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Darüber hinaus hat das Lichttonversahren zahlreiche Vorzüge: jene praktischer Art ergeben sich daraus, daß beim Lickt- tonfilm beide Elemente des Tonfilms, die optische wie die akustische Ausnahme, sich aus einem Filmband befinden. Hinzu kommt eine bessere Ausnahmemöglichkeit von Ton frequenzen, die Schallplatte zeichnet bis 8000 Schwingungen pro Sekunde auf, das Filmband bis 14 009. was besonders bei der Aufnahme von Frauenstimmen wichtig ist und wodurch eine natürlichere und nuancenreichere Tonwiedergabe erreicht wird. Das Tobis-Klangfilmverfahren. das in Deutschland fast ausschließlich benutzt wird, ist ein Lichttonverfahren, hat also alle die erwähnten Vorzüge. Aber es ist ja nur die Klaviatur, auf der die filmschassendcn Hände spielen lernen müssen. Und sie lernen es, es wird auch in Deutschland am Tonfilm ge arbeitet. ttellrviß. Der Streit um den Tonsitm Im Lager der Finanziers wie im Lager der Künstler und Kunstkritiker brennt der Streit um den Tonfilm. Die Losung ist: so kompliziert, wie möglichl Der Patentkricg der keldacwaltigen ist jetzt in ein Stadium getreten, wo sich wohl überhaupt niemand mehr einwandfrei zwisck>en Freund und Feind auskennt. Die Patentpfade sind unglaublich verschlun» gen und zahlreich, laufen hin und her zwischen den kriegfüh renden Konzernen und Gruppen, hin und zurück über den At lantik. Ankündigungen offener Fehde lösen sich ab mit Ver handlungen und Verträgen, die die ganze Lage noch un^rt- wirrbarer erscheinen lasten. Die Kräfte haben sich fetzt im wesentlichen um zwei Gruppen gesammelt: den amerikanischen Konzern Western Electric einerseits und die europäische Kombination Kü<l>cn- mcisier, Tobis-Klangfilm und Schlesinger andererseits. Die letztere Gruppe, die erst vor kurzem sich zu diesem Bündnis vereinigt hat, hofft, gestützt auf ihre zahlreichen Patente, den Kampf zu einem siegreichen Ende durchzusechten. Der Streit der Künstler und Kunstkritiker bewegt sich in anderen Bahnen. Ihnen kommt es nickt auf die Patente und die finanziellen Transaktionen an, sondern auf das Ding an ich: den Tonfilm. Vor allem ist es die Frage: ist der Ton« ilm ein vollwertiger Ersah für den stummen Film, den er ver» »rängt, oder muh sich der an der Filmkunst Interessierte gegen diese Entwicklung auslehnen? Dieser Streit ist ungefähr ebenso kompliziert wie der Streit um die Patente. Denn.wer weih eigentlich, was über haupt Tonfilm ist? Man kennt zwei Möglichkeiten: Entweder: Tonfilm ist stummer Film plus Ton. Das Hecht, die optisch-dynamischen Wirkungen des stummen Films werden untermalt, unterstrichen, gesteigert durch akustische Ein drücke. Oder aber: aus dem Gegenspiel optisch-dynamischer und akustischdynamischer Momente entsteht eine neue, selbständige Kunstform. Sehr klar sind die Grenzen zwischen diesen beiden Möglich keitcn nicht. Denn in beiden Fällen wird das optischdynnmi- sch Element die Hauptsache bleiben. Und darauf kommt es an. Vom Kunststandpunkt aus ist das Heikle am ganzen Ton silmproblem die Sprache, der Dialog. Das ist auch das Haupt argument der Tonsilmgegner. Denn das, was den Film von allen anderen Kunstarten unterscheidet, ist die Bewegung, die sich in der Montage ausdrückt. Dialog fesselt die Kamera hemmt die Handlung, führt zurück zur Theaterbllhne, von der sich der stumme Film eben erst freigemacht hat. Diese Erwägungen führen zu dem Schluß, daß der Ton film sich zu einer neuen, ganz spezifischen Kunstform heraus kristallisieren muß. Denn oem stummen Film ist der Dialog wesenssremd, der Tonfilm kann sich aber nicht mit Geräuschen und M»Nk b««»üa«n und auf die Sprache verzichten. VKr defindsiT uns setzt ln elnem Ueverg'angsNadlum: uns scheint es noch merkwürdig, wenn im Tonfilm Selten auf der Leii^vand sprechen. Uns fehlt aber auch schon etwas, wenn im stummen Film die Schatten zu sprechen scheinen, wir aber keinen Laut Horen. Im stummen Film vermissen wir die Sprache, im Tonfilm stört sie uns. Wahrscheinlich ist das eine Sache der Gewohnheit und der Ucbung. Nach einem Jahr werden wir wohl die Sprache iin Film, überhaupt den Tonfilm, als Selbstverständlichkeit hin nehmen. Aber wir werden uns beim Tonfilm nicht nur zu gewöhnen haben, wir werden auch