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Frankfurt a. M. Ueber die hier gepflogenen Friedens Verhandlungen schreibt die „Spenersche Zeitung": „Die Frieden? Verhandlungen in Frankfurt a. M. nehmen keine erfreuliche Wendung Die französischen Bevollmächtigten finden in ihren Instructionen, w es scheint, nur Wünsche und wissen dieselben unaufhörlich geltend zu machen. Dagegen ist von einem Eingeben auf unsere Wünsche nirgend die Rede. Stets begehren und kein Acquivalent bieten, daS ist nick die Art deS Unterhandelns. Aufdiese Manier kommt man keinen Schri einander näher. Oder ist man franzöfischerseitS gemeint, daS Entgegen kommen sei Aufgabe deS Deutschen Reichs? In Betreff des Modu der Räumung des besetzten Gebietes, worauf daS Bestreben Fran reichs gerichtet sein mag, wäre wohl zu tractiren gewesen. Aber c fehlt an jeder Geneigtheit zu Gegenleistungen. Die Wünsche Deutsch lands gehen hauptsächlich darauf hin, Erleichterungen für-Elsaß zu erlangen; sie fanden bisher nicht daS mindeste Gehör. Beim Abschlu deS Friedensvertrages durste man sich der Erwartung hingeben, zu Frankfurt a. M. das Friedenswerk zu baldigem Abschluß zu führen. In dieser Erwartung sieht man sich nun getäuscht. Die Verhandlung geräth in'S Stocken; man hat sich darauf gefaßt zu machen, daß sie abgebrochen wird. Deutschland würde in diesem Falle mit volle Ruhe den Franzosen Zeit lassen, um zur Besinnung zu kommen und um die Wiederaufnahme der Negociation durch entsprechende An erbietungen zu ermöglichen." vaher «. München, 14. August. Graf Bray ist unterm 22. v. M zum Gesandten am österreichisch-ungarischen Hofe ernannt worden. — Des Prinzen Luitpold jüngster Sohn, Prinz Arnulf, is nach Rom abgereist, wo er die vom König Ludwig k. ererbte Villa Malta zum ersten Male bewohnen wird. — Eine der Bedingungen, an welche Graf Hegnenberg seinen eventuellen Eintritt in daS Ministerium knüpfte, war, daß Herr von Schlör aus dem Ministerium auSscheide, wozu sich dieser auch sofort bereit erklärte. Ob indessen daS Ministerium Hegnenberg die königl. Genehmigung erhält, ist auch heute noch unentschieden. — Der bayerische Landtag wird jedenfalls in der zweiten Hälfte des Septembers einberufen werden, damit das Budget innerhalb der ver fassungsmäßigen Frist in Vorlage gebracht werden kann. Elsaß-Lothrtuserr. Straßburg, 14. August. Dir „Straßb. Z." veröffentlicht an läßlich der Polemik, betreffend die doppelte Zollgrenze (gegen Fiaickreich und Deutschland), einige Zahlen über die im Laufe der l tzten Monate nachgewiesene Einfuhr auS Frankreich. Es wurden hiernach zu Eisenbahn und zu Canal eingksührt 145,000 Ctr. Wein, 3»,ooo Ctr. Zucker, 12,000 Ctr. Kaffee und 35,000 Ctr. Salz. Die w rkliche Einfuhr betrug jedoch, wie das genannte Blatt hinzufügt, wahrscheinlich das Doppelte der angegebenen Zahlen. (Mit Neujahr toll übrigens für Elsaß-Lothringen die Zollschranke gegen Deutschland fallen. Das Uebergangsstadium einer doppelten Zollgrenze ist nöthig, u n eine Ueberschwemmung der angrenzenden deutschen Gebiete mit unverzollten französischen Waaren und damit erhebliche Verluste für die Neichscasse zu vermeiden.) Oesterreich. Wien, 14. August. So viel bis jetzt feststeht, wird Fürst Bis marck am 16. August, vielleicht noch früher, auf dem Wege nach Gastein in Salzburg sein. Wahrscheinlich begegnet er schon dort dem Grasen Beust und macht die Reise nach Gast-in in dessen Begleitung ; doch ist darüber definitiv noch nichts entschieden. — Zu den flucht- bringenden neuen Gedanken, welche die Wiener Weltausstellung zu verwirklichen sich die Aufgabe stellt, gehört vor allen Dingen der Plan, auch den Welthandel durch ein Gesammtbild zu veranschaulichen, d. h. durch Proben und Muster der einzelnen Handelsartikel, Roh stoffe, Halbfabrikate und Products der verschiedenen Länder, durch Dar stellung der Ein- und AuSsuhrverhältniffe, der großen Handelsplätze, der Bezugs- und Absatzgebiete rc. die Gesammtbewegung deS Welt- Handels zu illustreren. — Die katholischeBewegungin Oesterreich, alS deren Leiter der Pfarrer AloiS Anton zu betrachten ist, macht anscheinend Fort schritte. Der genannte Pater erhält sehr zahlreiche BeistimmungS- erklärungen und gedenkt demnächst die erste Messe vor seiner neuen W>ener Gemeinde zu lesen. Demselben P. Anton hat Professor Or MicheliS die Zusicherung «theilt, eine Reihe von Vorträgen gegen die Unfehlbarkeit in verschiedenen deutschen Städten Oesterreichs halt!, zu wollen, und eS ist ein solcher Vortrag gestern in KremS von d„ etwa 2000 Zuhörern mit „stürmischem Enthusiasmus" aufgenomm,« worden. Endlich ist auS einer Erklärung AntonS zu ersehen, daß sich die Repräsentanten der gesammten katholisch-deutschen Reformpaih bereits in näherer Beziehung zu der russischen (?) Kirche, zu holländisch!