gegenwärtigen Augenblick wohl noch zu früh zu einer Vermittlung neutraler Mächte sei, daß aber später auf Herrn Wilsons freundlichen Vorschlag zurück gegriffen werden könne. Seine Majestät unterhielt sich dann noch «sing« Zeit mit dem amerikanischen Botschafter und setzte ihm die Vorgänge auseinander, welche zum Ausbruch des Krieges geführt hatten. Besonders wies der Kaiser auf die zweideutig« und illoyal« Haltung Englands hin, welche die Hoffnung auf «men friedlichen Ausgleich zunichte gemacht hatte. ver stüclittitt hexierl-« . Ein Briefwechsel zwischen Lloyd George und Henderson Das Reutersche Büro veröffentlicht «inen Briefwechsel zwischen Lloyd George und Henderson, der sich auf den Rück tritt Hendersons bezieht. Henderson schrieb am 11. August, als er seinen Rücktritt anbot: „Ich teil« Ihren Wunsch, den Krieg bis zum erfolgreichen Ende durchzuführen." Lloyd George erwiderte, daß der König das Rücktrittsgesuch ange nommen hab«, und fo^te dann u. a.: Ich stand nach wie derholten Besprechungen mit Ihnen unter dem Eindruck, daß Sie beabsichtigen, Ihren Einfluß gegen ein Zusammentreffen mit feindlichen Bettretern in Stockholm geltend zu machen. Was sich in Rußland während der letzten Wochen ereignet hat, hat die Stellung gegenüber der Konferenz wesentlich beemflußü Sie selbst gaben mir zu, daß, was auch immer nach Ihrer Meinung vor 14 Tagen der Grund für die Vertreter aus den alliierten Ländern gewesen sein mochte, einer solchen Konferenz beizuwohnen, die Ereignisse der letzten Tag« Ihnen die Torheit eines solchen Verfahrens gezeigt hätten. Es war daher kern« geringe lleberraschung, als ich Ihren Brief von gestern nachmittag erhielt, der besagte, Sie möchten mich in Kenntnis setzen, daß Sie nach sorgfältigster Erwägung zu dem Schluß gekommen seien, Sie könnten kemen anderen Weg «inschlagen, als bei dem Rat zu beharren, den S«e «inen Tag nach Ihrer Rückkehr aus Rußland ge geben hätten. Sicherlich, das war ein Beschluß, von dem Sie das Kabinett hätten unterrichten sollen, bevor Sie zur Konferenz gingen. Als Sie auf dieser Konferenz sprachen, waren S« nicht lediglich Mitglied der Arbeiterpartei, sondern Mitglied des für die Kriegführung verantwortlichen Kabinetts. Gleichwohl hielten Sie es nicht für nötig, der Konferenz von der Auffassung Ihrer Kollegen in Kenntnis zu setzen, und die Abgeordneten waren dementsprechend berechtigt anzunehmen, der Rat, den Sie gaben, wäre mit ihrem sder Ministerkolle» gen) näht vereinbar. Der zweite Punkt ist folgender: Gestern früh erhielten wir von der russischen Regierung eine sehr wich tige Mitteilung, durch die wir davon unterrichtet wurden, daß, obwohl die russische Regierung es nicht für möglich eracht«, die russischen Abgeordneten von der Teilnahme an der Stock holmer Konferenz abzuhalten, sie sie als Potteisache und ihre Entscheidung als in keiner Weis« bindend für die Frei heit der Regierung betrachte. Sofort nach dem Eintreffen dieser Ankündigung habe ich sie Ihnen übersandt mit der Bitte, Sie möchten sie der Konferenz mittoilen. Sie haben das unterlassen. Zwar haben Sie im Verlauf Ihrer Rede eine sehr unbestcmmte Hinweisung gemacht „auf eine gewisse Aen- d«rung" in der Haltung der russischen Regierung. Aber es ist ein deutlicher Unterschied zwischen der Wirkung, die notwen digerweise auf jede Zuhörerschaft durch eine unbestimmte An gabe dieser Art hervorgerusen werde» mußte unter Mitteilung einer amtlichen Benachrichtigung, welche zeigt, daß die Hal tung der russischen Regierung gegenüber Stockholm ganz ver- schleden war von der, die man vermutet hatte. Unter diesen Umstünden scheint Ihr Vorgehen nicht fair gewesen zu stin, weder gegenüber der Regierung noch gegenüber den Vertre tern, an den Sie sich wandten. Sie wurden in Unkenntnis einer wesentlichen Tatfache gelassen, die Ihr Urteil hätte beein flussen müssen." In seiner Erwiderung an Lloyd George sprach sich Hen derson gegen die Möglichkeit aus, daß sein« Haltung auf ufern. Die Deutschen haben hier und dahin auf dis ganze Stadt Remis Kanonenschüsse abgefeuert. 