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Vermischtes. Serbot einer grotz«« Angendlagnng. Die sür den «.—10. d Mi», vorgesehene und mit außerordentlich vieler Mühe und Lrdeil vorbereitete Sondertagun, »vn Wandervogel Kaufleuten zum „Tag der Aausvannkgitde" ist polizeilich »erbvten und abgesagt. Sofvrt eingelegte Beschwerden an allen maßgebend den Stellen blieben ersolglos. Die Tagung, die am Sonn- tag eröffnet »erden svllte mit dem Bundestag der „Kahren' den Gesellen' hatte 200» junge Kaufleute au« der Jugend bewegung in Oberlausungen zu Anträgen, AuSstellungSbe fichtiguvgen und zur Pflege vvllttümlicher Leibesübungen zu vereinen. Durch die« Verbot ist nicht nur die Freude und die Reiftsahrt der au« allen Sauen de« Reiche« zusam- menlommenden Jugendlichen zerstört, svndern vor alle« die von solchen Tagungen »»«gehende auf»ärt«strebende Kraft den jungen Kaufleuten »orenlhalten. So haben auch hier Ler verächtliche Mtnistermord und politische Verhetzung auf hauende und hoffnungsvolle Arbeit deutscher Kausmanntiugend wieder «mgeriffen und zerstört. Allerlei. Die „Schleizer Zig.' ist von der Regierung Le« Freistaates Thüringen für drei Tage verboten worden. — Der Regierungtkommissar für da« Gebiet Vera-V reiz hat Len Deutschnationalen Beamtenbund »erboten und ausgelöst — In vreiz traf eine Frau mit zwei kleinen Kindern rin und verlangte eine Wohnung zugewiesen. Da die- nicht sosort möglich war, verließ sie den Warteraum de« WvhnungS amte« und ließ ihre beiden Kinder zurück. Die Kinder wurden in einer Anstalt umergebracht. — Die „Thüringer Worte' in Suhl stellt infolge de« jetzt au«grüdten politischen Drucke« aus die recht-stehende Preße ihr Erscheinen am 1. August ein. — In einer Fabrik in Suhl war eine 22jährige Arbeiterin mit dem Entleeren von Pistolen« «gazinen beschäftigt. Plötzlich entlud sich ein Schuß Schwer verletzt wurde da» junge Mädchen in« elterliche Hau« gebracht, wo e« an der Verletzung gestorben ist. Die Verunglückte stand kurz vor ihr» Hochzeit. — Nm Freitag entstand aus noch unaufgeklärte Ursache im Lagerhau« der Teutsch-Amerikanischen Petroleum- gesellschait in Hof an der Bahnlinie Hof-Moschendorf ein Brand, durch den für 75,600 Mark Benzin verbrannt ist. Die Kaufleute Georg Sünzel und Sommer wurden dabei schwer verletzt — In Roda bei Sangerhausen verschwand Sonnabend Abend die Arbeitertochter Anna Koch, dir mit dem Bergmann Karl Siedenhüner ein Liebrtverhältni« unter hielt, da- in letzter Zeit nicht ohne Folgen geblieben und dem 19jährigen Liebhaber sehr unbequem »ar. Siedenhüner wurde jetzt verhaftet unter dem Verdacht, da- 24jährige Mädchen ermordet und beiseite geschafft zu haben — In Salem bei Konstanz gerieten vier Personen beim Baden in seichtem Baffer in den Schlamm. Nur eine konnte lebend da« User erreichen. Die anderen drei sowie eine zur Rettung herbeigeeilte Person sind ertrunken. — Der sogenannte „MitternachtSflieeer", der schnellste Exoreßzug zwischen Phila- delphia und Atlantic Tith, ist am S. Juli in den frühen Morgenstunden infolge falscher Aeichenstellung entgleist. Der Zug, der mit einer Geschwindigkeit von 120 Icm in der Stunde fuhr, stürzte einen 16 m hohen Abhang hinunter; e» wuiden srch» Reisende getötet und 32 schwer verletzt. — Die „kölnische Zeitung" veröffentlicht die Erhöhung ihre- Be- zugSpreise« in folgender F^rm: „En Movattbezug der „Kölnischen Zeitung" kostet 42 Mark; davon erhätl der