« Katholiken (Jansenisten?) und Anglikanern (Bischof von Ely u.Af befinden. Olmütz, 13. August. Die Theilnahme an dem Sängersesi, ist ungeheuer, die Landbevölkerung erschien in großen Massen. Hi Banderieen waren reich und stattlich geschmückt mit schwarz-roth-go^ nen Schärpen und Bändern. An der Fahnenweihe nahmen mehr als 20,000 Menschen Theil, der Jubel ist unbeschreiblich. Der „Deutsch Verein" überreichte alS Zeichen der Eintracht ein prachtvolles schwarze roth-goldeneS Fahnenband. Das herrlichste Wetter begünstigte t«j Fest, bei welchem sämmtliche Redner den deutschen Charakter der Stall Olmütz entschieden betonen. (Aus früheren Nachrichten geht jedoch hervor, daß die Wohnungen für die Festgenossen knapp ware^ ein im Universitätsgebäude für 300 Personen eingerichtetes Massen, quartier mußte auf RegierungSbesehl wieder geräumt werden ml auch der Erzbischof von Olmütz, der Landgraf von Fürstenberg, halli die Miether erzbischöflicher Gebäude veranlaßt, keine Festtheilnehm, bei sich aufzunehmen.) Aus Lemberg wird dem „Wanderer" mitgetheilt, daß die Kl französische Rechnung in Galizien effectuirten Pferdeankäufe da. artige Dimensionen annehmen, daß felbst Arbeitspferde zu bisher nicht vorgekommenen Preisen, wie dieS namentlich z. B. in Tarnopol dn Fall sein soll, acquirirt werden. Ueber den sogenannten Polentag in Lemberg wird dm „Wand." aus genannter Stadt, 13. August, telegraphirt: „Polentag soeben 1 Uhr Mittags begonnen. Die Theilnahme an Fremden isi eine geringe. Etwa 30 aus Preußen, eben so viel aus Schlesien, gegen 200 auS Galizien. Aus Russisch-Polen erschien Niemand. Di! Stadtbevölkerung ist vollkommen thcilnahmlos." (Der osficiösen „M. A." wird dagegen aus Lemberg tclegraphirt: Der Gesellschastszug mit den erwarteten Gästen, im Ganzen gegen 1000 Personen, wovon etwa 70 aus Posen, 30 aus Schlesien und über 400 aus Krakau, ist-rote Vormittags hier angctommen. Am Bahnhofe wurden die Gäste vom Stadtrathe und vom Comitö begrüßt. KrzyzanowSki auS Posen, Stalmach aus Schlesien und Weigel auS Krakau erwiederten die Be- grüßungSworte. Die Stadt ist festlich geschmückt. Abend? find«! ein Volksfest im Schützengarten statt,) Schweiz. In Rapperswyl hat neuerdings eine Versammlung der Lt Galler, Züricher und Glarner Internationale stattgefunden, welch! die Veranstaltung eines allgemeinen schweizerischen Arbeiter-Con- gresses, um durch dessen Beschlüsse zu Gunsten der Arbeiterklasse» auf die Bundesverfassungs-Revision einzuwirken, zum Zweck ball!, Als VerhandlungSort wurde Olten und als Termin die eiste HW des nächsten October angenommen. Dieser Kongreß soll nach dein Antrag einer der Führer der St. Galler Internationale drei Sitzungen halten, in deren erster sämmtliche Delegirte und Theilnchmer tagen, während in der zweiten die in der ersten gefaßten Beschlüße den schweizerischen Arbeitern, resp. den schweizer Bürgern zur Genehmigung und Ausführung an die BundeSbebördcn vorqelegt werden sollen, und die dritte endlich den bestehenden Productiv-Genossenschaften gewidmet ein würde. Italien. Rom, 12. August. (K. V.) Die j'tzt hier erscheinend! ministerielle„Opinione" gesteht, daß der Ministerrath von Tag zu lag auf neue Schwierigkeiten stößt, welche ihn hindern, die Lokalitäten- Frage endgiltig zu entscheiden Tag'äglich liest man, daß in Florenz Befehle ertheilt wurden, Abiheilungen, Bureau; u. s. w. von diesem oder jenem Ministerium hätten nach Rom abzugehen; aber trotzdem st hier kein Ministerium auch nur in einem seiner Dienstzweige in Activität. Dann und wann kommen einige Ladungen Kisten an, vielleicht auch der eine oder der andere Beamte. Die Unordnung ist hier z. Z. auf dem Höhepunkte angelangt. Fast täglich e-säe nen Beamte, um irgend welche w chtige Acten nach Florenz zurückzuhoica, kehren jedoch meist unverrichteter Sache wieder heim. Um nicht und gar in die Brüche zu gerathen, hat Sella angeordnet, daß mv der ju ' an j i die bish welc Es ' (Wu die H bewi wen! und auft> in R der « Bern er sic achtzi Angel der U 21 K. wird dauer! Halen 26. 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