2 Zivilpersonen wurden getötet, 1 verwundet. wf Englischer Heeresbericht vom 12. August, abends. Am Morgen griff der Feind wieder unsere neuen Stellungen nördlich d«r Straße Ipern—Menin an. Nach heftigem Kampf drückte er unser« Limen im Glenoise-Wald leicht zurück. Atz der Bahn Ppern—Staden gewannen wir auf dem rechten Ufer des Stoenbeek Boden. Während des Tages machten wir weftere 124 Gefangene. Zum erstenmal war gestern seit 10 Tagen den ganzen Tag über Floegertätigkeit möglich. D« feindlichen Flugkräft« zeigten große Tätigkeit, sie über flogen an verschiedenen Stellen unser« Pinien, suchten das Werk unserer Artillerie zu stören und griffen unsere Bombenwerser- flugMge an. Trotz ihrer Anstrengungen wurde «ine sehr ! erfolgreiche Artilleriebeöbachtung durchgeführt, und während des Tages und «n der Nacht M/z Tonnen Bomben auf femd- l.liche Flugplätze, Munitionslager und ander« Punkte von militärischer Wichtigkeit abgeworfen. Der Kampf den ganzen Tag über war sehr heftig, da der Feind in großen Forma tionen austrat. 10 deutsche Flugzeuge wurden von unseren Flugzeugen heruntergebracht, 5 steuerlos gemacht und 1 wei teres durch Geschützfeuer ab geschossen. 12 von unseren Flug- ' zeugen werden vermißt. Der Luftangriff auf Engkuid wl London, 13. August. Ungefähr 20 deutsche Flugzeuge unternahmen gestern nachmittag einen Angriff auf England. Nach den bisher vorliegenden Meldungen wurden in Southend 8 Männer, 9 Frauen und 6 Kinder getötet, Hwa 50 Per sonen verwundet. Feindliche Flieger über Frankfurt a.M. wl Frankfurt a.13. August. Gestern abend gegen '/,8 Uhr erschien wiederum ein feindlicher Weger über Frank- .furt, der wahllos mehrere Bomben über der durch Sonntags verkehr stark belebten Stadt abwarf. Diesmal find 4 Tote und mehrere Verletzte zu beklagen. wl Frankstlrt, 13. August. Der gestrige feindliche Flieger angriff verursachte eine Storung der Vorstellung im Opernhause. Mitten im ersten M hörten wir draußen Schrappnellseuer. Der Spielleiter erschien auf der Bühne und ersuchte da» Publikum, für eine Weile in Kellern und Gängen Aufenthalt zu nehmen, bis die Gefahr beseitigt sei. Draußen war man Zeuge eine» Schauspiels eines Luftgefechte». Erst nach 2V Minuten konnte die Vorstellung ihren Fortgang nehmen. wf Loudon, 12. August. General Hatz berichtet: Di« Zahl der von uns bei dem «rfolaretchen Angriff vom 10. August und den darauf folgenden Unternehmungen östlich von Ppern gemachten Gefangenen erreicht jetzt im gangen 454, darunter 9 Offizier«, ferner erbeuteten wir 6 deutsche Gq- schütze. Der Feind versuchte heute früh, südlich von Armen- trer«s «inen Angriff zu machen, er wurde erfolgreich durch portugiesische Truppen mit Bomben- und Gewehrfeuer ab- gewiesen. 1 wf Französischer Heeresbericht vom 12. August abends. D«r Artilleriekampf war heut« zeitweis« ziemlich heftig in Belgien, rm Abschnitt von HurtMse und auf beiden Murs foiacare will rurScttrete»! W« das „Berner Tagblatt" aus Pans erfährt, hat Poincarö Ribot mitgeteilt, daß er zurückzutreten beabsichtrge. Ribot habe nach Befragung seiner Kollegen Poincatt ge beten, die Angelegenheit bis zum Zusammentritt der Kammer zu vertagen. Die Nachricht d«s „Berner Tageblattes", daß Porncarö zurückzutreteN gedenke, ist bisher von anderen Seiten nicht be stätigt. Man wird also abwarten müssen, wieviel Wahrheit das Gericht in sich birgt. Daß die Stellung Pomearö durch die letzten Ereignisse schwer erschüttert ist, weiß man. Die Frage ist aber, ob er bereits genötigt ist, die letzten Folge rungen aus dieser Tatsache zu ziehen, oder pb es sich vielleicht um einen Schachts handelt, der dem bisherigen Präsidenten das schwankend« Vertrauen des Parlaments wiederbringen soll. Als «m Symptom für die Entwicklung in Frankeich wird man aber die heutige Nachricht jedenfalls bewerten müssen. ap Berlin, 13. Juli. Zu den Rücktrittsgerüchten des Präsi denten der französischen Republik schreibtbas Tageblatt, Präsident Poincare wolle gewiß nur gehen, wenn er müsse. Die französische Presse lchweige, und auch Clemenceau; der ihn leidenschaftlich hasse, aber ihm im Deutschenhaß gleiche, spiele in seinem letzten Artikel nicht auf Ilmzugsmögluhkeiten an. Viele dürften sich in Frankeich daran ennnern, daß Poincare von den nationalisti schen Trommlern ins Elysee gebracht wotden lei, und daß seine ganze Politik zum Konflltt und zur Katastrophe getrieben habe. Im „Lokalanzeiger- heißt es, kurz vor der Vertagung der Kammer sei in den Wandelgängen der Kammer mehrfach behauptet worden, Poincare beabsichtige, das Parlament bei seinem Wiederzusammentritt durch eine Botschaft in Wilsons Stile zu begrüben.