wieder zulernen müssen. Beim stummen Film haben wir das Sehen gelernt und die optische Logik: aus einer Reihe von in bestimmter Folge mon tierten Bildern konstruieren wir uns mühelos den Gang der Handlung. Daß wir dies erst mit der Entwicklung des Films zugclcrnt haben, wird dadurch bewiesen, daß es älteren Leuten, die selten im Kino waren, schwer fällt, einer Filmhandlung zu folgen. Sie haben nicht die Uebung im Ablesc» der optisch logischen Zusammenhänge zwischen den an verschiedenen Orten, zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Einstellungen aufgenommenen Bildern. Mit der Entwicklung des Tonfilms werden wir wahrscheinlich differenziert hören lernen. Darüber hinaus ergibt die Kombination optischakustischer Logik für Lernbegierige angenehme Perspektiven. Die ganze Lage um den Tonfilm ist. wie gesagt, äußerst kompliziert. Klar ist nur eines: daß der Tonfilm, wie in Ame rika, so jetzt auch in Deutschland, den stummen Film verdrängt. Die Ufa, die größte deutsch Filmgesellschaft, produziert augen blicklich ausschließlich Tonfilme und hat sich den Bau ihrer neuen Tonfilmateliers einige Millionen kosten lassen. Auch bei den anderen deutsch» Gesellschaften weiden fast alle großen Filme als Tonfilme hergcstcllt. Es ist zu erwarten, daß sich auch im deutsch» Tonsilm, wie es im ainerikanischn der Fall ist, zunächst der Theatcr- dialog, das Lied und Revuedarbietungen breitmachen werden. Was davon als spezifisches Tonfilmelement anerkannt und was als Kinderkrankheit überwunden und abgestreift werden wird, bleibt abzuwartcn. Der Tonfilm eröffnet dem schffenden Künstler ganz neue, ungeahnte Möglichkeiten. Andererseits wieder stellt er natürlich Grenzen, bei deren Ucbcrsckrcitung er zum photograohierten Theater wird. Es ist letzt Sach der Filmschaffenden, diese Grenzen zu finden und in dem gegebenen Rahmen dem Tonfilm zu einer natürlichen Entwicklung zu verhelfen. Daß man alle technischen Probleme des Tonfilms in ein- lvandfreier Weise lösen wird, darüber kann kein Zrveisel be stehen. In den letzten zwei Jahren ist ein ungeheurer Fort- schritt erzielt worden, und es wird immer weiter an der tech nischen Vervollkommnung der Aufnahme- und Wirdergabever- fahren gearbeitet. Leipziger Sender Sonntag, den 3. November: 8.V0 Uhr: Landwirtschaftsfunk. 8.30 Uhr: Orgelkonzert. 9:00 Uh:r Morgenfeier. 11.00 Uhr: Dr. Ernst Adolf Hünich, Leipzig: .Schauspiel dey Straße". 11.30 Uhr: Militärkonzert. 13.00 Uhr: Schallplattenkonzert. 14.00 Uhr: Aktuelle Stunde. Sprecher: Asmus von Weiher. 15.00 Uhr: Eine halbe Stunde Humor. 16.30 Uhr: Wrhnenvorsckau. 16.00 Uhr: Dr. Gcrhart, Gleißberg. Berlin: ,M»n Sinn n»!> Wert der Karikatur". lZwiegesprüch.) 16.30 Uhr: Kammermusik. 17.00 Uhr: Der Untergang der Patagonia. 18.00 Uhr: Zilherkon.zert. 18.30 Uhr: Dr. Maximilian Siraclh, Leipzig: „Die rajcno« Depesche". 10.00 Uhr: „Von rosen ein kräntzelein." 19.30 Uhr: Scherzond". 21.00 Uhr: Robert Koppel mit seinem Progarmin. 22.00 Uhr Zeitangabe. Pressebericht und Sportfunk Anschließend bis 00.30 Uhr: Tanzmusik. Montag, den 4. November: 12.00—14.00 Uhr: Schallplattenkonzert. Dazwischen 12.50 Uhr: Wettervoraussage. 12.55 Uhr: Nauener Zeitzeichen. 13.15 Uhr: Presse- und Börsenbericht. 14.00 Uhr» Mitteilungen des Deutschen Landwirtschaflörale-i. 15.00 Uhr: Stunde der Frau. 15.40 Uhr: W irlscizasts nach richten. 16.00 Uhr: Direktor Friebcl, Lektor Mann: Englisch. (Kultur- kundlichliterarische Stunde.) (Deutsche Welle, Berlin.) 16.30 Uhr: Nachmittagskonzert. 17.55 Uhr: Wirtschaftsnochrichten: Letzte Notierungen. 18.06 Uhr: 15 Minuten für alle. 18.20 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe. 18.30 Uhr: Literarische Umsci)au. 18.55 Uhr: Arbeitsnachweis. 19.00 Uhr: Aus dem Leben für das Leben. 19.30 Uhr: Unterhaltungskonzert. 20.30 Uhr: Professor Dr. Oskar Bie, Berlin, spricht »b«o „Musik für Publikum". 21.00 Uhr: Lieder des Barock. 21.45 Uhr: Dramaturg Herbert Mcker vom Leipziger Scha» spielhaus: „Der rote Rost". 21.15 Uhr: Zeitangabe, Wettervoraussage. Prcsseberickt und Sporisunk. Verantwortlich lür politil und FeutUeton: De. K. DcSczhk: jitr LolaleS rw» > Svort: St. John: litr Slnzciqcu! it. 9e»z, at'.e in Dresden. polterstrasi« Druck und Verlag: Germania giliate Dresden.