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piMit hüt sich i ?! !> Redactiov, Druck und Vorlag von C. M. Monse in Baubon. Malten lammen über W bei Belr mterjeich der Auss ihre Mb »ad dlnn kOü Inm R i lieber die Lage vor Metz schreibt der „Pr. Staatsanz,": „Die . entsprechend den veränderten Verhältnissen vorgenvmmene Disloca-! tion der Cernirungstruppen und die mit derselben im Z-! sammenhang stehenden getroffenen Anordnungen machen es bei«! Feinde nunmehr unmöglich, seine Fouragirungs-Unternehmungen in! der früheren Weise sortzusetzen. Er sucht also, um in den MnS-I mitteln die Möglichkeit eines längeren Widerstandes zu gewinnen,! seine Stellung weiter auszubreiten, Versuche, deren Abwehr von un-! serer Seite in den letzten Tagen ein lebhaftes Artilleriefeuer mengt haben. Man sucht sich gegenseitig möglichst viel Abbruch nnd Schaden zu thun. Preußischerseits werden die Dörfer in Braud ge- ! steckt, um die Vorräthe, wenn man sie nicht herausholen kann, doch! für den Feind unschädlich zu machen. So geschah es am T d. Ri nut dem an der Seite des Forts St. Quentin gelegenen Dorse LIZ Rufsine; so schoß vom Fort St. Quentin aus der Feind auf den! Bahnhof von Ars für Moselle, wo in Magazinen unsere Porrälhe! lagern. Die Entfernung beträgt über 7000 Schritte. Die Geschoßt» waren vom schwersten Caliber. Seinen eigentlichen Zweck erreichte er! indessen nicht; leider aber wurden mehrere Personen getödtet und vn-I wundet. Unter Andern schlug ein Geschoß in ein Lazareth ein, uM mehrere Verwundungen verursachte. — In den letzten Lagen find! auch ernstere und umfassendere Maßregeln gegen die Festung! Thionville ergriffen worden. Die Cernirungstruppen haben eineV bedeutende Verstärkung erhalten. Ferner wurde ein Theil des voll Straßburg disponibel gewordenen Belagerungsgeschützes dorthin dmgnt/'I Der „Manchester Guardian" hat angeblich vermittels BallonpoW von seinem in Metz eingeschlossenen Correspondenten einen BuM vom 27. September empfangen, in welchem es u. A. bezüglich d«I Verproviantirung der Festung heißt: „Pferdefleisch ist in Fülle voM banden, und wir haben gute Brotvorräthe. Rind« und HammM fleisch gehört schon seit lange zu unbekannten Dingen; SchweineflaW bstet 5 Shilling (1 Thlr. 20 Sgr.) das Pfund; Butter ist aHt'I halb der Erinnerung, und Käse, Zucker, Salz und hundert andere. i»I der Regel als nothwendig erachtete Bedürfnisse werden als LuxniH artikel angesehen, an die zu denken ganz überflüssig ist. Aber mV ind zufrieden und acceptiren unser Loos mit philosophischer bö« ignation." i Aormiltaj l streichen m diesem lEebahrun treffende jesobten! bi, Nlm Monms Vcrgcr^ isi der B spenden; «riln h nachdem Pdposl-t -Knzei bc die Mdp noch nur Briesrecb durch preußische und bayrische Truppen gesprengt worden sind, trifft nun die erfreuliche Ergänzung jener Nachricht in der Mittheilung ein, daß ein Theil der Loirearmee bei Orleans gründlich geschlagen worden ist. Mit diesem Erfolge dürfte ohne Zweifel erreicht sein, daß fran zösische Truppen sich am rechten Loire-Ufer von Vierzon bis Blois und Tours kaum mehr blicken lassen werden, und die bereits projectirte Uebersiedelung der Regierung in Tours nach Toulouse wird jetzt wahrscheinlich mit einiger Eilfertigkeit ins Werk gesetzt werden. Zu den am 9. und 10. geschlagenen Abtheilungen der Loire-Armee gehörte jedenfalls auch das Corps des Generals Reyan, dessen vermeintliche Siege (!) von der „Jndep. beige" vor einigen Tagen so freudig begrüßt wurden. Hoffentlich werden die Fortschritte der deutschen Waffen am rechten Loireufer auch ihren Eindruck auf die dortige Bevölkerung nicht verfehlen, die den fanatischen Aufreizungen der republikanischen Macht haber besonders zugänglich zu sein scheint, wie auch aus dem gestern gemeldeten Verrathe der Bevölkerung von Ablis hervorleuchtet. Dieser Ort liegt südlich von Rambouillet, an der von Paris über Sceau; nach Chartres führenden Chaussee. Von französischer Seite wird über den in vor. Nr. erwähnten Ueberfall aus Chartres, 8. October, gemeldet: Eine Abtheiluug Franctireurs von Paris versprengte in Ablis 150 preußische Reiter und fing 60 Reiter mit ihren Pferden. Wegen, die Se. Majestät passiren mußten, empfingen die Truppen ihren Kriegsherrn mit begeisterten Zurufen. Die Bayern wetteiferten! in der Herzlichkeit des Empfanges mit den Preußen. Gegen L Uhr! waren die Truppen von Versailles mit ihren Fahnen und Musikchören! vor der Präfectur in der „Avenue de Paris" in Reih und Glied gc- I ordnet. Das Publicum der Stadt hatte sich zahlreich eingefunden. I Auch die in Versailles wohnenden Engländer stellten ein ansehnlicher! Kontingent zu der Zuschauermenge. Um 6 Uhr erfolgte die Ankunft! Sr. Majestät des Königs. Die Menge bewahrte während des Ein« I zugs eine achtungsvolle Haltung; die lauten Hochs und Humps, diel von allen Truppenlinien dem Wagen Sr. Majestät immer um einige! Hundert Schritt voraus entgegenschollen, verfehlten nicht, bei den! Franzosen einen imponirenden Eindruck hervorzurufen. Rach der „ Jndep. belge" ist an verschiedenen Orten des De- D partemenls Seine-et-Oise nachstehende Bekanntmachung« angeschlagen: Da mehrere Mordthaten von Franctireurs, die in den benachbarten M«, D liegen, begangen worden sind, so befehle ich, was folgt: 1) Jedes JndiiÄMNyW welches im Innern der Wälder oder in dem Dickicht angetroffen wird,« Mm Framtireur betrachtet werden. 