Popiersabrilant 45 Mark" — Im „Berliner T-geblatt" kostet eine kleine Jnseratenzeile 35 Mark vom Juli an, eine ganze Seite 87,060 Mark. Auch ein große- Münchener Blatt verlangt für eine Seite 50,000 Mark. Berlin, 10. Juli. In Berlin tagt« am Sonntag der Reich-au-schuß der Deutschen Boll-partei. Nach einem mit stürmischem Beifall ausgenommenen Referat de« Aba. vr. Stresemann nah« der Reich-au-schuß einstimmig folgende Entschließung zur politischen Lage an: „Der Reich-au-schuß der deutschen Boll-partei erhebt einmütig Protest gegen die Verpestung unsere« öffentlichen Leben» durch Mörderorgani sationen und di« Aufreizung der Mordinstinkte. Die schärfsten Maßnahmen gegen solche Agitation und Organisationen finden seine Zustimmung. Der Streit um die Frage der Staat»- sorm hat in dieser schweren Not unsere« Vaterlande« zu schweigen. Air find der Uebrrzeugung, daß der Wiederauf' bau Deutschland» nur auf dem Boden der republikanischen Verfassung möglich ist. Deshalb stimmen wir dem Schutze dieser Verfassung und der Bereitschaft der Reich-tag«sraktion zu, an dem Besetz zum Schutze der Republik mitzuwirken. Air find mit der Annahme de« Gesetze» einverstanden, wenn ihm der Eharakter eine« einseitigen und Audnahmegesetze« ge nommen wird. Bon der Regierung verlangen wir Wiedel' ausrichiung der Staattlautorität gegen die Herrschaft der Straße und erheben den schärfsten Einspruch gegen die un erhörten Au-schreitungrn bei den letzten Demonstrationen. Wir verwahren un« weiter gegen jede Schmähung der Bcr gangenheit und unserer großen vaterländischen Geschichte. Wir »ollen die Reichlfarben gegen Verächtlichmachung und Beschimpfungen geschützt wissen; aber wir wenden un- ebenso gegen jede Beschimpfung der schwarz-weiß roten Farben, die un» nicht Farben einer Partei, sondern Symbol der nach harten geschichtlichen Kämpfen errungenen deutschen Einigkeit find. Wir haben ungeachtet der Agitation der Deutschnatio- nalen DolkSpartei bisher in guten Beziehungen zu ihr zu stehen gesucht. Im Interesse der so notwendigen inneren Gesundung wenden wir un- aber gegen jede Verhetzung auch durch rechtsradikale Elemente mit rücksichtsloser Schärfe. Unsere Parteifreunde im Reiche fordern wir aus, im Sinne dieser Richtlinien die Politik der Partei zu führen und zu unterstützen." Berlin, 10. Juli. Auch am Sonntag trat der Recht» aurschuß de» Reich»taz» zusammen, um in zweiter Lesung den Gesetzentwurf zum Schutze der Republik zu beraten. E» wurde beschlossen, den Paragraphen, der di« Unterlassung einer Anzeige bei Kenntnis einer strafbaren Vorbereitung mit Zuchthau» resp. mit Gefängnis bedroht, dahin zu fassen, daß diese Vsrschrift nicht nur auSgeschlsffen bleibt bei Geistlichen in Ansehung besten, war ihnen bei Ausübung der Seelsorge anver raut worden ist, sondern daß von dieser Vorschrift auch Verwandte auf- und absteigender Linie und Ehegatten nicht betroffen werde» sollen, wenn sie sich nach Kräften bemüht Haden, den Täter von der Tat abzuhalten. Abgeiehnt wurde sodann ein Antrag der Linkrvarieien, der für dirse» Gesetz die Todesstrafe abschaffen wollte. — In zweiter Lesung wurde der ganze Teil l de» Gesetze», der die Strafbestim mungcn zum Schutze der Republik enthält, im wesentlichen in der Fassung der ersten Lesung angenommen. Dann beschäftigte sich der Ausschuß mit dem S!ast»gerichlShof. Oppeln, 10. Juli. Sonntag vormittag d,^ Uhr wurke die Regierung-gewalt dem deutschen