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17N6 Ein Militairpflichtiger, welcher der erhaltenen Ordre zur Gestellung keine Folg« leistet, oder bei Aufrufung seines Namens im AuS- debungSlocale nicht anwesend ist, verfällt in eine Geldstrafe bis zu 10 Thlr., im Falle des Unvermögens in entsprechende Gefängnißstrafe und kann außerdem durch gesetzliche Zwangsmaaßregeln zur sofortigen Gestellung angehalten werden, was Seiten der OrtSbehördcn den Gestell pflichtigen noch besonders vorzuhalten ist. Die Ortsvorstände resp Stadtrathtmitglieder haben an den anberaumten Gestellungstagen mit ihren Mannschaften zu erscheinen, letztere recktzenig vorzustellen und darauf zu sehen, daß dieselben beisammen bleiben, sowie ihre GestellUUgsatteste Uttd Ordre's mit zur Gtelle bringe«. Löbau, den 24. Juni 1869. Die König!. Kreis-Ersatz-Commission in den Aushebungsbezirken Zittau und Löbau. Der Civil-Borsitzcnde: Amtshauptmann Po« Thiela«. Jochim. Landständische Bank in Bautzen. Umtausch der Füns-TsMer-Aoteu. Nachdem das unterzeichnete Direktorium beschlossen hat, zunächst die, laut Bekanntmachung vom 19. Januar 1860 emittirten, durch den Gebrauch abgenutzten Noten der Landständischen Bank in Appoints von Fünf Thalern einzuziehcn, resp. gegen neue, in der öffentlichen Bekanntmachung vom 15. April 1869 beschriebene Noten ü 10 Thlr., in so weit sie in deren Betrage aufgehen, umzutauschen, werden auf Grund 8 41 der Bankstatuten vom 1857 die Inhaber der erstbezeichneten Fünf-Thaler-Noten ersucht, bis zum 31. December 1869 dieselben zum u m t a u f ch in Leipzig bei der Allgemeinen Dentschen Credit-Anstalt, in Dresden bei Herren M. Schic Nachfolgern und bei Herren Eduard Nocksch Nachfolgern und in Bautzen bei der Kasse d«r Bant, welche letztere auch deren Einlösung gegen baares Geld jederzeit bewirken wird, zu präsentiren, unter der Verwarnung, daß die bis zum 31. December 1869 nicht präsentirten obenbezeichneten Fims-Thaler-Note« für ungiltig werden erklärt werden. Bautzen, am 22. Juni 1869. Das Direktorium der Landständischen Bank des König!. Sachs. Markgrafthums Obeilausitz. von Loeben. Ehrig. Bekanntmachung. Nachdem die seit dem 28. Mai 1857 über Johann Gottlob Schttster aus Seidau geführte Abwesenheitsvormundschaft fich erledigt hat, so wird dies hierdurch bekannt gemacht. Königl. Gerichtsamt Bautzen, am 24. Juni 1869. Vodel. Mstr. Telegraphische Nachrichten. Kiel, 24. Juni, Mittags. (W. T. B.) Laut eingegangener Meldung ist Sr. Maj. Dampfkanonenboot „Delphin" am 19. d. M. von Giurgewo abgegangen und am 20. d. in Galatz an gekommen. Wien, 24. Juni, Morgens. Die „Wiener Zeitung" wird von competenter Seite ersucht, mitzutheilen, daß die von einigen Blättern des In- und Auslandes ausgestellten Behauptungen von einer angeblich mißlichen Finanzlage Ungarns böswillige Entstellungen seien. Die ungarische Finanzverwaltung hoffe, die Ausgaben des laufenden Jahres, wie die von 1867 und 1868, vollständig decken zu können. Die indirekten Steuern, sowie die sonstigen Einnahmen lieferten bisher überraschend günstige Resultate. Pesth, 23. Juni, Abends. (Corr.-Bür.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses wurde der Antrag Zsedenyi bezüglich des Verkaufs der croatischen Grenzwaldungen in namentlicher Abstimmung mit 207 gegen 132 Stimmen angenommen. Die croatischen Deputirten stimmten dafür. Sodann begann die Generaldebatte über den Gesetzentwurf, betreffend die Ausübung der richterlichen Gewalt. Der Antrag Ghyczy's, die Be- rathung bis zur Organisation der Municipien zu verschieben, wurde nicht zur Verhandlung zugelassen. Der Justizminister empfahl in einer glänzenden Rede die Annahme des Entwurfs. Florenz, 23. Juni, Abends. (W. T. B.) Das Befinden der Herzogin von Aosta hat sich etwas gebessert. — In Genua fanden gestern einige Zusammenrottungen statt, welche jedoch ohne Anwendung von Waffengewalt zerstreut wurden. — Einige Unordnungen in Neapel und Bergamo wurden durch öffentliche Aufforderungen ohne Einschreiten der Truppen beseitigt; es herrscht sonst überall Ruhe. Paris, 23. Juni. Die „France" sagt: Fürst Metternich wird Sonnabend mit Urlaub abreiseu. Der „Temps" besorgt, daß die Berathungen der franco- belgischen Commission zu keinem Einvernehmen führen. Paris, 24. Juni, Nachmittags. (W. T. B.) Das Journal „Le Peuple" veröffentlicht folgendes Telegramm aus Chalons von heute Vormittag: Beim Empfang der Militairs, welche an dem Feldzuge in Italien Theil genommen haben, hielt der Kaiser eine Ansprache, in welcher es heißt: „Soldaten, ich bin erfreut währzunehmen, daß ihr die große Sache, für welche