2) Die Gemeinden, welche die Anwesenheit solcher I Individuen aus ihrem Territorium nicht denuncirt haben, werden mit starken micgs-W steuern belegt. 3) In gewissen Fällen werden die Gemeindebehörden in Anklage-W instand versetzt. Hauptquartier des 1. bayerischen Armee-Corps. Lonsn«, W 22. September 1870. Der Ober-General von der Tonn. M Aus dem Hauptquartier des Ober-Commandos der III. Armee. Versailles, 5. Octbr., Nachm. 3 Uhr. Aus der Gegend von St. Cloud vernahm man heute Morgen 8 Uhr starkes Kanonen feuer. Die Besatzung des Mont St. Valerie n suchte dadurch unsere Erdarbeiten in der Richtung von Sovres und St. Cloud zu stören. Es handelte sich hier um die erste entschiedene Offensive, die bisher von dem stärksten der innerhalb der Enceinten von Paris gelegenen Forts gegen die belagernde Armee versucht worden ist. Das bis dahin ruhige Verhalten der Besatzung des Mont Valerien hatte bereits zu verschiedenen Annahmen geführt, von denen die verbreitetste war, daß die Mannschaft in der Citadelle aus eifrigen Anhängern Napoleons IH. bestehe und sich daher mit der republikanischen Regierung nicht habe in Einvernehmen setzen wollen. Der Vertherdiguugsausschuß ließ die Wirkung der Kanonade von einem Luftballon aus beobachten. Er wirb sich überzeugt haben, daß diese Beschießung ohne jeden Erfolg geblieben ist. Außer der theilweisen Zertrümmerung eines für Ob servationen eingerichteten Hauses haben die feindlichen Granaten keine Wirkung gehabt; weder erlitten die preußischen Truppen Verluste, noch wurden die Arbeiten derselben zerstört. Der Feind mag wohl nach einiger Zeit die Vergeblichkeit seiner Anstrengungen selbst bemerkt haben, denn er gab das Bombardement, das in der ersten Stunde außer ordentlich heftig war, bald nach 10 Uhr auf. Diesseits war man daraus vorbereitet, daß die Franzosen ihr Geschützfeuer durch einen neuen Ausfall von den nächst Süvres gelegenen Forts, wie Jssy oder Vanves, unterstützen würden. Se. königl. Hoheit der Kronprinz hatte daher sogleich die Ordre zur Alarmirung des zweiten bayerischen Corps gegeben. Unsere Vorposten sind aber weder in Meudon noch auf der Höhe der Schanze von La Tour beunruhigt worden. Es scheint dem nach, als ob der Feind, nach den Erfahrungen des 30. September, vorläufig von größeren Ausfällen Abstand nehmen will. Die neuesten Pariser Zeitungen, die dem Hauptquartier noch vom 3. October zu gekommen sind, beweisen, daß die Niederlagen bei Choisy und Thiais in der Hauptstadt zwar nicht verschwiegen, aber durch die gewöhnlichen Uebertreibungen in der Angabe unserer Truppenstärke erheblich ab geschwächt werden. General Vinoy behauptet, daß seinem Corps mindestens 30,000 M. Truppen gegenüber gestanden haben, während bekanntlich im Ganzen nur 5 preußische Regimenter im Treffen gewesen sind. Auch aus diesen Berichten wird übrigens klar, was schon die bei General Guilhem aufgefundene Disposition erkennen ließ, daß die vornehmste Absicht des Feindes auf Choisy gerichtet war. Bezeichnend ist in dieser Beziehung die Stelle im „Journal osficiel" der Republik: „6doi8zi nou8 rrssurs la route de Ver8aMW, la route de kari8 ä ^ontrumWomi, la Leine, le otwmin de ter de I^on et eelui ä'OrlHaiw." — Nachmittags 6z Uhr. Es liegt etwas von Welt- i geschichtlichem Verhängniß darin, daß der Einzug Sr. Majestät des Königs gerade am heutigen Tage, 5. October, erfolgte. Am 5. Oct. Abends, im Jahre 1789 war es,'als die tumultuarischen Volksmassen > MV8 von Paris nach Versailles zogen, vor das Schloß Ludwigs XVI., um am nächsten Tage den König und seine Gemahlin nach Pani zu entführen. Es war das Ende der alten Ordnung in Frankreich. Da, wo dieser lärmende Zug zum letzten Male vor seinem Einfall in die inneren Räume des königlichen Palastes Halt machte, an der! „Rue des Chantiers", an deren Endpunkt das Gebäude der National-1 Versammlung sich befand, — an derselben Stelle harrten heute bei I heranbrechendem Abend eine Anzahl deutscher Fürsten, etwa Ml Offiziere und einige Abtheilungen der deutschen Armee, um ihrem I obersten Feldherrn ein jubelndes Willkommen zuzurufen. Auf allen!