Gesandten Or. Eckardt übergeben. Dir französischen, italienischen und englischen Kommissare nahmen daran teil. Um 9,^ vormittags erfolgte der Flaggenwechsel. Di« fremd«« Kommissare reisten bald daraus ab. Sin Zwischenfall hat sich nicht ereignet. Danzig, 10. Juli. Da» dänische Nebung»geschwader, da» seit einigen Tagen in Lanzi, weilte, hat am Sonntag den Hafen wieder »erlass n und ist nach Kopenhagen in See gegangen. An Bord de» Flaggschiffe» fand ein Bordfest statt. Da» Schiff trug neben der dänischen die Danziger Farben. Auf Einladung de» Sontreadmiral» Ktrflensen nah« al» Vertreter de» Senat» Senat»präsid«nt Sahm an de« Feste teil. Ferner sah man den Seneralkommistar der Republik Polen Minister Lu»eln»ky, einen Vertreter des vberkommiffar» de» Völkerbünde» sowie zahlreiche andere führende Gäste. Wien, 10. Juli. Der Notenumlauf in Oesterreich ist neuerding» um 80,S Milliarden Kronen auf 54»,9 Milliarden Kronen gestiegen. Prag, 1*. Juli. Auf deutsche Turner wurde in Wirse «in Uebersall verübt, wobei mit Knüppeln, Stangen und anderen Werkzeugen aus die deutschen Turner eingeschlagen wurde. Den au» tiefe« Schlaf aufgeweckten Turnern wur den die Abzeichen von der Brust gerissen. Dir Tschechen fielen über sie mit Knüppeln her und nahmen ihnen die Geldtaschen sowie da» Gepäck ab. Auch Frauen und Mäd chen wurden au-geplündert und geprügelt. 21 deutsche Turner wurden verwundert. Sine Provokation von deutscher Seile hat in keiner Weise stattgesunden. Der Sonderzug mit den deutschen Turnern trug keinerlei nationale Farben, sondern lediglich eine Tafel mit der Aufschrift: „Sonderzug Boden bach Komotau". Der Schaden, den die deutschen Turner durch die Ausplünderungen erlitten haben, wird aus wehr al« 50,000 tschechische Kronen angegeben. Deutscherseits herrscht infolge de» UebersalleS aus die deutschen Turner große Erregung. Pari», 10. Juli. Schanzer ist Sonntag Vormittag um zehn Uhr in Paris eingelroffen und vom italienischen Pariser Gesandten, den Grasen Ssorza, zu« Ministerpräsidenten be gleitet worden Nach einer zweistündigen Unterredung mit PoircarL erklärte der Außenminister, der sich weigerte, irgend welche Mitteilungen über die Verhandlungen abzugeben, seine Mission sür beendet Schanzer reiste am Sonntag Abend u« ll Uhr nach Rom ab. Da» esfizielle Kommunique gibt keinerlei Erklärungen über den Verlaus de» Gespräch». Es heißt aber, daß dir Besprechungen sehr allgemein gehalten waren und daß jedenfalls von einer baldigen Einberufung de» Obersten Rats nicht die Rede sein könne. Newyork, 10. Juli. Die Lage i« amerikanischen Eisen- bahnerstreik hat sich während der letzten Tage gebessert. Einem Chicagoer Kabelbertcht de» „Deutschen HandelSdienste»" zufolge hat ein Teil der Werkstättenarbriler die Tätigkeit wieder begonnen. Me Postportü-Tarife gültig ab 1. Juli auf Karton gedruckt Stück 2 Mark empfiehlt Schönburger Tageblatt. Für Landwirte bieten billigst an MsWsöftk «euester Bauart bei dedeut. Kohlenersparnis. Bei Nachricht Besuch sofort. «egr. 1865 — Fernruf 88«. Hsfkr.Wonivitth kauft für den eigenen Brdarf Schwarzlose. WWM Bsn Souutag an steht «in Transport prima Milch- ui, Wekiihe, sowie jMtWeM Men zum Verkauf. Hochachtungsvoll Julius Kiesow, Hohe«stei».Gr«stchal. — Kerusprecher 174. — 14—15jährigen Junge« zu Etallarbeilen, sowie einen Mtttelk»echt sucht sofort Etzold, Gähsnitz. gebrauch fertig. 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